Erst SPL, dann LAPL

Forum - Pilotenausbildung (SPL)
  • Erstmal vorab: vielan Dank für all die Beiträge hier. In so manch anderem Forum wird man für solche Anfängerfragen ja wirklich auseinandergenommen. Vielen dank dafür!

    Die Entscheidung scheint ja doch schwieriger zu sein als gedacht. Mein Plan war wirklich, Leute mitzunehmen, aber wenn ich wirklich sehr genau darüber nachdenke, dann würde sich das wahrscheinlich auf 3 Flüge im Jahr beschränken. Und wie QDM schon sagt, ist es absolut sinnfrei, einen Schein zu machen, der nur rumliegt. Die gesparten Ausbildungs- und Charterkosten könnte ich dann in SPL-Stunden investieren und so mehr vo Hobby haben. Ich weiß auch noch nicht, wo es mich beruflich hintreibt und Vermögensaufbau ist in der heutigen Zeit ein nicht zu unterschätzdender Faktor. 3000€ weniger Ausbildungsgebühren und ca 30-40 € weniger Stundenkosten im UL ist da wirklich ein Faktor, den ich beachten sollte. ATPL-Ambitionen hätte ich vermutlich auch nicht, die Chancen in der Richtung sind ja echt miserabel.

    Schande über euch, jetzt habt ihr den LAPL-Plan glaube ich doch begraben. Am besten ist es wohl, wenn ich mir ersteinmal Angebote von Flugschulen einhole und Charterpreise vergleiche.

    Lasst die Dikussion ruhig am Leben, es ist echt spannend hier weiter mitzulesen und -wirken.

    Beste Grüße
  • In welcher Ecke Deutschlands suchst du denn eine Flugschule? Irgendjemand kennt bestimmt eine gute in deiner Nähe.
  • Also für mich käme nur die Flugschule in Hildesheim infrage. Hab auch schon gelesen, dass mindestens ein User hier dort "ansässig" ist. Ob ich einem Verein beitreten möchte kann ich schlecht sagen, da hiermit ja immer auch zusätzlicher Zeiteinsatz verbunden ist.

    Beste grüße
  • @RuFt  Was das richtige ist hängt halt von vielen Faktoren ab die aber sehr individuell sind. Leider weiß man das als Fluganwärter alles vorher noch nicht.  Da ist eine pauschale Aussage  SPl, LAPL, PPL-A schwer möglich. Alle haben Vorteile. 
    Es gibt aber einen Tipp den hier sicher viele unterstützen. 
    In die Flugschulen oder Vereine in seinem Umkreis gehen und mit den Verantwortlichen/FI  UND Fliegern sprechen.
    Fragen vorher vorbereiten. Nicht so schnell unterschreiben. 
    Im Ul Bereich oft keine Front Up Gebühr. Bei Vereinen oft Eintrittsgeld und auch Pflichtstunden beachten. 
    Dann mal Schnupperflüge machen.  Mit Ul und  mit Echo Maschine.  Dann bekommt man schon einen Eindruck und die Entscheidung kann  reifen. 
    Die Schnupper-Std wird  oft sogar schon für die Ausbildung  später anerkannt. Einfach mal fragen. 
    Auch mal fragen was an Charter und zu welchen Preisen möglich ist wenn man den Schein dann hat. Gibt es da mehrere Flieger ? oder nur einen ? 
    Das sind auch so Rahmenbedingungen die mit einfließen sollten. 
    QDM
  • RuFt: Es macht derzeit keinen Sinn, Kompromisse einzugehen, wenn die sich fast nur negativ für Dich auswirken. Mit dem Weg LAPL plus SPL in dieser Reihenfolge hast Du alle Türen offen. Zuerst den SPL zu machen beraubt Dich der Möglichkeit, auszutesten, ob du nciht wirklich doch mit mehr Leuten oder Gepäck reisen willst. Bei der derzeitigen Rechtslage kann man Dir, der Du Dir nicht absolut Sicher bist, mit dem UL auszukommen (wahrscheinlich ... könnte ... wollte ... plante). Du beschränkst Dich halt von vorneherein auf die Zuladung. 

    Im Gegensatz zu dem, was QDM hier andauernd verbreitet, kostet der PPL nur in Apotheken 15000€, man bekommt ihn schon für deutlich unter 10k€, den LAPL erst Recht. Und es ist nicht so, daß niemand zum LAPL ausbilden will, ich weiß nicht, woher QDM sowas immer hat. Die C172 ist ein Allerweltsflieger, den man an fast jedem Flugplatz chartern kann und bei einem Neuen Charterer ist ein kurzer Checkflug nötig, aber lange keine mehrstündige Einweisung. Insbesondere dann nicht, wenn auf dem Muster in der Schulung schon geflogen wurde. Der LAPL kostet in der VAP in Nordhorn beispielsweise ab 5500€ bei einer anständigen Ausbildung und interessanten Leuten und Flugzeugen. Den PPL(A) kann man dort ab 7500€ machen. Die Bandbreite zwischen den einzelnen Flugschulen ist also recht groß. Und es ist auch ein Märchen, daß "sehr viele PPL-Ausbildungen nicht abgeschlossen werden", wie QDM behauptet. In der Flugschule, an der ich tätig bin, waren es in den letzten 5 Jahren genau zwei Leute, der eine aus Flugangst (welche er mit Flugstunden kurieren wollte) und der andere aus medizinischen Problemen. 

    Was das zusammen fliegen angeht: Es kommt auf die Leute an. Ein Verein wird durch die Leute gemacht, und ein loser Zusammenshcluß von Fliegerfreunden auch. Egal, welche Buchstaben auf dem Flieger stehen. Es gibt genug Touren und gemeinsame Ausflüge, aktive Vereine und Gemeinschaften, lose Gruppierungen, Fly-Ins und Fly-Outs. Auch hier ist es egal, ob ma D-E oder D-M oder D-K auf dem Rumpf stehen hat, entweder man ist der Typ für Gemeinsamkeit und Geselligkeit, oder man ist eigenbrödler und kommt nur zum Flugplatz, um den Flieger rauszuziehen und zu fliegen - und ist nach dem Einhallen direkt wieder weg. Es sind immer die Leute, die den Verein machen. 

    Wenn man sich ein Flugzeug kaufen möchte, bekommt man für die Hälfte des Geldes schönere Flugzeuge mit mehr Zuladung und Reisegeschwindigkeit als eine C42. Die Differenzen im Unterhalt muß man auch erstmal rausfliegen. (Es gibt auch weitaus schönere UL für den Preis, so ist das nicht... ) 

    Verstehe mich nciht falsch, es ist nichts verkehrtes daran UL zu fliegen, im Gegenteil. Aber für den Beginn der Ausbildung bei aktueller Rechtslage in Deinem Fall solltest Du genau überlegen, ob Du damit auskommst. UL fliegen ist geil, niemand will Dir ausreden UL zu fliegen, nur das beschränken auf die reine UL-fliegerei will derzeit gut überlegt sein. 

    Denn was ist, wenn Du merkst, daß Du mit der Zuladung nciht auskommst? Wenn du mit nem Kumpel und Hund und Zelt und Kiste Bier in den Urlaub willst? Nochmal 5500€ für den LAPL ausgeben? Was ist, wenn sich Dir eine nette Haltergemeinschaft bietet für eine Jodel oder alte Piper? Oder Du Spaß findest an der Oldtimerfliegerei? Oder am Kunstflug? 

    Wenn du jetzt den LAPL machst, hast Du schlimmstenfalls 2000€ mehr "verbraucht", solltest Du langfristig beim UL bleiben. (Dafür aber eine bleibende Chance ihn wieder zu reaktivieren). Wenn Du den UL-Schein machst und dann doch mehr willst, sind günstigstenfalls 5000€ weg. Die Frage ist also: Wie sicher bist Du Dir bei Deinen Zielen in der Fliegerei? 
  • Hey RuFT,

    im Endeffekt ist es deine Entscheidung. Geh am besten wirklich mal schnuppern und schau dir die E`s und M's mal an. Mach mal ein Schnupperflug auf E und M für jeweils ne halbe Stunde. Die Meinungen was den Schein anbelangt gehen hier und da echt weit auseinander. Es wird immer geredet von "Wenn der Schein verfällt und nur rumliegt mach lieber SPL dann haste mehr davon". Auf der anderen Seite was ist wenn du mal paar Pfunde mehr wiegst. Klar die meisten UL Flieger sind Fliegengewichte. Ich geh ins Fitnessstudio, tue was für meinen Körper und man mag es kaum glauben aber ja Muskeln wiegen etwas mehr da haste mal schnell 80kg und mehr. Man kann es drehen und wenden wie man will die Situation für dich ist verdammt scheiße! Mir ging es auch so. Hab mich dann halt um Optionen offen zu halten für LAPL entschieden. Man kann nur hoffen das sich irgendwann etwas ändert und man auch vom SPL zum PPL kommt. Ich mein Fliegen können sie alle egal ob PPL/CPL/SPL/usw.!

    In dem Sinne einen schönen Tag

    Sam85
  • @ taildragger wenn man Deiner Empfehlung folgen würde sollte er auch gleich ein größeres Haus bauen, denn vielleicht wird die Frau schwanger und dann könnten es ja auch Drillinge werden. Zur Sicherheit auch noch den LKW Führerschein  gleich mitmachen.  Wichtig für den Umzug. 
    Und lieber noch ein paar Tausender drauf legen und gleich die neue Küche. 
    Warum die Ausbildung auf der Cessna 150, gleich die Piper PA 28 Archer  dann beherrscht man das Muster und es gibt  auch keine Problem nach der Ausbildung wenn er mehr als eine Person mitnimmt und die USA Option ist dann auch dabei.  Alles für € 7500,-- das ich nicht lache. 
    Versetze Dich doch mal in die Lage eines Studenten mit Normal- Portemonnaie.
    Ich bin auch für Chancen -Management aber je schneller er die Immobilien- Thematik in den Griff bekommt um so  leichter hat er es später im Alter.  Eigentlich hat er gar kein Geld für das fliegen. 
    Ich kann ihn aber trotzdem gut verstehen wenn einem unser Hobby begeistert. 


     

     
     
  • Wenn Du den UL-Schein machst und dann doch mehr willst, sind günstigstenfalls 5000€ weg.
    Ich habe mich heute mal ein wenig mit dem Thema von UL nach LAPL beschäftigt und bin meines Erachtens nach fündig geworden.

    Siehe dazu: FCL.110.A LAPL(A) - Anforderungen bezüglich der Erfahrung und Anrechnung
    c) Anrechnung. Bei Bewerbern, die bereits Erfahrung als PIC besitzen, kann eine Anrechnung auf die Anforderungen in Buchstabe a erfolgen.
    Der Umfang der Anrechnung wird von der ATO, bei der der Pilot den Ausbildungslehrgang absolviert, auf der Grundlage eines Vorab-Testflugs festgelegt, jedoch darf diese in keinem Fall


    (1) die gesamte Flugzeit als PIC überschreiten; 
    (2) 50 % der gemäß Buchstabe a erforderlichen Stunden überschreiten; *
    (3) die Anforderungen gemäß Buchstabe a Absatz 2 beinhalten.

    Da auch wir in unseren Luftsportgeräten, die ja keine Flugzeuge sind, vor dem Gesetz als verantwortliche Luftfahrzeugführer behandelt werden und Pilot in Command (oder abgekürzt auch PIC) meinem Verständnis nach lediglich die Übersetzung für "Verantwortlicher Luftfahrzeugführer" ist, dürften Flugstunden die man auf einem Dreiachser gesammelt hat für die Ausbildung zum LAPL anerkannt werden, sofern die entsprechende ATO den oben genannten Vorab-Testflug positiv bestätigt. Letztendlich liegt der Umfang der Erleichterung im Ermessen der ATO. Diese kann laut FCL.110.A c) 2) jedoch bis zu 50% betragen. Damit dürfte sich das "nochmal machen"-Argument wohl etwas zerschlagen. 
    Man kann bei den Kosten daher insgesamt von Jacke wie Hose sprechen, sofern ich die Gesetzgebung korrekt interpretiere. Wir hatten dazu damals auch einen Artikel im ULMagazin veröffentlicht (vermutlich teilweise überholt). Scrollt man nach ganz unten, findet man entsprechende Passagen zum Thema UL zu LAPL, die sich in etwa mit der heutigen Gesetzgebung decken.

    * Buchstabe a)
    Bewerber um eine LAPL(A) müssen mindestens 30 Stunden Flugausbildung in Flugzeugen oder TMGs absolviert haben; der Unterricht muss mindestens Folgendes einschließen: 
    (1) 15 Stunden Flugausbildung mit Fluglehrer in der Klasse, in der die praktische Prüfung abgenommen wird; 
    (2) 6 Stunden überwachter Alleinflug, davon mindestens 3 Stunden Allein-Überlandflug mit mindestens einen Überlandflug von mindestens 150 km (80 NM), wobei eine vollständig abgeschlossene Landung auf einem anderen Flugplatz als dem Startflugplatz durchgeführt wurde.
  • Schön wär′s. Lt. Herrn Lauter vom RP Tübingen gilt das ganze halt nur für Flugzeiten, die unter EASA anerkannten Bedingungen stattfinden, und damit wären UL explizit raus. (vgl. zusammenfassung http://ausbildung.bwlv.de/faa14/2-Fragen_zur_Umwandlung.pdf) 

    Wenn es dazu eine neuere Stellungnahme gibt, die sich anderweitig äußert, wäre ich da sehr dankbar, ich habe einige Umschüler vom UL auf den LAPL, denen ich gerne einiges an Ausbildungszeit ersparen würde. FCL.110.A reicht da laut BMVI / RP nicht. Wenn Du mir zeigst, wei cih das beim RP durchkriege, wäre ich dankbar. Denn soweit ich das versucht habe, hieß es, daß die EASA alles nationale Ausblende, daher folgerichtig nicht als PIC-Zeit anerkenne. Ich habe aufgegeben, dahinter einen Sinn zu suchen. Aber wenn es mittlerweile funktioniert wäre das großartig. 

    Wobei es dennoch - nur nicht so derart deutlich - dazu führt, daß es günstiger ist über den LAPL zu gehen, wenn man noch nicht weiß, was man letztlich wirklich braucht. 
  • Hallo taildragger,
    ich habe jetzt nach einem email-Wechsel mit der "Gemeinsame Obere Luftfahrtbehörde Berlin-Brandenburg"
    erfahren, dass bzgl. der praktischen Ausbildung zum LAPL keine Vorkenntnisse aus dem UL-Breich 
    anerkannt werden. Dies würde bundesweit so gehandhabt (Zitat aus der Mail):

    UL-Flugstunden können daher nicht auf die Anforderungen zum Erwerb einer LAPL(A) angerechnet werden. Nach einem Beschluss der Bund-Länder-AG FCL gilt dies bundesweit.
    Hier noch der Bezug zu der EASA-Regelung:Gemäß Artikel 4 Absatz 5 der Verordnung (EG) Nr. 216/2008 (sog. „Basic Regulation“) gelten deren Vorschriften, und damit auch die Vorschriften der auf der Basic Regulation aufbauenden Durchführungsverordnungen, nicht für Piloten der in Anhang II der Verordnung aufgeführten Luftfahrzeuge, wozu auch UL gehören, Anhang II Buchstabe e).
    Das bedeutet: Es werden keine fliegerischen Kenntnisse anerkannt --> 30 Stunden sind Muss.

    Mit freundlichen Grüssen Bernhard
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