Ziel LSA: welcher Weg ist der beste?

Forum - Umschulung & andere Lizenzen
  • Hallo, Ich bin tommi,  40 Jahre alt und wohne in Hamburg. Bisher plane ich, meine Ausbildung zur SPL zu machen, um dann UL fliegen zu können. Ich stehe quasi direkt vor dem Start (Medical war Freitag). Ich möchte irgendwann später gerne mal mit dem Flieger reisen. Und das nicht allein... :) Ich kann mir gut vorstellen, in einigen Jahren die LSA Klasse zu fliegen, um nicht so durch das MTOW beschränkt zu sein. Macht es vielleicht Sinn, gleich die PPL zu machen? Ich möchte eigentlich UL fliegen und nicht mit den deutlich teureren alten Cessnas rumfliegen. Könnt ihr mein Anliegen nachvollziehen? Freu mich auf eure Meinung dazu. 
    Gruß, tommi 
  • Kann jeder hier nachvollziehen. Trotzdem musst du am Ende ne Entscheidung treffen: Gewichtsflexibel und teuer oder günstiger mit Einschränkungen. Ich empfehle dir mit UL anzufangen, vielleicht reichts dir ja. 
  • Hi, Tommi,

    positiv ist schon mal das Du zielstrebig in die Luft kommst.

    In der Regel hat man den UL Schein etwas schneller als  einen PPL.  Es fehlen aber schlicht Informationen (z .B.  Dein Gewicht + Frau , Deine  Familiäre-/  Finanz-Situation,   Deine zeitliche Flexibilität, eigener Fliegerwunsch, etc. )    um einen fundierten Rat geben zu können. Als Fußgänger hat man so seine Vorstellungen.  Mit der Flug-Ausbildung und den anschließen Flug-Erfahrungen bekommst Du dann Deine (neue ?)  persönliche Sicht was möglich ist.

    Ich konnte mir den Wunsch, ähnlich Deinem, mit UL (eigener C 42)  und vielen Reisen in BRD und angrenzendem Ausland  problemlos erfüllen. Auch meine Frau ist häufig dabei. Aber ich kann auch die Flüge spontan nach Wetter- und Geschäftssituation starten. Diesen Vorteil hat nicht jeder. 

    Auch LSA habe ich überlegt und auf Grund meiner eigenen Situation mich erst mal dagegen entschieden.( Std auf UL  werden nicht bei LAPL anerkannt etc).  Für mich reicht der SPL. Das kann aber in ein paar Jahren wieder anders aussehen.

    Je nach dem mit wem Du redest wird jemand den SPL  oder den PPL empfehlen.

    Grüße

    Peter   

  • Es
    fehlen aber schlicht Informationen (z .B.  Dein Gewicht + Frau , Deine 
    Familiäre-/  Finanz-Situation,   Deine zeitliche Flexibilität, eigener
    Fliegerwunsch, etc. )    um einen fundierten Rat geben zu können.
    Danke erstmal für die ausführliche Antwort @Quax.
    Also es kommen natürlich mehrere Sachen zusammen. Zunächst ist das Hobby für mich neu. Daher möchte ich es natürlich auch erstmal im "überschaubaren" finanziellen Rahmen lassen. Wenn alles gut läuft, möchte ich schon in ein paar Jahren einen eigenen Flieger haben, um einfach unabhängig sein zu können. Dass der Luxus solch einer Unabhängigkeit schon teuer ist, dessen bin ich mir bewusst.
    Als allererstes habe ich aber einfach gerechnet: Ich wiege 95kg, meine Freundin glücklicherweise DEUTLICH weniger ;)... Dennoch kommt man damit schon an die Grenzen. Ein voller Tank ist dann unmöglich...

    Ich konnte mir den Wunsch, ähnlich Deinem, mit UL (eigener C 42) und vielen Reisen in BRD und angrenzendem Ausland problemlos erfüllen. Auch meine Frau ist häufig dabei. Aber ich kann auch die Flüge spontan nach Wetter- und Geschäftssituation starten. Diesen Vorteil hat nicht jeder.
    Wie sieht denn hier Dein "Aktionsradius" aus wenn ihr zu zweit unterwegs seid? Oder anders: Wie sieht Deine Gewichtsberechnung aus ...ohne indiskret sein zu wollen :)

    Ich denke ich werde jetzt erstmal mit SPL loslegen und dann schaue ich, wie sich die Sache entwickelt.

    Grüße,
    tommi
  • Hi Tommi, ich wiege deutlich unter 80 kg und mit meiner Frau ist das so wie mit Deiner. Aktionsradius:  Da ich in der Mitte BRD wohne komme ich mit dem 70 Litern Tank  entweder zur Nordsee Küste oder an die Alpen. Alleine bin ich auch schon über 3 Std nach Zell am See geflogen.  Ist meine Frau dabei mache ich nach ca. 1,5 bis 2 Std eine Pause. Diese nutze ich zum nachtanken ( z B . Damme auf dem Weg zur Nordsee, wie letzte Woche) . Meine Frau ließt meist ein Buch oder schläft. Für Copiloten ist fliegen oft nicht so spannend wie für einen selbst. Sie ist aber die Begeisterte "Ankommerin". Und das bin ich auch geworden. Oft geht es mit dem Leihfahrrad weiter. Nur auf einem abgelegenen Flugplatz einen Kaffee trinken mache ich immer seltener. Was ich mit ihr zusammen in den letzten 3 Jahren an tollen Städten /Lokations/ Abenteuern  erleben durfte ist unbeschreiblich. Mit dem Auto hätte ich das nie gemacht. Bin überrascht was BRD so zu bietet hat.    

    Grüße

    Peter

  • Das Gewicht der Frau ist immer sehr entscheidend.
    Gruß
    Karl
  • Du solltest dir einige Flugzeuge in der LSA Klasse genau anschauen. Bei einigen Modellen ist die Zuladung aufgrund des höheren Grundgewichtes nicht wesentlich höher als bei einigen UL`s. Den Echo Klasse Schein kannst Du nicht mit UL fliegen erhalten. Die aus meiner Sicht entscheidende Frage lautet eher 2 Sitze oder 4 Sitze. Wenn Du zu zweit fliegst reicht UL. Das leidige Gewichtsthema ist bei einigen UL's ein reiner Papiertiger. Eine CT von Flight Design wird in den USA quasi baugleich mit 600 kg MTOW verkauft und in Deutschland als UL mit max. 472,5 Kilo. Im Fall eines Falles ist auch von einigen Versicherern anerkannt die Frage zu klären ob eine Überladung Grund für einen Schaden war... Wenn dies nicht der Fall war leistet die Versicherung auch. Ansonsten darf jeder mal darüber nachdenken ob der Prüfungsflug mit dem amtlich anerkannten Prüfer und dem Flugschüler und dem notwendigen Sprit an Bord überladen war oder nicht. Im Ausland interessiert meiner Erfahrung nach sowieso niemanden wie schwer dein Flugzeug ist. Nur in Deutschland gibt es vielleicht noch ein paar Bürokraten die Ultraleichtflugzeuge noch als Rohrgestelle mit Tuch bespannt in eine Schublade gepackt haben und nicht mitbekommen haben das moderne UL`s mehr leisten als so manche 60`er  Jahre Konstruktion in der Echo oder Kilo Klasse.
  • tommi schrieb:
    Ich möchte irgendwann später gerne mal mit dem Flieger reisen. Und das nicht allein...
    Wenn Du wirklich Doppelsitzig reisen möchtest, wird es beim UL schon schwierig. Der ein oder andere hier im Forum mag meine Aussage zwar nicht teilen (vor allem die Fliegengewichte unter uns). Aber ich persönlich (kein Fliegengewicht) habe die Erfahrung gemacht, dass richtiges Reisen mit Begleitung und obligatorischem Gepäck sowie ausreichendn Sprit, bei Zuladungen <200kg wenig attraktiv ist.

    Das Thema Zulandung steht hier sicher im Zielkonflikt zu den Kosten. Dabei musst du aber auch berücksichtigen, wohin und damit auch wie weit die Reisen gehen sollen. Bei Tagesausflügen ohne Gepäck kommst du wahrscheinlich auch mit dem UL zurecht. Richtiges Reisen, über mehrere Tage - gerne auch ins Ausland - wirst du doppelsitzig im UL nicht glücklich.

    Klar wenn irgendwann mal die LSA-Klasse kommt und konventionelle ULs mit 200kg Zulandung in der UL-Klasse dann auf einmal 350kg Zulandung bieten, sieht die Sache wieder anders aus. Aber wie hier schon andiskutiert, steigen dann wahrscheinlich schnell auch die Leergewichte der Flieger an, wenn zusätzliche Gimmiks und größere Motoren verbaut werden.
  • Klar wenn irgendwann mal die LSA-Klasse kommt und konventionelle ULs mit 200kg Zulandung in der UL-Klasse dann auf einmal 350kg Zulandung bieten, sieht die Sache wieder anders aus. Aber wie hier schon andiskutiert, steigen dann wahrscheinlich schnell auch die Leergewichte der Flieger an, wenn zusätzliche Gimmiks und größere Motoren verbaut werden.
    Und genau das wäre der Unterschied UL<->LSA. Das Leergewicht (inkl. allem Zubehör) des ULs wird auf 300kg und die Personenanzahl auf 2 festgenagelt. Die mögliche gewünschte MTOW muss der Hersteller im Bruchtest nachweisen. Fertig wäre der nicht unerhebliche Unterschied. Ob sich dann sehr viel höhere MTOWs ergeben steht auf einem anderen Blatt, denn: "quasi identisch" oder "fast baugleich" sagt eigentlich nur: LSA-Model ungleich Ul-Model. Bei Breezer z. B. haben die LSA-Kisten einen ganz anderen Flügelaufbau. Das muss bei anderen Herstellern nicht so sein, aber ein Gewichtslimit von 300kg macht es nicht einfach.

    Bye Thomas
  • Hallo tommi,

    ich habe mit UL fliegen angefangen und später noch einen PPL dazu gemacht. Inzwischen fliege ich beides. Das hat für mich super funktioniert und ich kann das auch nur empfehlen!

    Mit dem UL bist Du schnell und relativ unkompliziert in der Luft. Du lernst zu fliegen und bist kein Fussgänger mehr :-)
    Mit Ausbildung, Schein und den ersten Strecken geht erst mal mindestens ein Jahr ins Land. Dann fängst Du an mit Freunden zu fliegen und neue Ziele zu entdecken. Bist Du an die Grenzen der Möglichkeiten eines ULs kommst und der Wunsch nach größer, schneller, weiter, schwerer immer größer wird, bist Du auf jenden Fall noch einige Saisons unterwegs.

    Zu dem Zeitpunkt ist dann der Umstieg auf den PPL keine so große Sache mehr. Du lernst noch die Funknavigation und gewöhnst Dich an die schwerere Maschine. Aber Cessnas fliegen sich einfacher als viele ULs...

    Es ist zwar wahr, dass es seit diesem Jahr keinen direkten Umstieg von UL zu PPL mehr gibt, aber wer weiss wie das in ein paar Jahren aussieht. Und die Zeit mit einem Fluglehrer ist schließlich auch nie vergebens.

    Also, mein Rat: Fange mit dem Fliegen an, steck Dich mit dem Virus an und leg los. UL ist ein super Einstieg und vielleicht stellt es sich ja schon als die Erfüllung Deiner Träume heraus!

    Happy landings,

    Tilbo
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