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1.
AndreaVK hat dankenswerterweise einen Thread begonnen, indem sie über Meteorologie referiert. Für die Wettereinschätzung möchte ich eine für den Piloten alternative Vorgehensweise vorschlagen: Kartenlesen.
Der Unterschied ist, dass man sich hauptsächlich mit der Terminologie und Symbolik von Flugwetterkarten und -prognosen vertraut macht, anstatt Meteorologie von Grund auf zu studieren. Das eine schliesst das andere nicht aus und die beiden Gebiete ergänzen sich natürlich aber es geht um unterschiedliche Bedürfnisse der Anwender.
Ich werde dazu nicht viel schreiben. Hauptsächlich weil das entsprechende Wissen für alle bereit liegt, die es sich aneignen wollen.
Es gilt der Grundsatz: It is at your fingertips, stupid!
- Man sollte in der Lage sein autodidaktisch zu lernen.
- Man sollte sich (zunächst) auf eine Quelle konzentrieren und diese lesen und bewerten lernen.
- Man sollte die bereitgestellten Informationen wirklich im Detail lesen lernen.
- Man sollte, um Routine zu erwerben, auch wenn man nicht fliegt, sich es täglich zu Übung machen, Flugwettereinschätzungen zu erstellen.
- Man sollte eine vernünftige Selbsteinschätzung erstellen, welche Routine man hat und welche Dinge man sich zutraut und welche nicht. Es ist ein Unterschied ob jemand zB 20 oder 200 Stunden im Jahr fliegt oder ob jemand zB mehr lokal unterwegs ist oder ob lange Strecken geflogen werden.
- Nach jeder Flugaktion sollte ein kritisches Selbstbriefing stehen, in dem man (auch kleine) Fehler durchgeht und Verbesserungen erarbeitet.
- Sei auf das Unerwartete vorbereitet.
Ich benutze fast ausschliesslich die von flugwetter.de bereitgestellten Daten. Hier ein Beispiel für die heutige Wetterlage. Zunächst der Text, dann der Low Level SWC-Chart.
Ich gebe keine eigene Einschätzung, da die Aussage von Text wie Chart eindeutig ist. Aber man muss das eben lesen lernen. Der SWC Chart ist in dieser Hinsicht unschlagbar. Da muss man nur einmal kurz drauf schauen um zu wissen, dass man heute nicht unbedingt zum Dinner nach Bremgarten muss.
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2.
It is all at your fingertips, stupid!
Ein Merksatz der sich aus dem Amerikanischen ableitet und mit dem KISS-Prinzip verbunden ist.
KISS: Keep it simple, stupid!
Die Idee wurzelt im angelsächsischen Pragmatismus und meint, dass zur Lösung eines Problems nicht mehr als unbedingt nötige Werkzeuge genutzt werden sollten. Dies ist wichtig, um die Übersichtlichkeit zu bewahren und um sich nicht in Detail- und Randproblemen zu verlieren während das Hauptproblem ausser Sicht gerät.
Verwandt ist diese Idee auch mit der Paretoregel die besagt, dass, als Faustregel, 80% eines Problems mit 20% Mitteleinsatz gelöst werden – während man für die restlichen 20% Problem 80% Mitteleinsatz benötigt.
Obwohl diese Regeln stark vereinfacht sind, wird sie jeder mehr oder weniger intuitiv anwenden, der, egal ob als Handwerker oder Softwareingenieur, mit Problemen während seiner Arbeit konfrontiert ist.
It is all at your fingertips, stupid! bedeutet dabei, dass heutzutage für sehr viele Probleme eine Lösung im Internet erklärt ist, also direkt vor meinen Augen und mit lediglich ein paar Eingaben auf einfachste Weise erreichbar.
Uns als Konsumenten steht aber eine Industrie gegenüber, die uns ständig für die letzten 20% Problem noch 80% Werkzeuge verkaufen will, weil das erst wirkliche Profitmaximierung verspricht.
Diese 20% brauchen wir für Flugplanung in Bezug auf das Wetter nicht.
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3.
Keep it simple!
heisst nicht
Take it easy!
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Seit kurzem ist auf www.dwd.de bzw. www.flugwetter.de folgender Hinweis zu lesen:
Damit sind weitere Beispiele und Beschreibungen von Wettersituationen anhand der Produkte des DWD hier ausgeschlossen.
Ich war, nach einer Anmerkung in einem anderen Thread bzgl. Copyright, zunächst davon ausgegangen, dass es dem DWD recht sein sollte, wenn man anhand seiner Produkte klar macht, was alles an Wetterprognose möglich ist. Bei näherer Überlegung jedoch muss ich eingestehen, dass es vielleicht doch keine so gute Idee ist an einem Ort wie diesem über so wichtige fliegerische Dinge wie Wetterprognosen zu schreiben und dabei vielleicht auch noch Inhalte zu nutzen, die nicht ohne einen entsprechenden Lernaufwand verständlich sind – einem Lernaufwand den sehr viele Piloten meiden. Ausserdem ist klar, dass durch die Weiterverwendung von solchen Produkten auf anderen Websites ein Verantwortungsproblem auftritt, das der DWD vermeiden muss.
Ausserdem, in einem anderen Thread hier wurde gerade folgendes gepostet:
draussen plötzlich mega Wolken und keine Sicht.... huch... eingeflogen... mit künstlichem Horizont und Vario und GPS ging es, Gelände war ja flach, keine Überraschungen zu befürchten.... FIS hat auch geholfen.., in 8000ft waren sie dann endlich on top... am Ziel dann ne Lücke und man konnte wieder runter... Glück gehabt...
Wenn solche Kanaillen vielleicht hier mitlesen, kann man sich ohne weiteres vorstellen, dass Idioten dieser Coleur aus jeder Prognose x-beliebiges herauslesen – was sie dann in eine solche Situationen bringt. Und zum schlechten Ende verklagen die einen dann noch, wenn ein Totalschaden gebaut wurde, den sie mit viel Glück überlebten. Man kennt solche Pappenheimer. Megabescheuert, null Hirn, für nix verantwortlich aber immer ein grosses Mundwerk.
Fazit: Völlig richtig, essentielle fliegerische Dinge hier lieber nicht posten.
Ansonsten gilt was ich oben schrieb: Jeder kann das Zeug lernen.
It is at your fingertips, stupid!
Wie häufig haltet Ihr die Halbkreisflugregel ein?
Eher häufig!