Schon wieder ein UL Teil 2

Forum - Unfallprävention
  • edhs schrieb:
    Und demnächst werde ich mit einem Fluglehrer Fliegen ohne Sicht nach Instrumenten üben. Vielleicht sollte sich der Eine oder Andere auch mal Gedanken über sicheres Fliegen machen.
    Ja, indem man gar nicht erst in IMC einfliegt. Das was Du da vorhast, wird Dir hoffentlich nicht eine trügerische Sicherheit vorgaukeln.
  • Grenzwertige Situationen, die gefährlich sind muss man einkalkulieren und üben. Das heisst doch nicht, dass man sie ausgerechnet vorsätzlich herbeiführt.

    Sorry, das ist eine sehr eigentümliche Denkweise. Erinnert mich an Vogel-Strauss-Verhalten. Was für mich die Gefahr erhöht, nicht vermindert.

    Übrigens, wenn ein UL vom Himmel fällt, dann den Berichten zufolge fast immer wegen eines eingetretenen Stalls. Warum die Möglichkeiten diesen zu vermeiden nicht diskutiert werden verstehe ich auch nicht. Jede Echo-Maschine hat eien Stall-Warner, warum nicht die UL's ? Vielleicht würde so mancher Pilot noch leben.

    Gerd

  • Daß Gestern erst wieder Einer tödlich verunglückt ist interessiert ja hier anscheinend Niemanden mehr,

    dazu gabs dann noch woanders eine Notlandung. Ist aber eigentlich auch egal, jetzt gehts hier ja mittlerweile wie immer

    um was ganz anderes.

  • Hallo waldopepper,

    >
    > Na dann erzähl mal, ich bin lernwillig, vielen Dank im Voraus.
    >

    Nur ein kleines Beispiel:

    Du fliegst unter einem Stratus, Untergrenzen mit irgendwo um 1200-1500ft GND
    noch absolut komfortabel fliegbar. Die Sonne ist durch die Trübung nicht
    eindeutig zu erkennen, die Sichten in Flugrichtung aber mit 7-10km
    noch OK. In der weiteren Ferne ist der Horizont ein grauer Übergang von Erde
    zu Himmel und durch das diffuse Licht sind Wolkenkonturen nicht zu erkennen.
    Aber gleichzeitig ist die Erdsicht nach schräg unten immer gut.
    Die Luftmasse ist ruhig und es fällt kein Niederschlag.
    Alles in allem erstmal eine problemlos fliegbare Wetterlage (die Geländehöhen passen)
    Mit der ständig guten Erdsicht nach schräg vorne hast du immer eine Referenz
    und auch die Navigation ist einfach machbar.
    Alles easy, zu deinem Ziel sind es auch nur noch 50NM und du fliegst so dahin...
    Jetzt tauchen aber unter dem Stratus ein paar Pannus auf, deren Konturen Du aber
    nicht wahrnehmen kannst, da sie sich gegen den grauen Himmel nach oben nicht
    abzeichnen.
    Oder die Untergrenzen fasern doch etwas aus oder die Untergrenzen ändern sich leicht...
    Und schon fliegst du quasi in IMC _ohne_ es auch nur im Ansatz zu ahnen!

    Ich bin so mal einem Kollegen mit ca. 0.5MN Abstand hinterher geflogen.
    Wir waren uns beide absolut sicher, unterhalb der Basis _immer_ in VMC zu sein - nur
    plötzlich war er vor mir verschwunden und tauchte dann immer mal wieder auf!
    Da war mir klar, wir fliegen hier gerade _beide_ mitten durch tiefer hängende Wolken-
    fetzen mit null Sicht nach _vorne_ ohne es wirklich mitbekommen zu haben.
    Nur 150ft tiefer war der Spuk vorbei...

    Alles kann passieren, jedem, jederzeit!


    @all

    >
    > Ja, indem man gar nicht erst in IMC einfliegt.
    >

    Das ist jedem von uns glasklar... bis man doch drinnen steckt...


    >
    > Grenzwertige Situationen, die gefährlich sind muss man einkalkulieren und üben.
    > Das heisst doch nicht, dass man sie ausgerechnet vorsätzlich herbeiführt.
    >

    100% Zustimmung.

    Es gibt keinen Grund, Dinge _nicht_ zu üben :-)
    Eine Sache (legal und unter kontrollierten Bedingungen) nicht auszuprobieren,
    nur weil man sagt: "das darf nicht vorkommen" ist m.E. etwas kurz gedacht.

    Und wenn die Übung nur dazu dient, nochmals den Respekt zu erhöhen,
    dann hat sie m.E. schon einen Nutzen gebracht! :)


    BlueSky9

  • Postbote schrieb:

    Daß Gestern erst wieder Einer tödlich verunglückt ist interessiert ja hier anscheinend Niemanden mehr,

    dazu gabs dann noch woanders eine Notlandung. Ist aber eigentlich auch egal, jetzt gehts hier ja mittlerweile wie immer

    um was ganz anderes.

    Komm Postbote, trink erst mal ′n Kaffee, dann sieht der Tag schon ganz anders aus! Gib mal bitte weitere Infos zu diesen beiden Unfällen, das interessiert mich sehr!

  • edhs schrieb:
    Übrigens, wenn ein UL vom Himmel fällt, dann den Berichten zufolge fast immer wegen eines eingetretenen Stalls. Warum die Möglichkeiten diesen zu vermeiden nicht diskutiert werden verstehe ich auch nicht. Jede Echo-Maschine hat eien Stall-Warner, warum nicht die UL′s ? Vielleicht würde so mancher Pilot noch leben.

    Über den Sinn und Unsinn von Stall-Warnungen kann man geteilter Meinung sein und spätestens beim Ausschweben zu einer sauberen Landung ist sie so hilfreich wie die konstruktive Kritik der Beifahrerin beim Autofahren. Den ein oder anderen Unfall mag so eine Tröte verhindern können, etwa in der stressfreien Verwandtenkurve, aber in einer heiklen Situation wie beispielsweise Motorausfall hilft das Tröten herzlich wenig, wenn der Pilot mit der Situation an sich überfordert ist.
    Regelmäßiges und fundiertes Üben dieser Situationen inkl. theoretischem Hintergrund ist besser als zu versuchen, fliegerische Defizite mit irgendwelchen technischen Gimmicks auszugleichen. Von einem Stall überrascht zu werden ist zweifellos ein fliegerisches Defizit, denn die Alarmglocken zwischen den Ohren müssen schon losgehen, bevor es überhaupt zum Stall kommt.
    Sich diesbezüglich fit zu halten liegt in der Verantwortung jedes Piloten selbst. Wenn allerdings die letzte Stall-Übung irgendwann in der Schulung war und auch dann nur halbherzig nach dem Motto "So jetzt haste′s mal gesehn und gut is!" und die Übungsflüge nach Scheinerhalt zum Kaffeekränzchen mißbraucht werden, braucht man sich nicht zu wundern, wenn der Stall immer wieder in die Schlagzeilen kommt.

  • @DiJoZi: Link geht ins Leere.

    Stallwarnung wuerde ich begruessen. In Echos ist sie vorgeschrieben und sie ist mir nie stoerend aufgefallen, auch beim ausflaren nicht. Wenn es da lostroetet weiss man, dass der Anstellwinkel passt und das Bugrad nicht zuerst aufsetzt.
    Sicher, es gibt noch andere Anzeichen fuer zu hoehen Anstellwinkel, aber wenn die so eindeutig und ueberhaupt waeren, wuerden nicht so viele UL wegen Stall runterfallen. Insofern klar dafuer!

    IMC-Uebungen: Auch hier klar dafuer, aber es ist legal nicht machbar, mal mit einem Fluglehrer und entspr. Flieger in echtes Instrumentenflugwetter einzufliegen. Ich habe deswegen mit dem LBA und 2 Landesluftfahrtbehoerden kommuniziert, no way. Unter der Haube bringt es kaum etwas, hier wird die Realitaet nicht gut genug abgebildet (z.B. Sonne scheint ins Cockpit und gibt einem Anhaltspunkte, die man in echtem IMC nicht hat). Da hilft nur, sich eine Flugschule zu suchen, die es trotzdem mit einem macht, geben tut es diese...

    Alles in allem ziemlich unbefriedigend.


    Chris

  • Der Link von DiJozi funktioniert, wenn ich ihn passend abkürze:

    http://www.hna.de/lokales/northeim/landkreis-northeim-ort306262/

    Alternativ auch

    http://www.nonstopnews.de/

    News-Nr.: 23530

  • Das mit den IMC-Übungen ist ein zweischneidiges Schwert. Das könnte bei der ein oder anderen superhellen Birne die Hemmschwelle senken, sich doch mal mit dem Wetter anzulegen statt umzukehren, außenzulanden oder gar nicht erst zu starten. Als abschreckende Demonstration, dass die Weisheiten aus dem Theorieunterricht bezüglich Orientierungsverlust eben doch mehr als nur ein paar übervorsichtige Sprüche sind ja, aber als "Übung" besser nicht.
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