Dein schönstes Vereisungserlebnis beim Rotax

Forum - Technik & Flugzeuge
  • Hallo Gemeinde,

    in meiner PPL-Schulung nimmt das Thema Vergaservereisung einen ziemlich großen Raum ein. Auch gehört der Test der Vergaservorwärmung mit entsprechendem Drehzahlabfall ja zum Check bei der Cessna u.a. Echo-Klasse Hobeln vor dem Start.

    Bei unserer C42 mit 100 PS Rotax führt das Ziehen der Vergaservorwärmung nicht zu einem Drehzahlabfall, obwohl die Klappe im Lufteinlass des Vergasers korrekt schließt. Ist das bei Euch auch so?

    Hat jemand mit dem Rotax schon mal eine richtige Vergaservereisung gehabt und wie hat sich das geäußert? Ich hatte in der UL-Schulung gelernt, dass sich die Vereisung eher in einem plötzlichen Schlagen des Motors äußert, wenn ein Schluck Wasser durch die Brennräume gejagt wird. In den folgenden Jahren ist mir dies auch diverse Male so passiert. Durch Ziehen der Vorwärmung läßt sich das (seltene) Schlagen dann auch verhindern. Einen Drehzahlabfall als Folge möglicher Vereisung habe ich dagegen noch nie beobachtet.

    Ist das bei Euch ähnlich oder anders?

    Gruß

    LeCiel

  • Während meiner SPL Ausbildung (C42 80PS) ist es mir einmal passiert, das sich eine Vergaservereisung angekündigt hat. Wir sind im Januar auf 6500ft gestigen, bei 5/8 Bewölkung ging es drüber. Wunderschön, sonnig, -3° bis -5°. Beim Abstieg, Gas raus, Vorwärmung vergessen, beginnt der Motor plötzlich rauh zu laufen, mit starken Vibrationen...leichte Unruhe machte sich auch bei mir bemerkbar... Dann kam die Erleuchtung ...Vorwärmung gezogen, und etwas Gas nachgeschoben, nach ca 10 Sekunden lief der Motor wieder normal...kurz vor einem Schneeschauer sicher gelandet. Das war für mich ein Schlüsselerlebnis. Ich kann mir die Vibrationen so erklären, das die Vergaser nicht gleichmäßig begonnen zu vereisen, und damit die Synchronisation nicht mehr stimmte. Ein Drehzahlabfall war nicht zu bemerken, da ich ja das Gas zurück genommen hatte.


    Beim Warmup ist durch Ziehen der Vorwärmung bei der C42 80PS auch kein deutlicher Drehzahlabfall bemerkbar. An meiner STOL habe ich gar keine Vergaservorwärmung, laut Betriebshandbuch soll die Motor-Drehzahl 3000 U/min während des Abstieges nicht unterschreiten. Eine Vergaservorwärmung ist also in erster Linie von der Konstruktion und den Flugeigenschaften des jeweiligen Fliegers abhängig.


    Fliegt von euch noch jemand ohne Vergaservorwärmung?


    Volker

  • Moin!

    Ich hatte in der Schulung auf einer Eurostart EV-97 mit 100 PS 912er beim ziehen der Vorwärmung immer einen Drehzahlabfall bemerkt (primär vor dem Start, wo die Vorwärmung mit zur Checkliste gehört). Im Flug bin ich zum Glück nie in die Verlegenheit gekommen die Vorwärmung zu nutzen.

     Der Drehzahlabfall war im Sommer sehr, sehr gering.. weil die Luft ja sowieso schon wärmer ist. Mein 582er hat keine Vorwärmung und einmal hatte ich eine beginnende Vereiung befürchtet - bin dann umgekehrt und gelandet weil zusätzlich die Wolkendecke immer niedriger wurde.

    Gorden
  • Hi Volker,
    meine Z602 hat sowas auch nicht und wenn ich mich nicht irre alle Z60x von Roland.
    Ich denke das liegt an der doch recht grosszügigen Auslegung der Ansaugbox?

    Andreas
  • Hallo FliKo

    Vergaservorwärmung - Vergasevereisung

    Vergaservereisung entsteht im Ansaugtrakt des Vergasers durch das Ansaugen der Luft entsteht ein Unterdruck und der die in der Luft mitgeführte Wasserdampf kann bis zum Gefierpunkt abgekühlt (wie in einem Kühlgeräteverdampfer) werden. Abhängig ist das Auftreten von der Temperatur und vom enthaltenen Wasserdampf (Spreed).

    Da "unsere" Flieger meist keine und wenn dann keine "richtige" Vergaservorwärmung haben, kann auch kein Dregzahlabfall bei einem Motortestlauf festgestellt werden und zwar deshalb weil eine "richtige" Vergaservorwärmung die heiße Luft über einen Doppelmantel vom Aupuff ansaugt was natürlich zu einem sofortigen Drehzahlabfall führt, wogegen "unsere" Vergaservorwärmungen die Luft statt von einem Außeneinlass (um ein wenig mehr Leistung zu generieren) nach ziehen der Vergaservorwärmung (so vorhanden), die etwas wärmere Luft, aus dem Motorraum ansaugen. Das scheint bei Rotax-Motore aber zu reichen, ich kenne keine nennenswerten Versiungsprobleme bei diesen.  

    Gruß Flugherb

  • MOIN schrieb:
    Hi Volker,
    meine Z602 hat sowas auch nicht und wenn ich mich nicht irre alle Z60x von Roland.
    Ich denke das liegt an der doch recht grosszügigen Auslegung der Ansaugbox?

    Andreas

    Hallo Andreas und Volker,

    genau, meine Z602 hat auch keine Vergaservorwärmung.

    Auf meine Nachfrage beim Hersteller, warum nicht, bekam ich die Antwort: Brauche mer net!

    Ich: Wieso nicht?

    Er: Ne, brauche mer net!

    Andreas weiß, was ich meine!  ;-)

    Gruß

    Eric

  • Eric

    ... vermutlich ist meine Antwort die Antwort - siehe oben

    Gruß Flugherb

  • Flugherb hat es ganz richtig erklärt, bei einigen Fliegern, z.b. CH-Modelle reicht die warme Luft aus dem Motorraum. Meine CH701 hat noch nicht mal eine Airbox, sondern die Luftfilter frei im Motorraum. Bei der C42 sieht das etwas anders aus, da wird z.B. warme Luft über den Auspuff-Wärmetauscher durch eine Klappe auf die Vergaser geleitet. Das ganze System ist aber so gestaltet, das nur warme Luft beigemischt wird, das wiederum erklärt den geringen, oder gar keinen Drehzahlabfall.


    Ergänzung:


    Mit "gestaltet" meine ich, das aus unzähligen Ritzen und Spalten, sowie den nur lose aufgesteckten Schläuchen auf die Luftfilter, noch sehr viel kalte Luft angesaugt wird, und die Vergaser nicht NUR warme Luft vom Wärmetauscher bekommen.


    Volker


  • Er: Ne, brauche mer net!



    Hallo Eric,
    den Spruch kennen wir!
    Wenn Du im Winter etwas machen willst, verschließe den oberen Lufteinlass vor dem Luftfilter. Dann hast Du Deine Vergaservorwärmung. Bei 100 PS ist der Leistungsverlust nicht merkbar.
    HL, peter.

    P.S.: Ich war gestern in Mendig. Da lag doch tatsächlich noch Schnee!!!
     
  • Hallo!

    meine FK9 hat auch keine Vergaservorwärmung -braucht sie auch nicht :-))

    Zwei Dinge sind da mitentscheidend:

    1. Wenn die Ansaugluft einfach über zwei Luftfilter aus der Cowling gesaugt
    wird, dann hat man zwar 0.0005% Leistungsverlust, aber immer eine
    kleine Vorwärmung  (idiotensicher)

    2. Der Rotax 912 hat was die Vereisung betrifft einen grossen
    Vorteil gegenüber z.B. Limbach, Sauer ect.:

    Der 912er hat *zwei* Vergaser für etwa die selbe benötigte
    Menge Luft-Benzingemisch wie bei den anderen, klassischen 4 - Zylindern.

    Die Strömungsgeschwindigkeiten und die Unterdruckverhältnisse
    im Vergaser (nicht MAP!!) sind weniger hoch und weniger kritisch
    als bei Einzelvergaser Motoren weil in gleicher Zeit pro Vergaser
    weniger "Material" durchgehauen wird :))

    Jedenfalls hatte ich noch _nie_ irgendwelche Vereisungsprobleme ;))

    BlueSky9

    P.S. Die beste Vergaservorwärumg ist aber immernoch eines: der TURBO!!!

      :))))
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