Vorsicht beim Flugzeugkauf

Forum - Allgemeines & Aktuelles
  • MOIN schrieb:
    Da habe ich Dir sicherlich einen Vorteil gegenüber. Bottom Line ist, die 601/602 ist ein klassischer Fachwerk Metallverbund der auf Zug- und Druck Beplankung setzt. Wenn es da einen Verzug oder Stauchung wegen Überlast gab, siehst Du das sofort an einer welligen Struktur. Im Bugradbereich an der seitlichen Beplankung des vorderen Rumpfes oder oben vor der Kabinenhaube im Bereich wo das Brandschott abschliesst und der Tank aufgehängt ist, am Hauptfahrwerk am Flächenübergang da wo die obere Beplankung in den Rumpf übergeht (das Viereckige dicke Blech mit den vielen Nieten) und eben an den Trittstufen wenn die Bodenberührung hatten.  

    Falls notwendig, werde ich dich als Gutachter bestellen.  ;-)

    Nachstehende Links sollten zu Fotos des Fliegers führen. Ich habe mich schon gefragt woher die Wellen an der seitlichen Beplankung kommen.

    https://photos.app.goo.gl/sNaDXaSQ3aS4ZAh58

    https://photos.app.goo.gl/gRQbKheFoi2xF5ZJ7

    https://photos.app.goo.gl/bnY2a38K5fov31vU6

    https://www.jetphotos.com/photo/9269427

  • Uups, ja so in etwa sollte es nicht aussehen....

    Wobei das der Teil vor dem Brandschott ist. Das Blech steht da 4-5 cm über und "schlabbert" frei im Raum. Das kann auch irgendwie anders mal verbogen worden sein. 

    Aber der Teil dahinter der bis zur oberen Nietenreihe geht sieht genauso "schepp" aus. Also da ist auf jeden Fall Spannung drin. Ich habe das so noch nie gesehen.

    und das hier sieht nicht OK aus:

    https://www.ulforum.de/ultraleicht/bilder/bild-11386.html

    also von nix kommt so ne Delle nicht....

    Wenn Du Dir das genau ansiehst, mach die Motorhaube ab (oben und unten!) und schau Dir mal das Bugfahrwerksrohr an. Das wird oben und unten in einem Kasten/Winkel geführt. diese Winkel wiederum sind in einem U-Profil eingenietet. Dieses gesamte Konstrukt wiederum ist ans Brandschott genietet. Schau mal genau seitlich neben diesen Kasten. Das Brandschott darf da nicht verbogen sein oder irgendeine Delle haben.Schau Dir das Brandschot insgesamt an auch da wo es den Rumpf berührt. Es darf nirgendwo eine Delle zeigen!

    Du kannst Dir die Originalzeichnungen der Maschine hier ansehen um das zu verstehen --> Drawings

    Bugfahrwerk

    Brandschott

    Fahrwerkdetails

    Zudem kommt es mir so vor als wenn Die Bugradgabel verkehrt herum eingebaut ist......Also 180 Grad verdreht.

    Schau mal hier im vergleich dazu --> Linkage Front Wheel und hier 

    Hinten an den Trittstufen hat sie mit Sicherheit nicht aufgesetzt und wenn dann marginal. Wobei es mir gerad eirgendwie in den Sinn kommt das bei der 601 die Halterung etwas anders als bei der 602 war. Ich glaube das die Trittstufen hie rin der Tat bei Überlast nach hinten schwenken können. Wenn ich mir die Bilder von dem "Touchdown" in Leer ansehe dann sieht es auch so aus als wenn die nach hinten geschwenkt sind. Ich hab das echt nicht mehr genau in Erinnerung

    Mach mal Detailbilder von den Stellen hier die ich eingekreist habe. Wenn da am Flügel was zu sehen ist dann hats richtig gerumst.

    https://www.ulforum.de/ultraleicht/bilder/bild-11385.html

    Kann es sein das die Maschine sogar hier von jemandem aus dem Forum ist? Irgendwie klingelt es bei mir bei dem Kennzeichen. Ich glaube der User ist mittlerweile aber gelöscht worden....

    Ich kann Dir einen super Gutachter empfehlen. Der hat mal einen Rangierschaden begutachtet den ich leider verursacht hatte. 

    Herr Antwerpen bei der Luftfahrtversicherungsagentur Braasch. Die sitzen in Hamburg. Der nimmt Die Maschine detailiert auseinander und sagt Dir ganz genau was die für Aua hat. Das solltest Du investieren für den Gerichtstermin.

  • MOIN schrieb:
    Mach mal Detailbilder von den Stellen hier die ich eingekreist habe.
    OK, dass deckt sich mit "Lodels" Meinung. Der "alte Hase" hatte die Wellen auf den ersten Blick bemerkt und meinte das da etwas faul ist. Zu deiner Diagnose passt auch, dass der Tank undicht war/ist weil eine Schraube die Tankwand durchlöchert hat. 

    Stimmt es eigentlich, dass man bei der 601 mindestens 20-40 Kilo Ballast im Flächentank mitnehmen muss man wenn man ohne Passagier fliegt, da sonst die Maschine sehr stark rollt? Im Handbuch habe ich dazu nichts gefunden.
    Beim Verkauf habe ich zwei große Kanister mitbekommen und damit sie nicht verrutschen, hat mir der Verkäufer noch alte Sitzauflagen von seiner Omma mitgegeben.  
  • Hier mal ein Ausschnitt 
    https://photos.app.goo.gl/h3JFwBTxHGc2t1SY8

  • Lies Dir meine Beitrag nochmal durch. Hab ihn zwischenzeitlich editiert und mit zusätzlichen Infos gefüttert.

    Der Tank ist mit Spannbändern am Armaturenbrett und Brandschott befestigt. Die ganze Last geht hauptsächlich auf die Querstrebe des Panels oberhalb Deiner Oberschenkel. Wenn es da richtig gerumst hat ist das Panel nicht mehr gerade...

    Wenn sich da ne Schraube reingebohrt hat, kann das viele Ursachen haben. Der Tank kann auch verrutscht sein und sich Richtung Brandschott bewegt haben. Wenn da dann ne Schraube zu lang ist, ist die Ruck Zuck durch das Colabüchsenblech durch. 

    Also ich hatte in meiner ersten Maschine keinen Zusatztank. Aber es ist schon so das Du es merkst wenn der Zusatztank, sollte er links sein, einen Einfluss hat. Die Maschine will dann nach links drehen. Das kannst Du wegtrimmen sofern Du eine Trimmung hast oder eben mit Gewicht ausgleichen oder eben den Unterarm trainieren ;-)

    Also je mehr ich mir den Vogel ansehen........

    Ich kenne die 601 bis zum hinteren Cockpit in und auswendig. Warum? Meine erste 601 habe ich komplett zerlegt gehabt um die Elektrik und das Panel neu zu bauen. Daher kann ich Dir fast aus dem Kopf den gesamten vorderen Cockpitaufbau beschreiben. Es reicht aber schon wenn Du Dir die Zeichnungen von Zenith Air aufmerksam ansiehst. Da siehst Du dann auch die Halterung des Tanks sowie die vordere Brandschottkonstruktion sowie die Hauptfahrwerksaufnahmen und da vor allen Dingen wie die Fahrwerksführung zwischen zwei Rippen angeordnet ist. Wenn es da massive Scheerkräft gab, dann sieht man das Zwangsläufig an der gesamten Flächenwurzel. Da ziehts dann alles an Blech mit in eine Richtung.....

    Bei der Seitenansicht hier --> Seitenansicht siehst Du zum Beispiel das die Bugfahrwerksführung ziemlich genau unterhalb der Nietenreihe am Brandschott aufhört die Du seitlich dann auch am Rumpf siehst und fast genau die Trennungslinie zwischen oberer und unterer Motorhaube ist. Wenn es da das Bugfahrwerk seitlich gezogen oder richtig gedrückt hat, dann wird das Brandschott versuchen das umgebende Blech in irgendeine Richtung zu "schieben" das siehst Du dann in der Beplankung und die Wellen links können ein Zeichen dafür sein. Sind die rechts auch zu sehen? Dann stimmt unter anderm auch derSturz Deines Motors nicht mehr weil der Motorträger unten am Brandschott angeschlagen ist. Spätestens dann ist die Karre Kernschrott und nicht mehr Lufttüchtig! Eventuell hat nämlich auch der Bodenkontakt des Propellers den Motorträger nach unten gedrückt...

    Schau Dir dazu die Unterzüge unter dem vorderen Rumpf an. Der Motorträger wird rechts und links von je einer Scharube gehalten. Diese Schrauben sind in einer Art "Schuh" im Cockpitinneren am Bodenblech verschraubt und zwar mit zwei weiteren M5 oder 6 Schrauben und diese wiederum an den Unterzügen am Rumpf.

    Ist der Rumpfboden vorne im Cockpitbereich ohne eine einzige Delle und die Unterzüge Kerzengerade? Das kannst Du von Aussen ohne Probleme sehen. Wenn da ne Delle ist....... 

    Auf der Zeichnung hier allerdings schwer zu erkennen unten rechts am Rumpf steht die Bezeichnung "6f5-4" Dahängt der Motorträger dran bzw stützt sich ab.

    Nach einigen Jahrzehnten können diese "Schuhe" auch schon mal so aussehen......



    Ach herrje, einiges an Stellen die ich Dir auf Anhieb zeigen könnte.....

  • Schau mal, besseres Bild finde ich leider nicht von meiner alten 601:


    Da ist nix mit Dellen......

  • Ganz großes Kino. 

    Die ganzen Informationen muss ich jetzt erstmal verarbeiten und werde mir zeitnah - mit deinem Zettel in der Hand - den Vogel ganz genau anschauen. Ich weiß ja jetzt wo ich hinschauen muss. ;-) 

    VIELEN DANK! 

  • herrma schrieb:
    Ganz großes Kino. 
    Finde ich auch. Top Infos! Es es gibt auch Lichtblicke in diesem Forum :-)

    Viel Glück bei Deiner Verhandlung!

    Bye Thomas

  • beim Bild von Moins Maschine scheint das freistehende Blech auch etwas kürzer zu sein. Ist die Cowling an diesem Blech befestigt?

    Vielleicht hat die Cowling über die Befestigung das Blech beim Dupser zerknittert?

    Gruß Peter

  • MOIN schrieb:

    Zudem kommt es mir so vor als wenn Die Bugradgabel verkehrt herum eingebaut ist......Also 180 Grad verdreht.

    Schau mal hier im vergleich dazu --> Linkage Front Wheel und hier 

    moin MOIN,

    nö, kann gar nicht sein, dass die Gabeln falsch herum eingebaut wurden. Die Kiste wurde nach Fahrwerkabriss schließlich "fachgerecht repariert" und von einem "Prüfer Klasse 5" nach einer "großen Reparatur" abgenommen und uneingeschränkt für flugtauglich erklärt. Die Gabeln vom Hauptwerk sind ja auch so eingebaut. Die Zeichnungen müssen also falsch sein.

    Im WWW finden sich aber eine ganze Menge Zottel mit falsch herum eingebauten Gabeln. Ich habe noch keine gefunden, bei der die Gabeln richtig eingebaut wurden.

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