Flugschein für Ultraleicht

Forum - Plauderecke
  • Hallo Ulrike,

    ich will Dir die Suche im Netz mal ein bißchen erleichern.

    Welche Bezeichnung hat die Lizenz für ein Dreiachs Flugzeug?

    http://de.wikipedia.org/wiki/Ultraleichtflugzeug

    Was darf man damit sonst noch fliegen?

    nix, aber wenn Du bspw. einen Trikeschein machen willst, geht das als Inhaber einer SPL-F recht einfach.
    Das sind Trikes:

    http://www.bautek.com/icc/Bautek/nav/69d/69d10fbd-d94c-be11-9db7-9e168ada3b7d.htm


    Wie lange dauert eine ordentliche Ausbildung?

    Kann man so nicht beantworten, 30h Praxis sind Pflicht, dazu kommt eine Menge Theorie.
    In der Regel 1/2- 1 Jahre, wenn man nebenher noch mit anderen Dingen beschäftigt ist.

    In welcher Sprache wird gefunkt?

    Deutsch, bei größeren Plätzen auch (wahlweise) Englisch

    Welche Kosten kommen ca. auf mich zu?

    würde mal sagen 5000+

    So und jetzt rein in der Flieger, Du wirst es sicher nicht bereuen.

    Grüsse Matthias
  • Wobei man sagen muss, dass hier die meisten Leute aerodynamisch gesteuerte Ultratleichtflugzeuge ("Dreiachser") fliegen. 

    Die Kategorie Ultraleicht reicht aber vom motorisierten Gleitschirm über die Trikes (ich glaube, dass ist das, was sich die meisten Fußgänger unter ULs vorstellen) bis hin zu High-Tech-Dreiachsern. Letztere gehen fließend in die kleinste Motorflugzeugklasse (Echo) über, beispielsweise kann eine Remos GX oder eine Flightdesign CTLS sowohl als UL als auch als Echo-Flugzeug zugelassen werden.

    Innerhalb der UL-Klasse kann man zusätzliche Berechtigungen für andere Luftsportgeräte erwerben, wobei die Umschulung meist primär aus Praxisausbildung besteht.

    Mit einer Dreiachser-Lizenz kann man mit relativ wenigen Flugstunden die nationale Privatpilotenlizenz für Motorflugzeuge erwerben. Hier muss man allerdings die komplette Theorieprüfung für die Privatpilotenlizenz ablegen.

    Und ganz nebenbei bemerkt: Die Sportpilotenlizenz heißt im Amtsdeutsch "Luftfahrerschein für Luftsportgeräteführer", hat den englischen Beititel "Sport Pilot Licence" und ist nicht auf den UL-Bereich beschränkt. Fallschirmspringer haben ebenfalls eine SPL - Nur halt für Sprungfallschirme.

    Bei der Ausbildung sollte man auf jeden Fall auch noch die Passagierberechtigung mit einrechnen. Es sei denn, man will ausschließlich alleine in die Luft.
    Ich würde insgesamt sicherheitshalber mit 7000 Euro inklusive Nebenkosten (Medical, Anfahrt zum Flugplatz, Passagierberechtigung und und und) rechnen. Das ist wohlgemerkt die Obergrenze auf die man sich meiner Meinung nach einstellen sollte. Wahrscheinlich liegt man deutlich darunter.

    Die Ausbildung sollte man auch nicht als notwendiges Übel ansehen. Im Gegenteil: Sie macht ab der ersten Flugstunde bereits richtig Spaß.
  • Moin,

    die Kosten- und Aufwandsschätzung der beiden Vorredner teile ich.

    Nautisch Ausgebildeten kommt vieles in der Fliegerei bekannt vor: Navigation, Funk, Meteorologie, etc.  Mit der Theorie sollte es daher keine Schwierigkeiten geben.

    Die nächsten logischen Schritte wären:

    - Sparschwein schütteln ob′s klimpert oder raschelt,
    - Schnupperflug machen,
    - Fliegerarzt auswählen und besuchen - dazu ggf. VORHER den Hausarzt befragen,
    - Flugschulen abklappern und auswählen,
    - Entscheidung Ultraleicht oder "echtes" Flugzeug fällen (oder ist das schon entschieden?),
    - ... und ab in die Luft!

    Nicht zu unterschätzen bei der Wahl der Flugschule ist neben den harten Fakten - Erfahrung, Ausstattung, Preis, Lage - auch die Symphatie für den/die Fluglehrer/-in. Auf den langen Überlandflügen hockt man stundenlang eingepfercht auf engstem Raum zusammen. Da sollte man schon miteinander auskommen können.

    Viele Grüße
    ColaBear
  • Das sind ja schon mal jede menge Infos die weiterhelfen.
    Was die Flugschule angeht werde ich mich wohl für Borkenberge entscheiden. Und wenn alles klappt kommt nalürlich nur ein richtiges Fluzeug in Frage. Kann mir nicht vorstellen mit so einem motorisierten Drachen rumzufliegen. ( hoffe ich verärgere niemanden ) Aber wenn schon fliegen, dann will ich ein Dach über dem Kopf und vernünftig sitzen.
    Ich danke auf alle Fälle allen die geantwortet haben. Für weitere Infos bin ich immer dankbar.
    Zu Beispiel würd ich gerne wissen wo man mal nach gebrauchten Maschinen schauen kann. Ist zwar noch ein bisschen früh, aber ich würd gerne wissen was es da so alles gibt.

    Ich grüße noch vom Boden
    Ulrike
  • Also hier gibt es einen Flugzeugmarkt. Bei Pilots24.de, Fliegermagazin.de und Aerokurier.de ebenfalls.

    So ein eigenes Flugzeug kostet aber eine Stange Geld - Besonders die Fixkosten schlagen immens zu buche. Die Faustregel ist, dass sich ein eigenes Flugzeug meist erst ab 100 Flugstunden pro Jahr lohnt.

    Unter 100h/Jahr ist chartern oder eine Haltergemeinschaft deutlich günstiger - Aber man ist da natürlich nicht ganz so flexibel wie mit einem eigenen Flugzeug.
  • Moin,

    um noch mehr Verwirrung zu stiften: Es gibt auch jede Menge Ultraleichte mit Dach überm Kopf, die sogar wie "richtige" Flugzeuge aussehen, also mit Tragflächen, Cockpit, Motor vorne dran und so. Die vom Gesetzgeber so genannten "Flugzeuge", Cessna, Piper und Konsorten, fangen aber mit einer höheren Gewichts- und Preisklasse an. Die erforden dann auch eine andere, teurere Lizenz.

    Schau mal nach Helmuts ultraleichtem Marktplatz, da gibts schnuckelige "unechte" Flugzeuge. Sind nämlich alles Ultraleichte. Aber wer würde das beispielweise von einer Pioneer 300 oder WT01 "Wild Thing" schon vermuten?

    Viel Spaß beim Stöbern
    ColaBear
  • An alle, die die oben genannten Kosten ein wenig abschreckt.
    Ich selbst habe für meinen Schein nicht ganz soviel gezahlt, mit allem drumherum 4500 €. Preiswerter geht das natürlich über einen Verein. Allerding sollte man dort mehr Zeit einplanen, da i.d.R. neben dem Fliegen auch Bau- (Arbeits-)stunden geleistet werden müssen.

    Die Kostenseite muss man aber auch mal phylosophisch betrachten. Warum will ich einen Flugschein machen? Weil ich fliegen will! Also bezahle ich doch bei der praktischen Ausbildung auch schon das, was ich sowiso machen will, ich zahle für das Fliegen. Nun rechne ich mal Beispielhaft meine Charterkosten gegen eine Schulstunde so liege ich nur noch bei ca 20 € Ausbildungskosten pro Stunde. Das ganze mal auf die Gesamtzeit gerechnet, so liegen die ideellen Ausbildungskosten nur noch bei etwa 2000 €.

    Natürlich ist das eine Milchmädchenrechnung, weiss ich auch aber es hört sich besser an.

    Dazu kommt noch, dass man ja die ca 5000,- nich gleich in einer Summe auf den Tisch legen muss. Im Normalfall zahlt man das in 3 - 5 Teilbeträgen je nach Ausbildungsfortschritt. Ist also die Kasse mal klam, kann man die Ausbildung zeitlich Strecken.

    Es ist also hier auch wie beim Verein, man tauscht Zeit gegen Geld.
  • "Warum will ich einen Flugschein machen? Weil ich fliegen will! Also bezahle ich doch bei der praktischen Ausbildung auch schon das, was ich sowiso machen will, ich zahle für das Fliegen. Nun rechne ich mal Beispielhaft meine Charterkosten gegen eine Schulstunde so liege ich nur noch bei ca 20 € Ausbildungskosten pro Stunde. Das ganze mal auf die Gesamtzeit gerechnet, so liegen die ideellen Ausbildungskosten nur noch bei etwa 2000 €. "
    Selbst aus meiner BWLler-Sicht ist das ganz und gar keine Milchmädchenrechnung. In der Tat ist man ja auch ohne Lizenz praktisch ab der ersten Flugstunde schon Pilot und fliegt ein Flugzeug.
  • Toll was man hier so alles erfährt. Ich will in der nächsten Woche zur Flugschule um mich schlau zu machen. Durch dieses Forum fahre ich wenigstens nicht ganz ahnunglos dort hin.
    Was ich mich auch frage ist, ob es sich für mich lohnt ein eigenes Flugzeug anzuschaffen. Ich meine mein Auto war auch teuer aber das nutze ich auch jeden Tag. Schließlich kostet die Unterbringung und Wartung sicher auch ne Menge. Aber bis es soweit ist geht noch ne Menge Zeit ins Land. Erst muss ich den Schein mal machen und schaffen.

    Ulrike
  • Es ist immer eine Einzelfallbetrachtung notwendig, um zu entscheiden, ob man jetzt ein Flugzeug kauft oder mietet.

    Ich beispielsweise chartere, da mein Vercharterer mir echt gute Stundenpreise macht und praktisch immer eine Maschine frei ist (zur Zeit hat der 4 Flugzeuge im Hangar stehen...). Zudem fliege ich meist nur in der Umgebung rum.

    Wenn man jedoch längere Ausflüge machen möchte oder die Flugzeuge des Vercharterers vor Ort keine gute Verfügbarkeit haben, dann ist ein eigenes Flugzeug die bessere Wahl. Zudem ist man beim eigenen Vogel sich immer sich, wie gut (oder schlecht) das Teil gewartet wurde. Und das "das ist mein Flugzeug"-Gefühl kommt noch obendrauf.

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