Persönliche Ängste

Forum - Fliegerische Tauglichkeit
  • MCR01 schrieb:

    meine MCR, das kann MCRider vielleicht bestätigen, fliegt bei 60 km/h mit Klappen noch immer stabil und das ist schon sehr, sehr komfortabel bzgl. der Verletzungsrisiken

    60 km/h ist leicht übertrieben - dank Logging des Dynon SkyView weiß ich, dass die Geschwindigkeit beim Aufsetzen mit 30 Grad Klappen bei 38 kts (70 km/h) oder etwas darunter liegt.

    Aber der entscheidende Punkt beim Posting von MCR01 ist natürlich: In einem Flugzeug (speziell wenn es etwas anspruchsvoller ist) fühlt man sich erst wohl, wenn man es gut genug kennt. Ich muss z.B. dringend mal wieder Ziellandungen machen, damit ich wieder ein besseres Gefühl in Bezug auf eine (nie völlig auszuschließende) Notlandung bekomme...

    Aber bitte immer genug Respekt behalten, um nicht leichtsinnig zu werden - "keine Dummheiten machen" darf ich nach dem Unfallstatistik-Thread ja nicht mehr sagen ;-)
  • Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Auch ich habe das Problem, dass ich nach einer längeren Pause Zweifel an meinen Fähigkeiten habe und dass, je näher der Platz kommt, eine gewisse Aufregung entsteht. Ich mache dann immer einen sehr umfangreichen Vorflugcheck zum Entspannen und anschließend so viele Platzrunden bis sich das von den Vorrednern beschriebene Sicherheitsgefühl einstellt. Danach kann ich dann auch ohne Probleme auf Strecke gehen.

    Bye Thomas
  • Alles halb so schlimm denke ich. Dein Schein ist ja noch recht frisch. Klar, dass du da noch angespannt bist vor jedem Flug. Ging glaub ich allen so. Wie die Vorredner schon sagten. Fliegen hilft dir wahrscheinlich. Das muss nicht allein sein. Nimm einen Fluglehrer mit oder eine Person aus deinem Verein die deine Bedenken ernst nimmt. Das dies nicht bei allen der Fall ist finde ich ehrlich gesagt bedenklich. Aber die Sache hat auch was Gutes. Du bist hoch konzentriert und damit voll bei der Sache. Diese Tatsache ist super. Und natürlich ist es ein Unterschied ob du mit Piloten oder "Fußgängern" fliegst. Bei Freunden bist du nämlich auch noch Entertainer. Musst erklären, Fragen beantworten und auf die Reaktionen deiner Gäste beobachten (nicht jeder sagt sofort, dass ihm schlecht ist). 
    Und hier kannst du ansetzen, denn genau das hat mich immer nervös gemacht. Die passende Strategie hab ich für mich dann ausgetüftelt und handhabe das auch noch heute manchmal so. 
    Vorflugcheck mache ich erstmal alleine. Danach erkläre ich gerne alles nochmal dem Gast. Während Start und Landung hat der Fluggast Funkstille zu halten. Ich erkläre das den Gästen und die verstehen das auch.
    Mir hat das geholfen, dass ich mich aufs Fliegen konzentrieren konnte. Ebenso ne Menge Platzrunden, wenn mir danach war auch mal nen kürzeren oder längeren Ausflug aus der Platzrunde. Wirst sehen, mit der Zeit kommt es dir sehr normal vor und du bist nicht mehr so angespannt. Beim Autofahren denkst du ja sicher auch nicht die ganze Zeit darüber nach, was du da eigentlich machst. :)
    Und nochmal. Es ist nichts dabei, mit nem Fluglehrer mal n paar Basics zu üben. Mir hat das jedenfalls immer ne Menge Spaß gemacht. :) 

    Beste Grüße,
    Olli
  • Hallo Flyit,

    hier schreiben viele: "Nimm Dir nochmal einen Fluglehrer..."

    Also, ich schreib jetzt mal was konträres:

    Die Fluglehrer haben Dir mehrfach bescheinigt, dass du gut fliegst.
    Dann lass sie endlich draussen aus Deinem Flieger und geh′ einfach
    fliegen. Oft, viel, wann immer möglich.  Alleine!!

    Geniesse die Freiheit die in dieser einzigartigen Einsamkeit dort
    oben liegt - DU fliegst für DICH - für niemanden sonst.
    Die Welt liegt unter Dir
    Es ist Dein Flugzeug, Dein Kurs, Deine Höhe und alles ist gut!

    Und NEIN, Du wirst nicht ohnmächtig, glaub mir!    ;-)))


    > ich bin noch nie in meinem Leben ohnmächtig geworden

    Sag′ ich doch!   :)


    Ich habe die ersten 100h nach Scheinerhalt immer gedacht:
    ohhhh weia, bestimmt fällt gleich der Motor aus...  Tat er aber nicht.

    Geh′ fliegen - alleine.
    Es kann schlicht und ergreifend nämlich auch nur zu einer
    "dummen Angewohheit" werden, immer nur mit jemandem
    zusammen zu fliegen/fliegen zu wollen.

    (Genau so, wie z.B. immer nur die selben 3 Plätze anzufliegen.
     Die "Fremde-Plätze-Anfliege-Angst" ist mit Sicherheit die am meisten
     anzutreffende Piloten-Phobie im Luftsport. Dicht gefolgt von der
     "Sprechtaste-Drücken-und-Funken-Angst")

    Nochmal: nein, Du wirst ganz sicher nicht ohnmächtig.  :)

    Nur um das Klar zu stellen:
    Ich will Dein Problem keinesfalls "veralbern"!!!!
    Aber es gibt m.E. nur zwei Möglichkeiten:
    1) Die "Angst" ist klein und nur unterschwellig - dann ist sie
    mit "viele Stunden alleine fliegen" locker in den Griff zu bekommen.
    oder
    2) Es ist eine ausgeprägte Phobie, die Dich wirklich lähmt,
    dann kann Dir hier über das Forum niemand helfen - dann
    musst Du zu einem Psychologen.

    Ich denke, es ist 1)

    :)


    BlueSky9
  • moin moin
    Ich hatte die erste Zeit immer das Problem nicht hoch fliegen zu wollen. Irgend wie war bei 2500ft Schluß mit lustig. Heute fliege ich je höher je lieber.
    Wichtig, wie schon erwähnt, im Vogel wohl fühlen. Zur Not so lange suchen, bis man einen passenden Flieger gefunden hat.
    Mit hat der Sachsenmarathon sehr viel gebracht. In drei Tagen mindestens 9 fremde Flugplätze anfliegen und dann in der Formation, das erweitert den Horizont sehr.
    bleib dran
    hei
  • Danke für die mutmachenden Wörter.


    Am liebsten würde ich jetzt sofort in einen Flieger steigen und es wieder einmal ausprobieren.


     


    @Triple-Delta  Das mit der Höhe kenne ich auch. Obwohl ich immer wieder fasziniert bin, wenn ich so schön über den Wolken schwebe, traue ich es mir selbst nicht unbedingt zu. Wie hast du dich daran getastet?

  • Auch vielen Dank für den Thread. Bin noch Flugschüler, allerdings schon 47 Jahre alt und habe mir nie vorstellen können, meinen grossen Traum vom Fliegen erfüllen zu können. Ich drücke mich auch gerne vor Alleinflügen, obwohl ich das ja eigentlich unbedingt will. Mein Problem ist, dass ich dann immer auf das ideale Wetter (kein Wind, insbesondere kein Seitenwind, klare Sicht) warten will, nur kommt das Wetter fast nie vor. Ausserdem hab ich immer Sorge, mich da oben zu verirren, weil ich mich ungern alllein aufs Navi verlasse. Dachte auch in bin der Einzige und hab auch schon gegrübelt, ob ich das wohl jemals hinkriege. Dieser Thread gibt mir gut, zumal ich nun nach der langen Winterpause hoffentlich bald wieder anfange und nun die Alleinflüge zu den nahegelegenen Flugplätzen bevorstehen. Vielen Dank an Euch und dieses Forum
  • Hallo Marco,


     


    auch ich bin absolut positiv überrascht, wieviel ein ähnliches Problem haben, wie unseres. Und ich glaube einfach, dass diese offene Kommunikation gerade in Vereinen oder am Stammtisch keinen Platz findet. Zumindest nicht bei uns im Verein. Daher muss ich das Forum auch loben, dass solche Diskussionen ernst genommen werden und nicht wie in anderen einige Mitglieder solche Threads kaputt machen, weil sie selbst ein solches Problem nicht kennen

  • Marco G schrieb:
    Bin noch Flugschüler,
    ...
    Ausserdem hab ich immer Sorge, mich da oben zu verirren, weil ich mich ungern alllein aufs Navi verlasse.
    Da gibt es ein einfaches Mittel, was in der Ausbildung eh praktiziert werden seollte: Navi aus, Karte auf den Schoss. :)

    Flyit schrieb:auch ich bin absolut positiv überrascht, wieviel ein ähnliches Problem haben, wie unseres.
    Ich
    bin selber immer wieder ueberascht, wieviele Piloten unter Hoehenangst
    leiden. So auch ich, ab 2m auf ′ner Leiter z.B. ist Feierabend... :) Aber im Flieger 12000 Fuss, kein Problem. Strange...


    Chris
  • Fliegen, fliegen, fliegen! Sobald bei mir ein Gefühl der Unsicherheit aufkommt, ist das ein Zeichen dafür, dass ich lange nicht mehr in der Luft war. Nach ein paar Platzrunden ist das ungute Gefühl von alleine weg.

    Im Gegensatz zum Fahrradfahren oder Autofahren merke ich persönlich schon, wenn ich eine längere Zeit nicht mehr geflogen bin. Solange man aber die bewährten Prozeduren anwendet (Checklisten!), merkt man schnell, dass man es immernoch kann.

    Kurz nach meinem Scheinerhalt musste ich für ein halbes Jahr ins Ausland wo ich nicht fliegen konnte. Danach hatte ich auch so ein unsicheres Gefühl. Zusammen mit einem Fluglehrer und ausreichend Platzrunden habe ich es weg bekommen.
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