Ist fliegen überhaupt gefährlich? Die Statistik sagt: leider ja.

Forum - Unfallprävention
  • francop schrieb:
    gibt es dazu Statistiken?
    Ja, ich habe in Erinnerung, dass nach irgendwas um die 150 Stunden die Rate deutlich ansteigt und erst sehr viel später wieder fällt. Aber auch dann knallt es immer wieder, siehe obige Beispiele.

    Wirklich schützen kann man sich IMHO kaum. Alle guten Vorsätze und Prozeduren sind Makulatur, wenn die Umstände „passen“, dann macht jeder von uns plötzlich den grössten Bockmist. 

    Chris

  • Chris_EDNC schrieb:
    Die anderen 20 % sind genauso gefährdet, auch Du.
    nein, sind sie nicht. Verhalten geht erheblich in die Risikoquote ein.
    Versteh ich nicht, wie man das leugnen kann.
    Chris_EDNC schrieb:
    Zu meinen, das passiert nur den Anderen
    Wer hat das hier behauptet?

    Chris_EDNC schrieb:
    (wie kann man nur so blöd sein???)
    Und noch eine Unverschämtheit.
    Hat echt keinen Zweck. Denk mal über DEINE Sicherheitskultur nach.
  • Steffen, Du verstehst mich mutwillig falsch. Egal.

    Chris

  • Chris_EDNC schrieb:
    Ja, ich habe in Erinnerung, dass nach irgendwas um die 150 Stunden die Rate deutlich ansteigt und erst sehr viel später wieder fällt. Aber auch dann knallt es immer wieder, siehe obige Beispiele.
    Ja, ne....die These war ja, dass auch Boeing und Co Kutscher oft am Start sind und gleichermaßen betroffen sind. Meine Wahrnehmung ist da eine andere...deswegen die Frage ob berufliche Piloten in der GA statistisch belegt gleich oft betroffen sind
  • Die "These" besagt lediglich, dass sie auch betroffen sind, keine Ahnung, inwiefern weniger oder häufiger. In der regulierten kommerziellen Fliegerei sicher weniger als Privatpiloten in deren weniger regulierten und damit prinzipiell gefährlicheren Umfeld. Aber ob sie, wenn sie aus dem Airliner in die Cessna oder das UL steigen, ebenfalls weniger häufig verunfallen? Keine Ahnung.

    Die Hauptmessage, welche ich rüberbringen möchte (und was wohl nicht jeder versteht): JEDER kann betroffen sein durch Fehlentscheidungen. Niemand ist immun dagegen. Wenn ab und b und c zusammenkommen, macht auch der umsichtigste Pilot plötzlich den grössten Mist.


    Chris

  • Gibt da grosse Statistiken in USA zu dem Thema.

    Professionelles Fliegen, also in grossen Fliegern ist äusserst sicher.

    Fliegen in der GA bzw der Allgemeinen Luftfahrt mit Hobbypiloten hat Risiko ca wie Motorradfahren u somit unsicherer wie Autofahren.

    Ab ca 350h geht Risiko deutlich nach unten, Peak liegt bei gut 100 bis 200h, weil man sich da wohl gerne überschätzt.

    Risiko lässt sich individuell stark reduzieren, wenn man nur bei guten Wetter fliegt (also nicht bei 500ft sich noch durchmogeln will) u man immer in Übung bleibt. (Ist stark verkürzt, 400 Seiten kann man nicht in 4 Absätzen wiedergeben)

    Gibt zu dem Thema ein extra Buch, aber nur auf englisch.

    Da werden nicht nur die ganzen Statistiken geführt, sondern alle Unfälle in Klassen eingeteilt, konkrete Unfälle hierzu als Beispiele geschildert mit Vorgeschichte wie es dazu kam u Erläuterung von Flugunfalluntersucher (der Autor ist) worauf man mehr hätte achten müssen etc. Geht dann zum Teil schon mit Stress in der Arbeit am Vormittag los, der dann zu hektischer Flugvorbereitung führte etc. Je Kategorie (waren so Kategorien wie Vereisung, Spritmangel, Unfälle bei Landung, Unfälle bei Start, Unfälle im Reiseflug, gesundheitliche Probleme) gab es dann ca 5 Beispiele mit allen Details.

    In USA wurden daraus dann Schlüsse gezogen, Ausbildung angepasst etc.

    War für mich anstrengend zu lesen, aber äusserst informativ u hilfreicher wie die 5 min Unfallanalysen welche es aus der Ferne ohne Kenntnis von Details in manchen Foren oft gibt.

    Titel war : The Killing Zone, Second Edition: How & Why Pilots Die

  • Da ich noch nicht fliege meine Rechnung für andere Aktivitäten: Wenn ich Rennrad/MTB fahre oder Touren gehe habe ich ein Risiko dass ich mich schwer verletze. Dann kann ich die Aktivitäten nicht mehr (voll) ausüben. Würde ich aber aus Angst nur auf dem Sofa hocken würde ich sie auch nicht ausüben. Und ich habe vielleicht eine 1% Chance dass mein Leben vorzeitig mit einem geplatzen Reifen oder einer Lawine endet. Ohne diese Aktivitäten hätte ich aber nur 50% Spaß am Leben.

    Im Übrigen steigern risikoreiche Aktivitäten das Bewusstsein für Risiken. Ich kenne viele Angshasen die sich dadurch so blockieren, dass sie nach subjektiven Ängsten leben und objektive Gefahren nicht wahrnehmen, es garnicht gelernt haben, Risiken objektiv zu analysieren. Stichwort: Wer das Risiko scheut, der begibt sich in Gefahr.

  • MtCenis schrieb:
    Im Übrigen steigern risikoreiche Aktivitäten das Bewusstsein für Risiken.
    Andererseits stumpft man immer mehr ab, wenn objektiv riskante Handlungsweisen immer wieder gut gehen (wie heisst nochmal der Fachbegriff?). Dadurch verschiebt man sich unmerklich die Grenze immer weiter, man fliegt mit der Zeit bei immer schlechterem Wetter, immer näher am Gelände etc. pp.

    Sehr gefährlich und eine Hauptursache für Unfälle und den Anstieg der Rate auf das Maximum bei 100-200 Stunden.

    Chris

  • 924driver schrieb:

    Für mich kommt noch ein Aspekt hinzu, denn ich gehe auf die 60 zu und tauche damit immer mehr in den Lebensabschnitt ein, wo es eh früher oder später vorbei sein wird. Man liest immer mehr Traueranzeigen, kennt immer mehr, die gehen, die Einschläge kommen näher. Aber die Masse von denen ist nicht einfach "hupps und weg", sondern siechen mehr oder weniger lange dahin. Bzw. vegetieren wie eine absterbende Pflanze. Schlaganfall, Herzinfarkt, Parkinson, Krebs, Demenz, etc. pp.. 

    Plötzlich stecken Schläuche dort, wo sie kein Mensch haben möchte und man liegt in seiner eigenen Schei.....

    Soists. Also Restzeiten maximal mit Freude (was auch immer einem Freud bringt) füllen. Ich bin mir sicher: Aus vielen "Man müste mal"- Menschen werden später "Auch hätte ich man"- Menschen. Und ja, man kann dabei schneller abnippeln.

    Bye Thomas

  • Mein FL hat mir gleich zu Anfang gesagt, dass das gefährlichste am Fliegen die Fahrt zum Flugplatz ist.

    Das war statistisch sogar mal richtig, nur ist er schon etwas älter ;-)

    Ich glaube, wenn man die gröbsten Häufigkeiten ausschließt, dann sieht es nicht mehr sooo schlecht aus.

    Als Einsteiger wären das für mich:

    - schlechtes Wetter

    - Zeitdruck

    - große Ansammlungen (Fly-In`s)

    - Tage und Regionen an denen alle in der Luft sind

    - Kunststücke für andere

    Ich bin froh, dass ich den Schein erst jetzt mit 37 mache. Mit 20 war der Selbsterhaltungstrieb noch nicht so ausgeprägt, bin froh die Motorrad(rennsport)zeit gut überstanden zu haben.

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