Flarm-Vorschrift...?!?!

Forum - Allgemeines & Aktuelles
  • Hi Leute,


    auch wenn ein flächendeckendes Antikollisionssystem für den UL-Bereich eine ganz oder gar nicht Diskussion - bezogen auf flächendeckend - zur Folge hätte stellt sich für mich diese Diskussion in ihrem Verlauf etwas "schwarz/weis" dar - und dadurch an einigen Stellen viel härter, als sie aus meiner Sicht (wenn schon Off-Topic) sein müsste.


    Ob das eigene UL nun "nur" einen Transponder VFR (auch unter 5000ft), ADS-B oder Flarm aussendet, alles - und nicht nur ein System - trägt dabei zur allgemeinen Flugsicherheit bei. Jeder, der wert auf ein "Anti-Kollisionssystem" legt wird eh ein System verbauen, welches auch auf Annäherungen anderer System hinweist und hierdurch sensibilisiert - auch wenn es sich dabei nur um eine unspezifizierte Grobdetektion handelt, dass irgend ein anderes Luftfahrzeug in ca. X-Metern Entfernung vorhanden ist, kann das der Alarm sein, der anderen geholfen hätte, genauer zu gucken. Im Ernstfall ist ein sensibilisierter Pilot besser als zwei Ahnungslose.


    "Technisch gesehen zu werden" kann man beeinflussen, selbst wenn man sich auf die eigenen menschlichen Fähigkeiten verlässt, anderen Verkehr beim Blick aus dem Cockpit immer zu sehen, hat man eben auf diesen menschlichen Faktor "bei den anderen" keinen direkten Einfluss. Dies kann man nur durch Signalfarben der Maschine / ACLs begünstigen / indirekt beeinflussen.


    Auch wenn ich mir persönlich ein einheitliches System wünschen würde sehe ich in einem Erlass faktische Nachteile, deren theoretischer Mehrwert für mich fraglich ist (ohne jetzt noch einmal die ganzen Für- und Wieders hochzuholen - als kleine Ergänzung hierzu, aus meiner Sicht würde das auch dazu führen, dass die System u.a. "dümmer" würden da sie sich auf den Standard verlassen und - bei technischen Problemen des Standards - andere Dinge, wie z.B. reine Transpondersignale, vernachlässigen).


    Darüber hinaus würde es mich nicht wundern, wenn bei einem etwaigen Erlass ADS-B und nicht FLARM der Standard werden würde. Wenn ein Gesetzeserlass kommt - mit dem ganzen Aufwand, der auch administrativ damit verbunden ist - muss ein direkter Mehrwert für die Allgemeinheit dabei rauskommen. Dies würde dann ein Gleichziehen mit der allgemeinen Luftfahrt bedeuten (was ja auch - mal weiter gedacht - sinnvoll wäre) wo FLARM eine eher untergeordnete Rolle spielt.


    Ich selbst nutze alles, was technisch geht - und möchte es nicht anders haben - und freue mich über jeden Kollegen/Kollegin, der/die mir dabei hilft - mit welchem System auch immer, jeder eingeschaltete Transponder hilft - "ungewollte Berührungen in der Luft" zu vermeiden.


    Viele Grüße


    Alex

  • Liebe Leute,

    ich plädiere für eine gesetzliche Regelung, die sogar Stephan2 gefallen würde:

    Es wird zwingend (!) vorgeschrieben, dass mich die ganzen Regulierungsheinis in Ruhe zu lassen haben!

    In einem Land, in dem ein Rettungsgerät nicht zwingend vorgeschrieben ist, hatte ich eines montiert. Aber aus eigenem Antrieb und aus eigener Entscheidung heraus. In manchen Punkten gehe ICH sogar weiter, als es gesetzlich gefordert ist. Aber das mach ICH für MICH und kann höchstens andere durch mein Vorbild ermuntern, dies auch zu tun. Aber eben ermuntern und nicht zwingen.

    Wenn jemand ohne FLARM, Transponder oder Rettungsgerät fliegen will, soll er das von mir aus gerne tun. Keiner hat die alleinige Wahrheit gepachtet, vielleicht liege ich ja auch daneben. Aber ich will eben die Freiheit haben, mich auch mal zu irren.

    Michael

  • Hast recht Michael, gefällt mir. Das sollte dann aber auch gleich keine Ordnungswidrigkeit sein, sondern zumindest ein Verbrechen!

    Gruss Stephan
  • Jeder, der meint mit Rausschauen allein könne er eine Kollision wirklich verhindern, fliegt offenbar zuwenig oder ist immer alleine in der Luft.
    Ich weiß nicht wie oft ich schon kreuzende Flieger entdeckt habe, wo ich mich fragte, verdammt noch mal, wo kommt der denn so plötzlich her.
    Bisher flogen diese Kameraden Gott sei Dank immer höhenversetzt...


    Michael

  • abdul schrieb:

    Liebe Leute,

    ...

    Wenn jemand ohne FLARM, Transponder oder Rettungsgerät fliegen will, soll er das von mir aus gerne tun. Keiner hat die alleinige Wahrheit gepachtet, vielleicht liege ich ja auch daneben. Aber ich will eben die Freiheit haben, mich auch mal zu irren.

    Michael

    Die Freiheit wollte auch derjenige, der behauptete, nachts ohne Licht mit seinem Auto ohne Probleme von einer zur nächsten Ortschaft zu kommen und dabei ein Menschenleben (nicht sein eigenes) auslöschte.

    Eric

    P.S.: Freue mich trotzdem auf Silvester mit dir!
  • Hi zusammen,

    Als UL und Echo-Flieger habe ich bei meiner Echo-Ausbildung gelernt, das der Transponder am Rollhalt eingeschaltet wird. Ich finde das gut. Wenn ich mich nicht bei der FIS melden will-gut meine Sache, aber der Andere muss die Chance haben das er, von der FIS, vor mir gewarnt wird. Für mich gehört das einfach zu einem  Airmanship dazu. Eine verpflichtende Ausrüstung mit Flarm halte ich auch für nicht sinnvoll. Mir wäre eine Vorschrift lieber, das kein Transponder mehr ohne ADSB out verkauft wird und der Anschluss an das GPS verpflichtend wird. Fast jeder hat ein Garmin im Cocpit und es sind nur 2 Kabel die angeschlossen werden müssen, oder eine einfache GPS-Maus für 70 Euro tut das auch.

    Für mich habe ich nach der Reichelsheimer Kollision beschlossen mir ein Powerflarm Core einzubauen.

    Markus
  • Als einer, der vor Jahren mitgeholfen hat die allerersten FLARM-Geräte in der Praxis zu testen, wird man von mir ganz sicher nichts Negatives zu dieser Technik und zu diesem Konzept hören.

    Trotzdem: Wenn mich jemand nach einem interessanten Beispiel für den Satz "Deutsche wollen müssen" fragt, dann werde ich ihm die Lektüre dieses Threads empfehlen ;-)

    Und vielleicht noch folgendes: Wenn sich die Diskussion um "Sehen und Gesehen werden" dreht, dann frage ich mich oft, was sich Leute eigentlich denken wenn sie ihr Flugzeug - hier eine Fasci - vorsätzlich mit Tarnfarben bemalen?

    Aber warum nicht?

    Ironiemodus ein:

    Wann werden Strobes für ULs endlich obligatorisch? Natürlich nur luftfahrtzertifizierte. Kosten ja nicht viel. Und wenn man damit auch nur ein einziges Menschenleben retten könnte ....... (Deutsche wollen eben müssen!)

    Ironiemodus aus.

    Oder das Bestreben Platzvolten metergenau abzufliegen. Am besten mit Hilfe der metergenauen GPS-Anzeige. Hier kann man schon mal festhalten: Je "genauer" geflogen wird, desto grösser die Wahrscheinlichkeit dass man jemanden übersieht. Nicht nur weil das Auge immer Zeit braucht um zwischen Nah (GPS) und Fern (Luftraum) "umzuschalten" (Stichwort Akkommodationsdauer). Sondern auch deshalb, weil ich ein exakt vor - aber unter mir - fliegendes Flugzeug nicht sehen kann weil es durch meine Flugzeugnase verdeckt wird. Da werden kleinste Geschwindigkeitsunterschiede in Zusammenhang mit kleinsten Höhenabweichungen plötzlich und sehr rasch lebensgefährlich.

    Seitlich ein oder zwei Dutzend Meter versetzt weil man die Volte eben NICHT metergenau fliegen MUSS, und die Chance gesehen zu werden resp. überhaupt sehen zu KÖNNEN wird vervielfacht.

    Dick
  • Dick M. schrieb:
    ...
    Und vielleicht noch folgendes: Wenn sich die Diskussion um "Sehen und Gesehen werden" dreht, dann frage ich mich oft, was sich Leute eigentlich denken wenn sie ihr Flugzeug - hier eine Fasci - vorsätzlich mit Tarnfarben bemalen?
    ...
    Dick
    Hi Dick,

    was hat denn "Sehen und Gesehen werden" mit Photoshop zu tun?

    Grüße
    Maik
  • Dick M.: "...Und vielleicht noch folgendes: Wenn sich die Diskussion um "Sehen und
    Gesehen werden" dreht, dann frage ich mich oft, was sich Leute
    eigentlich denken wenn sie ihr Flugzeug - hier eine Fasci - vorsätzlich mit Tarnfarben bemalen?..."

    Kann ich Dir sagen :-)):
    1. Das ständige Fasci-Bashing lässt einem ängstlich werden.
    2. Da es inzw. ähnlich schnelle ULs gibt, will man natürlich nicht gejagt werden.
    3. Unsere glorreiche Luftwaffe braucht eine Entsprechung im UL-Bereich
    4. Es ist nur ein Ulk. Nämlich eine PC-Foto-Shop-Spielerei.

    Such Dir was aus. Und sei nicht so verbissen.
  • DAL4 schrieb: Es ist nur ein Ulk. Nämlich eine PC-Foto-Shop-Spielerei.
    Dann ist′s ja gut.
    Mir ging′s halt weniger ums Militär als einfach um Farben, die je nach Hinter- oder Untergrund und Beleuchtung kaum mehr zu erkennen sind.

    Stell Dir z.B. vor, dass Du gegen Abend diesen Avid unter Dir hättest.
    Oder der hier. Der riskiert doch glatt im nächsten Moment überrollt zu werden!

    Dick
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