Grundfitness im Cockpit

Forum - Fliegerische Tauglichkeit
  • Guten Tag UL-Gemeinde,


     


    als ich am Wochenende wieder im Flieger unterwegs war und Flugplatz-Hopping durchgeführt habe, bemerkte ich, die starke Müdigkeit am Ende des Tages. Aber auch in der Luft merke ich ab und zu durch An- und Abspannung ( Übergang Start- in den Reiseflug ) eine deutlich abnehmende Vigilanz.


    Wie ist dies bei euch? Haltet ihr euch durch ein regelmäßiges Sportprogramm fürs Fliegen in Schuss? Oder eher durch mentales Training?


    Freue mich über eure Beiträge!


    Gruß aus dem Süden


     


    Flyit

  • Meine Erfahrung: Es wird immer entspannter mit der Anzahl der Flugstunden :) 

    Natürlich ist ein langer Flug ( >3 Std) in harter Thermik, bei dem man dauernd korrigieren muss anstrengend. Etwa so wie bei einer langen Autobahnfahrt.  
    Ist die Luft allerdings laminar,sind Langstreckenflüge für mich jetzt nach mehreren hundert Std Flugerfahrung eher entspannender als zu Beginn meiner Flugerfahrung.
    Ich lasse das Flugzeug jetzt auch mehr alleine fliegen und korrigiere nicht mehr so hektisch. 

    Da genieße ich in über 7000 ft die Musik und lasse mir das Frühstück servieren :) 
    Freue mich wenn dann endlich  Delta oder eine CTR kommt damit ich mal was zu tun bekomme :)   

    Anspannung in Start oder Landephasen haben sich total gelegt. Da muss ich mich  jetzt eher mental zur Aufmerksamkeit ermahnen. Das war am Anfang mal anders. Da durfte man mich in der Platzrunde eher nicht ansprechen.  


    Mental bereite ich mich mit der Flugvorbereitung am Abend vor dem Fug vor. Besonders wenn es auf neue Plätze geht . ( sehr kurz und grün oder sehr groß und Pflichtmeldepunkte).  Diese Vorbereitung mache ich auch sehr gerne da es teil vom Hobby ist und ich mich auf den Flug freuen kann. 
    Grüße
    Peter 
  • genau wie der Vorredner schrieb!

    Und im Falle des Falles:

  • Hallo Rüdiger,

    was für ein Bild! Klasse. Anfänglich dachte ich das sei nur ein Witz - aber das Produkt gibt es ja wirklich. Wieder was gelernt. :-)

    Gruesse,
    Laotse

    P.S.: Um nicht ganz "off-topic" zu sein: Ich denke Quaxs Ausführungen passen gut. Fliegen! Trotz des "Entsorgungsproblems" sollte man während eines längeren Trips auf den Wasserhaushalt achten...
  • Nein, die Dinger sind echt gut.
    So etwas ähnliches hatten die Flieger im WW2 auch.Ich glaub Schokacola.
    Rüdiger
  • "Wasserhaushalt" halte ich auch für wichtig. 2 bis 3 Liter (alkoholfreie)  Flüssigkeit pro Tag sollten es bei unserem mitteleuropäischen Klima schon sein. Flüssigkeitsmangel erzeugt nicht immer ein Durstgefühl. Konzentrationsschwäche oder Kopfschmerzen können aber die Folge sein.

    Gegen das Entsorgungsproblem gibt es ja MINILET.
  • Danke schon einmal für die vielen Tipps. Die Bonbons habe ich mir bestellt und Quax′s Tipps mit dem Fliegen ebenfalls beherzigt und gleich eine Maschine gebucht ;-)


    Ihr geht sehr auf das Mentale ein. Aber wie verhält es sich mit körperlicher Fitness wie Joggen, Radfahren etc. um das Herz-Kreislauf-System für die Fliegerei fitzuhalten? Oder ist das etwas weit hergeholt?

  • Bei mir beobachte ich eigentlich ein ganz anderes Phänomen.

    Wenn so ein richtiger Scheiß-Tag hinter mir liegt, dann steige ich in den Flieger, mit einer Stimmung, dass man ein ganzes Volk von Bürokraten und Sesselfurzern ausradieren möchte. Mir wächst dann immer so ein kleiner viereckiger Schnauzbart und der dazu passende Mittelscheitel. Die Fahrt zum Flugplatz wird für Vorausschleichende und ahnungslos, langsam dahinzuckelnde Entgegenkommende zum erfrischenden Erlebnis (warum trägt der TÜV nicht endlich die Gatlin-Gun ein? Scheißladen!) Mein Blutdruck konkurriert mit dem Öldruck der Cobra. Mal gucken, was eher nachgibt? Adern oder Simmeringe?

    Tja! Das ist wohl der Grund, warum die Fahrt zum Flugplatz das Gefährlichste am ganzen Luftsport ist?

    -Rausschieben aus der Halle (quatscht mich jetzt bloß nicht blöd von der Seite an. Heute hängt der Peacemaker locker im Halfter und die sechste Kammer ist auch nicht leer).

    -Tanken, checken und vorbereiten (irgendwer hat mal behauptet, dass Mitmenschen auch Menschen sind. Schwer vorstellbar. Warum ist Gott so rücksichtslos? Und welcher Idiot gibt Querulanten überhaupt ein Handy, bzw. Telefonanschluss?)

    -Der Motor läuft. Hach! Der Krampf im Hirn und in der Magengegend löst sich leicht. (Blase leer und einen abgeseilt? Check! )

    -Dann geht′s raus auf die Bahn und Vollgas!!!!!!!  

    -Das Rumpeln und Rappeln unterm Hintern verstummt und alles, wirklich alles bleibt hinter mir. So, als ob mir eine seeligmachende Droge eingeflöst wird. Alle Gedanken, die im StGB mit mindestens 5 Jahren "belohnt" werden, fallen von mir ab. Probleme? Der Motor läuft doch rund. Also keine Probleme.

    -400 ft. Drehzahl auf Reise, Pumpe aus, Trimmung auf weitersteigen. Scheinwerfer aus. Anzeigen im grünen Bereich. Ist das Leben nicht herrlich? Sicht? Naja! Gibt es. (mehr oder weniger). Hauptsache der Boden ist zu erkennen. Von Pol zu Pol ist natürlich der Traum. Schon bedeutend weniger macht glücklich.

    -Hupps! Wo soll es eigentlich hingehen? Wo ist noch was los? Welcher Platz hat auf? Oder doch "nur" raus zur Nordsee und Inseln gucken? Egal! Sprit für 3 Stunden schwappt hinter mir und die große Laterne hängt noch einige Grad übern Horizont.

    -Umschalten auf Comedy-Radio (FIS) und warten, bis die ersten Sketche gespielt werden. Mit etwas glück bekommt man da echt was geboten (ich liebe die Franzosen, wenn sie versuchen Englisch zu sprechen)

    -Sunset rückt näher (oder war der etwa schon vorbei? Egal!). Runter geht′s, mit einem breiten Grinsen und dem Gefühl der Unbesiegbarkeit. Erholung und Entspannung pur. Puls 60. Besser, als jede Psychotherapie oder Wellnessurlaub.

    Müdigkeit? Keine Spur. Manchmal vielleicht etwas durchgefroren und von der Sonne gegrillt. Das wars dann aber auch schon. Anschließend das Zusammentreffen mit den Kumpels, die auch unterwegs waren und die gleiche "Therapie" erlebt haben.

    Zum Thema Fitness: Alkohol, Medikamente, Drogen und Zigaretten kommen in meinem Leben nicht vor. Noch nie! Sollen sich andere dieses schon viel zu kurze Leben noch weiter verkürzen. Außerdem, warum nur den öden Ersatz einwerfen, wenn es ganz andere anturnende Dinge gibt?

     Gruß

    Edgar

    PS: (Knirschende Zähne) Seit einer Woche ist unser Platz geschlossen und ich führe seit gestern wieder einmal die alljährlichen, "Hallo! Über die Feiertage habe ich meinen Ordner hervorgekramt und dabei ist mir folgendes aufgefallen" Telefonate, mit meinen Klienten. Diese Art "Mensch" kennt sicherlich jeder? Die kommen wohl in jedem Berufsfeld vor? Nur eben nicht so gebündelt, wie jetzt.  

    Zwei Wochen nicht geflogen! Seit gestern den Schrank voller Explosivmittel. Opas Doppelläufige griffbereit im Schrank und der Flugplatz noch bis zum 02.01. geschlossen.

    Wenn das man noch gut geht? Lieber Gott, lass Freitag fliegbares Wetter sein. Ansonsten trete ich die Azubi-Stelle bei El Khaida an.

    Euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr.   

    PPS: Vorstehendes ist natürlich, wie immer, total bierernst gemeint.

  • Bravo, Edgar, Bravo!!! Habe mich köstlich amüsiert und konnte mich in der Tat in dich hineinversetzen!
  • @Flyit
    Aber wie verhält es sich mit körperlicher Fitness wie Joggen, Radfahren etc. um das Herz-Kreislauf-System für die Fliegerei fitzuhalten? Oder ist das etwas weit hergeholt?
    Das ist wohl immer von Vorteil. Besonders wenn man auch sonst viel sitzt. 
    Aktiv werde ich immer wenn es in einigen Monaten zum Fliegerarzt gehen soll  :)
     
    Zu Beginn meiner Flieger Karriere bin ich gerne nur auf einen Kaffee zu vielen Plätzen geflogen und dann wieder zurück. Eben abhaken auf meiner Liste.  
    Heute verbinde ich Streckenflüge immer mit Spaziergängen in schönen Städten. ( s.a.  meine und andere Reise-Empfehlungen unter schöne Ausflugsziele hier im Forum)  Dabei fliege ich gezielt zu Plätzen an denen es Fahrräder zu leihen gibt oder ich fußläufig einen Ort erreichen kann, z B Rothenburg oT. oder Waldeck, Korbach, Bad Langensalza, Wasserkuppe , Nordsee- Inseln oder Konstanz . In Koblenz gehe ich gerne runter durch die Weinberge nach Winningen zum Cafe. Oder im Sommer zum baden im See in Bad Dürkheim, etc . So bekomme ich einen schönen Flug und auch Bewegung. 
    Grüße Peter 
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