Hallo zusammen,
seit einiger Zeit habe ich in meinem Flugzeug (Remos mit Dynon Flightdeck 180D) das allseits bekannte Öldruckproblem. Der Öldruck zeigt unplausible Werte an. Bei mir ist der Honeywell /P/N: 956413) verbaut, was die 3. Generation darstellt. Die in der Rotax-TM nachfolgende 4. Generation hat für die Position im Ölpumpengehäuse anstatt dem 1/8"-NPT Gewinde nun ein metrisches M10x1-Gewinde, was das ganze nun erschwert.
Ich habe bereits einiges über das Problem und mögliche Lösungen gelesen:
(1) Einfaches auswechseln des Gebers > Der Honeywell 956413 wird nicht mehr verkauft.
(2) Rotax Lösung laut TM:
Öldruckgeber der 4. Gen mit neuem Ölpumpengehäuse verbauen. > teuer
Oder fachmännisch das Gewinde im alten Gehäuse einschneiden. > Gefahr von bleibenden Spänen im Ölkreislauf
(3) Öldruckgeber der 4. Gen mittels Adapter montieren
www.conrad.de/de/p/equus-6904-gewinde-adapter-oeltemperaturgeber-oeldruckgeber-1-8-842133.html
> Laut Spezifikation maximales Drehmoment 7Nm. Laut TM muss der Geber mit 20Nm montiert werden.
(4) Öldruckgeber der 1./2. Generation verbauen
www.pilot-shop-24.de/AVIONIK-Fluginstrumente-Motorkontrollinstrumente/Motorkontrollinstrumente/Oeldruckanzeige/Oeldruckgeber-VDO-fuer-Rotax::2376.html
Was mich bei den Lösungen 1,3 & 4 stört, dass nicht die Ursache des Problems behoben ist. Durch die Verbauposition ist der Sensor sowohl Temperaturen als auch Vibrationen ausgesetzt, die seine Lebensdauer stark beschränken. Somit wird es nur eine Frage der Zeit sein, bis das Problem wieder auftreten wird.
Dies hat mich auf eine Lösung gebracht, die sich im amerikanischen Raum in der RV-12 wohl entwickelt hat. Es gibt Kits, die den Sensor an eine Remote-Position montieren und so frei von Temperatur und Vibrationen positionieren. Ausführliche Anleitungen gibt es z.B. hier:
Kit: www.aircraftspecialty.com/rv12oilsensor.html
Anleitung: aircraftspecialty.com/PDF%20Documents/Rotax%20912%20Remote%20Oil%20Sender.pdf
Laut Hersteller ist diese Lösungen auch auf andere Flugzeuge anwendbar. Allerdings finde ich keine Kommentare oder Erfahrungen damit im deutschen/europäischen Raum.
Daher würde ich gerne mal hier nach Erfahrungen damit fragen?
Oder vielleicht auch Erfahrungen mit anderen genannten oder nichtgenannten Lösungen?
Danke und fliegerische Grüße!
Das Gewinde NPT1/8 lässt sich sehr leicht auf M10x1 aufschneiden. Es reicht fast den Gewindeschneider mit nur dem dritten Gang von Hand ohne Halter einzudrehen.
Vorher die vordere Inbusschraube/Stopfen rausdrehen und Öl auswischen und mit Papiertuch tamponieren, dann hat man die Späne unter Kontrolle.
Habe ich kürzlich gemacht, ging einfach.
Ach ja, ich hätte auch noch ein altes Gehäuse, das ich auf M10x1 umgeschnitten habe. Daran hatte ich geübt ;-)
Das kommt aus einer Dimona, die eben nicht umschneiden wollte (der Monawart macht nix ohne Form One)
Und die Remotelösung ist auch ganz nett, kann man aber für wenige Euros mit AN-Anschlüssen konfektionieren. siehe BAT-Motorsport
Kurby schrieb:... beschreib das Problem doch bitte mal etwas genauer.
das allseits bekannte Öldruckproblem. Der Öldruck zeigt unplausible Werte an
Ansonsten lies Dir das hier mal durch.
Viele Grüße
vom Bodenpersonal im Unruhestand
Ralf
Kurby schrieb:Hallo!
Es gibt Kits, die den Sensor an eine Remote-Position montieren und so frei von Temperatur und Vibrationen positionieren. Ausführliche Anleitungen gibt es z.B. hier:
Kit: www.aircraftspecialty.com/rv12oilsensor.html
Anleitung: aircraftspecialty.com/PDF%20Documents/Rotax%20912%20Remote%20Oil%20Sender.pdf
was ist denn dabei die Ölpumpe abzuschrauben, das gewinde zu Schneiden und mit neuen Dichtungen wieder zu montieren?Alternativ melde dich bei mir... ich könnte dir eine im Tausch anbieten...
Aero-Flo schrieb:... mal wieder geschäftstüchtig ?
... ich könnte dir eine im Tausch anbieten...
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Hallo zusammen,
von den verlinkten "Bastellösungen" halte ich überhaupt nichts !
Abgesehen vom Mehrgewicht gibt es zusätzliche Fehlerquellen.
Wie bereits geschrieben wurde, ist das Nachschneiden des Gewindes keine Zauberei.
Ein Gewindeschneider M10x1 kostet nicht die Welt (ca.12€) und die 4 O-Ringe auch nicht.
Teuer ist der neue Öldruckgeber (und evtl. ein neues Anschlusskabel) von Rotax.
Von dem alten VDO-Geber würde ich abraten, da möglicherweise eine Anzeige nicht mehr gegeben ist.
Der neue Geber und der Honeywell sind Piezo-Geber und der VDO ein Widerstandsgeber.
Der VDO ist in der Vergangenheit oft ein Opfer von Vibrationen geworden. Daher ist bei dem Geber von Rotax auch der Messing-Ring montiert, um die Schwingungen und damit den Gebertod in den Griff zu bekommen.
Wer den VDO-Geber ohne Messingring verkauft, nimmt den Ausfall des Gebers "billigend in Kauf".
.... also: Finger weg vom VDO-Geber...
Viele Grüße
vom Bodenpersonal im Unruhestand
Ralf
Ralle schrieb:Achtung, kein Linksgewinde (!) und besser wäre die Passung 6H :-)
Ein Gewindeschneider M10x1 kostet nicht die Welt (ca.30€)
ronnski schrieb:.... danke für den Hinweis - habe ich korrigiert.
Achtung, kein Linksgewinde
Viele Grüße
vom Bodenpersonal im Unruhestand
Ralf
Ich möchte gerne meine Erfahrungen teilen.
Wenn man im Internet einen VDO Sensor bestellt, heißt das noch nicht, dass dieser auch bei VDO hergestellt wurde. Selbst habe ich 3 Stück. Einer davon wirklich von VDO direkt, der andere aus Amazon für unter 20€. Auf diesem steht auch VDO, sieht aber komplett anders aus als der Originale von VDO. Ich unterstelle einen Nachbau. Aber! Der Sensor aus Amazon arbeitet jetzt 70h und 5 Monate ohne Probleme. Wenn er noch ein halbes Jahr hält, ist das für mich in Ordnung. Der Originale kostete das 4-fache.
Der Vollständigkeitshalber. Mein Alter hat kurz nach der 5 Jahres Inspektion (Tausch der Ölschläuche) den Geist aufgegeben. Ich vermute, dass ich Luft im System hatte und diese zur Beschädigung geführt hat. Das Springen des Zeigers im Instrument ist ein Indiz für Luft. VDO sagt dazu, dass das passieren kann bei günstigen Ausführungen oder z.B Nachbauten.
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