Auf jedem Schiff was dampft und segelt gibts nur einen der alles regelt...( Westerwelle)
Spass beiseite: Wenn nicht 100% klar ist wer was macht wird irgendwann was vergessen. Ich fliege meist allein und mache daher alles selber. Copiloten helfen bei der Luftraumbeobachtung.Ansonsten haben die sich nicht einzumischen.Wenn einer ein BZF hat könnte man ihm oder ihr den Funk in einer CTR übertragen wegen eventueller Mitschreiberei.
Ansonsten würd ich sagen: Viele Köche verderben den Brei...

Da ich mit Herr K aus dem Forum viele schöne Touren unternehme, kann ich nur bestätigen, dass die Aufgabenteilung im Flieger absolut von Vorteil ist. Pro Strecke wechseln wir die Plätze. Einer fliegt, der anderen übernimmt den Funk und ggf. Navigation.
Luftraumbeobachtung, Verhalten in "besonderen Fällen" wie bspw. Schwierigkeiten mit dem Motor, aber auch das Finden eines Platzes konnten bislang immer erfolgreich gemeistert werden.
Ich mag die Arbeitsaufteilung.... :-)

Eine zweiten Scheininhaber an Bord zu haben ist immer von Vorteil! Eine Aufgabenteilung ist aber beim Betrieb unserer Mühlen (Mike, Kilo, Echo und Segelflieger) nicht vorgesehen. PIC bleibt PIC, selbst wenn Aufgaben delegiert werden.
Insofern nehme ich jede Unterstützung gerne an, behalte aber das Kommando und hoffentlich auch immer den Überblick.

Michael

Halte ich für eine gute Frage. Ich fliege seit 10 Jahren UL und habe seit Scheinerhalt einen festen Flugpartner. Wir machen regelmässig Touren zusammen. Deshalb hat sich diese Frage für uns schon vor langer Zeit gestellt.

Zuerst: wir fliegen, weil wir es geniessen. Deshalb planen wir unsere Touren eher gemütlich (1 - 1.5 Stunden legs) und wechseln bei jeder Landung die Plätze. Gesetzlich ist es so, daß in jedem Fall der Pilot die Verantwortung trägt. Deshalb haben wir entschieden, daß der aktive Pilot bei uns immer das letzte Wort über Entscheidungen hat.

Dann halten wir es so, daß der Pilot sich um alles fliegerische kümmert und der rechts sitzende sich eher auf die Navigation konzentriert. Den Funk mit Info etc. macht der Pilot, wenn wir Kontrollzonen durchfliegen, mit FIS unterwegs sind, auf Flugplätzen mit Kontrollzone landen etc. (also da, wo es etwas aufwändiger wird) macht auch der rechts sitzende.

Wir haben es mehrfach erlebt, daß es hilfreich ist, mit zwei Linzenzinhabern unterwegs zu sein. In Grenzsituationen kann man sich kurz beraten, Wettersituationen kurz diskutieren, wenn notwendig Alternativen einfacher umplanen ...   Aber wie auch immer, der Pilot ist Verantwortlich und hat daher das letzte Wort.

Gruß

Achim

Na der Eine fliegt, der Andere holt das Bier aus der Kühltasche.
Gruß Reiner

Flyer Reiner schrieb:
Na der Eine fliegt, der Andere holt das Bier aus der Kühltasche.
Gruß Reiner

Beim Hubschrauber sind die Aufgaben ganz klar verteilt, der eine "Hubt" der andere "Schraubt" :-)

Also wenn ich zu zweit fliege, dann sage ich der neben mir sitzendende Person, dass sie so gut wie möglich den Luftraum beobachten soll und alles auffällige zu sagen. Da ist es egal, ob es sich um einen Piloten, oder  "Fußgänger" handelt. Klar redet man mit einem Piloten anderst und bespricht sich auch mal z.B. über Wetter, Route, Höhe etc., aber die Entscheidung bleibt letztendlich mir überlassen.

Gruß Bernd

Bei den Airlinern besuchen die Crews regelmäßig CRM Kurse. CRM steht für Crew Ressource Management. In Anbetracht der Tatsache, dass der Mensch der größte Fehlerfaktor in der Fliegerei ist hat man versucht wie man hier am besten ansetzt um das Zusammenarbeiten sicherer zu machen. Man hat hier verschiedene Führungsstile (von Laissez faire bis zu dominant) betrachtet und sich gefragt wie man ein gesundes Hirarchiegefälle im Cockpit aufbaut und wie man in der Entscheidungsphase vorgeht. Natürlich bleipt der Pic Pic aber er sollte sich alle nötigen Ressourcen mit seinem Führungsstil offen halten um bei einer GEMEINSAMEN Entscheidungsfindung das maximal Mögliche aus der Situation herauszuholen. Das kann bei kleinen Dingen bis hin zum Emergency praktiziert werden. 
Im UL Bereich dürfte fast niemand mal einen solchen Führungskurs oder CRM Kurs besucht haben, aber wenn wir zum Beispiel mal ins Luftrecht schauen dann sehen wir unter (als Beispiel) Formationsflug dass der Gesetzgeber ein Briefing der Luftfahrzeugführer vorraussetzt.
Dies ist wenn man im Zweimanncockpit UL arbeitet zwingend notwendig. Ein Beispiel der Arbeitsaufteilung könnte zum Beispiel sein:
Der PIC fliegt das Flugzeug (Pilot flying) und der CO (Pilot non flying) funkt, plottet auf der Karte mit und schreibt das Flightlog. Egal wie, es darf nur nicht zu Kompetenzübergreifungen kommen und die Aufteilung muss vorher klar geregelt sein. Gesetzlich hat der PIC allerdings die ganze Verantwortung und kann sich nicht auf den rechten Sitz berufen. Allerdings kann er bei sauberer Arbeitsteilung massiv davon profitieren. Kommunikation ist da  alles.
Eine King Air benötigt auch nur einen Piloten und sie wird trotzdem sehr sehr oft im Zweimann-Modus operiert.
Mann kann durchaus davon profitieren wenn man vorher seine Kompetenzbereiche klar abgesteckt hat und man sich dementsprechend gebrieft hat wie der Flug ablaufen soll.

Übertreibt doch nich immer so,
wir fliegen doch nur ganz einfache Kisten!!!
Was soll hier ein Vergleich mit einer King Air?
Na ja ist wie der Diskussion ums Gewicht, ich hab doch einen SPL! 
Warum darf ich nicht zweimotorige Flieger fliegen?
Warum darf ich nicht IFR fliegen?
Gruß Reiner

Flyer Reiner schrieb:
Übertreibt doch nich immer so,
wir fliegen doch nur ganz einfache Kisten!!!
Was soll hier ein Vergleich mit einer King Air?
Na ja ist wie der Diskussion ums Gewicht, ich hab doch einen SPL! 
Warum darf ich nicht zweimotorige Flieger fliegen?
Warum darf ich nicht IFR fliegen?
Gruß Reiner

Aufgabenteilung in einem UL... 

Generell kann man jeden Mitflieger bitten (sollte man auch tun) rauszuschauen und dem PIC mitteilen wenn er ein anderes LFZ sieht. 

Zweite Option wäre, der Mitflieger könnte bei der Navigation mithelfen, was im Ausland oder unbekanntem Gebiet sehr hilfreich sein kann.

Dritte Option wäre, der Mitflieger übernimmt den Funk und entlastet den PIC.

All diese Optionen sind besser, als einen privaten Tratsch zu halten, bei dem die Augen im Cockpit sind als draußen!