Moin.
An einem durchschnittlichen Tag habe ich 150 Flugbewegungen. Und trotzdem manchmal 15 bis 20 ′Minuten nichts.
Wenn dann alle erstmal einen tiefen Überflug machen um sich den Windsack anzuschauen, habe ich Zweifel ob das irgendwem hilft. Also sage ich eine (aktuell vom Platzhalter) gewünschte/vorgeschlagene Landerichtung an. Kannst aber auch andersherum landen. Bei Problemen wirst Du es aber vermutlich einem Behördenvertreter erklären müssen.
Ein Erstanruf geht meistens so: D-ABCD aus Hintertupfingen zur Landung. Und dann bin ich mir nicht sicher ob es diese Sprechgruppen für die Antwort gibt: Also die meisten Anderen sind heute auf der 07 gelandet, könnte also gut sein.....
Außerdem Crosswind irgendwie von rechts....
Seltsame Welt.......
Quax der Bruchpilot schrieb:Die kommen aber nicht zeitgleich in Formation daher und selbst dann gäbe es ein Führungsflugzeug ;-)
Wenn dann alle erstmal einen tiefen Überflug machen um sich den Windsack anzuschauen, habe ich Zweifel ob das irgendwem hilft.
Die entsprechende Frequenz im Platzbereich ist obligatorisch, sodass die unmittelbar Nachfolgenden bereits wissen (müssten) was gespielt wird. (Bsp.: Im segelflug bestimmt auch der Erste im Bart die Drehrichtung!)
Quax der Bruchpilot schrieb:niemand hat gesagt, dass Du gar nichts mehr sagen darfst und niemand hat gesagt, dass man immer bei einem Überflug selbst nach dem Windsack sehen muss.
Wenn dann alle erstmal einen tiefen Überflug machen um sich den Windsack anzuschauen, habe ich Zweifel ob das irgendwem hilft. Also sage ich eine (aktuell vom Platzhalter) gewünschte/vorgeschlagene Landerichtung an
Du sollst nur keine Grad/Knoten sagen, weil Du dazu keine Informationsbasis hast.
Falls Du sie aber hast (solls ja geben), dann kannst Du es selbstverständlich auch sagen.
Quax der Bruchpilot schrieb:Wenn jemand ernsthaft einen tiefen Überflug braucht, um den Windsack zu erkennen, dann habe ich Zweifel am Sehvermögen des Piloten.
Wenn dann alle erstmal einen tiefen Überflug machen um sich den Windsack anzuschauen, habe ich Zweifel ob das irgendwem hilft.
Chris
Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, warum man sich hier so über das Zuweisen der Platzrunde an einem Radioplatz aufregt...
a) Wo ist das Problem? Ist das so ein reines "Bähh, ich will mir nix von Anderen sagen lassen. FREIHEIT!!!"?
b) Der Flugplatzbetreiber hat das Hausrecht. Im Zweifel kann er dir zwar keine Anweisungen erteilen, dir aber bei Ignorieren seiner Wünsche einen Platzverweis erteilen und damit das Landen verbieten.
c) Das Zuweisen einer Platzrunde kann lärmtechnische Gründe haben, einfach Erfahrung mit fiesen Rotoren, Turbulenzen, etc. oder Sonstiges
d) Meine Meinung (kein Jurist): Wenn die Luftfahrbehörde in eine AIP sowas reinschreibt, gilt diese AIP nunmal. Und damit hat der Betriebsleiter eben auch über das ALLGEMEINE Gesetz hinaus das darin erwähnte Recht (anderes Beispiel: Es ist m.W. auch nicht einheitlich geregelt, ob bei gelbem Licht auf der Winde/Anflug eines Segelflugzeugs parallel Motorflug stattfinden darf. Wenns aber in der AIP geregelt ist, gilt es nunmal).
e) Was das Ansagen von Wind etc. angeht:
- Wo ist das Problem mit "mäßig aus West/Nordwest"? Wer braucht bitte für eines sichere Durchführung des Fluges eine Grad und Knotenangabe?
- QNH: Wenn ich das möchte, krieg ich es bei FIS oder durch eine ATIS. Für den Sichtflug ist bei ordentlicher Flugvorbereitung der Nutzen im Anflug auf einen Radioplatz gleich Null.
- Klassiker wie "Backtrack ist möglich" oder "Jo Kalle, kannst starten" oder der Versuch Flüge zu leiten (und am Ende verhindert das dauernde Gequatsche des BL auf der Frequenz, dass sich die Piloten miteinander unterhalten können) machen das Fliegen unsicherer (weil der Pilot sein Hirn ausschaltet) und bringen dem Betriebsleiter daher auch völlig zurecht Geldstrafen wie in Bremgarten ein. Für den BL gilt: Im Zweifel einfach die Klappe halten und die Piloten machen lassen.
Just my two cents...
AlBarrett schrieb:Word!
Für den BL gilt: Im Zweifel einfach die Klappe halten und die Piloten machen lassen.
Chris
AlBarrett schrieb:Nein, also zumindest bei mir ist das gar nicht der Fall.Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, warum man sich hier so über das Zuweisen der Platzrunde an einem Radioplatz aufregt...
a) Wo ist das Problem? Ist das so ein reines "Bähh, ich will mir nix von Anderen sagen lassen. FREIHEIT!!!"?
Aber man braucht klare Verhältnisse - entweder hat der ′Lotse′ die notwendigen Kompetenzen, einem PIC Anweisungen zu geben (und dazu gehört eine Zuweisung einer Platzrunde für mich) oder eben nicht. Aber dieser Mischmasch ist rechtlich sicherlich sehr schwierig zu rechtfertigen, sollte irgendwas passieren.
Ich hätte nichts gegen eine CTR in Koblenz (sofern die Kosten dadurch nicht steigen 😉), aber solange da ein Radio′ler sitzt, werde ich dem Verkehr (und nicht primär dem Radio′ler) mitteilen, wo ich bin und was ich vorhabe. Dann bin ich auch damit einverstanden, die komplette Verantwortung für mein Handeln zu übernehmen.
Quax der Bruchpilot schrieb:Wenn es in acht Stunden 150 Flugbewegungen gibt, dann meldet alle drei Minuten jemand im Funk, in welche Richtung er landet. Warum sollte irgendwer da einen tiefen Überflug machen? Der hört einfach zu und entscheidet, sich anzupassen. Oder eben nicht. Und wenn Funkstille ist: An wie vielen Tagen im Jahr ist es an wie vielen Flugplätzen in Deutschland ausschließlich per Windsack möglich, den Wind festzustellen - und nicht per Windrad, Rauchfahne oder Wettervorhersage (15 Knoten aus West - da wird es dann schon die 27 sein)? Tiefe Überflüge zum Blick auf den Windsack sind - außer in der Einsamkeit Afrikas - pure Theorie. Ein Scheinargument.
An einem durchschnittlichen Tag habe ich 150 Flugbewegungen. Und trotzdem manchmal 15 bis 20 ′Minuten nichts.
Und ja, vollkommen richtig: Unsere Erstanrufe sollten künftig lauten "Kleckersdorf, D-EXXX, dieses und jenes Flugzeugmuster, da und da, soundso hoch, zur Landung auf der XX". Wir wissen es doch eh schon.
Wer VFR an einem kleinen Flugplatz landet, sollte mit Hilfe des "aera QNH" von FIS o.ä. die Höhe dann doch nach Sicht ausreichend abschätzen können - den braucht also auch keiner. Und wer ernsthaft die Ansage braucht, dass es über der Waldkante turbulent sein kann - nun ja.
Windräder gucken bringt leider wenig in Bezug auf Pistenrichtung wenn der Wind annähernd quer zur Bahn steht.
Wenn in Frankreich an den kleineren Plätzen nach dem 1. Anruf keiner geantwortet hatte, hört man öfter:
Belfort, D-Exxx, la piste en service s.v.p.? (=bitte die Betriebspiste mitteilen)
Und wenn mans noch 1-2x wiederholt antwortet dann oft doch jemand, ein anderer Pilot oder die Segelflieger.
Ein ganz gutes Konzept finde ich. Man hat dann die Information schon frühzeitig und kann sich drauf einstellen. Spart ggfls einen Überflug.
Maraio schrieb:Aber man könnte es als verantwortlicher Luftfahrzeugführer auch einfach - gasp! - selbst entscheiden...
Wenn in Frankreich an den kleineren Plätzen nach dem 1. Anruf keiner geantwortet hatte, hört man öfter:
Belfort, D-Exxx, la piste en service s.v.p.? (=bitte die Betriebspiste mitteilen)
Und wenn mans noch 1-2x wiederholt antwortet dann oft doch jemand
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