SPL Ausbildung über 1.5 Jahre sinnvoll?

Forum - Pilotenausbildung (SPL)
  • Hallo zusammen!

    Nachdem ich mir jetzt im klaren darüber  bin die Lizenz durchzuziehen (Danke dafür den Forumsteilnehmern die meinen Entschluss mitgeformt haben 😉) möchte ich jetzt den Weg finden der mir als Normalverdiener, mit einer dreiköpfigen Familie,  finanziell die meiste Luft zum atmen lässt.  Ich bin mir bewusst das ein kompaktes durchziehen über einen Sommer den größten Lerneffekt mit sich bringt. Allerdings sind dann auch 6000 bis 7000 Eur fällig. Den Kindern möchte ich, sofern  möglich,  zumindest aber einen Urlaub im Käseland offen halten. Die finanzielle Substanz ist so gesehen am Limit.  Den anderen Plan könnte ich mir folgendermaßen vorstellen. Juni bis Mitte Oktober 20 Flugstunden absolvieren. Stelle mir vor das Alleinflüge bereits zum Ende möglich wären, um dann April,  Mai nächsten Jahres die Lizenz zum Ende zu bringen. In Kauf nehmend das 30 Stunden, klar bei Talent, nicht reichen sondern bspw ne Handvoll Stunden mehr anfallen. Gut 4000 dieses Jahr ständen dann 2000 bis 2500 Eur im nächsten Jahr gegenüber. 

    Würde nicht ganz so weh tun. Theorie wird natürlich jetzt sofort abgehakt.

    Was haltet ihr von dem Plan. Realistisch oder eher taktisch unklug. 

    Danke für Euren Einsatz schon einmal 🤙

  • Das klingt zumindest irgendwie realistisch. Ich habe meinen Schein in einer kommerziellen Flugschule gemacht und habe ziemlich genau 12 Monate gebraucht.

    Bin Anfang September angefangen. Über den Herbst und Winter habe ich dann die Theorie inkl. der Theorieprüfung gemacht. Meine erste Solo-Platzrunde hatte ich im März. Die praktische Flugprüfung habe ich dann Ende August gemacht.

    Bis zur Prüfung habe ich inkl. Prüfungsflug knapp 43 (Block-) Stunden benötigt.

    Wenn Du Preise vergleichst, frag die Flugschulen, ob sie Blockstunden oder Flugstunden abrechnen. Bei Blockstunden zahlst du sobald der Motor läuft, also auch wenn die Maschine im Boden steht und der Motor erstmal langsam warm wird. Bei Flugstunden zahlst Du nur von Takeoff bis Touchdown. Gerade am Anfang, wenn du noch viel am Boden rollst, kann es sich rechnen auch einen höheren Stundenpreis zu akzeptieren, wenn nach Flugstunden und nicht nach Blockstunden bzw. Motorlaufzeit abgerechnet wird. Ansonsten war es zumindest bei mir so, daß ich jeden Monat eine Abschlagsrechnung über die Flugstunden bekommen habe. Es war also nicht so, daß man auf einen Schlag den kompletten Betrag hinlegen mußte.

  • Hallo Akirafly,

    erst einmal gratuliere zu deinem Entschluss den Flugschein zu beginnen. Tolle Abenteuer warten auf dich!

    Ich glaube, du rechnest zu viel. Es ist verständlich, dass du auf das Geld achten möchtest. Auf der anderen Seite finde ich es schwierig zu sagen, dieses Jahr fliege ich in der Ausbildung x Stunden und nächstes Jahr y Stunden. Du kennst deinen jetzigen Lernfortschritt noch nicht, daher kann es vielleicht fatal sein, wenn zu einem bestimmten Zeitpunkt das Geld nicht da ist, wo es für dich vielleicht gerade „klick“ gemacht hat (wie eine Landung läuft, dein erster Solo sein soll oder ein Überlandflug ansteht).

    Auch zeigt dieses und letztes Jahr, dass zu konkrete Planungen gerne einmal über den Haufen geworfen werden können. Im Verein sehe ich auch bei einigen Flugschülern, die immer mal wieder nur mal fliegen, nicht richtig vorankommen und am Ende mehr Stunden brauchen, weil sie öfter etwas wiederholen müssen und nicht im Training sind, wie jemand der es am Stück durchzieht.

    Am Ende ist es alles immer Fliegen, egal ob der Lehrer neben einem sitzt oder nicht. Fang einfach erst einmal an, fliege die ersten Stunden und dann wirst du sehen, wie deine Lernkurve aussieht.

    Viel Erfolg

    Dirk

  • Hallo Akirafly,

    willkommen im Club ;-)

    Dein Ansatz ist exakt der, den ich auch für mich bei einer kommerziellen Flugschule bei uns am Platz gewählt hatte.

    Will sagen: bei mir stand im Vordergrund, dass zum einen die Familie nicht unter ewigen Abwesenheiten zu leiden hat und zum anderen keine Reserven für die Ausbildung in Anspruch genommen werden. Mir war die Dauer der praktischen Ausbildung also herzlich egal. Den einzige Meilenstein nach bestandener Theorie bildete die Grenze von zwei Jahren, innerhalb der dann auch die praktische Prüfung zu absolvieren war.

    Ohne dass ich es vorher - so wie du jetzt - exakt geplant hätte, hat mit diesen Parametern meine Ausbildung inkl. Theorie 1,5 Jahre gedauert. Die praktische Prüfung habe ich nach 35 Flugstunden absolviert. Für mich war es so absolut fein und wäre ich nochmal in der Situation, würde ich es auch exakt so wieder machen.

    Wünsche dir viel Spaß und viel Erfolg und immer ne Handbreit Luft unterm Flügel!

    Gruß
    Peter

  • Finisher schrieb:
    bei mir stand im Vordergrund, dass zum einen die Familie nicht unter ewigen Abwesenheiten zu leiden hat
    Diesen Punkt möchte ich noch einmal explizit hervorheben. Dieses Hobby funktioniert i. A. nur mit Abwesenheit von der Familie. Dabei ist die Ausbildung noch harmlos (Hinfahren, Runde drehen, Zurückfahren). Wenn man das Hobby wirklich betreiben möchte, dann ist man zig Tage im Jahr unterwegs. Das Ganze kann etwas abgemildert werden, wenn die Familie mit am Platz stationiert ist (worauf mit Sicherheit nicht alle Bock haben), aber man kann nur eine Person im Flieger mitnehmen und - ich muss es leider sagen - nicht alle aus der Familie lechtsen nach permanenten Mitflügen. So zumindest meine Beobachtungen hier am Platz.

    Aus meiner Sicht ist allerdings jedes intensiv betriebene Hobby (Modellbau, Golf, Rennsport, Schach etcpp) mit großer Abwesenheit (in welcher Form auch immer) von der Familie verbunden. Man sollte daher diesen Punkt bei seiner Entscheidung im Auge haben und ehrlich mit den "Mitbewohnern" besprechen.

    Bye Thomas

  • Hein Mueck schrieb:
    Diesen Punkt möchte ich noch einmal explizit hervorheben. Dieses Hobby funktioniert i. A. nur mit Abwesenheit von der Familie.
    Das kann ich bestätigen. In den 4 Jahren 5 Monaten und  12 Tagen nach Scheinerhalt hatte ich 222 Flugtage und davon waren 132 Wochenendtage. Wir haben keine Kinder und wenn meine Frau das Fliegen nicht so unterstützen (und auch tolerieren)  würde, hätte ich das nicht so zusammen bekommen. Die Tage die ich umsonst am Platz war (Schlechtes Wetter, Wartungen, Reparaturen ..) zähle ich gar nicht mit, da meine Statistik auf den GPS Logs beruht. Sind bestimmt auch noch mal 50 halbe oder ganze Tage.

    -skyfool

  • Akirafly schrieb:
    Was haltet ihr von dem Plan. Realistisch oder eher taktisch unklug. 
    Du denkst zu viel. Fliechen tut man midde Poppes ;-).

  • BreezeMike schrieb:
    Du denkst zu viel. Fliechen tut man midde Poppes ;-).
    Nun ja, bis hierher zeigt Akirafly doch eher ein umsichtiges Verhalten. Erst planen, Infos einholen und dann entscheiden und umsetzen. Was ist dagegen zu sagen?

    Unser Hobby braucht Zeit und Geld, da würde ich meine Familie schon mit einbeziehen. Bei etwas engerer Finanzlage doch wohl eine Selbstverständlichkeit, oder?

    Gerd

  • Hein Mueck schrieb:
    Diesen Punkt möchte ich noch einmal explizit hervorheben. Dieses Hobby funktioniert i. A. nur mit Abwesenheit von der Familie.
    Wobei ich da denke, daß die Motorfliegerei mit Ausbildung in einer kommerziellen Flugschule noch eher mit der Familie in Einklang zu bringen ist als die Segelfliegerei oder generell die Ausbildung in einem Verein. Wenn ich sehe wie im Segelflug die Windendienste etc. gleich fürs ganze Jahr verteilt werden, dann ist die Relation von "Zeit am Flugplatz" und "Flugzeit" bei uns doch wesentlich familienfreundlicher.

    Bei anderen Mannschaftssportarten ist es doch auch nicht anders. Oder meint ihr, daß Fußball in der Kreisliga C mit einem angesetzten Spiel jedes Wochenende besser ist?

  • Akirafly schrieb:
    Was haltet ihr von dem Plan. Realistisch oder eher taktisch unklug. 
    Realistisch und vernünftig.

    Die Ausbildung über einen längeren Zeitraum hat Vor- und Nachteile.

    Nachteil: 

    -man lernt langsamer, muss manches wiederholen und fliegt unterm Strich mehr Stunden bis zum Schein.

    Vorteil:

    -man hat mehr Dinge erlebt, mehr Wetterfenster zu Gesicht bekommen und kann - gerade als nicht ganz junger Mensch - in Ruhe einiges sacken lassen.

    Der Nachteil der Mehrstunden bis zum Schein liegt aber im eigenen Empfinden. Man fliegt ja schon, hat dabei jede Menge Spaß und damit eigentlich nur den kleinen Nachteil, dass man immer einen Fluglehrer braucht.
    Ich sage immer, es ist was anderes als Fahrschule, die man ja nicht zum Selbstzweck des Fahrens macht. 

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