Propellergetriebe des 912

Forum - Technik & Flugzeuge
  • Georg und alle anderen Miltleser : Die Zahl "40.000 Rotax Motoren Typ 912" setzt sich nicht nur aus Privat genutzten 
    Motoren zusammen. Der BOMBARDIER Konzern ist u.a. ein Rüstungslieferant . 
    Und nun ratet mal wer die Entwicklung des Rotax 912 bezahlt hat .
    Die Drohnen der ersten Generationen brauchten doch einen Antrieb……...
  • Hallo Georg,

    Dir und allen anderen auch ein gutes neues Jahr.

    Wir hatten vor 2 Jahren ein störendes Geräusch an unserem Motor. Zuerst haben wir einen anderen Propeller montiert. Das Geräusch ist geblieben. Dann haben wir das Getriebe abgebaut. An den Zahnrädern waren kleine Pittings zu erkennen. (Der Motor hatte ca. 600 Stunden Laufzeit) Nach Rücksprache mit einigen Personen, die fast alle der Meinung waren, die Beschädigungen der Zahnräder wären zu minimal, um Schäden zu verursachen, haben wir es wieder montiert. Engere Kontrollen der Magnetschauben würden ausreichen.

    Dann haben wir einige Wochen danach zufällig gelesen, das durch solche minimalen Schäden an Zahnrädern Vibrationen mit Frequenzen auftreten können, die Metallteile am Flieger, Anbauteile am Motor zerstören können. An unserem Motor war die Aufhängung vom Kühler in der Mitte zerbrochen (Aluminium ca. 2 x 6 cm).

    Also wieder das Getriebe abgeschraubt. Zu Rotax-Franz geschickt. Der hat innerhalb einer Woche das Zahnrad mit allen Teilen (Druckfedern ect) erneuert. Das Zahnrad motorseitig gehört immer dazu. Das Getriebe wieder angebaut. Das Geräusch war weg. Alles wieder in Ordnung.

    Seitdem bin ich bei Teilen am Flugzeug mit Mindesthaltbarkeit ein bißchen vorsichtiger, obwohl ich davor und danach nie wieder bei anderen Fliegern von Problemen mit dem Getriebe mitbekommen habe. Aber wenn Du Bedenken wegen Deinem Getriebe hast, baue es aus und schicke es zum Franz. Wenn die Zahnräder in Ornung sind, wird das auch nicht so teuer. Die beiden Zahnräder kosten über 500 Euro.

    Ich hoffe, das bringt Dich weiter

    Grüße

    WOS
  • Hallo zusammen - der heilige R… meldet sich ;-)

    Vorwort:
    kurz nach rainmen′s erstem Beitrag habe ich ihm eine PN geschickt, auf die er leider, wie von Anderen an anderer Stelle schon einmal moniert wurde, nicht reagiert hat. Ich wollte eigentlich über seinen Beitrag nicht unbedingt öffentlich diskutieren. Da er aber als Profi auftritt und auch seine handwerklichen Dienste anbietet möchte ich auf einige Dinge hinweisen.

    Ich fange einfach mal oben an:

    " ... bis sich der Propeller um 15°-30° (je nach Getriebe) gedreht hat "
    das trifft nur bei Getrieben mit Rutschkupplung zu. Getriebe ohne Rutschkupplung haben keinen Totgang. Die 15° Totgang trifft man nur noch sehr selten an, denn das wurde 1998 auf 30° geändert.

    " ... erlaubter Reibwert 15 - 45 Nm "

    richtig ist 30 - 60 Nm.

    " ... durch die voraus gehenden Schläge des losen Tellerfederpakets sind Schäden an der Kurbelwelle ( Pleuellager ) die Folge !!!!! "
    … wie soll das denn gehen ?????  Ein Schaden der Zähne am Radsatz lässt sich  ja evtl. noch herleiten.

    " ... bei der Behebung des Problems "erhöhter Leergang" bei beiden Getriebeversionen ist es immer notwendig es mit dem Austausch der Tellerfedern zu beheben. "
    das kann man nicht pauschal sagen, da die Tellerfedern nicht das einzige sind, was verschleißen kann.

    " ... Der Hersteller empfiehlt bei der Getriebevariante mit Überlast Rutschkupplung auch diese zu ersetzen. "
    ich hoffe, hier ist nicht die Rutschkupplung gemeint ! Von der gibt es jedes Teil einzeln und lässt sich instandsetzen.

    " ... Eine Umsetzung/Drehung um 180° der sich im Eingriff befindlichen Klauen habe ich jedoch immer vorgenommen. "

    wir haben 3 Klauen, was einen Versatz von 120° erfordert und das Verdrehen ist strengstens verboten, da sich die Bauteile aufeinander einarbeiten .

    " ... Rep. Set mit # 996-889 einschließlich Rutschkupplung ist hierfür lieferbar "
    dabei handelt es sich um den Nachrüstsatz, wenn man in ein Getriebe ohne Rutschkupplung die Kupplung nachrüsten möchte.

    " ... Georg : Ja Getriebeschaden durch geplatztes hinteres Rollenlager ET Nr.: 232-240, dadurch starkes schlagen der Propellerwellle. "
    Das besagte Lager habe ich bisher nur einmal defekt gesehen. Das war aber die Folge eines falsch montierten Governors.


    ... nun zu Georg′s Frage:
    die am häufigsten auftretenden Schäden bei der 600 h Kontrolle ist eine defekte Längsverzahnung der Propellerwelle (wird von rainmen nicht eimal erwähnt). Das bedeutet Du brauchst eine neue Propellerwelle, eine neue Klauennabe, Propellerwellenlager und WD-Ring. Die angesprochenen Tellerfedern und sonstige Teile nur, wenn sie entsprechend verschlissen sind.
    Die Ursachen dafür sind in der Hauptsache ein rauher Motorlauf (warum auch immer) und auch ein zu kalt laufender Motor. Wenn Du nicht die vorgesehene Betriebstemperatur des Motoröls erreichst besteht die Möglichkeit, dass die Längsverzahnung anfängt zu rosten und in der Folge stark verschleißt.
    Sollte das der Fall sein, würde ich Dir empfehlen die Rutschkupplung nachzurüsten. Im Kit sind die Tellerfedern, die Stufenhülsen, die Einstellscheiben für die Federvorspannung und die Ringhälften enthalten.



    Ich empfehle keinem das Getriebe, sei es auch nur aus Neugier, zu zerlegen, da dabei so viele Fehler gemacht werden können, die in der Folge das Getriebeleben stark verkürzen.


    ... und rainmen: denk mal über die PN nach, die ich Dir geschrieben habe ...

    _________________________
    Hoch auf dem gelben Wagen
    sitz ich beim Ralle vorn.
    Vorwärts die Rösser traben,
    lustig schmettert das Horn.

    Viele Grüße
    Ralf
  • Zitat: "Wenn Du nicht die vorgesehene Betriebstemperatur des Motoröls erreichst
    besteht die Möglichkeit, dass die Längsverzahnung anfängt zu rosten und
    in der Folge stark verschleißt.
    Sollte das der Fall sein, würde ich Dir empfehlen die Rutschkupplung nachzurüsten."

    Hallo Ralle!
    Danke für Deine detaillierte Aufklärung!
    Verstehe ich obigen Satz richtig, dass auch in Motoren ohne Rutschkupplung die Welle mit Längsverzahnung eingebaut ist?
    Viele Grüße
    Claus
  • Ich bin mal raus aus dem Thema.
    Mögen die weitermachen die es besser können.
  • Flieger-Claus schrieb:
    ... Verstehe ich obigen Satz richtig, dass auch in Motoren ohne Rutschkupplung die Welle mit Längsverzahnung eingebaut ist?
    ... das ist richtig. Es gibt eigentlich nur zwei Propellerwellen. Eine ohne und eine mit Bohrung für den hydraulischen Verstellregler.
    Bei einem Getriebe ohne Rutschkupplung ist nur die Klauennabe und beim Getriebe mit Rutschkupplung ist in der Kupplung selbst ein Mitnehmer montiert.

    _________________________
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    Viele Grüße
    Ralf
  • Eine Frage: Nehmen wir an, die Reibwerte wären genau Null, dann hätte der Prop doch immer noch eine kraftschlüssige Verbindung zum Motor, nur dass er dann die 30° Verdrehspiel hätte. Ist das so richtig? (vermute ja, aber weiß es nicht genau)

    Ist der Zweck der Rutschkupplung eher ein ruhigerer Motorlauf, oder geht es eher darum, im Falle einer Bodenberührung des Props eine Beschädigung des Motors durch schlagartiges Abstoppen zu vermeiden? 
  • Karl-Alfred_Roemer schrieb:
    Eine Frage: Nehmen wir an, die Reibwerte wären genau Null, dann hätte der Prop doch immer noch eine kraftschlüssige Verbindung zum Motor, nur dass er dann die 30° Verdrehspiel hätte. Ist das so richtig? (vermute ja, aber weiß es nicht genau)
    ... im Prinzip ist das richtig....

    Ist der Zweck der Rutschkupplung eher
    ein ruhigerer Motorlauf, oder geht es eher darum, im Falle einer
    Bodenberührung des Props eine Beschädigung des Motors durch
    schlagartiges Abstoppen zu vermeiden? 
    Die Kurbelwelle wird durch die Rutschkupplung bei einer Bodenberührung vor Verdrehung geschützt und der ruhigere Motorlauf ist eine Folge des Totganges, der Torsionsschwingungen des Motors im unteren Drehzahlbereich vom Propeller entkoppelt.

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    Viele Grüße
    Ralf
     
  • Guten  Morgen   Ralle

    Bis  heute  nur  Mitleser , jetzt  doch  angemeldet , weil  Ich  noch  Fragen zu
    diesem  Thema  habe .
    Als  Spezialist  für  den 912 kannst Du sicher  eine Antwort geben.
      Ich habe vor Mir ein Handbuch  Ausgabe2 / Rev.0                  Seite 3-4  vom  April  01/2010

            Kontrolle der mechanischen  Komponenten
                        schritt                                          Vorgehen
                          1                              Propeller  mehrmals  von  Hand in Motordrehrichtung
                                                         durchdrehen . Dabei  feststellen .ob irgendwelche  abnormalen
                                                         Geräusche oder Schwergängigkeit  am Motor auftreten  und
                                                         regelmäßige Kompression vorhanden  ist .

            Ausführung  ohne  Überlastkupplung
            Es  sind  keine  zusätzlichen  Kontrollen  notwendig .

      Unser Motor ist  ohne  Überlastkupplung  und  wir  sind  immer  danach  verfahren . Beim Durchlesen des gesamten HB
      habe  Ich  keine  weitere   Info  gefunden . Im Anfangsbeitrag  war Ja  nach  einem  Getriebe  ohne  Überlastkupplung
      gefragt . Sicher  kannst  Du  die  Stellen  im  HB  benennen .

      Vielen  Dank     Bernd
  • Hallo Bernd,
    zunächt - herzlich willkommen hier.

    Damit wir aber auf einen Nenner kommen, lade Dir bitte die aktuelle Dokumentation runter...

    Wartungshandbuch (Heavy) für ROTAX 912 und 914 Serie
    Wartungshandbuch 912 Serie (Line Maintenance)

    ... und konkretisiere bitte Deine Frage.

    _________________________
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    Viele Grüße
    Ralf
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