• Hallo,


    irgendwie finde ich, dass eine Lücke zwischen UL und den Piper- und Cessnabombern klafft. Wenn ich mit niedrigem Verbrauch fliegen möchte, muss ich UL/LSA fliegen. Will ich mal eine Person mehr mitnehmen, muss ich gleich die schwere Piper oder Cessna mit den Lycosauriern bemühen (vom fehlenden Schein mal ganz abgesehen).


    Was haltet ihr vor diesem Hintergrund von der:


    Pioneer 400


    oder dem Jabiru J400


    Glaubt ihr, dass es hier einen Markt gäbe? Unter welchen Voraussetzungen? Kommen wir mit dem aktuellen Angebot an Motoren (Lyco + Conti mal außer acht gelassen - wer will mit 35 Litern/h fliegen), also Jabiru 3300, 912ULS/914 hin? Was spricht für/gegen eine solche "Klasse"?


    Schöne Grüße


     

  • Das ist auf alle Fälle ein interessantes Themengebiet.


    Sicherlich ist der Verbrauch eines "Piper- und Cessnabombers" nicht gerade gering. Bedenke ich aber dabei, das ich für einen UL-Flug mit 2 Personen auch mit etwa 15 l/h rechnen kann und dann mit 4 Personen 35 l/h brauche und dabei auch noch unter Umständen schneller am Ziel bin ist das schon gar nicht mehr so viel Verbrauch.


    Bevor jetzt wieder die ganzen Wenn′s und Aber kommen:


    Ja, es gibt UL′s die schneller sind und welche die weniger verbrauchen und es gibt auch Echos die mehr schlucken und welche die langsamer sind als ein UL usw.


    Stellt sich dann noch die Frage: Wie hoch ist der Verbrauch eines 912 wenn er 4 Personen schleppen muss? Oder wird das Ding dann so langsam, dass sich der Minderverbrauch relativiert. Wo bleiben dabei die Sicherheits-/Leistungsreserven.
    Und wenn wir dann von einer neuen Klasse reden, welche Ausbildung (Schein) soll man dafür machen?


    Wenn es einen Markt für 4-sitzer mit ROTAX 912 geben sollte, so werden diese in Kürze auch zu kaufen sein, aber als ECHO.


    Meiner Meinung nach brauchen wir auf gar keinen Fall eine neue "Klasse". Die 4-Sitzer fallen ja in die ECHO-Klasse rein und wenn ich mit 3 "Fluggästen" durch die Gegend fliege hat das in meinen Augen auch nichts mit Sport zu tun und unsere UL′s sind nun einmal Sportgeräte.


    Will man gelegendlich auch mit mehr als einem Mitflieger unterwegs sein, so bleibt ja noch der recht preiswerte Weg über den PPL-N und die entsprechende Klassenberechtigung.

  • Wenn man sich die Zulassungszahlen der "großen GA" (also Echo+) mal ansieht, stellt man fest, dass hier schon seit längerer Zeit kein richtiger Markt mehr zustande kommt - Nachfrage und Angebot klaffen derart weit auseinander, dass Mooney bspw. kein einziges Flugzeug im letzten Jahr verkauft hat...


    Daher denke ich, dass es an der Zeit ist, sich von festen Klassen und Berechtigungen zu lösen und neu zu überlegen, ob und worin der Bedarf seitens der Piloten besteht.


    Wenn man sich mal auf den Flugplätzen herumtreibt wird man schnell feststellen, dass die meist stattfindenden Kaffeeflüge mit max. 2 Personen durchgeführt werden, egal ob UL oder Cessna, Piper etc. Gut, die Cessnapiloten haben dann noch einen Klappstuhl mit, damit sie sich auf Borkum nicht ins Gras setzen müssen; das war es dann aber auch. Die UL fliegen gut und gerne mit 30kg überladen durch die Gegend, während man in eine Cessna so gerade mal 3 Personen reinbekommt, sonst kommt man mit einer Cessna im Sommer auch nicht mehr ordentlich in die Luft.


    Meiner Ansicht nach würde man die meisten Probleme erschlagen mit:


    - LSA (2 sitzig + Möglichkeit ausreichend Gepäck und vernünftig Sprit mitzunehmen) --> "klassische" ULs mit 100 PS und Leergewicht um die 350kg, MTOW 600 ist okay.


    - LSA+ (bis 4 Sitze, man kann entscheiden ob 2+2Kinder oder 2+1+Gepäck) --> tja, und da fehlen mir die Alternativen. Eine ArcherIII kostet über 300K, nur um damit in 99% der Fälle zu zweit zu fliegen. Dann könnte ich auch ein UL nehmen. Ich möchte einen 4-Sitzer also mit (etwas erhöhtem) Verbrauch eines UL fliegen, das schafft aber kein Lyco oder Conti. Selbst eine DR400 (Robin) mit O-235 gönnt sich 25 Liter, und die Maschine kann man auf normalen Plätzen nur als 2-Sitzer mit wenig Gepäck und wenig Sprit betreiben


    --> daher: 4-Sitzer auf UL Basis, nicht schwerer als 750kg und 125PS, dann habe ich immer noch ein Leistungsgewicht von 6! Das entspricht dann wieder der Leistung der aktuellen UL-Klasse, und die hat ja bekanntlich performancetechnisch kein Problem.


    Sicher gibt es noch Themen wie IFR und 6, 8, 10-Sitzer usw.; das soll hier aber nicht Thema sein.


    So, was meint ihr?

  • Wer sagt, das man mittels UL nicht 4 sitzig reisen kann?


    Mann nehme z.B. eine Rans S7 mit Schleppkupplung und einen Blanik.


    Fazit 4 Persohnen reisen mit 120 Kmh und etwa 15l Verbrauch. Und alle haben Spass.


    War ein schöner 100km Dreiecksflug mit 2 Zwischenlandungen.


    Rüdiger

  • Das Anliegen ist ein legitimes. Warum sind die meisten Echo-Flieger 4-sitzig? Weil alle am Markt vorbei gebaut und verkauft haben und es so viele Idioten gab, die so was gekauft haben?
    Und die Frage, was nun Luftsport ist und was nicht um daraus abzuleiten wie viele Sitze der Flieger haben darf ist auch ein bischen Brechstangendiskussion.
    Macht Euch doch mal frei von Bevormundung und lasst einfach mal Wünsche und Gedanken zu. Die beiden zitierten Flieger (Pioneer 400, Jabiru J430) passen genau in die empfundene Lücke. Beides sind renommierte Hersteller, insofern sicher kein Schrott.
    Erfahrungen gibt es meines Wissens hierzulande noch nicht, aber über Foren kann man zum Jabiru schon einiges hören. Es wird gerade eine J430 in Oehna bei Fläming Air gebaut. Sollte im Frühjahr fertig werden. Die werden schon aus Eigeninteresse sicherlich dazu posten.

    Gruß
    Achim
  • Rüdiger schrieb:

    Wer sagt, das man mittels UL nicht 4 sitzig reisen kann?


    Mann nehme z.B. eine Rans S7 mit Schleppkupplung und einen Blanik.


    Fazit 4 Persohnen reisen mit 120 Kmh und etwa 15l Verbrauch. Und alle haben Spass.


    War ein schöner 100km Dreiecksflug mit 2 Zwischenlandungen.


    Rüdiger

    Ein Schleppflug mit UL ist ein Arbeitsflug. Die Mitnahme einer weiteren Person ist nicht gestattet. Einzige Ausnahme ist die Ausbildung zum Schlepppiloten. 
  • Ich will ja auch nicht behaupten, dass es für diese Flugzeuge keinen Bedarf gibt. Das heisst aber noch lange nicht, dass es dafür eine neue Klasse geben muss oder soll.


    Und natürlich sind die meisten ECHOS 4-Sitzer. Aber man würde doch einen 4-Sitzer durch einen 4-Sitzer ersetzen. Was macht das denn für einen Sinn?


    Das die "alten" Chesnas und Piper so viel schlucken liegt sicherlich auch daran, dass diese Konstruktionen schon einige Jahre auf dem Buckel haben. Eine Frischzellenkur ist hier sicherlich längst überfällig.


    Wenn mit den o.a. neuen Fliegern ein frischer Wind in den Markt kommt dann ist das gut und notwendig.


    Aber nochmal, es muss noch lange nicht eine neue Klasse werden.

  • Andi_Air schrieb:

    Hallo,


    ........................ Was spricht für/gegen eine solche "Klasse"?


    Schöne Grüße


     


    Hallo, nichts spricht gegen die LSA Klasse, die wird sowieso kommen, da sie die meiste Innovation durch neue Materialien und Antriebstechnik bietet. Die Hobbyflieger wollen bezahlbare Flugzeuge, mit Mogas oder sonst was Preiswertem, bei geringem Verbrauch und geringen Wartungskosten fliegen. Das ist der Wachstumsmarkt, weltweit. In der UL Klasse gibt’s das heute schon.  Das Problem ist,  das die Behörden oder irgendwelche Lobbyisten die LSA  in den Echo Bereich gepackt haben. Die Hürde/Kosten für die Echo Ausbildung sowie  ein Upgrade vom UL sind  viel zu hoch.  Unsere UL-Dreiachser sollen ja Luftsport Geräte sein! So ein Blödsinn. Welchen Sport betreiben wir denn? Loopings ? verboten. Wir ULer machen das gleiche wie die kleinen Echo Hobby Flieger auch. Wir fliegen zum Spaß von A nach B auf einen Kaffee oder sonst was. Es sind auch ( fast)  die gleichen Flugplätze.  Schuld sind Verbände und  die ganze Europäisierung. Sie behindert auch massiv die Innovationskraft Deutscher Flugzeugbauer. Die 600 KG LSA Flieger (und warum nicht auch 750 KG 4 Sitzer ?)  würde man uns weltweit mit Made in Germany aus den Händen reißen.   LSA national regeln und europaweit fliegen. -- Fertig--  


    Schade, verpasste Chance.


    Peter    


     

  • Krass gesagt ist es heute schon so, das Du einen PPL brauchst nur weil dein UL einen anderen Schirm hat, der jetzt 600KG trägt. Das ist in meinen Augen der größte Unsinn aller Zeiten. Das UL fliegt jetzt kein Gramm anders nur weil ein anderer Schirm verpackt ist. Die 600KG sind ja eine sehr gute Idee, doch muss die Lizenz dazu nahe am SPL sein oder mit einfachen Upgrade zur Verfügung stehen, schließlich steige ich am Ende des Tages im schlimmsten Fall in das gleiche UL ein. Das ist einen Punkt für dem ich wirklich nur Unverständis habe. 
  • Nun, wie sagte mein Vater immer so schön: Man bekommt das Umfeld das man sich schafft.

    Wenn ich mir die Tränen in unserem Verband, egal ob DAeC oder DULV ansehe, dann wundert es mich nicht das wir UL′er keine Lobby haben. De facto sind wir nur zahlende "Mit" glieder.
    Ich bin mir sicher das dort an nichts vernünftig mitgewirkt wurde was mit der EASA zu tun hat. Man hat es schlicht bequem ausgesessen unter dem Deckmantel: Nationales Begehren....

    Hach ich muß basteln gehen bevor ich mich weiter ärger...
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