Dein schönstes Vereisungserlebnis beim Rotax

Forum - Technik & Flugzeuge
  • Danke Ralle für die Tabelle. Dafür dass das Vollgas ist, ist die Airboxtemperatur noch relativ niedrig. Hat der 914 eigentlich einen Ladeluftkühler? 

    Was ich aber an den Erklärungen und den schönen Bildern mit den rotglühenden Abgasrohren bisschen ungünstig finde: Das alles ist nur bei Vollgas so. Aber bei Vollgas vereisen auch keine normalen 912er.  Das Problem taucht ja immer nur bei langen Standgasphasen auf. Ich glaube ja mittlerweile, dass durch den Turbolader erhebliche Wärmemengen vom Auslass auf dein Ansaugluftbereich übertragen werden, aber wirklich interessant wäre die Airboxtemperatur nach einem sagen wir mal 5 Minütigen Sinkflug mit annähernd Standgas. In dieser Konfig passieren theoretisch doch die meisten Vergaservereisungen. 
  • Karl-Alfred_Roemer schrieb:
     aber wirklich interessant wäre die Airboxtemperatur nach einem sagen wir mal 5 Minütigen Sinkflug mit annähernd Standgas. In dieser Konfig passieren theoretisch doch die meisten Vergaservereisungen. 


    ...nicht nur theoretisch...überwiegend praktisch... ;-)


    Volker

  • Volker-P schrieb:
    Karl-Alfred_Roemer schrieb:
     aber wirklich interessant wäre die Airboxtemperatur nach einem sagen wir mal 5 Minütigen Sinkflug mit annähernd Standgas. In dieser Konfig passieren theoretisch doch die meisten Vergaservereisungen. 


    ...nicht nur theoretisch...überwiegend praktisch... ;-)


    Volker

    Hallo,

    ich kann das ebenso bestätigen. Folgendes ist mir mal bei einem Flug im Winter 2005 mit einer CT passiert. Ich hatte meinen Schein im August 2005 erhalten und wie es nach Scheinerhalt eben so ist, würde man am gernsten gar nicht mehr landen wollen. Als dann der Winter kam und die ersten längeren wetterbedingten Pausen kamen, flog ich an einem schönen sonnigen Wintertag, bei allerdings gut -5°C, endlich mal wieder durch die Gegend. Dann fiel mir auf einmal ein, dass ich ja mal etwas tiefer fliegen könnte um mir die verschneite Winterlandschaft aus etwas niedrigerer Höhe zu betrachten. Ich drosselte also den Motor (100PS Rotax) und stieg langsam von ca. 5000ft auf 2000ft herunter. Dabei hielt ich gleichzeitig auf eine geeignete Fläche als Notlandeplatz ausschau um den "Abstieg" in eine Art Ziellandeübung umzusetzen. Nachdem ich die Landefläche, so wie gelernt, mehrmals umflogen hatte, ging ich in ca. 2500ft in den Gegenanflug, Queranflug und dann in das Entteil. Weiter als 2000ft wollte ich aber nicht runter und gab, als ich dachte das hätte gepasst, wieder Gas! Doch was war das, der Motor stotterte und nahm kein mehr Gas an, die Drehzahl erhöte sich nur ganz wenig bzw. fast überhaupt nicht. Mir blieb fast das Herz stehen. Geistesgegenwärtig zog ich sofort den Vergaservorwärmehebel heraus und setzte den Anflug auf die ausgewählte schneebedeckte Fläche fort. Irgendwann stieg die Drehzahl langsam wieder an und der Motor lief immer kräftiger, so dass ich in ca. 50m Höhe die anvisierte Fläche überflog und wieder steigen konnte. Puh, das war knapp! Ich flog anschließend schweißgebadet zurück zum Flugplatz und stellte das Flugzeug in die Halle. Vor lauter Freude mal wieder fliegen zu können, hatte ich total vergessen den Hebel für die Vergaservorwärmung zu ziehen, zumal ich ihn vorher bei wärmem Wetter eigentlich auch nie gebraucht habe. Als ich dies später meinem Fluglehrer erzählt habe, meinte er das das eine typische Vergaservereisung gewesen ist.

    So, nun ist das ja fast eine Geschichte für das Fliegermagazin "Daraus habe ich gelernt" geworden!

    Gruß Bernd

  • Das ist doch mal eine schöne Geschichte Bernd! :-)

    Ich hatte im Leben zweimal Vergaservereisung. Einmal nach einem Abstieg aus 12500 Fuß auf 4000 Fuß, was dann mangels Vergaservorwärmung auch zu einer echten Notlandung in Idar-Oberstein führte (perfekte Landung ohne Schaden) und einmal bei einem längeren Flug (ein flacher Sinkflug mit vielleicht 200ft Sinkrate)  durch dunstige extrem feuchte Luft und Temperaturen von knapp über 0°C.  Das sofortige Ziehen der Vergaservorwärmung hat das Problem aber innerhalb von gefühlten 10 Sekunden wieder beseitigt. 
  • Karl-Alfred_Roemer schrieb:
    Das ist doch mal eine schöne Geschichte Bernd! :-)

    Ich hatte im Leben zweimal Vergaservereisung. . 

    Hallo K-A,


    was für Maschinen waren denn das? Hatten die auch den Rotax oder eine andere Motorisierung?


    Viele Grüße


    LeCiel

  • Hallo!

    > Hatten die auch den Rotax oder eine andere Motorisierung?...

    Viel wichtiger ist die Frage:

    Von wo haben sie ihre Ansaugluft geholt?
    Über eine Airbox von draussen?


    BlueSky9
  • Le Ciel, das waren beides Rotax-betriebene C42. Eine mit 100PS mit Vergaservorwärmung und eine mit 80 PS ohne Vvw. Airboxen in dem Sinn hatten beide nicht. (Oder zählt die normale Vergaservorwärmung bei den Rotaxen schon als Airbox? Ich denke nicht)
    Die eine hatte die Luft direkt über die Luftfilter aus dem Motorraum gezogen, die andere (mit Vvw) über eine Lufthutze oben auf der Cowling. 
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