Stand Elektrofliegerei in der Schweiz

Forum - Technik & Flugzeuge
  • raller schrieb:
    macht es schon Sinn, bei entsprechender Akku-Größe im Auto einen kleinen Teil davon auch wieder ins räumlich und verbrauchstechnisch begrenzte Umfeld abzugeben und damit quasi die Grundlast kurzfristig abzubilden.
    Würde ich niemals bei mitmachen, das geht schliesslich auf die Lebensdauer meines sauteuren Akkus und die Ladeverluste gingen auch auf meine Kosten. Und das würden mind. 99,99% aller E-Autobesitzer genauso handhaben. Dieses Märchen des für die Grundlastversorgung nutzbaren Speichers in E-Autos ist eben genau das.

    Chris

  • Moin,

    ich werde es sofort so machen, wenn es geht. Leider sind da auch noch ein paar Entscheidungen seitens der Politik und Energieversorger bzw Netzbetreiber nötig. Die ersten realistisch genutzten Akkus haben jenseits der 200.000km immer noch deutlich mehr als 85% ihrer Kapazität. Das hängt natürlich vom Nutzungsverhalten, insbesondere auch des Ladeverhaltens ab.

    Permanentes Schnellladen am Hypercharger killt einen Akku deutlich schneller als moderates Laden und Entladen. 5KWh über Nacht aus dem Akku sind ganz grob etwa 25km Reichweite oder ungefähr 10.000km Jahresfahrleistung. Da mache ich mir um den Akku keine Sorge, der lebt in seinem Zweitleben ausserhalb des Autos länger, als ich in meinem Leben noch Auto fahre ;-)

    Aber das gilt nicht für alle Autofahrer, alle Wohnsituationen und bestimmt nicht für alle ab nächstem Jahr. Das wächst langsam.

    Spannend finde ich die Entwicklung auf jeden Fall.

    Achja, und elektrisch Fliegen will ich auch mal!

    Gruß Raller

  • Hier ein sehr interessanter Erfahrungsbericht zum Elektro-Flugzeug Pipistrel Velis:

  • 4 h endurance bei 100 kt bei einer Leermasse gleich einem vollgetankten Flieger mit 912. Wie lange werden wir darauf warten müssen? 20 Jahre?


    Chris

  • Mir würden gut 2h endurance plus Reserve reichen. Dafür bräuchten wir eine Akku-Energiedichte von etwa 320wh je Kilo. Stand heute haben die besten verfügbaren Akkus schon 260wh je Kilo. Ich denke daher, dass dieses Ziel in 4-5 Jahren erreicht werden kann.

    Alles darüber hinaus ist natürlich nicht seriös vorhersagbar. Wenn man die Zuwächse der Energiedichte der letzten Jahre einfach fortschreibt, kommen wahrscheinlich 20Jahre heraus, bis 4h mit einem 600kg UL möglich sind. Allerdings werden gerade weltweit zig-Milliarden in die Entwicklung und Produktion neuer Akkus für PKW investiert. Von daher glaube ich, dass es am Ende deutlich schneller geht.

    Übergangsweise könnte es auch Hybridflieger geben.

  • Nordseepilot schrieb:
    Mir würden gut 2h endurance plus Reserve reichen. Dafür bräuchten wir eine Akku-Energiedichte von etwa 320wh je Kilo. Stand heute haben die besten verfügbaren Akkus schon 260wh je Kilo. Ich denke daher, dass dieses Ziel in 4-5 Jahren erreicht werden kann.
    Diesel, Kerosin 11000Wh/kg bei einem Wirkungsgrad von 0,42

    Lithium Polymer & Lithium Ionen Akku bis 180Wh/kg bei einem Wirkungsgrad von 0.8

    Es gibt diverse Abhandlungen die den Akkueinsatz in den nächsten 10 Jahren für nicht realisierbar halten. Zum Platzrunden Fliegen reicht es mit Einschränkungen.

  • @SATAN

    180wh je Kilo ist der Stand von vor 5 Jahren. Aktuell sind wir bei 260wh je Kilo. Wird z.B. aktuell im Bye eFlyer (Link) verbaut.  Wenn wir die Akku-Entwicklung der letzten Jahre fortschreiben, sind wir in 4-5 Jahren bei 320wh je Kilo. Das reicht dann für 2h plus Reserve. Aufgrund der extrem hohen Investitionen weltweit, rechne ich aber mit schnelleren Fortschritten. 

    Zum Thema Wirkungsrad: der ID3 verbraucht 15kwh auf 100km. Ein vergleichbarer Benziner verbraucht auf 100km über 100kwh (entspricht 8 Liter Benzin).

  • Nordseepilot schrieb:

    180wh je Kilo ist der Stand von vor 5 Jahren. Aktuell sind wir bei 260wh je Kilo. Wird z.B. aktuell im Bye eFlyer (Link) verbaut.  Wenn wir die Akku-Entwicklung der letzten Jahre fortschreiben, sind wir in 4-5 Jahren bei 320wh je Kilo. Das reicht dann für 2h plus Reserve. Aufgrund der extrem hohen Investitionen weltweit, rechne ich aber mit schnelleren Fortschritten. 

    Zum Thema Wirkungsrad: der ID3 verbraucht 15kwh auf 100km. Ein vergleichbarer Benziner verbraucht auf 100km über 100kwh (entspricht 8 Liter Benzin).

    Die Distanz von derzeit angezweifelten 260Wh/kg wie auch immer zu 11.000Wh/kg sind aber noch enorm. Der Flug mit dem E-UL hat gezeigt, das es jetzt und in naher Zukunft keinen Sinn macht auf Akkus zu setzen. Flugschulen die nur Platzrunden fliegen und ausreichend Ersatzakkus am Ladegerät haben werden diese Mehrkosten mit in die Berechnung einbeziehen. Wir reden hier von Flächenflugzeugen wohlgemerkt. Bei den manntragenden Drohnen sieht es noch ganz dunkel aus.
  • Zweifler gibt es natürlich zuhauf, wie bei jeder neuen Technologie. Ich kann dir gern unzählige Artikel aus den letzten Jahren verlinken, in denen ganz klar nachgewiesen und nachgerechnet wird, dass das E-Auto völlig untauglich ist und sich daher niemals im Massenmarkt durchsetzen wird. Und dann kommt jemand wie Elon Musk und baut einfach so ein Ding. Bang. Und jetzt erleben wir live und in Farbe das Ende des Verbrenners im PKW.

    Der nächste Schritt sind LKW und Busse. Auch hier sind die Zweifler aktiv. Ich kann dir auch zu Bussen reichlich Artikel und Berechnungen verlinken die klar belegen, dass Batteriebusse niemals praxistauglich sein werden. Und was las ich gerade heute in der Lokalzeitung: Unser Verkehrsbetrieb hat jetzt 30 Batterie E-Busse gekauft.

    Apropos Elon Musk: Auf dem Battery Day hat er jüngst angekündigt, die Energiedichte der Akkus innerhalb der kommenden 2 Jahre um 50% zu steigern. Und bislang hat Elon Musk alle seine Ankündigungen auch umgesetzt. Wir dürfen also gespannt sein.
     
    Die Welt wird von den Visionären voran gebracht, nicht von den Zweiflern. Die Zweifler stecken wir in die Buchhaltung, da stören sie am wenigsten ;-)

  • Moin,

    es wird noch lange dauern, bis Elektro- bzw Batterieantriebe alle Bereiche erreichen, für die bis dato Verbrenner genutzt werden. Aber es gibt zunehmend Bereiche, in denen der Elektroantrieb als Alternative funktioniert. Bei leistungsstarken und zugleich gewichtskritischen Anwendungen wie Flugzeuge sehe ich keine Chance für reine Batterie-Antriebe in absehbarer Zukunft. Brennstoffzellen mit Methanol sind da eher tauglich zu machen, auch was die Infrastruktur an den Plätzen angeht. Wir haben keinen Stromanschluss ans Netz, damit wäre ne schnelle Ladenummer bei uns nicht drin. 

    Die allermeisten Bootsantriebe im Hobbybereich  gingen elektrisch, Nischenprodukte wie selbststartfähige Segelflugzeuge auch, Winden sind elektrisch verfügbar und praxistauglich für die lautlose Zunft.

    Der Wandel kommt ja erst in Fahrt, aber jeder, der Mal elektrisch gefahren ist, weiß, der Verbrenner ist tot. Noch nicht gleich, aber demnächst. Jede Klitsche kann Autos bauen mit unfassbaren Leistungen, weil das Paradepferd Verbrennungsmotor nicht mehr nötig ist. Bitter für die deutschen Motorenbauer, aber Fakt.

    Gruß Raller

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