Low Approach auf unbesetzten PPR Platz ?!

Forum - Luftrecht
  • maxmobil schrieb: [...]
    Vom "Selbstversuch", einen funktionierenden Motor abzustellen, rate ich trotzdem ab. Das kann sogar bei Zweimots gehörig schief gehen und ist dieser Tage Gegenstand eines Prozesses, ist übrigens in Deutschland mit der OE-FAI passiert. Auch in der gesamten Ausbildung haben wir das nur ein Mal gemacht, nämlich als "inflight shutdown and restart demonstration", aber niemals während Start oder Landung und schon gar nicht mit weniger als zwei Motoren, auch mit dem Jet nur auf einem Testflug.

    Moin,

    meine UL-Ausbildung durch die Fluglehrer habe ich als erfahren, fundiert, vorsichtig, kultiviert und zurückhaltend erfahren. Kein Luft-Rambo, kein Kamikaze. Dennoch war der Motor bei den Schulungsflügen öfter mal aus. Da dieser im Bereich UL bekanntlich jederzeit ohne Vorwarnung, fristlos und völlig unbegründet ausfallen kann und darf, fand ich es schon gut, auf diesen Umstand vorbereitet zu werden. Die Situation war dabei natürlich stets so, dass ein qualifizierter Landeplatz im Gleitflug erreichbar war. Aus FL060 muss man den dann nur noch finden ... :)

    Auch ich würde derzeit den Motor nicht im Flug zu Trainingszwecken abstellen - aber nur, weil ich mich noch für zu unerfahren halte. In zwei, drei Jahren sollte ich überhaupt keine UL-Landung mehr mit laufendem Motor machen, außer aus Bequemlichkeit. Okay, ganz so radikal muss es vielleicht nicht sein, außerdem bin ich ziemlich bequem, aber als Trainingsmaßnahme bei UL finde ich den stehenden Motor schon richtig.

    Gruß
    ColaBear
  • Hallo,

    hier mal 2 Auszüge aus dem Flug- und Betriebshandbuch von unseren Vereinsflieger, einem Eurostar.
    1. Thema: Notverfahren
    Über Sie das Fliegen und Landen mit abgestelltem Triebwerk und lernen Sie so, den Gleitwinkel des Flugzeuges abzuschätzen.
    2. Thema: Gleitflug
    Dreht der Propeller mit, ist ein höherer Luftwiderstand vorhanden. Die Gleitzahl beträgt  bei  8 bei 110 km/h.
    Bei stehendem Propeller ist der Gesamtwiderstand niedriger und die Gleitzahl liegt bei etwa 12 bei 110 km/h.
    Viel Spaß beim diskutieren
    DeSa

  • DeSa schrieb:

    Hallo,

    hier mal 2 Auszüge aus dem Flug- und Betriebshandbuch von unseren Vereinsflieger, einem Eurostar.
    1. Thema: Notverfahren
    Über Sie das Fliegen und Landen mit abgestelltem Triebwerk und lernen Sie so, den Gleitwinkel des Flugzeuges abzuschätzen.
    2. Thema: Gleitflug
    Dreht der Propeller mit, ist ein höherer Luftwiderstand vorhanden. Die Gleitzahl beträgt bei 8 bei 110 km/h.
    Bei stehendem Propeller ist der Gesamtwiderstand niedriger und die Gleitzahl liegt bei etwa 12 bei 110 km/h.
    Viel Spaß beim diskutieren
    DeSa

    Hallo DeSa,



    Punkt 2 ist ja überhaupt nicht strittig, es geht wohl nur mehr um die
    Frage stehender Prop vs. Prop mit Motor im Leerlauf, bei "stehender
    Prop vs. windmilling Prop" herrscht offenbar Einigkeit.



    Zu Punkt 1 bin ich skeptisch ob das Abstellen eines funktionsfähigen
    Triebwerks an einmotorigen Flugzeugen ausgenommen Motorsegler überhaupt
    gestattet ist. Wenn ich in Ö mit stehendem Motor landen würde hätte ich
    im nächsten Moment ein Störungsmeldungsformular in Händen, das hat im
    Gegensatz zu Deutschland 7 Seiten.
  • Hallo maxmobil,

    mir ist kein § bekannt in dem steht, das nur mit laufenden Triebwerk gelandet werden darf, bzw. das es untersagt ist, den Motor im Flug abzustellen.
    Wir üben mit Flugschülern/Umschülern bewußt das Landen mit angestelltem Triebwerk. Bei einem UL soll ja ständig mit dem Ausfall des nichtzertifizierten Motors gerechnet werde. Damit sich der Stress in so einem Fall in Grenzen hält, denke ich das es sehr wichtig ist, so eine Situation mehrfach erlebt/geübt zu haben.
    Ich denke, wer diese "Übung" beherrscht, für den ist eine unfreiwillige Außen- Notlandung deutlich einfacher zu bewältigen.
    Gruß,
    DeSa
  • Ist nur ist ein Gedanke von mir:

    Ein MotorAUSFALL ist eine klassische Notsituation (Motorsegler ausgenommen); ich kann mir schwer vorstellen, dieselbe antriebslose Situation absichtlich herbeizuführen bzw. dazu ermächtigt zu sein und wurde auch so ausgebildet daß ein Motorausfall durch Gas auf Leerlauf simuliert wurde.

    Auf pprune wird das ähnlich gesehen mit der Ausnahme daß es bei der Fluglehrerausbildung wohl einmal demonstriert werden könne:

    http://www.pprune.org/flying-instructors-examiners/13875-turning-off-donkey-flight-yes-no-2.html
  • Ein Abschlußgedanke von mir:

    Es gibt nur eine Möglichkeit, einen Motorausfall so realistisch wie möglich zu üben/trainieren.

    Gruß, DeSa
  • DeSa schrieb:
    Ein Abschlußgedanke von mir:

    Es gibt nur eine Möglichkeit, einen Motorausfall so realistisch wie möglich zu üben/trainieren.

    Gruß, DeSa
    Hallo DeSa,

    das mag schon so stimmen, ein Abwägen der Vor- und Nachteile wird es wie bei allen anderen Schulungen doch geben müssen.
    Wenn ich tatsächlich abstelle verzichte ich jedenfalls auf ein Sicherheitsnetz und das muß ohnehin jeder selbst entscheiden; ich würde es nicht tun, weil ich einen Motorausfall auch im Leerlauf ausreichend simulieren kann.
    Instrumentenausfälle simuliere ich auch nicht durch Ziehen der Sicherung sondern durch Abdecken und kann jederzeit wieder darauf zurückgreifen.

    Schönes Wochenende
  • sodele, nun will ich auch mal...

    Ich bin für das Abstellen des Motors in der Luft unter der Bedingung dass ein entsprechender Flugplatz gleitend erreicht werden kann.

    Wer etwas mehr Risiko benötigt der kann auch gerne nur ein geeignetes Landefeld im Auge haben, aber da gibts dann ja den Ärger mit der Außenlandung...

    Ich habe in der Ausbildung die Erfahrung gemacht, dass sich Leerlauf und stehende Latte doch stark unterscheiden. Sowohl physikalisch als auch im Kopf (auf einmal ist es still!). Und landen mit ohne Motor macht einfach Spaß! :-)

    Gestatt wird das schon sein solange wir uns gedanklich bei den ULs aufhalten. Zum guten Ton gehört natürlich dass ich solche Übungen nicht unbedingt zur Rush Hour oder wenn ein Schüler gerade seinen ersten Solo macht durchziehe.

    Aber: Jeder so wie er es mag!

    Und nun Back to Topic? Oder besser nen neues?

    Cheers,
    Gorden
  • Gorden schrieb:
    sodele, nun will ich auch mal...

    ...

    Ich habe in der Ausbildung die Erfahrung gemacht, dass sich Leerlauf und stehende Latte doch stark unterscheiden. Sowohl physikalisch als auch im Kopf (auf einmal ist es still!). Und landen mit ohne Motor macht einfach Spaß! :-)

    ...

    Cheers,
    Gorden
    Sehe ich auch so. Man weiß das man wirklich nur diese eine Chance hat. Zudem kann der Fluglehrer die Situation denke ich so gut einschätzen das Er/Sie noch rechtzeitig abbricht und die Latte wieder an wirft. Springt sie nicht an geht′s halt auf ein Feld so ist das beim Fliegen nun mal. Ich habe es während meiner Ausbildung mehrmals gemacht und fand es sehr hilfreich was man mit den verschiedenen Klappenstufen hin zaubern kann.

     lg deckair

    Back to Topic
  • mhuck schrieb:
    Hallo,

    in diesem Fall (des im Luftstrom völlig frei drehenden Propellers) bin ich mir nun allerdings im Gegensatz zum im Leerlauf befindlichen Motor mit fester Kopplung zum Prop völlig sicher:
    So ein frei drehender Prop bremst das Flugzeug erheblich stärker als ein stehender Prop !
    Das kann jeder Elektro-Modellflieger sofort bestätigen.

    Matthias
    Frei drehender bremst stärker als ein stehender Prop ist klar. Ich habe meinen freidrehenden aber nicht mit einem stehenden sondern mit dem im Leerlauf drehenden Rotaxmotor verglichen und da ist der unterschied beträchtlich. Stehend, freidrehend und im Leerlauf drehend sind verschiedene Variationen die man am besten mit 2 identischen Fliegern mit 3 Variationen ausprobieren müsste um die Unterschiede festzustellen.
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