Stand Elektrofliegerei in der Schweiz

Forum - Technik & Flugzeuge
  • Moin,

    ich liebe Verbrennungsmotoren seit meiner frühesten Jugend, angefangen vom Cox 0,8ccm Glühkerzenmotor über diverse OS und Webra-Motoren zu meiner Z1000 mit Hubraumerweiterung und Marshall Deeptone 4-1 Auspuff.

    Alles Andere macht ebenfalls Freude. Aber: ich teile meine Freunde ungefragt mit allen Anderen, die z.B. einen Porsche Boxer am Limit beim Passbrennen nicht wertschätzen. Oder den alten Golf, der morgens durch das Wohngebiet röhrt etc etc etc.

    Das reine Fahren ist elektrisch allen Verbrennern überlegen bei Laufruhe, Dynamik, Ansprechverhalten, mechanischer Eleganz wie Lastwechsel etc. Beim Energieverbrauch sowieso. Mein I3 hat umgerechnet 4L Sprit dabei, mit denen ich 200km auf der Bahn oder über 300km im Kurzstreckenbetrieb komme. Da weit jenseits von 90% aller PKW nicht aus Spaß an der Freude, sondern als Alltagsmittel genutzt werden, ist es völlig legitim, für den Spaß eine einigermaßen kompatible Karre zu nutzen. Die paar Autos fallen dann nicht mehr ins Gewicht. Alle Anderen sind potenzielle Kandidaten für einen Wechsel auf Elektroantrieb. 

    Gruß Raller

  • Kann meinen Vorschreibern nur zustimmen. Als langjähriger E-Auto-Fan für den Normaleinsatz (Beruf/Privat) fahre/fliege ich im Hobbybereich ausschließlich Verbrenner. Moped habe ich schon ausprobiert, das Fahren ist der Hammer aber dat is dennnoch nix. Dabei ist für mich noch nicht mal das fehlen der Brülltüte das Problem, sondern dass so eine Kiste einfach zu wenig Raum für die aktuelle Akkugeration bietet. Selbst die 2021 Zero steht nach 150km etwas forcierter Fahrweise an der Säule und "schnarchläd" (selbst an DC eher müde und an AC obergähn). Chopperfahrer kommen natürlich weiter :-). In der Pampa, in der man normalerweise rumgeigt, stehen dann auch maximal AC-Säulen. D. h. man kann eigentlich nur "um den Kirchtum" fahren ... oder man hat viel Zeit :-). Wird natürlich mit weiter verbesserten Akkus / geschrumpfter Ladetechnik / verbesserter Ladeinfrastruktur in der Fläche für mich irgendwann praktikabel (und bezahlbar :-)).

    Bei der Privatfliegerei glaube wird das noch etliche Jahre dauern (sprich: Ich bin dann schon Asche :-)). Grund: Geschätzte 90% der Plätze haben eine Anbindung an das Stromnetz, die gefühlt auf den Niveau eines Einfamilienhauses liegt (ok, etwas übertrieben :-)). Für die obige Kirchtumfliegerei (Bude ist ja immer vollgeladen) und mglw. auch lokale Ausbildung machbar, aber alles andere ist so Illusion. Ich wage einfach mal stark zu bezweifeln, dass für einen Ausbau der Infrastruktur (wenn man mal gesehen hat, wie so ein Supercharger angebunden ist ...) diesen Bereiches die Gesellschaft ("DIE Typen haben genug Kohle!11!eins!elf") bereit ist, ein paar Millionen locker zumachen. Bleiben also nur Flieger, die eine Reichweite haben, um immer am gewünschten Zielort (da hat man dann wieder Zeit ohne Ende) anzukommen. Komplett unrealistisch. Mein Tipp: Hier wird sich der Hybrid durchsetzen (Start/evtl. Landung mit Akku, Rest mit Verbrenner).

    Kann natürlich bei den Schweizern anders sein, denn die kriegen ja auch eine halbwegs pünktliche Bahn hin ...

    Bye Thomas

  • Wir fahren seit einigen Wochen einen ID3. Seitdem bin ich noch stärker davon überzeugt, dass der Verbrenner im PKW sehr bald Geschichte ist (OK, die Software im ID ist noch beta, aber selbst damit macht es irre Spaß). Sicher, es wird immer Verbrenner geben, ebenso wie es immer noch Vinylplatten oder Fotofilme gibt. Aber das sind ja nur Nischen.

    Was das E-Fliegen angeht bin ich etwas optimistischer als Thomas. Alles hängt natürlich an der Leistungsdichte der Akkus. Und da erwarte ich Jahr für Jahr Verbesserungen im einstelligen %-Bereich. Die Entwicklung wird hier durch die enormen Investitionen der Autohersteller noch etwas beschleunigt.

    Die Hybrid-Flieger könnten eine interessante Zwischenlösung sein. Ein E-Motor, eine 10kwh Batterie und ein kleiner Diesel, der mit optimalen Wirkungsgrad Strom produziert.

    Die Stromversorgung der Flugplätze sehe ich nicht als Hindernis. Ein Mittelspannungsanschluss (20-40kv) kostet sicher nicht Millionen, eher 5-stellig. Und die Ladetechnik (DC-Lader) wird immer billiger. Zudem kann auf den Hallendächern mit PV jede Menge Strom erzeugt werden.

  • Nordseepilot schrieb:
    Alles hängt natürlich an der Leistungsdichte der Akkus.
    UND der Ladeinfrastruktur UND wie schnell der Akku geladen werden kann.

    Selbst wenn ich mit einer Ladung zu Flugplatz xy komme und nach Begleichung der Landegebühr und ggf. einem Kaffee weiter möchte nützt mir das nichts, wenn
    - Ich den Akku nicht laden kann und
    - Der nicht innert 0,5h bis MAX. 1h wieder zu 100% geladen ist.


    Chris

  • Moin,

    es ergibt keinen Sinn, alle Geräte mit nur noch einer Technologie zu betreiben. Flugzeuge gehören definitiv zu den Maschinen, die mit Batterien nicht sinnvoll zu betreiben sind. Irgendein Hersteller von Supersportwagen ( Gumpert ? ) hat ne Karre mi relativ kleinem Akku und Brennstoffzelle vorgestellt, die mit Methanol betrieben wird. Das wäre eine Kombi, die auch im UL geht. Kleiner Akku für die Lastspitzen und die Brennstoffzelle liefert die Dauerlast. Methanol kann grün hergestellt werden und ist dramatisch einfacher im Handling als Wasserstoff. Im Prinzip analog Benzin, kann in Kanistern befördert werden und verseucht nicht mal den Boden, falls verschüttet. Ergibt das Beste aus beiden Welten, auch für LKW / Boote etc. PKW sind prädestiniert für Batterien, weil sie auch als Netzpuffer dienen können und werden. 

    Der Antrieb wird aber elektrisch werden, nur die Energie wird unterschiedlich bereit gestellt.

    Obwohl, nen V8 geht doch bestimmt auch mit reinem Methanol?

    Gruß Raller 

  • Wir haben unser Model 3 von 3/19 Ende November mit 60.000km für 50.000 Euro nach Dänemark verkauft.

    Der Neue, nun mit AHK, elektrischer Heckklappe, 580 km WLTP, usw. :-)


    Und der Zweitwagen seit 10/20:


    E-Auto′s, was hatten wir hier für Diskussionen 😂 🤣 😂 🤣

    Gruß,
    Roman.

  • @smackopa

    Gleich kommt wosx wieder vorbei und postet noch mal das Bild vom Lohner-Porsche von 1910

    😂🤣😂🤣

  • Ich habe ja mittlerweile ein gutes Konzept zum Finden von Antworten auf die großen Fragen unsere Zeit:

    Du liest das Ulforum und machst genau das Gegenteil :-).

    Und die Umweltprämie und die Aktie, ein Träumschen, hihi !

  • Nordseepilot schrieb:
    Die Stromversorgung der Flugplätze sehe ich nicht als Hindernis. Ein Mittelspannungsanschluss (20-40kv) kostet sicher nicht Millionen, eher 5-stellig. Und die Ladetechnik (DC-Lader) wird immer billiger. Zudem kann auf den Hallendächern mit PV jede Menge Strom erzeugt werden.

    Jupp, Strom (auch die Mittelspannungsebene) gibt es zumindest in D und wahrscheinlich auch in CH fasst überall. Nur: Ich bin eher auf UL-Plätzen oder sonstigen Wiesen unterwegs (gibt es sowas in CH überhaupt?). Da wage ich echt zu bezweifeln , ob diese Clubs 5-Stellige-Beträge nur schon für eine "Strippe" aufbringen können/wollen. Des Weiteren ist es damit nicht getan. Allein der dann fällige Trafo für den Restflugplatz liegt auch im 5stelligen Bereich und eine eichrechtkonforme 350kW-Säule gibt (zumindest mittelfristig) nicht für kleines Geld. Und als letzten Punkt ist der Betrieb eines Anschlusses auf Mittelspannungsebene nicht mit einem Hausanschluss  zu vergleichen. Da sind dann Themen wie vereinbarte Abnahmemengen, Lastspitzenkompensation uswusf gefragt (wenn ich alleine sehe, was IONITY und TESLA da für Pufferakkus zur Kosten(!)optimierung hinstellen ...). Ich glaube, dass sich sowas nur "Profi"-Plätze antun würden. Daher ist mein Tipp für D: Hybrid mit Alkoholen oder Synfuels bzw. eine ähnlich einfach zu handhabende Brühe.

    Aber: Die Schweizer haben einfach mehr Kohle, da ist das dann alles kein Thema :-)

    Bye Thomas

  • Hein Mueck schrieb:
    Daher ist mein Tipp für D: Hybrid mit Alkoholen
    Hybrid weglassen, denn das frisst 1:1 Zuladung, welche natüüüürlich bei Flugzeugen gewohnheitsmässig mehr als ausreichend ist ;)).

    Bei Autos ist das Gewicht in der Tat ziemlich egal, denn das Mehr an investierter Leistung wegen des Gewichts bekommt man beim Bremsen grossteils zurück. Bei Flugzeugen aber zählt jedes Kilo und das wird so lange so bleiben, wie Flugzeuge schwerer als Luft sind.

        Hein Mueck schrieb:
        Aber: Die Schweizer haben einfach mehr Kohle, da ist das dann alles kein Thema :-)

    Nee, also wenn ich unseren Verein anschaue und z.B. die Elektroinstallation im Hangar, da fühlt man sich ins 18. Jahrhundert rückversetzt ;))


    Chris

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