Jeder echte UL, versehen mit einem echten UL Pilot, ist fähig in 100m zum stehen zu kommen. Mit einem STOL auch zwei mal.

Ich kann das nicht. Mein Eurofox nur einmal. 😀

aber ich bin ja auch kein echter UL Pilot. Und mein Eurofox auch kein echtes UL.

Mist.

Thomas

Auch wenn ich Dir im weitesten Sinne zustimme, lieber @Werner1966 : es gelten aber auf jeden Fall die Werte im POH :-)

Wollen wir mal die Kirche im Dorf lassen.

Ja, es ist möglich, mit einem "echten" UL, z.B. meiner Pioneer 200, auf 100 m zum Stehen zu kommen, mindestens bis zur MTOW-Grenze. Es ist eine Frage von Wind, Bodenbelag, Glück und Können, wie zuverlässig das klappt.

Ich habe FK9, C42, Z602, diverse Gyros , Trikes und andere gesehen, mit denen das ging. Vieles ist eine Frage der Übung. Ich denke aber auch, Tagesform und "Glück" in Form von mehr oder weniger zufällig richtiger Einschätzung von Gleitwinkel, Fahrt, Ausschwebestrecke und Höhe über der Bahn spielen eine Rolle. Es geht definitiv ohne Bruch, aber es kann aufs Material gehen, insbesondere wenn man den Ehrgeiz auf Asphalt übertreibt.

Es ist möglich, aber es ist anspruchsvoll und nicht 100% reproduzierbar.

Auf 200 m zum Stehen zu kommen, sollte dem erfahrenen Piloten immer möglich sein, wenn auch vielleicht nicht beim ersten Anflug, denn jeder Platz ist bei jedem Wetter unterschiedlich zu befliegen.

Aber mal ehrlich: wer fühlt sich denn wie oft veranlasst, das zu üben? In der täglichen Praxis halte ich es schon für eine durchaus ordentliche Leistung, wenn man auf einer 800 m Bahn ohne Gewaltbremsung bei der Halbbahn abrollen kann. Vielleicht wäre es ein erstes Übungsziel, das in 80% der Fälle zu schaffen.

Ich würde jede 400 m Bahn ohne Bedenken anfliegen, wenn ich vorher sicher bin, auch wieder raus zu kommen (nasses Gras? weicher Boden? Steigung? Lee?). Bei einer 200 m Bahn würde ich vorher sehr genau überlegen, hoch konzentiert anfliegen und damit rechnen, dass ich den Versuch abbrechen muss.

Techbär schrieb:
Bei einer 200 m Bahn würde ich vorher sehr genau überlegen, hoch konzentiert anfliegen und damit rechnen, dass ich den Versuch abbrechen muss.

Man kann es auf jeder langen Bahn gefahrlos üben: Fahrt und Aufsetzpunkt müssen stimmen, ansonsten Stachel rein. Und für den Anfang besser einen Aufsetzpunkt wählen, der hinter der Schwelle liegt.

aviatrix schrieb:
Auch wenn ich Dir grundsätzlich und im weitesten Sinne zustimme, lieber @Werner1966 : es gelten aber auf jeden Fall die Werte im POH :-)

Bernhard

POH = Pilot′s Operating Handbook

Ich geb ja zu das ich ein bischen unrealistische Ideen habe, aber von mir aus ist die ganze Diskussion um die 600Kg MTOW und der Vs <65Km/h weniger Produktiv als wenn jeder Pilot, mit jedem Flugzeug das er fliegen will ,ein mal im Jahr,  nachweisen müsste das es ihm gelingt in einem genau definierten 100m Abschnitt, inmitten einer langen Landebahn aufzusetzen und anzuhalten. Im nu wären technische Hilfsmittel Realität. Also ABS, fowler Flap, usw. Auch Übungslandungen und Spasswettbewerbe wären normal. Schnelle Flugzeuge wären nur für geübte Piloten zugänglich. Manch einem würde erst bewusst werden was er tatsächlich mit einem bösartigen Flügel riskiert. Ein echter Sicherheitsgewinn.

@Werner1966:
Wie viele Versuche billigst Du bei dieser Überprüfung dem Piloten zu?

Ich skizziere einfach mal die beiden Extreme:

• sehr einfach: Der Pilot bekommt drei Versuche wie im Prüfungsflug bei den Ziellandungen, bei denen er zwei ins Ziel bringen muß.
• sehr schwer: Der Pilot muß am Ende eines dreistündigen Fluges an einem unbekannten Platz eine Ziellandung machen, Schleppgas ist verboten und er muß es gleich beim ersten Versuch hinbekommen.

Außerdem: Was verstehst du unter "in einem genau definierten 100m Abschnitt aufsetzen und anhalten"? Meinst du damit, daß er innerhalb eines 100m Abschnitts vom Aufsetzen bis zum Stehen kommen muß oder das er in einem 100m Abschnitt aufsetzt und in einem anderen definierten 100m Abschnitt zum Stehen kommt?

Sollte beides in einem Abschnitt gefordert werden, erachte ich die Übung als extrem gefährlich, weil dann irgendwann alle anfangen bei dem Anflugtempo zu geizen bis irgendeiner im Stall auf der Nase liegt. Bei der ev97 hier werden als Landestrecke auf Asphalt 210m angesagt. Übers 15m Hindernis sind es gar 520m. Ok, beim Starten würden hingegen 90m Startlauf reichen, aber wirklich so extrem ans Limit gehen für eine Übung, also ich weiß nicht.