Erst ging es fast links ins Gras, dann fast rechts ins Gras und am Ende wieder fast links ins Gras, bis der Vogel dann gottseidank endlich in der Luft war.
Für mich klingt es fast so, als ob die Bremse teilweise gezogen war. Vor allem wenn das Hauptfahrewerk auch gebremste Räder hat. Ist mir beim Trike passiert. Es hat sich ziemlich wild angefühlt. Und so schnell denken konnte ich in dem Moment nicht. Zum Glück hat der Fluglehrer die Lage schnell kapiert und sofort klare und eindeutige Korrekturen angesagt.
Sorry - bin wohl was Spät mit meinem Aufsatz, hatte nicht aufs Datum geguckt !
Hallo cbk,
wenn ich mir so deine Ausführungen ansehe, dann denke ich mal, dass du noch nicht so lange fliegst. Ich lese auch daraus, dass du noch mit dem Lehrer fliegst bzw. in der Ausbildung bist. Aber viel wichtiger ist es, dass du mit deinem Problem offen arbeitest und nach Hilfe und Änderung suchst bevor was passiert!
Es kommen etliche Dinge hier zusammen: Flugvorbereitung !
Du berichtest uns, dass du in Oerlinghausen gelandet bist und der Wind kam von der Seite. Hast dich bei der Landung drauf eingestellt und alles hat geklappt. Als du gestartet bist, ging das Dilemma los. Der Wind kam von der anderen Seite und du warst nicht drauf vorbereitet. ==> Windsack gucken! Gebäude, Landschaft wie Berge oder Täler (Verwirrbelung oder Leewellen) prüfen. Aber keine Sorge, das haben wir alle irgendwann einmal gelernt. Und sicher der Eine oder Andere mit schlechteren Ergebnissen als deine hier geschilderten. Wie die Kollegen schon schreiben - Geduld - Geduld - Geduld.
Du schreibst weiterhin, dass du diese Probleme nur beim Start hast und das du die ganze Bahn brauchst zum Starten. Nun bin ich auch nicht der "alte Hase" im Fliegen, aber ich könnte mir vorstellen, dass an der Pioneer Seitenruder und Bugrad nicht genau parallel stehen. Beim Rollen merkt man das nicht, weil man so steuert, dass der Flieger gerade aus rollt. Beim Fliegen auch nicht, weil da das Seitenruder die Arbeit macht. Aber beim Start wechselst du vom Rad zum Ruder und dieser Übergang ist je nach Platz schnell und manchmal langsam !!!
Soll heissen, beim Anrollen ist das Bugrad der, welcher das sagen hat. Und wenn dein Bugrad nach rechts zieht, dann gleichst du das aus Gefühl beim Anrollen mit den Füssen aus. Du steuerst nach links. Je schneller du wirst, hebt das Bugrad immer mehr vom Boden ab und das Seitenruder übernimmt die Steuerung. Und plötzlich ist das was du zuvor noch gerade aus war, Seitenruder links und dein Flieger schiesst in die eine andere Richtung als von dir erwartet. Wenn du das dann auch noch in "Wellen" machst (nicht schön gleichmässig abhebst und das Bugrad kommt immer mal wieder an den Boden) dann bist du in einem permanenten wechsel zwischen Rad und Ruder - oder eben zwischen rechts und links. Was auch in etwa erklären würde, dass du nur beim Start diese Probleme hast.
Also , Flieger hinstellen, Ruder gerade aus und dann weit weg gehen und von !!! vorne und hinten !!! Prüfen, ob Rad und Ruder auch wirklich gerade stehen. Nicht 10 Meter weit weg, sondern mal 20 - 30 Meter.
Dennoch viel Spass und denk dran, Geduld ist dein bester Partner!
Breezer Karl schrieb:Das habe ich inzw. auch festgestellt... 45 Stunden und 250 Landungen (davon gut 200 in Oerle) nach Scheinerhalt, da wird das doch alles entspannter.
Dennoch viel Spass und denk dran, Geduld ist dein bester Partner!
Wobei ich aber zugeben muß, daß ich Landen immer noch einfacher finde als Starten. Landen hat sowas Spielerisches. :-)
Am Anfang des Endanflugs muß es gar nicht so genau sein. Einfach auf den Aufsetzpunkt zuhalten und "an den Seitenwind anlehnen", als der Abdrift entgegensteuern. So schieße ich mich regelmäßig auch im Gleitflug auf den Aufsetzpunkt ein, auch ohne Windsack. Wobei "regelmäßig" bei mir bedeutet, daß ich in der Platzrunde Marschgeschwindigkeit und Höhe halte, bis ich meine, daß es von dort auch gleitend bis ins Ziel reicht. Dann nehme ich einmal das Gas komplett raus und der Rest ist dann praktisch eine Ziellandung. Da kann man dann mit Klappen und Slip spielen, auf das es am Ende paßt. Muß ich das Gas nochmal reinschieben, werte ich das selber für mich als schlechte Landung.
Beim Starten geht dieses "Einschießen" auf die Windverhältnisse nicht. Da muß die Reaktion sofort heftig kommen, die Piste ist schließlich nicht so breit wie der Endanflugkegel zu Beginn des Endanflugs. ;-)
Eine prima Übung für den Startlauf ist, mit angehobenem Bugrad die Bahn abzurollen, gerade so, dass das Bugrad oben bleibt aber der Flieger nicht abhebt. Mit einiger Übung sollte es gelingen, die Mittelmarkierung zwischen den Hauptfahrwerksrädern zu lassen, auch bei wechselnden Leistungseinstellungen und bei jedem Seitenwind. Kleiner Vorteil nebenbei: bei vielen Fliegern springt der Betriebsstundenzähler dabei nicht an, was Charterkosten spart. Vorsicht: bei exzessivem Üben werden die Bremsen heiß.
Ich habe nicht den ganzen Thread gelesen. Über Slipstream, Drehmomente, asymetrische Anströmung der Propellerebene und über die Kreiselkräfte beim Rotieren wurde vermutlich schon gesprochen. Nach einiger Übung gleicht man das alles automatisch und ohne nachzudenken locker aus.
Viel Spaß beim Training.
Gruß Techbär
cbk schrieb:Ich - in der Ausbildung Trike - beneide dich.Ich bekomme (bisher) Landungen einfach nicht zuverlässig hin. Die letzten Meter und ich, wir sind uns nicht gerade freundlich gesinnt.
Landen immer noch einfacher finde als Starten
Ich empfehle dir zu denken dass die Graspiste voller Schlangen und tiefer versteckter Bodenlöcher sei. Ehrlich. Als Neuling ist man mit dem Element Boden vertraut und man fühlt sich wohl, wahrend man sich in der Luft eher befremdlich fühlt. Also neigt man viel zu gern den Flugzeug dorthin zu lenken. Dies ist grottenfalsch. Das Ding will in der Luft bleiben, solange es nur geht.