Kalten Motor vor dem Flug durchdrehen?!

Forum - Allgemeines & Aktuelles
  • Moin,

    ich habe da mal eine Frage. Und zwar hat unser neues UL einen 100PS Rotax-Motor. Der Flugzeughersteller und das Handbuch sagen, dass man den Motor wenn er kalt ist durchdrehen soll. (In Drehrichtung) Dies soll man angeblich tun, bis man ein Rauschen vernimmt. Sprich Ölmessstab raus, mehrfach durchdrehen bis es rauscht und dann erst starten. Damit das Öl sich vorher besser im Motor verteilt oder so ähnlich.
    Bei dem 80PS Rotax den ich vorher geflogen bin haben wir das NIE gemacht. Ich muss gestehen, dass ich auch noch NIE jemanden gesehen habe, der das gemacht hat. Ist das eine neue Anweisung von ROTAX oder ist das totaler nonsense?!

    Gruß
    Marc
  • Also ich mache das beim Kaltstart immer...
  • "Der Flugzeughersteller und das Handbuch sagen ...": Dann würde ich es machen.
    "bis man ein Rauschen vernimmt" Nur zur Klärung, es ist eher ein deutliches Gurgeln.
    "haben wir das NIE gemacht" und "ich auch noch NIE jemanden gesehen habe, der das gemacht hat" Was andere machen, ist manchmal nicht der allerrichtigste Ratgeber. Es zeigt aber, wer alles das Handbuch zum Flugzeug/Motor NICHT gelesen hat. 80 PS Handbuch.

    "Wer frei sei von Sünde ... " Ich persönlich halte des intensive Studium der Flugzeug Handbücher für wichtig, aber meine Einschätzung ist keineswegs richtig oder wichtig. Da ich aber weiß, dass ich früher oder später das Flugzeug außerhalb der Betriebsparameter betreiben werde, weiß ich gerne über die Betriebsgrenzen bescheid und die stehen in den Handbüchern. Bei Rotax ist die Beachtung der Handbücher speziell dann interessant und wichtig, wenn es um Fragen der Garantie geht.

    Llort-Truxxon
  • Man muss den Motor schon alleine durchdrehen bis es Gurgelt um den Ölstand zu kontrollieren. Ich mache das vor jedem Flug. Wie auch die optischen Checks.

    Was das Studium der Handbücher angeht muss ich Truxxon beipflichten. Allerdings sind die Rotax Handbücher aus meiner Sicht alles andere als eine lesefreundlich geschriebene Dokumentation. Aber es ist auf jeden Fall sinnvoll sich die Dinger genauer anzuschauen. 
  • Die Durchdreherei ist bei uns auch Usus. Da sich das Motörchen bester Gesundheit erfreut wirds kein Fehler sein.
  • Ich habe es bei der Ausbildung auch nur so gelernt und kenne es auch nicht anders.
  • Hallo,

    der Rotax-912 hat eine Trockensumpfschmierung (http://de.wikipedia.org/wiki/Motorschmierung). Daher wird der Ölstand auch nicht in einer Ölwanne (wie beim Auto oder anderen Flugmotoren) sondern in einem separaten Behälter gemessen.

    Wenn man den Motor vor der Messung nicht durchdreht, dann zeigt die Messung zu wenig an. Dabei besteht dann die Gefahr, dass man zuviel Öl nachfüllt. Zuviel Öl kann dem Motor aber schaden.

    MfG
    Helmut
  • Truxxon, da hast Du völlig Recht: Wenns im Handbuch steht sollte man es machen und die Garantiegeschichte spielt bei Rotax wirklich eine besondere Rolle.
    Und mit dem Ölstand, das stimmt auch. Der wird ohne Durchdrehen falsch angezeigt. Drehen bis es richtig gurgelt. Dazu sollte der Deckel vom Ölbehälter ab sein.
    Die größte Sünde ist wohl das Durchdrehen in die falschen Richtung, das soll kapitale Motorschäden zur Folge haben.

    Jetzt aber eine Frage an die Techniker und Rotaxkenner:
    Da ich notorisch faul bin, wüsste ich gerne folgendes: Wenn ich die Zündung ausstelle und mit dem Anlasser - also ohne Zündung - den Motor durchnudeln lasse, ist das schädlich oder erfüllt es den Zweck, dass der Motor entlüftet und "gurgelt" bzw. seinen Ölstand im Behälter einnimmt?
    Und was passiert mit dem Benzin? Wird es angesaugt und der Motor versäuft dabei?
    Deshalb habe ich bislang grundsätzlich durchgedreht, aber das macht wirklich keinen großen Spaß...
  • Hallo DAL4



    -> Wenn ich die Zündung ausstelle und mit dem Anlasser - also ohne
    Zündung
    - den Motor

    -> durchnudeln lasse, ist das schädlich oder erfüllt es den
    Zweck, dass der Motor

    -> entlüftet und "gurgelt" bzw. seinen Ölstand im
    Behälter einnimmt?



    Für den Prozess des "ich drücke das Öl aus dem Kurbelgehäuse in den
    Ölbehälter"

    ist es im Prinzip egal, ob du "drehst" oder "orgelst" - allerdings wird
    beim

    langsamen Drehen nicht wirklich Sprit angesaugt - beim schnellen Orgeln
    aber schon.



    ->  und der Motor versäuft dabei?



    Der Motor versäuft nicht ganz so schnell - aber es ist durchaus möglich,
    sich

    so eine Menge unverbranntes Kraftstoff-Luft Gemisch in den Auslasskanal

    und in den Schalldämpfer zu drücken - und bei der ersten Zündung knallts
    dann

    ein Weing :-)



    -> Deshalb habe ich bislang
    grundsätzlich durchgedreht,



    gut!



    -> aber das macht wirklich keinen großen
    Spaß...



    Hey - das sind doch Luft-SPORT-Geräte - da können wir doch

    mal bissi drehen - oder.  ;-))



    Kleiner Tip: Das Öl wird über die Blow-By Effekte aus dem Kurbelgehäuse

    gedrückt - du musst also nicht "drehen wie ein Wilder", sondern oft
    genügt

    es, den Motor ein paar mal auf einen Kompressionsmaximum zu drehen

    (aber immer nur in Laufrichtung!) und dort eine Weile zu halten.



    Wenn mich die unbedarften Mitflieger fragen, was ich da mache, dann

    sage ich immer: "Ich ziehe den Gummimotor auf!!"  :-)



    BlueSky9
  • ich kann mich da nur Scoobydoo anschliessen... :-)
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