BZF 1 - Erfahrungsbericht Köln-Bonn

Forum - Umschulung & andere Lizenzen
  • Hallo zusammen,

    da ich bei der Vorbereitung selber einen aktuellen Erfahrungsbericht suchte, wollte ich hiermit meine Erfahrung zum BZF 1 schildern.

    Meine Randbedingungen / Vorbereitung 

    - (noch) keine Fluglizenz (Ausbildung fängt nächstes Jahr an)

    - kein Vorbereitungskurs

    - viel wissen im IFR Funk durch VATSIM 

    - VFR erst dann durch Selbststudium (freies Internet) und Fragen an Freunde und Bekannte gestellt

    - mir sinnvoll erscheinende Teil der AIP VFR auf Englisch gelesen

    - ⁠für Theorie ist der Fragenkatalog öffentlich, das ist also easy

    Wir waren meine ich zu 5. Der Prüfer sagte im vorhinein zu uns in dem Raum, dass ihm beim Einflug 3 Freigaben sehr wichtig sind wobei wir die ersten 2 selbst erbitten sollen. Wir hatten dann noch etwas Zeit uns zusammen gegenseitig klar zu machen was er damit meinte: 1. Einflug in die Kontrollzone beim Pflichtmeldepunkt selbst erbitten 2. Einflug in Platzrunde selbst erbitten 3. Freigabe zur Landung (kommt natürlich von ihm)

    Es musste einmal SVFR und einmal bei bei bestem Wetter An- bzw. abgeflogen werden und dann entweder das eine oder das andere auf Englisch. Wir hatten keine ATIS. SVFR musste man nicht separat erbitten, kam dann von ihm.

    Beim Einleitungsruf war dem Prüfer egal von welchem Ort wir kommen oder zu welchem Ort wir hinwollten beim Abflug, das konnten wir uns selber aussuchen. Also es reicht z.B. beim Abflug…,VFR über Sierra Route ,…. Ohne Angabe des Ortes wo man hin will.

    Der Englischtext war für mich super leicht, es wurde nach dem ersten Satz abgebrochen weil es ihnen gereicht hat. Achtet aber auf Formulierungen wie „the Pilot shall“ …. In diesem Zusammenhang ist es oft der Pilot MUSS und nicht soll. Das fanden sie gut dass ich das so formuliert hatte. Wenn Ihr euch mit dem Vokabular der AIP VFR vertraut macht ist das eine ausreichende Vorbereitung.

    Das A und O:

    - konzentriert zuhören wofür ihr eine Freigabe habt oder was ihr noch erbitten müsst, wer hier einen Fehler macht (z.B. in die Kontrollzone fliegen ohne Freigabe) ist raus

    - ⁠Ihr müsst IMMER wissen wo ihr seid, haltet das aus der Karte immer genau nach wo ihr seid und welchen Kurs ihr habt

    - ⁠schreibt Euch alle Queranflugkurse vorher auf

    Ich habe bestanden.

  • franzpfeffer schrieb:
    Formulierungen wie „the Pilot shall“ …. In diesem Zusammenhang ist es oft der Pilot MUSS und nicht soll.
    Das ist im deutschen genauso und wird umgangssprachlich gerne falsch gelesen.

    soll - shall = muss und darf nur in dringenden Fällen abgewichen werden

    sollte - should = ist dringend zu empfehlen aber nicht verpflichtend

    Vergleiche auch muss-soll-kann Vorschriften.

    oder "du sollst nicht töten". Versuch das mal mit sollte ;-)

  • Ich hatte auch kürzlich meine BZF I Prüfung in Köln.

    Ich kann alles so 1:1 bestätigen (sogar die Anmerkung/ Rückfrage zu „shall“).

    Aus meiner Prüfung jedoch ein paar Ergänzungen:

    - jederzeit auf ein Mayday gefasst sein. Bei einem Kandidaten lief es etwas schwammig. Ihm wurde dann mitgeteilt, dass er einen Motorausfall hat. 

    - SVFR: bei uns hat wohl ein Kandidat sehr fragend geguckt - er hat umgehend Rückfragen zum SVFR erhalten.

    Grundsätzlich aber alles machbar, wenn nicht ohne Freigabe startet, landet, in die Kontrollzone fliegt.

    Bei kleineren Fehlern habe ich fordernde, aber unterstützende Fragestellungen vom Prüfer erlebt.

  • Tip: lernt Kürzel!

    Ich sehe immer wieder, das ellenlange Texte geschrieben werden (bin einer von mehreren Prüfern), aber man trotzdem hinterher nicht weiß wo man ist oder was man angesagt bekommen hat. Ich bin einer der Zwei die vorne sitzen, ich schreib mir bis zu sechs Kandidaten auf ein DIN A4 Blatt auf für An.- und Abflüge zusammen.

    Tip: Notizen!

    Ihr dürft die Karten die wir Euch geben beschriften, macht Euch darauf Notizen, malt drauf rum, egal. Und bei jeder Positionsveränderung, macht eine Markierung auf die Karte wo ihr gerade steht. Im wahren Leben schaut man ja aus dem Cockpit und sieht es. Wenn man aber alles richtig notiert hat, dann braucht man aber auch keine Markierung, dann ergibt sich das aus dem Aufschrieb. Manche schreiben so viel, das sie selbst den Überblick verlieren. 

    Alles in allem: wir wissen, das die meisten unter Prüfungsstress sind, manche nicht gut geschlafen haben, früh raus sind, ne weite Anfahrt hatten usw., also macht Euch keinen dicken Kopf. Die Lizenzen habe ich alle schon fertig vor mir liegen, im Prinzip schon bestanden, ihr müsst es nur noch durchziehen. Bleibt locker! :-) 

    Viele Grüße! 

  • Ich hatte mir einen kleinen Radiergummi mitgenommen, mit dem ich auf die Karte meine Position immer nachgeführt habe. Da der Radiergummi zwei unterschiedliche Farb-Enden hatte, wusste ich immer wohin meine Nase zeigte. Außerdem verrutschte er nicht so leicht wie zB ein Bleistiftstummel.

  • BravoEcho schrieb:
    Ich hatte mir einen kleinen Radiergummi mitgenommen, mit dem ich auf die Karte meine Position immer nachgeführt habe. 
    Gute idee für ne Prüfung.
    Ich nehme so einen Post-it-Pfeil. Der funktioniert auch im Flugzeug ;-)

    Dr. Speed schrieb:
    im Prinzip schon bestanden, ihr müsst es nur noch durchziehen.

    Der ist gut ;-)


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