Flarm-Vorschrift...?!?!

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  • Karl-Alfred_Roemer schrieb:
    Danke Colabear für die klasse Links. 


    Wie oft warnen die Flarms in der Praxis denn während eines ganz normalen Motor-Fluges an einem schönen Wochenende ? 
    Hi,

    warnen mit Piep und rot nur selten, bisher (seit etwa 80 Flugstunden 2mal.) Angezeigt werden häufig "Ziele" im 4NM-Kreis, und nicht selten entdeckt sie das POWER-Flarm eher als ich oder mein Co.

    Ulf
  • Das hört sich ja besser an, als ich mir in meinen kühnsten Träumen vorgestellt hatte. Ich hatte auch immer etwas bedenken, dass man zu inflationär gewarnt werden könnte und dann irgendwann die Warnungen einfach ignoriert. 
  • Hi
    Was mir in den Hauptverkehrszeiten auffällt, ist daß sehr viele auch auf lange Strecken sehr niedrig fliegen. Da drubbelt sich dann natürlich alles. Auf Strecke gehe ich immer über 5000ft und schon habe ich meine Ruhe.
    bb
    hei
  • Das stimmt Ranger. Die meisten ULs fliegen zwischen 2000 und 3000 Ft rum. Hier tummeln sich gefühlt fast 90% des gesamten UL-Verkehrs.  Verschenkte Sicherheit. 
  • Ihr vergesst bei Euren Höhengedanken allerdings, dass in dem von Euch gepriesenen Höhenbereich bei gutem Wetter tausenden von Segelflugzeugen unterwegs sind.

    Grüsse
    Thomas
  • Das stimmt natürlich Thomas. Welche Höhenbereiche schlägst du für die ULer vor? 
  • oberhalb der Thermik (Wolkenbasis)
  • Was für längere Strecken sicher optimal ist, aber für mal eben um den Kirchturm oder wenn man Sightseeing machen will, nicht gut. Aber genau das sind die häufigsten Flüge. 

    Vielleicht wäre es für die reinen ULer sehr praktisch, wenn sie von den Segelfliegern mehr wüssten. Wann fliegen die meisten Segelflieger wo und in welchen Höhen und warum tun sie das? 

    Meiner spärlichen Erfahrung nach fliegen die Segelflieger in gefühlten 80-90% im Bereich ihres Flugplatzes in einem Umkreis von vielleicht 20Km. Gelegentlich werden auch mal etwas größere Strecken (vielleicht 50Km vom Platz entfernt) geflogen. Einige Extremsportler machen auch mal Riesentouren, aber das sind eher Ausnahmen und auch nur bei ausgesprochenem Segelflugwetter. 
    Dann fliegen die meisten Segelflieger nach Thermik. Die ist meistens unter Cumuluswolken. Wenn die Wolke ausgereizt ist, wird zur nächsten Wolke geglitten. Aber dabei bauen sie nur ungerne allzu viel Höhe ab. Demnach fliegen sie meistens in einem gefühlt 2000 Ft dicken Wolkenband unterhalb der Basis.  

    Wenn wir also bei ausgesprochendem Segelflugwetter im 20Km Umkreis eines Segelflugplatzes (mit zunehmender Wahrscheinlichkeit, je näher man kommt)  im Höhenbereich Wolkenbasis -2000 Ft fliegen, müssen wir extremst aufpassen. Oder über die Wolken gehen , oder halt das Flarm einschalten. 

    Thomas als alter Segelflieger und Segelfluglehrer und zugleich Motorflieger wird dazu sicherlich einiges erzählen.  
  • Ich heiße zwar nicht Thomas, bin aber trotzdem auch Segelflieger und Lehrer und nicht zuletzt B-Trainer für Segelflug. Deine Einschätzung KA deckt sich nicht so ganz. Ich empfehle mal den folgenden Link: Klick Beobachtet mal, wie viele da an einem ganz normalen Tag unterwegs sind. hier kann man auch schön sehen, was so an den Nachbarsplätzen geflogen wird. es sind so einige Segelflieger bei guten Thermikwetterlagen in der Luft. seeeehr viel mehr als man es Glauben mag. die Schlanken Siluetten der Segelflieger werden nur sehr schlecht wahrgenommen. Ohne FLARM sieht man nur ein Bruchteil und noch weniger. das Höhenband erstreckt sich in aller Regel ca. Im Bereich zwei Drittel der "Arbeitshöhe" sprich, Wolkenbasishöhe bis zur Entscheidungshöhe zur Aussenlandung. Da den Wolkenabstand kein Segelflieger einhält ( und auch kein ULer, etwas pauschal, Sorry) kann man also in jeder Höhe mit Segelfliegern gerechnet werden. Da wir ja, zumindest Zähl ich mich dazu, alle Luftsportler sind, muss man entsprechend mit Rücksicht fliegen. Am Sichersten ist man an Thermiktagen entweder sehr tief, was verboten ist aber mit dem Doppeldecker ein Genuss;-) oder eben über den Wolken, sprich in Top. Ansonsten kann ich nur extremes Rausschauen empfehlen, FLARM ist Super, noch besser Powerflarm, dann klappt das auch.
    Aceh ja, dass FLARM ständig rumpiepst, stimmt tatsächlich nicht. nur auf wirklich tatsächlichem Kollisionskurs gibt es drei Warnstufen. Ich empfehle das FLARM uneingeschränkt, ich war sehr skeptisch, aber hilft mir bei der Luftraumbeobachtung unglaublich. Ach ja, in der FLARMdatenbank sind auch alle Luftfahrthindernisse wie Windräder, Seilbahnen im Gebirge!! Etc. Also warnt auch vor "stehende" Gefahren! Noch ein Pluspunkt. 
    Ich wünsch mir eins zu Weihnachten;-)

    LG vom Weihnachtscarlson
  • Als "alter" Segelflieger, Motor- und UL-Pilot  sag ich gerne was dazu:

    Ihr unterschätzt die Anzahl der Flüge, die von Segelfliegern ausserhalb des Bereiches Ihrer Flugplätze stattfinden.

    Im grössten dezentralen Wettbewerb, dem OLC, wurden in 2012 über Deutschland  ca. 48500 Flügen über 12.500.000 Kilometer zurückgelegt. Hinzu kommt die "Dunkelziffer" der Piloten, die Ihre Flüge nicht zu solchen Wettbewerben meldet und die von unseren Nachbarstaaten gestarteten Piloten.

    Ihr seht, am Himmel ist ganz schön was los. Grob betrachtet, gibt es mindestens doppelt so viele in Deutshclnad zugelassene Segelflugzeuge und Motorsegler wie dreiachsgesteuerte UL's und Tragschrauber.

    In der Regel fliegen die Segelflieger in einem Höhenband, dass ca. 2/3 der zur Verfügung stehenden Arbeitshöhe, also zwischen Boden und Basishöhe (=Wolkenuntergrenze abzgl. 300 Meter :D) umfasst. Ausnahmen bestätigen allerdings die Regel, gerade im Bereich der Flugplätze ist auch mit deutlich niedrigerem Fliegen zu rechnen. zudem wird der Segelflugpilot irgendwann zu seinem Heimatplatz zurückgleiten und auch dabei teilweise schon weit entfernt relativ niedrig sein.

    Wenn die Wolkenuntergrenze also an einem Tag 1500 Meter AGL sei, werdet Ihr die meisten überlandfliegenden Segelflugzeuge in einem Höhenband von ca. 500 Metern bis zum zugelassenen Wolkenabstand finden. Hat der Segelflieger übrigends eine "Wolkenflugberechtigung" und eine entsprechenden Freigabe, darf er den Wolkenabstand ignorieren, was jedoch wohl sehr selten geschieht.

    Zwischen den einzelnen Aufwinden werden von den Segelflugzeugen durchaus Geschwindigkeiten bis ca. 200 KM/h geflogen. Durch Ihre äusserst schmalen Frontalansichten sind solche Segelflugzeuge, die genau auf einen zukommen, fast nicht zu sehen!

    Die Frage, wann und wo die Segelflieger fliegen, ist schwer zu beantworten. In der Regel müsst ihr von März bis Oktober ab einsetztender Thermik bis ca. eine halbe Stunde nach Thermikende mit Segelflugüberlandverkehr rechnen. Schulungsbetieb an den Segelflugplätzen auch ausserhalb dieser Zeit. Es gibt zwar beliebte und daher besonders frequentierte "Rennstrecken", allerdings ist mittlerweile im gesamten Luftraum mit Segelflugbetrieb zu rechnen!

    Falls Fragen sind, stellt Sie, ich habe wirklich den Eindruck, dass mehr Wissen voneinander hier nicht schaden kann und manche Fehleinschätzung verhindert.

    Grüsse
    Thomas
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