Aufrichtiges Beileid für die Angehörigen!
Unabhängig von allen Stellungnahmen gilt es sachlich zu argumentieren, und zwar mit den Infos die uns vorliegen. Vor gut 1/4 Jahr erwischte den jetzigen Besitzer beim Startvorgang in Salzgitter eine Windboe. Die Maschine war gerade anrotiert. Lehre für mich: Beim damaligen Seitenwind mehr auf der Bahn halten und höher beschleunigen. Fazit damals: Totalschaden der Maschine, zum Glück keine grössere Verletzung des Piloten. Jetzt war ein Flug nach Ballenstedt geplant. Vorher noch über den Heimatort. Kurven, Stall-Spiraldrehung, niedrige Höhe, Abfangen und Rettungauslösezeit zu kurz- Hoffnung des Abfangen, Aufprall mit Motor-untercowling. Beide Piloten werden durch die Gurtstränge hindurchgerissen, durch die Kabinendach durchgeschlagen, da sie eine höhere Masse haben. Für mich der schlüssige Ablauf. Alles trifft mich sehr zumal der Flugschein beim Eigner erst 9 Monate alt war und ich auch erst 5 Jahre fliege. Bin erschüttert über solche UL Unfälle und versuche für mich eine Lehre daraus zu ziehen. (Übrigens: Piloten bekannt-Maschinen bekannt-Wrack besichtigt). Werde auf BFU-Bericht warten.
Das hat jetzt nicht unbedingt etwas mit den hier beschriebenen Unfällen zu tun, aber fassen wir einmal zusammen:
1. Wir alle fliegen UL, Ecko, oder sonst etwas, fahren vielleicht noch Motorrad und sorgen damit dafür, dass unser Leben etwas schwungvoller verläuft, als das der Couch-Potatoes.
2. Wir gehen also höhere Lebensrisiken ein, als der Durchschnitt.
3. Jedem von uns kann etwas ähnliches passieren.
4. Um oder über 50 sind die meisten von uns auch noch. Also lauert alles mögliche Ungemach auf uns.
Nachdem ich seit dem 28.03.2015, neben meiner Frau, meinem Schwiegervater noch zwei weitere nahestehende Personen zu Grabe getragen habe, kann ich nur sagen, dass es sehr viel Sinn macht, bestimmte Dinge zu regeln, vorher festzulegen, bzw. für den Fall der Fälle zu besprechen.
Wenn wir unseren Kopf in die Grasnabe gesteckt haben, haben wir es "hinter uns". Nichts juckt mehr, nichts tut mehr weh. Nichts bereitet uns mehr Kopfzerbrechen. Den "Schwarzen-Peter" haben ab diesem Zeitpunkt andere. Manchmal sogar für das (lange) Restleben.
Allerdings können wir den Hinterbliebenen das Weiterleben, durch einfache Festlegungen und vorher gelebte Lebenseinstellungen deutlich erleichtern. Ebenso deren Rückkehr in ein glückliches Weiterleben.
Die Fälle hier können wir bereden, zerreden und kommentieren. Wir werden nichts ändern und vermutlich nicht ein einziges Leben damit retten, ähnlich einem Kinde, dass erst dann glaubt, dass die Herdplatte wirklich heiß ist, nachdem es sich die Finger daran verbrannt hat.
Nur mal darüber nachdenken und sich nen Kopf machen, was wohl ist, wenn man eines Tages nicht mehr vom Flugplatz heimkommt? Deshalb würde ich fliegerisch trotzdem nichts anders machen wollen.
Liebe Luftsportgeräteführer
Es würde ja schon reichen wenn wir, mit diesen Diskusionen, die Flugunfälle vermeiden könnten, die auf unkonzentriert sein und nicht einhalten von Grundregeln zurückzuführen sind.
Überladene Uls.
Starten mit dem Wind im Rücken, obwohl die Maschine voll beladen ist.
Das einhalten von Fluglagen und Geschwindigkeiten.
Keine Übungen, die die Grenzen des Flugzeuges erreichen ohne ausreichende Höhe.
Keine Versuche Fluggästen etwas Besonderes, wie steiles Kuven oder besonders tiefes fliegen, zu bieten.
Wetterbriefing ernst nehmen.
MIt Ul Flugzeugen ist Kunstflug verboten.
Ein durchstarten bei missglücktem Anflug als normal zu empfinden.
Nicht alles Glauben was andere Helden erzählen.......................................................................................................................
Diese Liste kann noch viel länger sein.
Der Wind und die Technik kann uns dann noch immer einen Streich spielen, aber vielleicht können wir das dann besser meistern.
Sylvester
Ich glaube es ist Sylvester :-)
Meine Prozedur zur Verwandtenbesuchskurve, angesichts der Ereignisse frisch durchdacht:
- mit einem üblichen Dreiachser nicht unter 140 km/h
- niemals niedriger als 1000 ft GND, mit Gästen besser 2000 ft
- in der Kurve Gas nachschieben, auf Speed achten
- nicht über 45 Grad Schräglage, besser nur bis 30 Grad
- der PF fliegt die Maschine konzentriert und interessiert sich nicht für das, was es da unten zu sehen gibt
- nicht zwanghaft um den Punkt kreisen wollen; wenn der Wind versetzt, dann ist das eben so (Ausgleich im Gegenwindleg)
- in der Kurve Seitenruder neutral
In steilen Kreisen Höhe und Speed halten immer wieder mal in Sicherheitshöhe üben, damit insbesondere das Speedmanagement in Fleisch und Blut übergeht.
Ja, das ist unspektakulär. Und lebenserhaltend.
Gruß Techbär
Oh je, wat fuer ein Kindergarten....
Da hab ich eher den Eindruck, dass mancher Kranich nicht aus der Pubertät kommt.
Oder er hält sich für einen Kranich.
Der Wunsch der Gäste über Ihr eigenes Haus zu fliegen ist doch immer aktuell. Aber da in einer Spirale dann dramatisch drüber zu kreisen ist doch gar nicht gefordert. Mal ein bisschen hin und her fliegen mit ein paar weiten Kurven und Anflügen reicht völlig aus. Diese tollen Spiralen werden doch gar nicht von einem unbedarften Gast gefordert.
Man kann nicht alle Fehler selbst ausprobieren und durchaus auch mal von anderen, teils traurigen Ereignissen, lernen.
Da fliegt man dann hunderte von Stunden und was passiert ? nix.
Es gibt halt die mutigen und die alten Piloten :)
Zuerst einmal mein Beileid (auch wenn ich niemanden persönlich kenne, das gebietet meiner Ansicht nach der Anstand!)
Zum Unfall an sich kann man nicht viel sagen, aber es liegen einige Vermutungen nahe.
Auch nicht meine Aufgabe!
Das Thema "Besucherrunden", von Spiralen mag ich nicht reden wollen. Eine Spirale fliegt niemand, sondern bestenfalls eine Kurve. Das daraus eine Spirale entsteht liegt schlicht an mangelnder Kontrolle des Flugzustandes.
Und das kann man üben!
Ich fliege oft über die Eifel, über unbewohntes Gebiet. Dort übe ich liegende Achten, 360° Vollkreise und auch das Überziehverhalten der Maschine, regelmässig, minimum zu beginn der Saison --> ALLEINE
Das hilft die Sinne zu schärfen, seine Maschine kennenzulernen und auch mit dem gestiegenen Adrenalinpegel klarzukommen wenn es anfängt am Höhenruder zu kloppen und die Maschine rüttelt.
Kein Flugzeug schmiert ab ohne mit einem vorher zu "sprechen". Das zu erkennen ist wichtig und sich die Parameter zu merken!
Das Datenblatt ist das eine, der real erflogene Zustand (mit dem Datenblatt im Hinterkopf) das andere.
Habe ich die Werte reproduzierbar über mehrere Flüge, bei unterschiedlichen Windrichtungen und Stärke (auch Rückenwind) erflogen, dann bleibe ich halt einfach 20 km/h darüber. Die meisten Landebahnen sind lang genug das ich meinen Anflug entsprechend verlängern kann. Ich muß da mein Ego nicht befriedigen und den ersten Rollweg nehmen.
Das kommt automatisch je mehr man das Vertrauen bekommt!
P.S. ich habe bis heute nicht verstanden was an einem Rückenwind Start kompliziert ist...... in Traben Trarbach ist das NORMAL und geht aufgrund der Lage des Platzes z.B. gar nicht anders.....