Unfallbericht in eigener Sache - Totalschaden aber überlebt

Forum - Unfallprävention
  • Hallo liebe UL-Kollegen

    Es ist immer wieder interessant festzustellen, wie unterschiedlich die persönlichen Eindrücke bzgl. des gleichen Sachverhaltes doch sein können. Fliege selber seit Anfang 2022 eine TL 96 Sting und habe auf dem Modell auch meine UL-Ausbildung im Jahr 2021 absolviert.

    Dass die Sting/Star generell schwierig zu landen sein soll, kann ich aus m.E. nicht bestätigen. Ich habe sie stets als überaus gutmütigen und sicheren Flieger erlebt; selbst während meiner Ausbildung, in der ich ein übermotivierter und deutlich unterdurchschnittlichler Flugschüler war, lag′s nie an der Sting, sondern daran, dass ich mich bis hin zur Prüfung mit dem korrekten Ausflaren sehr schwer getan habe - trotz des zügigen Durchlaufens der UL-Ausbildung innerhalb von 9 Wochen.

    Mit Ablegung der Prüfung waren - wie von Zauberhand - diese Unsicherheiten beim Landen wie weggewischt. Plötzlich war die Ruhe im Final, beim Ausflaren und Ausschweben da. Ein einziges Mal ist sie mir seit dem "weggehüpft", doch konnte ich dies umgehend einfangen und sicher landen. Selbst kurze Landungen auf Asphalt mit 70-80 Metern gelangen mir ohne Mühe.

    Meine Erklärung: Es braucht eine ruhige Hand selbst wenn es auf der Piste im Sommer häufig turbulent zugeht. Reagiert man auf Störungen umgehend statt ruhig zu bleiben, ist die Gefahr des Aufschaukelns nachdem die Störung längst durchflogen wurde, deutlich grösser als das Bestreben des Piloten, diese Unruhe durch eigene Gegenreaktion zu unterbinden.

    Das A und O ist es, die Energie vor dem Aufsetzen aus dem Flieger heraus zu bekommen und dies ist mit Klappenstufe 2 in der Regel kein Problem sofern man mit dem Ausflaren nicht zu früh beginnt. Mit Klappenstufe 1 sieht die Welt dagegen schon anders aus. Hier neigt man wegen der guten Gleiteigenschaften und des ausgeprägten Bodeneffektes als Pilot gerne dazu, die Geduld zu verlieren. Zieht man jetzt am Knüppel um wie gewohnt Geschwindigkeit abzubauen, verwandelt man die noch im Flieger steckende Energie selbst bei kleinsten Steuereingaben umgehend in Höhengewinn. Stallt man dann aus 2 bis 3 oder mehr Metern Höhe ist eine harte Landung oder Schlimmeres vorprogrammiert. Hier muss man "einfach" die Nerven behalten und die kommt bei den meisten erst durch ausreichende Routine - soweit mein "Senf" dazu.

    Wünsche allen eine genussvolle und unfallfreie Saison, swisslife

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