Guten Tag UL-Gemeinde,
als ich am Wochenende wieder im Flieger unterwegs war und Flugplatz-Hopping durchgeführt habe, bemerkte ich, die starke Müdigkeit am Ende des Tages. Aber auch in der Luft merke ich ab und zu durch An- und Abspannung ( Übergang Start- in den Reiseflug ) eine deutlich abnehmende Vigilanz.
Wie ist dies bei euch? Haltet ihr euch durch ein regelmäßiges Sportprogramm fürs Fliegen in Schuss? Oder eher durch mentales Training?
Freue mich über eure Beiträge!
Gruß aus dem Süden
Flyit
Danke schon einmal für die vielen Tipps. Die Bonbons habe ich mir bestellt und Quax′s Tipps mit dem Fliegen ebenfalls beherzigt und gleich eine Maschine gebucht ;-)
Ihr geht sehr auf das Mentale ein. Aber wie verhält es sich mit körperlicher Fitness wie Joggen, Radfahren etc. um das Herz-Kreislauf-System für die Fliegerei fitzuhalten? Oder ist das etwas weit hergeholt?
Bei mir beobachte ich eigentlich ein ganz anderes Phänomen.
Wenn so ein richtiger Scheiß-Tag hinter mir liegt, dann steige ich in den Flieger, mit einer Stimmung, dass man ein ganzes Volk von Bürokraten und Sesselfurzern ausradieren möchte. Mir wächst dann immer so ein kleiner viereckiger Schnauzbart und der dazu passende Mittelscheitel. Die Fahrt zum Flugplatz wird für Vorausschleichende und ahnungslos, langsam dahinzuckelnde Entgegenkommende zum erfrischenden Erlebnis (warum trägt der TÜV nicht endlich die Gatlin-Gun ein? Scheißladen!) Mein Blutdruck konkurriert mit dem Öldruck der Cobra. Mal gucken, was eher nachgibt? Adern oder Simmeringe?
Tja! Das ist wohl der Grund, warum die Fahrt zum Flugplatz das Gefährlichste am ganzen Luftsport ist?
-Rausschieben aus der Halle (quatscht mich jetzt bloß nicht blöd von der Seite an. Heute hängt der Peacemaker locker im Halfter und die sechste Kammer ist auch nicht leer).
-Tanken, checken und vorbereiten (irgendwer hat mal behauptet, dass Mitmenschen auch Menschen sind. Schwer vorstellbar. Warum ist Gott so rücksichtslos? Und welcher Idiot gibt Querulanten überhaupt ein Handy, bzw. Telefonanschluss?)
-Der Motor läuft. Hach! Der Krampf im Hirn und in der Magengegend löst sich leicht. (Blase leer und einen abgeseilt? Check! )
-Dann geht′s raus auf die Bahn und Vollgas!!!!!!!
-Das Rumpeln und Rappeln unterm Hintern verstummt und alles, wirklich alles bleibt hinter mir. So, als ob mir eine seeligmachende Droge eingeflöst wird. Alle Gedanken, die im StGB mit mindestens 5 Jahren "belohnt" werden, fallen von mir ab. Probleme? Der Motor läuft doch rund. Also keine Probleme.
-400 ft. Drehzahl auf Reise, Pumpe aus, Trimmung auf weitersteigen. Scheinwerfer aus. Anzeigen im grünen Bereich. Ist das Leben nicht herrlich? Sicht? Naja! Gibt es. (mehr oder weniger). Hauptsache der Boden ist zu erkennen. Von Pol zu Pol ist natürlich der Traum. Schon bedeutend weniger macht glücklich.
-Hupps! Wo soll es eigentlich hingehen? Wo ist noch was los? Welcher Platz hat auf? Oder doch "nur" raus zur Nordsee und Inseln gucken? Egal! Sprit für 3 Stunden schwappt hinter mir und die große Laterne hängt noch einige Grad übern Horizont.
-Umschalten auf Comedy-Radio (FIS) und warten, bis die ersten Sketche gespielt werden. Mit etwas glück bekommt man da echt was geboten (ich liebe die Franzosen, wenn sie versuchen Englisch zu sprechen)
-Sunset rückt näher (oder war der etwa schon vorbei? Egal!). Runter geht′s, mit einem breiten Grinsen und dem Gefühl der Unbesiegbarkeit. Erholung und Entspannung pur. Puls 60. Besser, als jede Psychotherapie oder Wellnessurlaub.
Müdigkeit? Keine Spur. Manchmal vielleicht etwas durchgefroren und von der Sonne gegrillt. Das wars dann aber auch schon. Anschließend das Zusammentreffen mit den Kumpels, die auch unterwegs waren und die gleiche "Therapie" erlebt haben.
Zum Thema Fitness: Alkohol, Medikamente, Drogen und Zigaretten kommen in meinem Leben nicht vor. Noch nie! Sollen sich andere dieses schon viel zu kurze Leben noch weiter verkürzen. Außerdem, warum nur den öden Ersatz einwerfen, wenn es ganz andere anturnende Dinge gibt?
Gruß
Edgar
PS: (Knirschende Zähne) Seit einer Woche ist unser Platz geschlossen und ich führe seit gestern wieder einmal die alljährlichen, "Hallo! Über die Feiertage habe ich meinen Ordner hervorgekramt und dabei ist mir folgendes aufgefallen" Telefonate, mit meinen Klienten. Diese Art "Mensch" kennt sicherlich jeder? Die kommen wohl in jedem Berufsfeld vor? Nur eben nicht so gebündelt, wie jetzt.
Zwei Wochen nicht geflogen! Seit gestern den Schrank voller Explosivmittel. Opas Doppelläufige griffbereit im Schrank und der Flugplatz noch bis zum 02.01. geschlossen.
Wenn das man noch gut geht? Lieber Gott, lass Freitag fliegbares Wetter sein. Ansonsten trete ich die Azubi-Stelle bei El Khaida an.
Euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr.
PPS: Vorstehendes ist natürlich, wie immer, total bierernst gemeint.
Aber wie verhält es sich mit körperlicher Fitness wie Joggen, Radfahren etc. um das Herz-Kreislauf-System für die Fliegerei fitzuhalten? Oder ist das etwas weit hergeholt?Das ist wohl immer von Vorteil. Besonders wenn man auch sonst viel sitzt.
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