Alpeneinweisung:

Forum - Umschulung & andere Lizenzen
  • ... wenn denn "eingeweiste" keine "angeschmierten" sind!


    "Ich meine ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein oder gar Eitelkeit können in solchen Fällen fatale Folgen haben." Da dieser Satz auf alle nur erdenklichen Situationen der Fliegerei anwendbar ist, wo Otto Normalflieger nicht einmal im Traum an eine besondere Einweisung denken würde, sollte sich das Muss der Alpeneinweisung für die meisten doch erheblich relativieren, oder etwa nicht??


    Michael

  • FlyingDentist schrieb:

    ... wenn denn "eingeweiste" keine "angeschmierten" sind!


    "Ich meine ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein oder gar Eitelkeit können in solchen Fällen fatale Folgen haben." Da dieser Satz auf alle nur erdenklichen Situationen der Fliegerei anwendbar ist, wo Otto Normalflieger nicht einmal im Traum an eine besondere Einweisung denken würde, sollte sich das Muss der Alpeneinweisung für die meisten doch erheblich relativieren, oder etwa nicht??


    Michael

    Dann müßte man ja auch keine spezielle Ausildung für IFR, Multiengine oder Wasserflug machen...

    Das gesunde Zurückschrauben der persönlichen Eitelkeit ist in allen Situationen sinnvoll in denen man bereits Erlerntes verantwortungsvoll anwenden kann. Das Erlernen NEUER Fähigkeiten oder Kenntnisse wird auch die größte fliegerische Bescheidenheit nicht ersetzen können.

    "There is old pilots and there is bold pilots, but no old, bold pilots." Stimmt noch immer und gilt nicht nur für die Alpen.

  • maxmobil schrieb:


    Dann müßte man ja auch keine spezielle Ausildung für IFR, Multiengine oder Wasserflug machen...


    Bitte keine Äpfel mit Birnen vergleichen.


    IFR, Multiengine oder Wasserflug sind Ratings mit vorgeschriebener Schulung und Prüfung, die nach festen Normen ablaufen und in die Lizenz eingetragen werden. Steht in Deiner Lizenz etwa "Alpenflugeingewiesen"?? In meiner jedenfalls nicht.


    Eine Alpeneinweisung kann jeder daherglaufene Fluglehrer anbieten und niemand überprüft seine Qualifikation! Und in dieser Maßnahme kann er Einweisen, was immer er will, womoglich sogar den Crash! (s.o.)


    Michael

  • FlyingDentist schrieb:
    ..Steht in Deiner Lizenz etwa "Alpenflugeingewiesen"?? In meiner jedenfalls nicht...
    Nein, in meiner Lizenz steht das nicht, aber in meinem Ausbildungsprogramm.

    In meiner Lizenz steht aber auch sonst nicht viel drin was ich gelernt und geübt habe, weder "Signallandung" noch "one engine out go around with flap/slat system fault".

    Ich bin üebrzeugt davon daß eine Alpeneinweisung für Jeden von Vorteil ist der einen Einflug in die Berge plant; das "Muss der Alpeneinweisung relativiert sich für die Meisten nicht", auch wenn Sie versprechen nicht eitel zu sein. ;-)
    Auch mir fällt kein Zacken aus der Krone wenn ich mich auf (für mich) unbekanntem Terrain bewege und mich dafür speziell einweisen lasse, meine CTSW zum Beispiel war von meinen 11000 IFR-Stunden sowas von unbeeindruckt und hat mich bei den ersten Landungen gefordert.

    Ich hoffe ich bin mit meinem konservativen Zugang zu sicherheitsrelevanten Themen nicht allein.
  • Andi_Air schrieb:

    ...   Daher wäre es schön, wenn "eingeweiste" mal berichten könnten, wo es sich lohnt.
    U.a. hatte ich danach gefragt. Bisher ist aber genau dazu nur sehr wenig berichtet worden.

    Happy landings
    peter.
  • truxxon schrieb:
    Der Gesetztgeber hat keine Alpeneinweisung vorgesehen, weil er da wohl keine besondere Gefahr sieht und die Eigenverantwortung der Piloten erwartet. Einige bieten es an und das ist auch richtig und gut. Aber wenn schon Leute "Angst" haben in ein bischen Alpen zu fliegen
    Hallo Truxxon,

    wenn sich Euer Gesetzgeber einmal die Unfallstatistik in Östereich (und vermutlich Schweiz genauso) ansehen würde dann würde er wohl schnell draufkommen daß der Anteil der nicht aus Alpenländern stammenden verunfallten Piloten ÜBERproportional hoch ist. Mir fallen da auf die Schnelle ein paar Unfälle ein.
    Ich hatte automatisch eine Alpeneinweisung bekommen weil ich die gesamte Ausbildung im Rahmen einer in Österreich ansässigen Airline absolviert habe und sie da verpflichtend war, und das vermutlich nicht unbedingt aus "Angst" vor den Alpen..

    Der Anteil an verunglückenden unerfahrenen Halbschuhtouristen im Hochgebirge nimmt ja langsam ab, vielleicht wird irgendwann auch ein deutscher Pilot nach einer Einweisung fragen dürfen ohne unterschwellig als Angsthase belächelt zu werden  ;-)


    @Peter: Ist es möglich daß diejenigen unter den hier Mitlesenden, die schon eine Einweisung bekommen haben sich jetzt mit ihren Erfahrungen zurückhalten? 
  • Alpeneinweisung: Hilfe zur Selbsthilfe, wenn sich die nötige Neugier mit dem eigenen Selbstbewußtsein paart. Klingt das etwas schräg? Ich gebe Truxxon recht: Eigenverantwortung statt dem hier so oft gelesenen "Fluglehrer fragen, Fluglehrer fragen..." Ich bin mittlerweile so selbstbewusst, dass ich sehr gerne Fluglehrer frage, das aber immer hinterfrage und mit meinen Erfahrungen und meinem Wissen abgleiche. Wie soll das denn sonst sein? Sind ja wohl keine Götter... Und so komme ich häufig zu vollkommen anderen Ergebnissen, bin aber immer bereit, mich selbst auch in Frage zu stellen. Und besonders kritisch bin ich dann, wenn es "gerade noch mal gutgegangen ist"...

    Alpeneinweisung: ich war vor 4 Jahren in Kempten bei Michael Bergmann. Dort geht es professionell, manchmal vielleicht etwas distanziert zu. Ich musste mit einer C42 fliegen, obwohl ich mit eigenem Flieger angereist war. Hat mich am Ende nicht gestört, kann man sicher so oder so sehen. Einzelunterricht, eine halbe Stunde Theorie, vielleicht auch etwas mehr, die Übergabe der Swiss-Guide-Karte, ohne die ich mich nicht in die Alpen trauen würde. Dann akribische Flugplanung, der Flug hat dann fast 3 Stunden gedauert. Der Flug: Fühlen, fühlen! Mal merken, wie es in Lee geht, was auf der Sonnenseite los ist, versuchen, selbst große Seilbahnen zu sehen. Hochschrauben im engen Tal mit sehr wenig Neigung und Klappen. Überfliegen von Kämmen, Ausbruch in 30 m Höhe über Schneefelder... Dann simulierte Wolkenuntergrenzen und das Suchen einer neuen, nicht geplanten Wegs, um doch noch heim zu kommen (ohne die SwissGuideKarte chancenlos). Lernen, dass Gleitschirme immer noch höher können...

    Und am nächsten morgen die ganze Runde mit dem eigenen Flieger ganz alleine nochmal gemacht, alles noch einmal in Ruhe eingesogen und für mich ausgewertet. War fast wie der erste Alleinflug... Und wieder hingeflogen und wieder und Fehler gemacht und gelernt usw.

    Man sollte die Sache ernst nehmen und die Alpen lernen, die Einweisung ist dazu der wichtigste, aber nur der erste Schritt. Jedes Mal ist das Wetter anders. Aber wer der Meinung ist, nach einer Stunde hat er das geschnallt, der kann mir nur leid tun. Ich habe zwischenzeitlich viele Lehrer und auch Schrauberbetriebe kennen gelernt. Von vielen würde ich nur in der Not kaufen...

    So jetzt höre ich erstmal wieder auf...

    Looker
  • Looker schrieb:
    [...] die Übergabe der Swiss-Guide-Karte [...]
    Vielen Dank für Deinen Bericht. :-)
    Hast Du nähere Informationen zu der Karte? Googeln blieb bei mir gerade ohne Erfolg...

    Viele Grüße,

    Oliver
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