Ich verstehe nicht ganz, worauf Du hinaus willst. Beispiel: 2-3 Tage vorher checke ich Wetter, ob ich über′s WE wohin fliegen kann. Wenn der Wetterfrosch meint, dass das geht, fasse ich es ins Auge. Dann jeden weiteren Tag auch bis zum Abflug.

Chris

Luftsportgeräteführer schrieb:
Ich würde es rumdrehen: Erst schauen was mit dem Wetter möglich ist, dann entsprechendes Ziel wählen. So rum wird ein Schuh draus.

Gruß

Maik

Maik schrieb:
Ach, und beim Rückflug machst Du es genauso? Da wählst Du das Ziel auch nach dem Wetter aus?

Und wenn es fliegbar erscheint und laut Vorhersage auch ist, wenn auch marginal, dann verfahren die allermeissten Piloten so, dass sie erstmal losfliegen. Das ist auch nicht verwerflich, Wetter kann kleinteilig durchaus auch besser sein als prognostiziert, aber eben auch schlechter. Und genau JETZT, also in der Luft befindlich und das "Ziel vor Augen", evtl. noch aufgeladen mit einer eher positiven Wetterprognose, wird es gelinde gesagt interessant. Vorne wird der Trichter langsam enger und es muss permanent entschieden werden, ob man weiter fliegt oder man umdreht bzw. umgehend landet. Nun entscheidet sich, welche Macht die "soften" und tagesindividuellen Einflussfaktoren bekommen. Wie ist man an diesem Tag generell drauf, wie dringend ist die Rückkehr (Flugplan, Zollanmeldung, Termin am nächsten Tag, whatever), welche Erfahrung in grenzwertigen Wetterlagen hat man aufgebaut (und bisher lief es ja gut, sonst wäre man nicht hier), Passagier neben einem, sonstiger Workload, evtl. defekte Geräte.... All das kann ungünstig zusammenkommen und einem eine Last auferlegen, die dazu führt, dass man falsch agiert. Dass man Dinge tut, die man sich selber nicht zugetraut hätte (diesen Mist machen die anderen, die auch sonst nichts auf die Kette bekommen aber doch nicht ich). 

Ich habe früher auch oft die BfU-Berichte gelesen über IMC-Unfälle. Immer wieder stellte ich mir die Frage, warum fliegt man in so ein Wetter ein? Warum hat er nicht einfach umgedreht? Wie blöd kann man eigentlich sein??? Jetzt weiss ich es.

Chris

Also ich kenn das so:

Die (noch unerfahren) Leute sehen heute super, morgen marginal - wird schon und fliegen los...

...stellen dann fest: Mist wirklich kacke und kommen mit den Öffi′s zurück

Insgesamt mach die das 2-3 mal und merken etwas ändern zu müssen (z.B. Wetterseminare)

Die wenigsten probieren es dann doch und die BFU berichtet

Da muss ich Chris leider zustimmen.

Beste Beispiel, Fly-In`s.

Wie viele sind schon bei besch.... Wetter zurückgeflogen und haben genau das gemacht, was Chris beschrieben hat?

Ist mir selber beim "UL-Forum Fly-In" vor einigen Jahren zurück von Höxter nach Leer passiert.  

Mit der "kleinen Brechstange" in der Neutralzone zwischen zwei dicht gedrängten Gewitterzellen durchgemogelt. Die zeitweise gewählte Flughöhe mag zwischen 1939 und 1945 normal gewesen sein.  ;-) 

Verdutztes Gesicht vom Flugleiter und so etwas wie falscher Fliegerstolz, da durchgekommen zu sein. Ganz tief drinnen wusste ich, was das für ein gequirlter Bullshit war.

Gut, es war nie eine wirklich gefährliche Situation, aber es hätten kleine, weitere, meteorologische Umstände genügt und es wäre komplett anders gelaufen.

Möglichkeiten zum Mist bauen bietet die Fliegerei reichlich. Selber fliege ich nur 50 - 70 Stunden im Jahr und gelte damit schon zu denen, die mehr fliegen, als die meisten.

Aber mal ehrlich. Damit ist man nicht wirklich erfahren, sondern ewiger Anfänger und hat noch nicht wirklich viel in der Luft erlebt. 

Der Teufel ist ein Eichhörnchen und kommt auf unzähligen Wegen zu uns. Fehleinschätzungen in Bedingungen und eigenen Fähigkeiten.