Ruderscharniere abschmieren

Forum - Technik & Flugzeuge
  • Postbote schrieb:
    An meinen Bowdenzügen nehme ich immer WD40 Kriechöl.
    Will da jetzt nicht den Besserwisser machen aber auch wenn es immer wieder behauptet wird. WD40 ist KEIN Schmiermittel.

    Es ist ein Korrosionsschutz, Allzweckreiniger, Rostlöser und Kriechöl um Wasser zu verdrängen. Es basiert  auf Petrolether, hat lösende Eigenschaften entfernt Ölreste und ist flüchtig! Es hat keine sinnvollen additive um Metallabrieb zu vermeiden. 

    Es zerstört zudem Polycarbonat....und entfernt Weichmacher. Die Bowdenzughülle wird also früher oder später brechen....

    Erreicht im Bowdenzug also eigentlich das dieser mit der Zeit mechanisch zerstört wird da es entfettet!!

    Ich benutze es als Kühlmittel beim Fräsen meiner cnc Fräse und zum reinigen meiner Fräse/Drehbank.....

    Also, merke WD40 ist ein REINIGER, kein SCHMIERMITTEL!

    Randnotiz: Petrolether steht im Verdacht impotent zu machen. Geht bei Piloten GAR NICHT!!!

    An den Thread Starter. Du mußt ja überlegen was dieses Scharnier mechanisch halten muß. Im Prinzip NIX! Du brauchst deswegen auch keine Mega dickviskosen Fette und auch kein Grafit oder Molybdän. 

    Das Scharnier dreht relativ wenig. Das heist die Seele ist mehr oder weniger statisch. Am besten ist hier also ein dünnflüssiges Öl das Harzfrei ist. Da reicht simples Nähmaschinenöl. Verharzt nicht und beugt Korrosion vor und dadurch das es sehr dünn ist, wird es durch die Kapillarwirkung zwischen "Auge" und Welle gezogen.

    Motoröl ist genausogut geeignet. Hat dann sogar noch Additive. Nimm der Einfachheit halber das Öl das Du in den Rotax kippst.

    Das ist eher überdimensioniert für die Pillepalle Belastungen. Fliegst Du viel im Regen, Prozedur regelmäßig wiederholen. Hängt das Ding trocken, reicht 1 x / Jahr aus, wirds rostig --> WD40, reinigen, dann mit gutem Öl wieder nachfetten....

  • MOIN schrieb:
    Motoröl ist genausogut geeignet. Hat dann sogar noch Additive. Nimm der Einfachheit halber das Öl das Du in den Rotax kippst.
    Genau diesen Tipp bekam ich von einem sehr erfahrenen Mechaniker, der mir auch bei Wartungsarbeiten an meinem UL assistiert.

    Danke für die Aufklärung bezüglich dieses WD40 !!

  • @MOIN 

    Ja das klingt sehr einfach, probiere jetzt mal das LiquiMoly-15W50. Ich gebe es in eine Einwegspritze, montiere eine feine Nadel und tropfe es an das Scharnier. Ich lasse, es einwirken und den Rest wische ich mit Kückenpapier ab.

  • Randnotiz: Petrolether steht im Verdacht impotent zu machen. Geht bei Piloten GAR NICHT!!!

    Wieso nicht? Deshalb hat man doch das Flugzeug (den Porsche, whatever...).

    Chris

  • MOIN schrieb:
    Will da jetzt nicht den Besserwisser machen aber auch wenn es immer wieder behauptet wird. WD40 ist KEIN Schmiermittel.

    Es ist ein Korrosionsschutz, Allzweckreiniger, Rostlöser und Kriechöl um Wasser zu verdrängen. Es basiert  auf Petrolether, hat lösende Eigenschaften entfernt Ölreste und ist flüchtig! Es hat keine sinnvollen additive um Metallabrieb zu vermeiden. 

    Es zerstört zudem Polycarbonat....und entfernt Weichmacher. Die Bowdenzughülle wird also früher oder später brechen....

    Erreicht im Bowdenzug also eigentlich das dieser mit der Zeit mechanisch zerstört wird da es entfettet!!

    ....................

    Hallo Moin,

    Danke, es ist wirklich so, Du hast hier die Eigenschaften von WD40 , Caramba etc. treffend beschrieben.

    Bernd

  • Hm, ich setze WD40 bislang auch zum Schmieren im Heimbereich (Garagentor usw.) ein und dachte gerade schon, dass ich es falsch verwende. Also hab ich kurz auf der Homepage des Herstellers nachgeguckt, und da steht folgendes:

    WD-40® Multifunktionsprodukt

    Das WD-40 Multifunktionsprodukt schützt Metall vor Rost und Korrosion, dringt zu eingeklemmten Teilen vor, verdrängt Feuchtigkeit und schmiert fast alles. Es entfernt sogar Fett, Ruß und anderen Schmutz von Oberflächen.

    Vorteile des Produkts:
    Verdrängt Feuchtigkeit, um Rost vorzubeugen und Elektrik zu schützen
    Dringt in eingeklemmten Teilen vor, um sie zu lösen
    Schmiert Ausrüstung und Teile für reibungsloses Arbeiten
    Entfernt Öl, Schmutz, Fett und Ruß
    Schützt Metalloberflächen vor Rost und Korrosion
    Einfach in der Anwendung

    Empfohlen für:
    Gartenwerkzeuge und -geräte
    Batterieanschlüsse
    Fahrradrahmen
    Türschlösser und Scharniere
    Elektrowerkzeuge
    Motoren
    Legierungen
    Auspuffanlagen

    Ich bin nur ein einfacher Hobbyheimwerker und habe keinerlei Ahnung von den chemischen Eigenschaften, die dieses Produkt mitbringt. Daher vertraue ich zunächst darauf, was der Hersteller selbst angibt.

    Gruß
    Peter

  • Wir können da sicherlich unterschiedlicher Meinung sein aber ich vertraue da eher auf neutrale Informationen denn die Herstellerangaben tendieren doch dazu das zu schönen. Wenn man sich allerdings das technische Datenblatt des Hersteller ansieht, wird klar das es kein Schmiermittel ist das den Namen verdient sondern ein Lösemittel das einen leichten Schmierfilm hinterlassen KANN.  

    Ein wenig Sarkasmus sein mir dann gegönnt.

    Persil wäscht seit gut 46 Jahren immer weisser (zumindest kenne ich die Werbung aus meiner Erinnerung so lange...) schreibt zumindest der Hersteller! Muß also stimmen...

    Hauptbestandsstoffe von WD40 (Herstellerangaben):

    60–80 % Kohlenwasserstoffe C9 - C11 (n-Alkane, iso-Alkane, Cycloalkane), < 2 % Aromaten

    1–5 % Kohlendioxid (Treibgas, nicht im Großgebinde enthalten)

    Haupteinsatzgebiete sind Reinigung, Wasserverdrängung und Korrosionsschutz bei Metallen und elektrischen Geräten, in Service, Werkstatt und Haushalt. In Werkstätten wird es auch gerne verwendet, um festgerostete Schraubverbindungen zu lösen; dazu muss es aber manchmal bis zu einigen Stunden einwirken, um den Rost zu unterkriechen. Die Schmierwirkung von WD-40 ist dagegen relativ gering, jedoch ausreichend für quietschende Scharniere oder hakende Schlösser. Auch zur Waffenreinigung wird WD-40 neben Ballistol häufig verwendet. Zur Schmierung von Gewindespindeln oder Fahrradketten ist es aufgrund seiner mangelnden Schmierwirkung nicht geeignet.

    Wenn Du mir jetzt also erklären kannst was an einem Lösemittel Schmiereigenschaften besitzt, dann haben wir da wieder eine Basis. Ansonsten bleibt es faktisch ein Reinigungsmittel mit leider relativ unangenehmen Nebenwirkungen (zerstören von Weichmachern) was in dem einen oder anderen Fall dann bedenkliche Auswirkungen haben kann (Bowdenzughüllen und Benzinleitungen die damit in Kontakt kommen, können verspröden.)

  • MOIN schrieb:
    was an einem Lösemittel Schmiereigenschaften besitzt,
    Aus eigener Erfahrung: WD40 verdunstet mit der Zeit und daher muss man es natürlich wiederholt verwenden. Ist ja keine schlechte Geschäftsidee, aber es gibt wirklich bessere, dauerhaftere Schmieröle, ich ziehe dem ein ganz normales Nähmaschineneöl vor.

    Ob Motoröl im Außenbereich Sinn macht, weiß ich noch nicht. Etwas unsicher bin ich deshalb: wenn sich etwas davon unterm Rumpf verbreitet hat (bei mir wegen Problem mit dem Auffanggefäß für das Öl aus der Kurbelwellenentlüftung), wird das ziemlich "fest" und muss mit Waschbenzin entfernt werden.

  • Ich nehme für die Scharniere und Bowdenzüge das Werkstattöl USTA von Ballistol. Und für die Lager mit Schmiernippel deren Mehrzweckfett.

    Thomas

    zur Info: Klick

  • Tarutino schrieb:

    Ich nehme für die Scharniere und Bowdenzüge das Werkstattöl USTA von Ballistol. Und für die Lager mit Schmiernippel deren Mehrzweckfett.

    Thomas

    zur Info: Klick

    Danke, Thomas, und auch den anderen sehr herzlich für die umfangreichen Infos.

    Bevor hier die Ballistol-Hyterie ausbricht, mal etwas aus eigener Erfahrung: Ballistol gibt es ja auch in Flaschen oder größeren Blechgebinden und nicht nur in Sprühflaschen mit dem praktischen "Zielröhrchen", gesteckt integrierbar in den Sprühkopf. Also hasbe ich mal 100 ml in ein Reiling Ölkännchen gefüllt, um es wie eine klassische Ölkanne per Abzugshahn sparsam einsetzen zu können. Eines Tages und nach Jahren ging nichts mehr. Aufgeschraubt sah ich ich eine schwarz-grün melierte Brühe, welche die federgelagerte Verschlußkugel aus Stahl festsetzte.  Das Pumpengehäuse aus Messing wurde teilweise an- bzw. aufgelöst. Sah angefressen aus - etwa wie Grünspan auf ′nem ur-alten Kirchendach. Dieses Kupferoxyd ist als hochgiftig bekannt. Die Reiling-Ölkanne besteht m.E. aus Sintermetall und fühlt sich sehr robust an. Derselbe Pumpenmechanismus findet sich auch in und auf durchsichtigen Plastik-Ölkännchen desselben Herstellers, die es vor Jahren aber noch nicht gab. Ich hab′s nicht ausprobiert, aber ich benutze seither nur noch die klassischen Fertig-Sprühflaschen. Die grün-schwarze Zoppe habe ich für "nichtfeinmechanische" Anwendungen aufgebraucht.

    hob

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