Tiefflug im Rheintal

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  • Stephan2 schrieb:
    Doch Michael, die Antwort hast Du schon sehr oft bekommen... ;-)

    Muss wohl an meinem rasch fortschreitenden Alter liegen, hab' ich doch schon wieder total vergessen, wie es sich in Frankreich mit der Leermasse der zitierten Muster verhält.


    Michael

  • FlyingDentist schrieb: .....Ich habe ja schon öfters gefragt, was an der franz. UL-Gesetzgebung so eklatant anders sein soll als bei uns und noch nie eine plausible Antwort bekommen. ....
    OK. Kann natürlich sein, dass wir unter "eklatant" etwas anderes verstehen. Drum einfach wieder mal zum gaaanz laaangsam mitlesen:

    In Frankreich - also nur gerade mal die 100-200 m Rheinbreite weg von Deutschland - gibt es:

    - keinen Flugleiterzwang
    - kein Medical
    - lebenslang gültiger Ausweis der nicht erweitert und/oder verlängert werden muss.
    - keine obligatorischen* Pflichtstunden
    - keine obligatorischen* Pflichtlandungen
    - keine obligatorischen* Ueberprüfungsflüge
    - kein wirklicher Flugplatzzwang (wenn ich regelmässig an einem Ort landen will, genügt das Einverständnis des Bürgermeisters).
    - keine obligatorische* JNP

    Ach ja: 450/472,5 kg sind in Frankreich genau so schwer wie in Deutschland.
    Sonst noch Fragen? Zum Begriff "eklatant" vielleicht?

    Gruss Dick

    * nur damit der Ausweis einen Tag später nicht seine Gültigkeit verliert und ich damit den Versicherungsschutz verliere und ich mich damit "strafbar" mache wenn ich trotzdem fliege und ... und .... und
  • Kleine Korrektur: es genügt die Information an den Bürgermeister dass ich dort in Zukunft landen werde und das Einverständnis des Nutzniessers des Grundstückes. Der Bürgermeister kann hier rein gar nichts machen. Nur der Präfekt... ;-)

    Gruss Stephan
  • Richtig. Danke für die Präzisierung.
  • Dick M. schrieb:
    - Kein Flugleiterzwang

    Für mich uninteressant, weil ich an meinem Heimatplatz zwische SR-30 und SS+30 starten und landen kann wann immer ich möchte.
    Ansonsten natürlich ein Vorteil.


    Dick M. schrieb:
    - Kein Medical

    Für mich als PPL- und Inhaber der Lizenzen für 120 kg Drei-Achser und Gewichtskraftgesteuerte ziemlich uninteressant.


    Dick M. schrieb:
    - Lebenslang gültiger Ausweis der nicht erweitert und/oder verlängert werden muss. 

     Etwas Bürokratie muss schließlich sein.


    Dick M. schrieb:
    - Keine Pflichtstunden
    - Keine Pflichtlandungen

    Völlig uninteressant, schließlich will ich ja fliegen und tue es auch. Pflichtstunden hört sich an wie Pflichtessen oder Pflichtatmen.


    Dick M. schrieb:
    - Keine Ueberprüfungsflüge

    Gibt's hier auch nicht.


    Dick M. schrieb:
     - Kein wirklicher Flugplatzzwang

    Das scheint ein Vorteil zu sein, allein glaube ich nicht, dass in Frankreich immer kreuz und quer gestartet und gelandet wird und niemand sich degen wehrt.


    Dick M. schrieb:
    - Keine JNP

    Ob das ein wirklicher Vorteil ist, weiß ich nicht. Meine JNP ist immer sehr interessant für mich.


    Dick M. schrieb:
    Ach ja: 450/472,5 kg sind in Frankreich genau so schwer wie in Deutschland.

    Das könnte dann mal ein Vorteil sein, aber da ist's gleich schwierig.

    Aber einen, für mich entscheidenden Vorteil hast Du vergessen. Falls ich recht unterrichtet bin, gibt es in Frankreich keine Pflicht ein RG einzubauen.


    Michael


    Stephan2 schrieb:
    Nur der Präfekt...

    Ist das mehr als Oberinspektor? :-D

  • FlyingDentist schrieb: ".....Aber einen, für mich entscheidenden Vorteil hast Du vergessen. Falls ich recht unterrichtet bin, gibt es in Frankreich keine Pflicht ein RG einzubauen.
    Stimmt. Hab ich vergessen. Danke für die Ergänzung

    Was die übrigen Punkte anbelangt möge jeder für sich entscheiden, was er für wichtig hält. Und bitte dabei nicht vergessen: "nicht obligatorisch" heisst ja nicht automatisch "verboten"! So wird über alles gesehen z.B. mein UL vermutlich mehr als einmal im Jahr gründlich durchgesehen. Denn beim geringsten Zweifel wende ich mich an Fachleute.

    Gruss Dick
  • Ist der Kolonialchef in jedem Département...:-))
  • Ja, es lebe Frankreich.
    Wie ist das denn dort mit den Leuten, die in der Nähe eines Flugplatzes wohnen, sich evtl. gar erst lange nach der Platzeröffnung dort angesiedelt haben. Protestieren die gegen Fluglärm, haben die Lobby-Verbände wie z.B. dieses bundesdeutsche Brechmittel B.U.N.D. ? Haben die keine Rechte, wenn ihnen die Flieger auf den Geist gehen, wenn Segelfliegerschatten plötzlich über die Terrasse "dröhnen"? Gibt es in F keine Luftämter wie bei uns die RPs?
  • FlyingDentist schrieb:

    Ein Land, von dem die Bundesregierung der Auffassung ist, dass man dort keine nächtlichen Überlandfahrten unternehmen sollte und schon garnicht in die Operationsgebiete der paraguayischen Guerilla-Organisation EPP (Ejercito Popular Paraguayo), ist weder sicher noch ist es frei.

    Ich greife diesen Punkt mal heraus und hole etwas weiter aus:
    Freiheit, freies Land usw usf, was ist das eigentlich? Dieser Spruch: "Meine Freiheit endet da, wo die des anderen anfaengt" mag am Stammtisch gut ankommen, aber mit einer Gesellschaftsordung hat das nur sehr wenig zu tun.
    In einer Gesellschaft braucht es Regeln und Gesetze. Ohne funktioniert es nunmal nicht, es gibt einfach zu viele A-Loecher auf der Welt. Ich denke, da stimmen alle zu.
    Auch in Frankreich, dem Land, das offenbar die Freiheitsfackel in Europa hochhaelt, gibt es mehr als genug Gesetze. Wer dagegen verstoesst, hat ein Problem, das ist in jedem zivilisierten Land der Welt so. Manches Land hat in einem Bereich andere/strengere Gesetze, ein anderes in einem ganz anderen Bereich.
    Der Punkt ist: Wenn einer sagt: Frankreich ist ein freies Land, Deutschland ist unfrei, dann ist das absoluter Kaese, solange er den entscheidenden Halbsatz FUER MICH weglaesst.
    Beispiele:
    - Ein UL-Pilot in D, der kein Medical mehr bekommt. So einer haelt F fuer das Paradies auf Erden, NOCH freier gehts ja garnicht mehr! Deutschland? Der reinste Knast.
    - Ein Autonarr, welcher jedes WE schnell fahren moechte und darin die Erfuellung sieht. So jemand haelt Frankreich mit Tempolimit und Abkassiererei fuer jeden Autobahnkilometer fuer maximal unfrei, da kaeme der sich glatt verarscht vor.
    - Ein junger Mann, der gerade seine Ausbildung fertig hat. Hier in der Schweiz haette er keinerlei Problem, eine sehr gut bezahlte Anstellung zu finden, Grundlage jeder Lebensplanung, Familie etc. In Reunion haette so jemand keine Chance, etwas vergleichbares zu finden, die Jugendarbeitslosigkeit ist erschreckend hoch. Welches Land empfindet so jemand als freier, wo hat er mehr Moeglichkeiten? Das laesst sich pauschal nicht sagen, fuehlt er sich frei und erfuellt, mit der Rhumflasche am Strand rumzuhaengen und Stuetze zu kassieren, dann ganz klar Reunion. Will er aber ersteres, schaut es schnell andersrum aus, da interessiert ihn ein UL-Medical aber sowas von ueberhaupt nicht.
    - Unser Michael wuerde sich in einem Land unfrei fuehlen, wo er nicht alle Gebiete einfach so bereisen kann. Kann ich voelligst verstehen, ich kenne sowas aus Jamaika. Miha hingegen mag denken: Solange es 2km um mein Grundstueck friedlich ist, ist mir das doch total egal, ich fuehle mich frei.
    - Dieses Goldfischargument von weiter oben: Ja, auf Reunion ist man praktisch eingesperrt mit dem Flieger (und nicht nur mit dem Flieger), viele wuerde das stoeren und einengen (auch mich), andere hingegen ueberhaupt nicht.
    - Auf Reunion ist es Ausdruck von Freiheit (?), zur Durchsetzung der eigenen Interessen mal eben den gesamten Inselverkehr lahmzulegen oder die Bevoelkerung von der Energieversorgung abzuschneiden (auch Strasenschlachten sind gerne gesehen, wenn der Preis fuers Benzin manchem zu hoch erscheint, soviel zum Satz "Meine Freiheit hoert auf, wo... Stephan nennt sowas Demokratie, ich Anarchie). Und da hoerte bei MIR der Spass endgueltig auf. Es ist dort tatsaechlich ueblich, die Grundversorgung (!) der Bevoelkerung zu bestreiken. Wer just in dem Moment einen Herzanfall hat und ein Telefon und SCHNELLE medizinische Hilfe braucht, hat eben Pech und bezahlt dafuer ganz fix mal mit seinem Leben. Ist das Freiheit? Fuer den Streikenden ja, zweifellos...

    Die Liste liesse sich endlos fortsetzen.
    Es gibt keine allgemeine Freiheit. Nirgendwo. Nur Laender, die einen in der persoenlichen Interessenslage mehr oder weniger einschraenken.


    Chris
  • Chris_EDNC schrieb:
    Ein Land, von dem die Bundesregierung der Auffassung ist, dass man dort keine nächtlichen Überlandfahrten unternehmen sollte und schon garnicht in die Operationsgebiete der paraguayischen Guerilla-Organisation EPP (Ejercito Popular Paraguayo), ist weder sicher noch ist es frei.

    - Unser Michael wuerde sich in einem Land unfrei fuehlen, wo er nicht alle Gebiete einfach so bereisen kann. Kann ich voelligst verstehen, ich kenne sowas aus Jamaika. Miha hingegen mag denken: Solange es 2km um mein Grundstueck friedlich ist, ist mir das doch total egal, ich fuehle mich frei.

    Hallo Chris,

    Deine Ausführungen zur persönlichem Freiheitsgefühl unterstütze ich voll und ganz.

    Für mich ist es aber eine Manipulation durch das AA, wenn dort pauschal vor nächtlichen Überlandfahrten und Reisen in Operationsgebiete der EPP gewarnt wird.

    Klar, das AA muss etwas gegen den ständig stärker werdende Ausreisewelle in D-Land unternehmen und Py steht unter Insidern sehr gut da...

    Übrigens: Vor nächtlichen Überlandfahrten wird wegen der schlechten Wege gewarnt (Gebiete mit Erdstrassen sind für den Neuling nachts nicht so einfach zu befahren). Und außerdem sind nachts so viele Menschen zu Fuss unterwegs (Familien, Frauen, Kinder, Jugendliche), da ihnen die Busse zu teuer sind. Also nachts ca 60 km/h um Menschen, Rindern, Hunden... rechtzeitig ausweichen zu können.

    Die EPP entführt manchmal Großgrundbesitzer (10.000 ha aufwärts), um ihre Organisation zu finanzieren. Für normale Leute geht keine außergewöhnliche Gefahr aus.

    Ausnahme: Man sollte wirklich den Grenzbereich zu Brasilien (ca 50 km) meiden. Hier versorgt sich Brasilien mit Drogen.
    Gruss, Miha

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