Flarm-Vorschrift...?!?!

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  • Och Aluminium ist schon ok. Hauptsache ein Flieger ist nicht allzu furchtbar schwer, lässt sich einfach reparieren, lässt sich einfach und sehr kurz landen und starten, hat kein Pflichtflarm und ist robust. Dann wird es schon ein UL sein... :-)

    Gruss Stephan
  • ...also ne C42 mit FLARM und dem anderen Klimbim was grad so "in" ist, ist schwerer als meine STOL (289kg bei letzter Wägung) ;-)

    Volker

  • Würde es sehr begrüßen, wenn nach Möglichkeit alle Teilnehmer am Luftverkehr so ein Gerät hätten, von einer Verpflichtung  halte ich aber nichts - könnte auch kontraproduktiv sein, weil sich dann irgendwann alle darauf verlassen, dass im Cockpit-Disco schon los blinkt, wenn sich ein anderes Luftfahrzeug nährt und dann das Rausschauen vernachlässigt wird.
  • Nxon schrieb:
    [...] könnte auch kontraproduktiv sein, weil sich dann irgendwann alle darauf verlassen, dass im Cockpit-Disco schon los blinkt, wenn sich ein anderes Luftfahrzeug nährt und dann das Rausschauen vernachlässigt wird.
    Moin,

    das ist ein wahrer Punkt, der die Diskussion hier immer wieder befeuert.

    Beruflich hatte ich mal mit einem Einschlafsensor für LKW-Fahrer zu tun. Tolle Sache, würde jeder denken. Im Labor stellte sich heraus, dass die Gefahr durch einschlafende Fahrer paradoxerweise sogar eher wuchs. Problem war, dass die Fahrer durch die Warnhörner solange künstlich wach gehalten wurden, bis sie schließlich brutal und unaufweckbar in einen Sekundenschlaf fielen. Wir haben damals das Projekt aufgegeben, ist schon sehr lange her. Vor eniger Zeit hörte ich, dass es am Markt soetwas nun doch gibt. Keine Ahnung, wie dem Problem beigekommen wurde.

    Gruß
    ColaBear
  • Überspitzt gesagt: Der ganze Kram führt zur Volksverblödung. Bestes Beispiel ist der Taschenrechner und gefolgt vom Navi... Guckt lieber aus dem Fenster wie aufs Mäusekino im Cockpit! 
  •  Guckt lieber aus dem Fenster


    Wenn man die Leute, die eine Kollision hinter sich haben, fragen könnte, was sie vor ihrem Crash darüber gedacht haben, würden sie wahrscheinlich das gleiche sagen.  Bis sie am Tag X erkannt haben, dass das rausschauen manchmal doch nicht reicht. Weil unsere Augen/Gehirn wirkliche Kollisionen erst erkennen, wenn es zu spät ist. 

    Die Kollisionspartner kommen immer scheinbar aus dem Nichts. Sie sind sozusagen auf einmal da. 

    Flarm oder ähnliche Kollisionswarnsysteme sind beim Überlandfliegen eine gute Sache und könnten maximal effektiv sein, wenn wirklich jedes Flugzeug so etwas hätte. Und das geht meiner Ansicht nach nur über Gesetze.  Die Frage ist nur, wie sich die Preise dann entwickeln. 
    In der Platzrunde sollte man die Dinger aber vielleicht abschalten, weil das Dauergepiepe dann zu inflationär wird. 
  • Karl-Alfred_Roemer schrieb:
    Die Frage ist nur, wie sich die Preise dann entwickeln.

    1800 Flocken werden für so ein Teil derzeit aufgerufen, und immerhin ein Taui für eine Version ohne ADS-B und Transponder-Empfang. Mein Mode S XPDR hat mich vor kurzem erst 2300 gekostet, und in einigen Jahren steht vermutlich ein 8.33 kHz Funkgerät für ebenfalls gut 2 Tauis an. Dazu kommen die ganzen laufenden Kosten der Fliegerei, die auch nicht von Pappe sind. Ich hab hier keinen Geldscheißer rumzustehen.

    Wenn alle, die sich so vehement für so ein Flarm-Gerät einsetzen, mit dem gleichen Verve gegen die für uns VFRler wirklich absolut überlüssige Mode-S-Pflicht und die drohende 8.33 kHz-Pfllicht einsetzen würden, hätt ich da ja etwas mehr Sympathie. Ich bin sogar geneigt, dem Flarm mehr Sinn zuzusprechen als letzteren beiden. Aber das ändert nichts dran, dass ich das Geld für die abdrücken MUSS, und dann is irgendwann nix mehr übrig, wenn ich nicht auf jeden anderen Luxus verzichten will.
  • Dei Diskussion hier ist interessant und erinnert mich an die fast gleiche Diskussion, die wir unter den Segelfliegern ca. 2005-2007 geführt haben. Auch unter dieser Gruppe gab es etliche Gegner des FLARM, die Argumente deckten sich mit den hier aufgeführten. heute dürfte kaum noch ein Segelflieger in Deutschland ohne FLARM unterwegs sein. Nach hiesiger Forumsmeinung sind die Segelflieger also alle am verblöden.

    Ich selbst gehörte 2005 wohl zu den Wenigen in Deutschland, die sich ein FLARM in das Segelflugzeug eingebaut haben.
    Durch die damals geringe Verbreitung war der Effekt am Anafang nicht so toll, das änderte sich aber zügig. Ich möchte nicht mehr darauf verzichten! Obwohl ich mir einbilde, eine gute Luftraumbeobachtung durchzuführen (wie wahrscheinlich auch alle, die bereits ein Midair hatten), bin ich immer wieder überrascht, wie viele Flugzeuge ich ohne FLARM garnicht wahrnehme! In mindestens 2 Fällen in den Jahren hat mich FLARM auch vor engen Begegnungn bewahrt. In beiden Fällen konnte ich den anderen Flieger durch Blendungen nicht rechtzeitig erkennen.

    Als zusätzliches Problem sehe ich mittlerweile die Ablenkung im Cockpit durch die steigende Arbeitsbelastung, auch verursacht durch die Beschäftigung mit iPad und ähnlichem.

    Sinnvoll für ein motorgetriebenes Luftfahrzeug ist unzweifelhat nicht das normal Flar (das kann nur mit anderen flarmkompatiblem Geräten kommunizieren), sondern ein PowerFlarm oder ein ähnliches konkurrenzprodukt. Wir haben bei uns ind die Benzinfraktion das TM 250 von Funkwerk eingebaut. Ich bin da recht zufrieden mit.

    Brauchen wir nun eine gesetzliche Vorschrift? Ich bin mir nicht sicher! Bei den Segelfliegern hat es ohne gesetzliche Vorschrift funktioniert, allerdings gab es da gewisse "Gruppenzwänge" denen man sich nicht so ohne weiteres entziehen konnte. An vielen Plätzen kommt man ohne Flarm nicht mehr in die Luft, für Wettbewerbe ist es mittlerweile eine Quasi-Vorschrift. Auch im benachbarten Ausland ist das so, gerade in Frankreich hat der Verband, nicht der Staat! eine entsprechende Vorschrift erlassen. Kein FLarm = keine Teilnahme am Flugbetrieb.

    Im UL-Bereich sehe ich solche Zwänge nicht. Und nach dem Stuss, den einige hier schreiben, bin ich sehr wohl geneigt, einer gesetzlichen Bestimmung positiv gegenüber zu stehen.

    Grüsse
    Thomas
  • Mit Verlaub, von der (Wettbewerbs-)Segelfliegerei auf die typische ULfliegerei zu schließen halt ich für nicht sinnvoll. Genausowenig wie die Verwendung eines Flarm im UL, Schlepper mal ausgenommen.
  • Gti / Thomas

    Auch ich kam über die Segelfliegerei sehr spät zur UL-Fliegerei. Auch ich war anfangs skeptisch, was der Nutzen eines FLARM ist. Heute ist sowas für mich ebenso selbstverständlich, wie ein GPS (von dem Anfangs auch behauptet wurde, es würde ja nur ablenken).

    Für mich ist ein Flugzeug ein Flugzeug ein Flugzeug. Ob da ein Motor drin ist oder welche Buchstaben auf dem Flügel kleben ist egal. 

    Aus der Praxis kann ich sagen: Nein, FLARM lenkt NICHT von der Luftraumbeobachtung ab. Im Gegenteil, es ermahnt mich immer mal wieder, auch nach stundenlangem alleine fliegen, daß da noch andere unterwegs sind und ich mal in eine bestimmte Richtung schärfer gucken sollte.

    So kann ich Thomas nur zustimmen. Gesetzespflicht halte ich für unnötig, wenn es durch sanften Gruppenzwang auch ohne geht. Wir fliegen eben in Deutschland, einem der engsten Lufträume der Welt, es ist illusorisch so zu tun, als hätten UL-Piloten (Pardon: Luftsportgeräteführer) ihr eigenes Universum, das gar mit einer Karibikinsel vergleichbar wäre. Wie oft ist uns schon eine C42 in 150 m durch die Schleppstrecke gedengelt, weil UL-Flieger sich selber wohl nicht wichtig genug nehmen, um sich als Teil eines Verkehrssystems zu begreifen. Diese gesetzliche Spaltung in Flugzeuge und Luftsportgeräte ist da kontraproduktiv.

    Natürlich sollten auch Konkurrenzprodukte auf den Markt, denn der Preis ist wirklich happig. Also Druck seitens der Verbände auf Hersteller und Anwender plus ein Angebot an den Gesetzgeber, dies alleine ohne Zwang umzusetzen und den Standard auch der kommerziellen Fliegerei andienen. Wenn - und das möge die heilige Möwe verhindern - wirklich mal ein UL, Kilo oder Echo einen Passagierflieger vom Himmel holt, können wir diese Diskussion sofort einstellen, denn dann kommt ein Gesetz. Vielleicht sogar eins, wo wir nur noch um den Kirchturm fliegen dürfen.

    Yossarian

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