Moin,
Bastelprojekte jeder Art sind mir immer willkommen, weil man immer was lernt, egal, ob am Ende was brauchbares rauskommt.
Der Radarhöhenmesser im Airliner funktioniert als Instrument nur unter ganz bestimmten Bedingungen:
Die wichtigste Bedingung ist ein stabiles und definiertes Anflugprofil, im Normalfall halt nen ILS mit 3 Grad Anflugwinkel. Dann benötigt man eine ebene Fläche vorm Aufsetzen, damit man im entscheidenden Moment eindeutige und reproduzierbare Verhältnisse hat. Und auch der Energiehaushalt des Fliegers muss stimmen, sonst passt der Abfangbogen nicht.
Beim Airliner ist es das Ziel, mit exakt 1.3x Vs in einem 3 Grad Winkel in 50 ft über die Schwelle zu kommen, um dann am 1000ft-Punkt aufzusetzen. Für den Fall hilft der Radarhöhenmesser akustisch, eine zu hohe oder zu niedrige Sinkrate an der Zählgeschwindigkeit zu erkennen. Wenn du im Sommer in Denver bei 10.000ft Dichtehöhe anfliegst, macht dich der Radarhöhenmesser nervös, weil durch die geringere Dichte auch das Sinken auf dem 3 Grad Profil stärker ist bedingt durch die höherer TAS. In dem Fall hilft das Herunterzählen eher nicht. Aber der Job des Radarhöhenmesser ist es eigentlich, die Annäherung an das Sichtminimum bei CAT 2+3 Anflügen anzusagen.
Bei einem normalen Anflug im UL fliegt so gut wie keiner stabile Profile. Alleine die Fraktion mit Leerlauf und Slippen zum Platz hat jedes Mal andere Winkel. Dann sind die meisten Plätze so, das es keinen dedizierten Aufsetzpunkt gibt. Wer knapp hinter der Schwelle landet, hat davor keine flache glatte Ebene, die für vernünftiges Ansagen notwendig ist. Der Unterschied zwischen Aufschlag und ewigem Dahinschweben sind bei UL Zentimeter, dazu kommt noch, das auch der Energiestatus des Fliegers stark schwankt, insbesondere die Anfluggeschwindigkeit im Vergleich zu 1,3x Vs.
Echten Nutzen bringt das meiner Meinung nach nicht. Es ist eine weitere Ablenkung, die trainiert werden muss, um zumindest nicht zu stören.
Wenn es um das Feeling geht, würde meiner Meinung nach ein einzelner Auslösepunkt per Radar ermittelt reichen, um dann eine Audiodatei abzuspielen. Ob die Werte tatsächlich stimmen, ist fliegerisch irrelevant, klingt aber cool…
Gruss Raller
raller schrieb:Den echten Nutzen sehe ich bei Einziehfahrwerk :-D Aber da braucht man keine genaue Höhenmessung, sondern es reicht ein einfacher Annäherungssensor. Und ein so unangenehmer Alarmton, dass man sich erst gar nicht angewöhnt, sich auf die Anzeige zu verlassen.
Echten Nutzen bringt das meiner Meinung nach nicht.
MtCenis schrieb:Ich glaube Checklisten sind besser:
Den echten Nutzen sehe ich bei Einziehfahrwerk :-D
sukram schrieb:Du weisst wo Checklisten ihre Grenzen haben?
Ich glaube Checklisten sind besser:
ich flieg jedenfalls lieber kein Flugzeug ohne Intelligente Fahrwerkwarnung.
du weisst ja, zum Thema Landen mit eingezogenem Fahrwerk, da es gibt zwei Typen. Die, die es schon hinter sich haben, und die die es noch vor sich haben...
und manche sogar mehrmals...
Steffen_E schrieb:Zeig mir doch bitte schnell noch die Aussage, in der ich folgendes gesagt habe:
ich flieg jedenfalls lieber kein Flugzeug ohne Intelligente Fahrwerkwarnung.
Steffen_E schrieb:Nee, das ist mir zu hoch. Keine Ahnung!
Du weisst wo Checklisten ihre Grenzen haben?
sukram schrieb:weiss nicht, wie ich das sonst verstehen soll:
Zeig mir doch bitte schnell noch die Aussage, in der ich folgendes gesagt habe:
- Flieg′ bitte nur Flugzeuge ohne Fahrwerkswarnung!
sukram schrieb:
Ich glaube Checklisten sind besser:
Erstmal immer mit Checkliste, dann eine Warnung als Redundanz.
Aber wenn man die checkliste und die hupe ignoriert, dann ist halt auch nicht mehr so recht zu helfen...
Nee, das ist mir zu hoch. Keine Ahnung!
Ernsthaft?
Du fliegst immer so identische Anflüge, dass immer klar ist wo und wann und wie die Checkliste abzuarbeiten ist und hast sie noch nie vergessen?
Steffen_E schrieb:Naja, hätten sie eine Checkliste benutzt, wäre das ggf. nicht passiert. Die Fahrwerkswarnung erklang deutlich, wurde offenbar jedoch von niemandem wahrgenommen oder von allen fehlinterpretiert. Technisch gesehen, hat die Warnung funktioniert. Trotzdem hat sie die Bauchlandung nicht verhindert. Ergo scheint die Alternative (also das Nutzen von Checklisten) ggf. die bessere (im Sinne von sicherere) Variante zu sein. Selbstverständlich müsste man diese nutzen.
weiss nicht, wie ich das sonst verstehen soll
Ansonsten kann ich nicht wirklich nachvollziehen, was man insbesondere in diesem Kontext an der Aussage "Ich glaube Checklisten sind besser" so wahnsinnig falsch verstehen kann. Es sei denn, man möchte es vielleicht ganz unbedingt (!) falsch verstehen...
Allerdings habe ich auf eine solche Diskussion gar keine Lust. Und das Thema war ja ohnehin ein anderes.
sukram schrieb:Da kann man nichts falsch verstehen, sondern die so einfach gestellte Aussage "checklisten sind besser" ist so einfach formuliert einfach nicht richtig, weil sie ein ausschliessendes ODER formuliert. Niemand hat aber gesagt, dass man eine Bodenwarnung oder Fahrwerkwarnung OHNE Checkliste hat.
Ansonsten kann ich nicht wirklich nachvollziehen, was man insbesondere in diesem Kontext an der Aussage "Ich glaube Checklisten sind besser" so wahnsinnig falsch verstehen kann.
Checklisten sind die Basis und ja die wurde dort ignoriert. Und die Fahrwerkwarnung wurde nicht begriffen.
Das ändert aber nichts daran, dass man Checklisten benutzt UND eine Fahrwerkwarnung hat. Nicht das eine oder das andere. Wenn Du jemals mit Einziehfahrwerken fliegen wirst, wirst Du das auch vermutlich irgendwann merken.
Aber wenn Du natürlich niemals an irgendeiner Stelle vergisst die zugehörige Checkliste zu benutzen, dann kann das für Dich passen.
Die Tatsache, dass selbst die Dickschiffe trotz ihre vielen Checklisten eine Fahrwerkwarnung haben, spricht da aber andere Bände.
sukram schrieb:Ach Du jemineh. die Idee, dass die Aussage einfach so nicht korrekt ist, ist natürlich keine Möglichkeit?
Es sei denn, man möchte es vielleicht ganz unbedingt (!) falsch verstehen...
sukram schrieb:Du hast das Thema doch dahin gebracht.
Allerdings habe ich auf eine solche Diskussion gar keine Lust. Und das Thema war ja ohnehin ein anderes.
ist aber egal,
Steffen_E schrieb:Das stimmt. Die Aussage wäre so nicht richtig. Allerdings habe ich das auch nicht gesagt. Deswegen:
Da kann man nichts falsch verstehen, sondern die so einfach gestellte Aussage "checklisten sind besser" ist so einfach formuliert einfach nicht richtig, weil sie ein ausschliessendes ODER formuliert.
Um den Unterschied zu verstehen, müsstest Du natürlich wissen, was das Wort "glaube" per Definition bedeutet. Untenstehend die offizielle Definition des nicht religiösen Teils:
Etwas für wahr/richtig/glaubwürdig halten, aber die Möglichkeit zulassen, dass es widerlegt wird. Das schließt ein "oder" eben genau nicht (!) aus. Es ist viel mehr exakt das Gegenteil. Andere Möglichkeiten sind definitiv denkbar. Deswegen habe ich die Aussage mit "Ich glaube" begonnen. Wie kann man da etwas anderes draus interpretieren? Verstehe ich nicht!
Steffen_E schrieb:Exakt. Nur ohne "h".
Ach Du jemineh.
Worum gings hier nochmal? Also das eigentliche Thema hatte mich glaube ich interessiert.. Wenn ich mich recht erinnere, hab ich mich über die Fragestellung des Threads gefreut...
Aber irgendwie habt ihr es geschafft, es wieder komplett abdriften zu lassen und im persönlichem Streit mit "Ich habe aber Recht und du bist doof" euch zu befinden.
Super Leistung, auch dieser Thread ist wieder mal komplett kaputt.
Danke
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