BZF II im Selbstsudium?

Forum - Pilotenausbildung (SPL)

  • Reden wir von Durchflug oder Landung? Du bist mit mir sicher einer Meinung, dass ein nicht zu staffelnder VFR-Flieger im geraden Midfield Crossing leichter zu handeln ist als ein UL, das zur Landung mit 60 bis 70 kt den Anflug und im Falle eines Durchstarten - was wegen der breiten Piste und falsch eingeschätzten Höhe gar nicht so selten vorkommt - auch den Missed Approach blockiert.

    Und ich garantiere dir, der Lotse weiß meist schon beim Erstanruf auf was er sich bei diesem Piloten möglicherweise einstellen muss (oder auch nicht) und genau so wird er auch anweisen wenns nur ansatzweise eng für an- und abfliegenden IFR-Verkehr werden könnte.
  • Ich bekomme vom Lotsen nach Einleitungsanruf und Darstellung meines Anliegen die Meldung: "D-XXXX, verstanden, setzen sie den Anflug fort, QNH 1014 Squawk 1234". Das lese ich brav zu
    Ist in EDDH Standard beim Einflug über W1. Bis jetzt ist die Freigabe immer rechtzeitig gekommen. Ansonsten würde ich über W1 Kreisen oder bei Annäherung nachfragen "verify DXxxx is cleared into the CTR" (wobei cleared hier ja eh nicht mehr kommt). Die Kreise machst Du in Luftraum G oder E, da kann Dir der Lotse eh nichts anweisen und Du blockierst auch nichts, sondern guckst wie jeder andere raus.
  • Heute problemlos in Berlin bestanden. Sehr toleranter Prüfer, hat auch viele mit durch gebracht die bei anderen garantiert durchgefallen wären. Grüße an die Truppe aus Taucha, vielleicht weiß hier ja jemand ob die 3 oder 4 Leute es geschafft haben, waren alle in der Gruppe nach mir dran. 

    Zum Thema Anflug fortsetzen gemäß Freigabe: Einflug in die CTR war genehmigt, dann hatte Tower für 10 Min. Stromausfall und jeder sollte seinen Flug gemäß Freigabe fortsetzen und an der "Auffanggrenze" warten und auf Nachfrage die Position melden. Bei einem war es so das er den Einflug in die CTR nicht freigegeben bekommen hatte, daher auch "am Rande der CTR" gemeldet -> War für den Prüfer in Ordnung 
  • Das BZF 2 ist sicherlich nicht  ganz  unwichtig. Ich  kenne leider auch sehr  viel  Piloten  die  trotz BZF einen  völligen  Unsinn über Funk von sich geben. Wir  UL er sind  von  der BZF Pflicht  befreit. Mann  kann auch  ohne BZF vernünftig und professionell funken. Um sauber  einen  Infoplatz anzufliegen ( Position-Platzrunde usw ) benötige  ich kein  BZF. Wer  unbedingt  auf einem  Verkehrslandeplatz oder ständig  in der CTR fliegt sollte eins machen. Wir  sind Luftsportler und keine Berufspiloten. Wir  wollen  doch  mit  unkomplizierten und  mit erleichterten Mitteln unserem Hobby nachgehen.  Wer sich  mal ohne BZF  mit FIS oder einem  Turm  sauber  und  sachlich  in  Verbindung setzt wird sicherlich  nicht  abgewimmelt. Wenn man sich  ein wenig  mit  der Materie beschäftig, kann  man  auch  ohne  ein  BZF vernünftig Sprechgruppen  durchführen. Der Ton  macht  die Musik !!!

    PS.

    In den  USA wird die Berechtigung zum  Funken ( PPL ) wie bei uns  in der SPL Ausbildung/ Prüfung erledigt.
    BZF1/2 - Prüfung vor einer  Telekom. Behörde usw ist dort  nicht  bekannt.

    Mich  würde  mich  nicht  wundern wenn  in Deutschland bald Fallschirmspringer/Kitesurfer und Modellflieger ein  BZF benötigen.
  • In den USA wird die Berechtigung zum Funken ( PPL ) wie bei uns in der SPL Ausbildung/ Prüfung erledigt.
    BZF1/2 - Prüfung vor einer Telekom. Behörde usw ist dort nicht bekannt.
    Ist in Frankreich ebenso.

    Wenn man sich das Gestammel mancher E-Piloten (also Inhaber des BZF) auf FIS mal anhoert, bleibt mir nur ein Schluss: Das BZF ist wieder nur ein Zettelchen, welches keinerlei Rueckschluesse auf die individuellen Faehigkeiten in der Praxis zulaesst. Aber das Thema hatten wir ja schon... ;)


    Chris
  • Wenn man sich das Gestammel mancher E-Piloten (also Inhaber des BZF) auf FIS mal anhoert


    Selbst schon auf einem Flug erlebt das Erfurt Turm einer E-Maschine den Einflug in die CTR verweigert hat weil der PIC keinen gerade Satz heraus gebracht hat. Dann noch die Bitte erst wieder einen Einflug in die CTR zu erbitten wenn das Prozedere bekannt ist.
  • Gemuetlich in einem Buero die Pruefung ablegen oder im Cockpit funken sind eben 2 Paar Stiefel...


    Chris

  • Wer unbedingt auf einem Verkehrslandeplatz oder ständig in der CTR fliegt sollte eins machen.


    Es gibt da noch Sonderfälle: Unser Segelflugplatz liegt unter dem Luftraum Charlie des Frankfurter Flughafens (1500 - FL 100). Auf Anfrage bei der DFS bekommen wir - soweit es geht - Segelflugsektoren freigegeben, die auch schon bis FL 65 freigegeben wurden. Damit unsere Segelflieger diese temporären "Freiräume" auch nutzen können, müssen selbst 14-jährige bei uns zum BZF II Unterricht (Prüfung erst ab 15 Jahren) und lernen, wie sie am Frankfurter Flughafen an- und abfliegen. Obwohl sie da niemals Landen dürften ....

    VG
    Thomas
  • ...ja, da macht  das Segelfliegen  doch  richtig Spaß.....
  • Hatte heute meine BZF II Prüfung in Köln. Diese war richtig hart, wenn man sich nicht auf bestimmte Tricks und Kniffe vorbereitet.  Ich habe zwar bestanden, aber insgesamt haben leider nur etwa 50% aller Angetretenen bestanden. Bei einigen die bestanden haben war es auch echt eng. 
    In der Prüfung verhält sich der Lotse deutlich passiver, als er es in der Realität tun würde. Z.B. müsst ihr alle Freigaben proaktiv erfragen. Das hat einigen das Genick gebrochen, da man in der Realität (und auch beim Üben) oft direkt Freigaben oder Anweisungen bekommt, was zu tun ist und einige auf dieses "Prüfungsverhalten" des Lotsen nicht vorbereitet waren.

    Hier mal ein paar Ausschnitte aus dem Gedächtnisprotokoll der heutigen Prüfung mit entsprechenden Kommentaren:

    "DEMIL, Cessna 172 VFR nach Köln-Bonn 5 Minuten nordwestlich von November Flughöhe zweitausend Fuß zur Landung über November"

    Hier wurden direkt zwei Dinge moniert:
    1. 5 Minuten sind keine Entfernungsangabe! Der Prüfer erwartet eine Angabe a la "5 Meilen"!
    2. Niemals "Zwei" sagen, es heißt "Zwo"! Der Prüfer merkt sowas und wenn er euch erstmal auf dem Kieker habt, werdet ihr richtig gestresst.

    Nächster Funkspruch:
    "DEMIL Position November Höhe zwotausend Fuß"
    Antwort:
    "DEMIL Verstanden!

    In der Realität würdet ihr als Antwort wahrscheinlich nur selten ein "Verstanden" bekommen, sondern ein "DEMIL fliegen Sie in die Kontrollzone über November", oder bei viel Verkehr durchaus auch mal ein "DEMIL Negativ". Wichtig ist, dass an dieser Stelle explizit eine Freigabe zum Einfliegen in die Kontrollzone erforderlich ist. Der Prüfer will sehen, dass ihr das auch verstanden habt und proaktiv nachfragt mit z.B. "DEMIL erbitte Freigabe zum Einflug in die CTR".

    Nächster Knackpunkt: Normalerweise werdet ihr dazu aufgefordert Positionsangaben in der Platzrunde zu geben. Z.B." DEMIL melden Sie Eindrehen in den Gegenanflug". Wenn ihr das nicht gesagt bekommt, darf man auf keinen Fall vergessen Gegenanflug und Queranflug trotzdem zu melden - es sei denn man wird explizit dazu aufgefordert es nicht zu melden!

    Aufforderungen etwas zu melden oder eben nicht zu melden, müssen mit "Wilco" bestätigt werden. Wenn ihr sagt "Werde ... melden" ist das zwar prinzipiell nicht falsch, für den Prüfer aber zu lang. Er will sehen, dass ihr wisst, wann ihr "Wilco" anwenden könnt.

    Haltet außerdem ständig euren aktuellen Kurs und Position bereit (Ggf. Queranflugkurs ausrechnen oder Gegenanflugkurs bewusst machen). Hier hat es einige rausgehauen, da sie auf Nachfrage den aktuellen Kurs nicht wussten.
    Überlegt euch auch immer was ihr tut oder was ihr Anfragen müsst, wenn ihr in einer bestimmten Situation garkeine Anweisung bekommt.

    Außerdem wichtig: Beim Frequenzwechsel zwischen Rollkontrolle und Turm KEINEN erneuten Einleitungsanruf machen.

    Weiterer Trick:
    "Squawk 7700". Hier müssen alle Alarmglocken klingeln. Der Prüfer erwartet dann "Bestätigen Sie Squawk 7700".

    Und last but not least: Macht euch mit den Besonderheiten von SVFR vertraut. Bei SVFR ist der Ausflug aus der Kontrollzone Genehmigungspflichtig! Außerdem erfolgt bei SVFR der Ausflug i.d.R. nicht über die Pflichtmeldepunkte - es sei denn der Controller erwähnt die Punkte explizit in der SVFR Freigabe. Das haben auch einige nicht bedacht! Ihr dürft im Einleitungsanruf bei einem SVFR-Abflug also z.B. nicht "VFR nach ... über November" requesten. Umgekehrt müsst ihr dies bei einem normalen VFR-Abflug aber machen!

    Alles halb so wild, wenn man weiß was einen erwartet. Das Problem bei unserer Gruppe war, dass wir zwar prinzipiell das Funken und die Verfahren in der CTR geübt haben, nicht aber die Tricks und Kniffe, die der Prüfer anwendet.

    Viel Glück für eure Prüfungen!
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