Gyrocopter bei Breitscheid abgesürzt.

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  • H2 schrieb:


    Jedenfalls kennt das Flughandbuch
    der Mt 03 kein Notverfahren bei  stehendem Rotor.



    Ich fürchte es gibt auch kein einziges Verfahren mehr außer beten daß ohne Überschlagen durch die hohe Sinkrate bei aufrechter Lage doch noch die Rotationsgeschwindigkeit zunimmt.

    Ähnlichen Nervenkitzel kennt man auch beim Flachtrudeln der Fläche, auch "deep stall" möchte ich nicht haben.
  • Ähnlichen Nervenkitzel kennt man auch beim Flachtrudeln der Fläche, auch "deep stall" möchte ich nicht haben.
    Also gibt es doch einen entscheidenden Unterschied zwischen Fläche und Gyro, alle Bewegungen der Fläche auch Spiralsturz oder Flachtrudeln, so gefährlich sie sein mögen, können ausgeleitet werden. Dies kann man lernen und schulen, die Verfahren sind bekannt.
    Beim Gyro gibt es einen Zustand der eintreten kann, mit laufendem Motor oder ohne, bei dem der Rotor stehen bleibt für den es keine Lösung gibt.
    Für mich die Frage, kann man den Rotor in der Luft nicht wie beim Start zwangsweise in Rotation versetzen? Leider kommt erschwernd dazu, dass der Gyro wenn der Rotor steht wohl nicht seeine Lage beibehält sondern unkontrolliert durch die Luft zirkuliert. Wenn der Rotor unten hängt würde auch eine Zwangsrotoion nicht mehr helfen.
  • Hallo zusammen,
    bin gänzlich neu hier und fliege ausschliesslich Gyro. An langen Tagen lese ich auch mal sporadisch in diesem Forum und bin stets erleichtert, dass auch Ihr hier so Eure Problemchen mit dem Miteinander habt. In diesem Thread gehts ja, aber manchmal geht es auch bei Euch "hoch her". Auch wir mussten das schmerzlich lernen und haben uns in unserem "Gyrocopter-forum.de" so manches Mal die Köppe eingehauen. Jetzt gehts eigentlich.

    Zur Sache: All Eure Fragen zu Technik und Verhalten im Gyro werden im o. g. Forum beantwortet, von wesentlich kompetenteren Leuten, als ich es bin, aber soviel kann ich sagen: Lieber H2, ein erzwungener "Neustart" eines verzögerten Rotors würde ein Drehmoment auf die Zelle bewirken, wie beim Heli, das den ohnehin unkontrollierten Flugzustand völlig chaotisch werden lassen würde. Der Rotor muss stets "lastig" gehalten werden, 0g und unterschneiden der Rotorebene muss vermieden werden, sonst ist Essig! Ein erfahrener Pilot spürt die Last im Knüppel. Um so rätselhafter ist der neuerliche Unfall, handelt es sich doch zum einen um einen erfahrenen Piloten und zum anderen war die Aufprallenergie des Gyro derart stark, dass es ihn förmlich in 2 Teile zerissen hat. Aus nur 100 m Höhe (Zeugenaussage) ist das mit Verzögerung der Rotordrehzahl kaum zu schaffen. Wir sind alle sehr besorgt, dass es sich um ein schwerwiegendes technisches Problem handeln könnte, hatten wir doch erst kürzlich das Problem von Rissen im Mast (anderes Modell) und am Rotorblatt(!!!) (gleiches Modell).

    Ich halte einen Gyro für nicht mehr oder weniger sicher, als jedes andere UL, aber durch die ständige Autorotation ändert sich die Flugeigenschaft bei Ausfall des Antriebs nicht und ermöglicht, allerdings bei der Gleitzahl eines Bügeleisens, ein Landen auf kleinstem Raum.
    LG
  • Hallo zusammen!


    Ich möchte noch mal was zu der Frage "DRÜCKEN?" oder "ZIEHEN?" schreiben. Wenn bei einem Gyro der Motor ausfällt geschieht eigendlich nichts anderes als wenn man den Moror auf Standgasstellung schiebt.


    Der Gyro wird kurz langsamer und nimmt dann von selber die Nase runter! Eigendlich muss man dann nur noch ein wenig am Stick ziehen damit der Flieger nicht zu schnell wird! Der einzige Unterschied von Motor AN und Motor AUS ist, das das Seitenruder nicht mehr so schön reagiert und man mehr Pedalausschlag braucht als mit laufendem Motor. Eine "Standgaslandung wird in der Ausbildung schätzungsweise 100 mal oder mehr gemacht. Landungen mit stehendem Triebwerk werden auch mehr als ein oder zwei mal geübt. So das diese Flugzustäne locker auch von einem Ungeübten Piloten beherschbar sind. Ich sitzte jeden Tag mit Schülern von 0 Stunden bis 40 Stunden oder mehr in einem Gyro. Es gab noch nie einen Zwischenfall wo auf ein unerwartetes Ereignis wie Böen oder Motor plötzlich im Standgas derart heftig reagiert wurde, das eine negatieve Anströmung erzeugt wurde oder gar negativG !


    Auch die Einschätzung das man möglichst schnell mindestens 30Km/h haben muss stimmt nicht! Mann kann ruhig auch mit stehendem Triebwerk mal stehen bleiben! Naturlich wird man nicht mehr die Richtung vorgeben können da ja die Seitenruderanströmung fehlt...aber um sich mal nach einem geeigneten Landefeld umzusehen kein Problem! So lange man hoch genug ist um wieder Fahrt für die Landung aufzunehmen.


    Die 30Km/h wo immer drüber geredet wird, ist die Geschwindigkeit die man mit einem Tragschrauber fliegen kann ohne zu sinken. ( mit Motor an! )  Den besten Gleitwinkel zur Landung hat man bei ca. 100Km/h


    Sollte man wirklich mal in senkrechter Autorotation zum Boden kommen ist die Aufprallgeschwindigkei ca.8m pro Sekunge. ( natürlich Gewichtsabhängig etwas mehr oder weniger ) Auf jeden Fall eine Geschindigkeit wo man gute Überlebens-Chancen hat! Auch weil die Schwinge schon ordentlich was weg schluckt.


    Also mal sehen was die Untersuchung des Unfalls ans Licht bringt. Einfach "nur" ein Motorausfall macht jedenfalls nicht so einen großen Schaden.


    Gut Flug,


    Tobi

  •  

  • H2 schrieb:
    Beim Gyro gibt es einen Zustand der eintreten kann, mit laufendem Motor oder ohne, bei dem der Rotor stehen bleibt für den es keine Lösung gibt. 
    Für mich die Frage, kann man den Rotor in der Luft nicht wie beim Start zwangsweise in Rotation versetzen? Leider kommt erschwernd dazu, dass der Gyro wenn der Rotor steht wohl nicht seeine Lage beibehält sondern unkontrolliert durch die Luft zirkuliert. Wenn der Rotor unten hängt würde auch eine Zwangsrotoion nicht mehr helfen.

    Hallo Leute,
    ich fliege zwar nur Hängegleiter und Modell-Heli, interessiere mich aber sehr für UL und Gyrocopter und lese so heimlich und still hier im Forum mit.
    Beim Modell-Heli gibt es ein Flugmanöver "Blade Stop", bei dem bei ausgeschalteten Motor der Rotor zum Stillstand kommt. Die Fluglage ist da meistens stabil. Durch die Anströmung beginnt der Rotor dann wieder sich zu drehen. Ist aber nicht ganz ohne das Manöver, das beherrschen nur wenige Piloten : http://www.youtube.com/watch?v=cKCmcHlfH9Q&feature=related bei 9:20 min.
    Hier sieht man was passiert wenn sich das Fluggerät bei stehendem Rotor überschlägt : http://www.youtube.com/watch?v=ndjGhD_pEx4&feature=fvsr (4:20)
    Wenn man im Flug den Rotor zwangsweise in Rotation versetzt dann ensteht zwar ein Drehmoment auf das Fluggerät, aber wenn der Zwangsantrieb abschaltet ist der wieder weg. man würde sich also 2 - 3 mal im Kreis drehen, nicht so schlimm wie ein Absturz.Ich hab das mit dem Modell-Heli schon mal gemacht, ist nix schlimmes (Der Heckrotor wirkt nicht beim Einschalten des Motors, erst ab einer gewissen Drehzahl).
    Es gibt ja auch schon Gyrocopter mit Zwangsantrieb, hab das mal auf einem Video gesehen.
    ich hab mal ein Video gesehen, wo ein Gyrocopter-Pilot in Japan oder China in Turbulenzen zu stark drückt, der Gyro sich überschlägt und wie ein Stein vom Himmel fällt. Könnte es so etwas gewesen sein ?
    Weiss jemand wieviele Flugstunden der Pilot auf einem Gyrocopter hatte ? 
    Gibt es inzwischen neue Erkenntnisse zur Unfallursache ?
    Grüße Bernd
  • H2 schrieb:
    Beim Gyro gibt es einen Zustand der eintreten kann, mit laufendem Motor oder ohne, bei dem der Rotor stehen bleibt für den es keine Lösung gibt. 
    Für mich die Frage, kann man den Rotor in der Luft nicht wie beim Start zwangsweise in Rotation versetzen? Leider kommt erschwernd dazu, dass der Gyro wenn der Rotor steht wohl nicht seeine Lage beibehält sondern unkontrolliert durch die Luft zirkuliert. Wenn der Rotor unten hängt würde auch eine Zwangsrotoion nicht mehr helfen.

    Hallo Leute,
    ich fliege zwar nur Hängegleiter und Modell-Heli, interessiere mich aber sehr für UL und Gyrocopter und lese so heimlich und still hier im Forum mit.
    Beim Modell-Heli gibt es ein Flugmanöver "Blade Stop", bei dem bei ausgeschalteten Motor der Rotor zum Stillstand kommt. Die Fluglage ist da meistens stabil. Durch die Anströmung beginnt der Rotor dann wieder sich zu drehen. Ist aber nicht ganz ohne das Manöver, das beherrschen nur wenige Piloten : http://www.youtube.com/watch?v=cKCmcHlfH9Q&feature=related bei 9:20 min.
    Hier sieht man was passiert wenn sich das Fluggerät bei stehendem Rotor überschlägt : http://www.youtube.com/watch?v=ndjGhD_pEx4&feature=fvsr (4:20)
    Wenn man im Flug den Rotor zwangsweise in Rotation versetzt dann ensteht zwar ein Drehmoment auf das Fluggerät, aber wenn der Zwangsantrieb abschaltet ist der wieder weg. man würde sich also 2 - 3 mal im Kreis drehen, nicht so schlimm wie ein Absturz.Ich hab das mit dem Modell-Heli schon mal gemacht, ist nix schlimmes (Der Heckrotor wirkt nicht beim Einschalten des Motors, erst ab einer gewissen Drehzahl).
    Es gibt ja auch schon Gyrocopter mit Zwangsantrieb, hab das mal auf einem Video gesehen.
    ich hab mal ein Video gesehen, wo ein Gyrocopter-Pilot in Japan oder China in Turbulenzen zu stark drückt, der Gyro sich überschlägt und wie ein Stein vom Himmel fällt. Könnte es so etwas gewesen sein ?
    Weiss jemand wieviele Flugstunden der Pilot auf einem Gyrocopter hatte ? 
    Gibt es inzwischen neue Erkenntnisse zur Unfallursache ?
    Grüße Bernd
  • Du vergißt dabei aber daß Du beim Autogyro weder Kollektiv- noch Zyklisches Pitch hast, d. h. Beim Überschlagen gibts keinerlei Kontrolle.
  • ...nicht nur das.

    Ich finde es gewagt, die Flugphysik eines Tragschraubers (450kg) mit der eines Modellhelis (1kg?) zu vergleichen. Hier kommt noch die Trägheit der Masse ins Spiel und die Manöver in dem (phantastischen) Video würden einen Gyro schlichtweg zerreissen. Auch mit einem anderen Umstand hat der Modellpilot nicht zu kämpfen: Drehschwindel, Panik, völliger Orientierungsverlust.
    LG
    G.

  • Der Modell-Heli hat zwar Pitchverstellung, aber beim Überschlag mit stehendem Rotor ist das ja egal. Bei Auto-Rotation hat man ca. -5 bis -8 Grad Pitch, das ist sicher mit einem Gyrokopter vergleichbar.
    Ein Modell-Heli hat 3 bis 25 kg, die gezeigten werden so um die 5 kg liegen.
    Natürlich ist die Flugphysik nicht die Gleiche, aber sicher ähnlich.
    Die Flugmanöver meinte ich nicht (die würden jedes manntragende Fluggerät und jeden Menschen zerreisen, es wurden bis 60 G gemessen, ohne Absturz), sondern den freien Fall mit fast stehendem Rotor.
    Wenn man sich in einem Gyrokopter befindet, der sich überschlägt, und dann auch bei Zwangsantrieb noch 2 - 3 Mal um die Hochachse dreht, dann ist sicherlich mit völligem Orientierungsverlust zu rechnen. Aber besser als ein Absturz.
    Bei stehendem Rotor wäre vielleicht ein Rettungssystem sinnvoll.
    Ist ja nur so ne Idee von einem Laien.
    Grüße Bernd

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