Rundflüge mit UL organisieren

Forum - Luftrecht
  • Hallo Leute!

    Nachdem ich meine Passagierflugberechtigung geschafft habe, und auch schon einige Stunden (derzeit 10:24 Stunden nach Erhalten der Lizenz, in weniger als 2 Monate... Mensch, es geht los!) geflogen bin, suche ich mir eine Möglichkeit "zu fliegen, ohne den Flug zu zahlen"... :D

    Ich bin relativ sicher, dass viele Personen mal ein Flug über ihrer Stadt machen wollen, oder sogar noch was längeres.
    So wie ich weiß, das ist eine große Einnahmequelle für alle Flugplatzgeschäfte, die ansonsten nur beim Verchartern von Flugzeugen schwer leben könnten.

    Ich habe deswegen auch den Vercharter gefragt, bei dem ich jetzt eine Maschine chartere. Er meinte, mit UL werden so wenige Rundflügen gemacht, dass er kein Bedarf auf einen Pilot hat. Er fliegt selber die paar Flüge im Jahr...

    Gut, dann frage ich mich, ob ich eventuell, außer an meinen Freundschafts- und Verwandtschaftskreis, die Flüge anbieten kann.
    Mein Ziel ist nicht Geld zu verdienen! Ich habe schon meine Arbeit als Programmierer und die Fliegerei ist für mich nur ein Hobby. Deswegen, wenn ich jemanden finde, der die reine Kosten für das Flugzeug und die Landung(en) zahlt, bin ich schon zufrieden. Wenn er dann sogar noch die Fahrt zum Flugplatz zahlt, bin ich sogar begeistert... :)

    Ich habe mir den Thread "Rundflüge nur als Berufspilot ???" gelesen. Ich habe natürlich auch nur eine SPL und für UL gibt es, so wie ich weiß, immer noch keine Möglichkeit eine CPL zu erwerben.
    Ich vermute also dass die Situation in den letzten 5 Jahren sich nicht im Wesentlichen geändert hat, will aber vorher klären, ob es geht, als nachher fluchen, weil ich Haufen Probleme kriege...

    Weißt jemand, wie die Situation aktuell ist? Wie gesagt, meine Idee wäre nur eine Seite auf meiner Webpräsenz zu basteln um die Interessenten zu suchen, beim Bedarf ein UL chartern und fliegen. Der "Kunde" zahlt nur die Charter- und Landegebühren.

    Danke für eure Antworten!
    Luca
  • Hi Luca, 
    kannst es ja gerne ausprobieren. Hindert Dich keiner.  Ich würde es aber lassen. 
    Der Akquise Aufwand ist zu hoch. Wenn Du mit Gästen fliegst muss das Wetter genau passen. Abends oder früh morgens am Besten ohne Thermik. Dann mußt Du auch flexibel Zeit und den Flieger haben. 
    Mitfliegen wollen einige aber sobald man einem Gast  was von >100 € in der Stunde erzählt sieht das schon wieder anders aus. Außerdem hast Du  eventuell Probleme wenn Du einen Fehler machst. Der Gast  verklagt Dich dann eh und Du musst hoffen das die Versicherung bezahlt und keine grobe Fahrlässigkeit findet ( sonst ist Dein Häuschen weg). Da gibt es viele Abhandlungen vom Rechtsanwalt in den Fliegerzeitungen ( z B Beweislastumkehr etc) . Alles nervig in BRD.  Außerdem finde ich solltest Du ruhig noch mehr Erfahrung selbst sammeln.  Die Gäste unterhalten sich nun mal gerne. Besonders im Landeanflug . Außerdem wollen Sie natürlich über Ihrem Haus kreisen (kritische Verwandenkurve) .  Ohne Dir zu Nahe treten zu wollen. Du bist mit Ausbildung + 10 Std. noch in einer Komfort -Phase wo die Aufmerksamkeit und er Respekt noch hoch ist. 
    Du brauchst jetzt unterschiedliche Erfahrungen z B Anflug unbekannter Plätze oder unterschiedlicher Wetterverhältnisse. Da musst Du Dich mit Dir selbst befassen. Hat ja keiner was dagegen die mutige Freundin als ersten Passagier mal um den Kirchturm zu fliegen.  Aber Passagierflüge mit kommerziellem Charakter kann ich Dir nur abraten.  
    Alte griechische Weisheit des Ikaros : beim fliegen muss man Geld mitbringen, da gibt es nix zu holen :) 
    Peter 
  • Hallo Peter!

    Besten Dank für deine Antwort!
    Wie gesagt, ich habe keinerlei Interesse an was "kommerzielles" und werde immer so das betonen, wie ich bisher an Freunden und Verwandten gesagt habe.
    Mit der Aufwand um Leute zu finden mache ich mir gar keine Gedanken, denn eine Seite ist schnell gebastelt und kostet mir nichts. Wenn dann keiner sich meldet, bin ich nicht in einer schlechteren Situation als jetzt... :D

    Mit der Klage hast du aber recht... Auch Profis können nicht ausschließen, dass sie mal Fehler machen und ich bin nur ein Hobbyflieger, sogar am Anfang seiner "Karriere"...
    Dann ist es natürlich die Frage, welche Fehler ich gemacht habe. Fliege ich in einer CTR ohne Genehmigung, dann bin ich sowieso strafbar, egal ob ich allein, mit meiner Frau oder mit einer unbekannte Person am Bord fliege. Und die Strafe kommt direkt zu mir, nicht zum Gast...
    Anderes ist natürlich, wenn ich zB: beim landen die Maschine verstöre und der Fluggast verletze. Die Maschine kommt natürlich mit einer Versicherung, die der Fall abdeckt und ich muss die Selbstbeteiligung zahlen...
    Aber kann natürlich der Fluggast entscheiden, dass er gegen mich klagt. Das ist natürlich klar und muss es im Kauf nehmen...

    Wegen der Preisen kann ich dir kaum Recht geben, denn wenn ich sehe, wie viel eine Stunde Rundflug mit einem C172 kostet, bin ich mit 90€/Stunde + Landegebühren bei der UL noch recht billig... :)
    Das fliegen über das Haus ist natürlich klar und das habe ich auch mal schon gemacht, bisher ohne große Probleme. Und für alle Fälle, könnte ich mir ein GPS besorgen...

    Du hast natürlich auch Recht, wenn du sagst, dass ich noch wenige Erfahrung habe. Ich habe die Lizenz erst seit dem 09.03., also wenig mehr als ein Monat. Die Situation wird sich hoffentlich schnell ändern, denn das gute Wetter zum fliegen kommt jetzt.
    Ich kann auch sagen, dass ich das "Glück" gehabt habe, bei der Ausbildung oft schlechtes (manchmal sogar plötzlich sehr schlechtes) Wetter und starken Wind zu haben, so dass einen Seitenwind von 12-15 Knoten (wie letzten Sonntag) bei der Landung mir kaum gestört hat, obwohl natürlich die Landung nicht absolut butterweich war... :)
    Unbekannte Flugplätze werde ich schnellstmöglich anfliegen, denn die Erfahrung ist nie genug!

    Gut, wie gesagt, ich habe nicht vor, "kommerzielle" Rundflüge anzubieten, sondern nur was auf "Hobby-basis".
    Mir interessierte erstmal zu klären, welche Bedingungen ich ausfüllen musste, und ob ich darf oder nicht.
    Dann werde ich gut überlegen und, eventuell, was machen. Aber dafür habe ich die ganze Zeit der Welt, denn keiner rennt mich hinterher...

    Grüße
    Luca
  • Also mit einem UL ist es rein theoretisch noch möglich, jemanden gegen Bezahlung mitzunehmen. Bei allen anderen Klassen ist dies im Grunde seit letztem Jahr nicht mehr machbar (ausser mit CPL usw.).

    Aber in der Regel wollen viele "Kunden" ja auch zu zweit oder dritt mitfliegen und nicht nur alleine. Damit scheidet UL dann auch wieder aus - und so sieht es ja wohl auch Dein Vercharterter.

    Und sei mir nicht böse, aber mit 10 Stunden nach Scheinerhalt, über kommerzielle Rundflüge nachzudenken halte ich schon für etwas mutig. Sammle doch erstmal selbst ein paar Stunden - es gibt ja sogar Plätze, die darfst Du noch nicht mal anfliegen mit so wenigen Stunden.
    Fliege mit der Verwandtschaft, mit Freunden und vor allem auch längere Strecken um Erfahrung zu sammeln. Und frag Dich selbst: Würdest Du bei jemanden, den du nicht kennst, in den Flieger steigen, der "nur" 10 Stunden Flugerfahrung hat?

    Sascha
  • Hallo Sascha,

    danke für deine Antwort!
    Wegen des Fluges allein oder mit Freunden hättest du auch Rechts, aber wie gesagt, wenn keiner mit mir fliegen will, habe ich auch nichts verloren...

    Für die Flugstunde gebe ich dir Rechts, wie ich auch dem Peter gegeben habe, allerdings kenne ich auch Leute, die die 10 Stunden in einem Jahr machen, statt in einem Monat... :)
    Und wie gesagt, jetzt wollte ich nur Informationen sammeln. Ich habe nicht vor, heute Abend schon die Seite zu schreiben und ab morgen Werbung zu machen... :D

    Ich muss aber jetzt eine Frage stellen, denn ich glaube, ich habe ein Verständnisproblem mit der Sprache...
    Ich habe am Anfang gesagt, dass ich kein Geld mit der Fliegerei verdienen will. Das ist, meines Verständnis nach, die Hauptbedingung für eine "nicht kommerzielle" Sache.

    Aber du und auch Peter hält meine Idee für "kommerzielle Flüge mit UL".
    Das will ich wirklich nicht, denn wenn man mit was kommerzielles anfängt, muss man mit Haufen Stress rechnen und dafür habe ich echt keine Lust.
    Ich bitte euch deswegen um Entschuldigung, wenn ich dieses Forum mal für eine Frage über die deutsche Sprache und/oder deutsche Denkweise nutze, aber ich bin im Ausland gewachsen und kenne leider noch nicht perfekt die deutsche Mentalität.

    Was versteht ihr unter dem Begriff "kommerziell"? Warum hält ihr meine Idee, Rundflüge zu organisieren ohne ein Cent zu verdienen, als "kommerziell"?

    Danke für eure Erklärung!
    Luca
  • Wegen des Fluges allein oder mit Freunden hättest du auch Rechts, aber wie gesagt, wenn keiner mit mir fliegen will, habe ich auch nichts verloren...

    Fliegen wollen sicher ein paar Leute mal mit Dir, aber glaube mir, bezahlen will keiner, denn Du bist ja deren "Freund" etc... So meine Erfahrung.


    "Fliegen ohne Bezahlen", das Projekt kannst Du getrost beerdigen.


     Chris

  • Hallo Luca

    Schau mal hier: - CLICK -

    Ich habe die Quelle zwar nicht geprüft, aber hier steht schon:

    Schon gewerbsmäßig wäre allerdings das Inserat in der Lokalzeitung, wo man explizit für Rundflüge mit der Vereinsmaschine wirbt.

    Also auch die Werbung auf einer Homepage macht dich zum gewerbsmässigen und somit kommerziellen Anbieter von Rundflügen.

    Bei mir ist das mittlerweile so, dass ich nicht mehr so gerne immer wieder um den gleichen Kirchturm fliege. Die Touristenstrecke bin ich so oft abgeflogen, dass ich nicht böse bin, wenn keiner mit mir mitfliegen möchte und für Streckenflüge ist es den Personen wahrscheinlich zu teuer.

    Wenn die Leute wissen, dass du lange genug unfallfrei fliegst, gibt es genug Werbung durch Mundpropaganda. Die kommen dann ganz von alleine und ohne Werbung zu machen.

    Gruss, Steve

  • "Fliegen ohne Bezahlen", das Projekt kannst Du getrost beerdigen.
    +1

    Generell: es ist dein(en?) Mitflieger gestattet, in den Kosten des Flüges zu teilen, aber nur pro rata. Also wenn zweier im Flieger sind, so kann der Gast nicht mehr als 50% hinzutragen.
  • Hallo,

    wenn ich gefragt werde, ob jemand mal bei mir mitfliegen kann, dann Antworte ich meistens mit, eigentlich nicht so gerne, denn,

    1. müsste ein Passagier eine Erklärung unterzeichnen, dass er im Falle des Falles keine Ansprüche gegen mich erhebt! (habe ich noch nie gemacht und müsste juristisch einwandfrei sein)
    2. wenn ich für nicht ganz so enge Freunde pro Flugminute 1,25€ (75€/Std.) aufrufe, dann rümpfen die meisten schon die Nase!
    3. es ist meist nicht immer einfach einen, für alle passenden Termin, wo auch noch das Wetter passen muss zu finden! Für eine Stunde fliegen, ist schnell mal ein ganzer Tag dahin!
    Gute Freunde nehme ich gerne mal mit und für die meisten ist es dann auch selbstverständlich, dass die dann das Abendessen in der Fliegergaststätte zahlen!

    Am liebsten fliege ich alleine oder mit meiner Frau, aber das ist jetzt auch nimmer ganz so einfach, denn seit 10. Februar bin ich Papa von einem ganz süßen Töchterchen geworden!

    Gruß Bernd

  • Tipp :

    Viele Vereine suchen Preise etc. für Verlosungen und Tobolas.

    Du kannst einen solchen Preis - Rundflug - spenden, natürlich gegen Spendenbescheinigung. Das machen die meist als gemeinnützig anerkannten Vereine in der Regel gerne und Du kannst die Spende von der Steuer absetzen. :-) Immerhin etwas....

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