Rollen im die Längsachse - Frage an die Profis vor der Prüfung!

Forum - Pilotenausbildung (SPL)
  • Hi liebe UL-Piloten,

    ich stehe ein paar Wochen vor der SPL-Prüfung und habe eine Frage zur Flugtechnik.

    Thema ist Rollen um die Längsachse, was ja auch geprüft wird und irgendwie meine Achillesferse ist.

    (Wie ich es - allerdings bei 30 Knoten Wind - überhaupt nicht cool mache, seht ihr bei Minute 4:15 in diesem Video https://www.youtube.com/watch?v=m6zR16ZZt_0&t=11s ) 

    Also: WIE MACHT IHR DAS?

    Aufgabe ist es ja, den Punkt am Horizont direkt im Zentrum zu halten.

    Also Quer- und Seitenrunder nach rechts (oder links), aber trotzdem nicht ins Gieren geraten.

    Dazu muss man das durch das „Drehmoment“(?!) des Propellers ausgelöste Steigen bzw. Sinken ausgleich. Auch da bin ich mir unsicher. Steige ich tendenziell nach rechts oder links bzw. wann drücke oder ziehe ich den Knüppel.

    Wäre toll, wenn ihr mir ein „How To“ reinstellt.

    Vielen lieben Dank!!!

  • Die Antwort wird Dir nicht helfen. Aber jeder der den Schein hat, macht sich über sowas so gut, wie keinen Kopp mehr.

    Am Besten, frag den Typen, der noch rechts neben Dir sitzt. Der weiß z. Z. über Deine fliegerischen Qualitäten bescheid. 

    Viel Erfolg!

  • Meine Erfahrung ist, dass erstmal unklar ist was überhaupt gewünscht ist, deswegen finde ich es sinnvoll zwei getrennte Übungen zu schulen:

    -Rollübung mit gerader Achse. Der Zielpunkt am Horizont bleibt mittig im Bild, naturgemäß schiebt man dann während des Rollens

    -Rollübung mit geradem Faden (mittiger Kugel). Man fliegt dann Schlangenlinien und nicht gezielt auf den Zielpunkt

    Wenn man diese zwei Dinge getrennt übt, geht es meistens gleich besser. 

    Gerade Kugel und Punkt am Horizont halten geht nicht gleichzeitig.

    Dann empfehle ich noch mit kleinem Querruderausschlag zu beginnen und die Ruderausschläge nicht zu schnell zu geben. Macht man das zu schnell, hat man wenig Chance die Koordinierung nachzuvollziehen und zu lernen.

    Wenn es dann funktioniert, kann man ja zu immer größeren und schnelleren Ausschlägen übergehen.

  • Vielen Dank euch beiden!

     924driver: Aber es macht mich doch nicht zu einem schlechteren Piloten, wenn ich mir darüber noch bewusst Gedanken mache und es nicht „ohne zu denken“ läuft oder?! :-)

    Steffen: Tolle Hinweise, werde ich so nacheinander probieren.

  • Flying Journo schrieb:
    Aber es macht mich doch nicht zu einem schlechteren Piloten, wenn ich mir darüber noch bewusst Gedanken mache und es nicht „ohne zu denken“ läuft oder?!
    Nee, natürlich nicht und es ist wohl auch gerade in der Ausbildung normal, dass man darüber nachdenkt. Wahrscheinlich kommen die Gedanken erst zwischen den Flugstunden.

    Während der Flüge wirst Du selbst mit der Unterstützung Deines Fluglehrers erspüren, wie Du steuern musst, um bestimmte Reaktionen des Fliegers zu bekommen.

    Ich kann Dir beispielsweise nicht sagen, in welches Ruder ich trete, um den Flieger auf der Spur zu halten, das passiert nach einiger Zeit intuitiv, das ist wie Fahrradfahren. Und ich kann Dir versichern, dass das mit meinem Spornrad doch verdammt wichtig ist.

    Lange Rede - gar kein Sinn: Mach Dir keinen Kopp darum, das sprichst Du mit Deinem Fluglehrer ab und der zeigt es Dir dann.

  • Gibt da ein Buch " Pilotieren Leicht gemacht " da wird darauf fast schon zu detailliert eingegangen....vielleicht hilft das?

    Ansonsten: Dein Fluglehrer wird da der beste Ratgeber sein 

  • Mr. Lucky schrieb:
    Ich kann Dir beispielsweise nicht sagen, in welches Ruder ich trete, um den Flieger auf der Spur zu halten
    Gut, dass Du das noch mal erwähnst und das möchte ich gerne unterstreichen.

    Leider steht dem aber entgegen, dass man am Anfang der Schulung ja erstmal mit dem Kopf fliegt, bevor es im Gefühl vorliegt.

    Dazu empfehle ich ganz bewusst mal die Kugel bzw. den Faden zu bewegen. Also hier erstmal geradeausfliegen und dann mit dem Seitenruder die Kugel zu bewegen und die Bewegung des Horizontbildes dazu.

    Nach kurzer Zeit wird das dann intuitiv und man muss nicht mehr nachdenken, wieviel Seitenruder man für eine gewünschte Kugelkorrektur benötigt.

    Das gleiche mit dem Querruder (das bewegt auch die Kugel)

    Danach mischt sich das zusammen und man bewegt die Kugel mit Seitenruder und Querruder bei gleichzeitiger Korrektur der Querlage, wenn gewünscht. ist zwar für Segelflieger etwas wichtiger als für UL, schadet aber nicht.

  • francop schrieb:
    Pilotieren Leicht gemacht
    Kann ich nur bestätigen. Hatte bei dem Autor vo X Jahren (Viktor Rothe ist leider letztes Jahr verstorben) meinen US Schein gemacht.
    Die Idee ist, sich eine Markierung auf der rechten Seite von der Frontscheibe (Ausrichtung auf ein Ziel in 20 Meter in Höhe des Prop. + 1 Meter) zu machen. Das Hauptproblem für Anfänger ist das der mittig drehende Prop durch die Bewegung als Sichtachse angesehen wird. Dadurch schaut und fliegt man schepp. Mit der Markierung (Smiley oder ein anderer Klebepunkt) auf die Flugrichtung zu zielen (markanten Punkt in der Entfernung oder Wolke) hält man auch viel besser Höher und die Kugel steht in der Mitte. Auch beim Landen mit der Markierung auf das Ende der Piste zielen.
    Wirkt Wunder. Mach ich auch immer mit meinen Umschülern auf Taildragger.

    Die Aussage: Ansonsten: "Dein Fluglehrer wird da der beste Ratgeber sein" kann ich leider nicht teilen. Mein erster Fluglehrer (für meine erste Lizenz ) meinte immer nur: Das musst Du doch sehen das Du schepp fliegst. Eine Lösung wie es für den Schüler einfacher ist bzw. warum man schepp fliegt, konnte er jedenfalls nicht anbieten. Fakt ist: Einige Fluglehrer sind gute Piloten aber didaktisch schlecht  und haben sich mit der Theorie der plausiblen Vermittlung (wie das der Autor des besagten Buches bzw. bestimmt auch unser Forumsbetreiber  :)  )gemacht haben) nicht auseinandergesetzt.
    Durch meine angehäuften Lizenzen und Ratings hatte ich schon einige Fluglehrer. Fliegen konnten die alle. Erkennen aber, warum Leute bestimmte Fehler machen und das zu analysieren und Lösungsmöglichkeiten anzubieten ist aber nur wenigen gegeben.

  • Nach meinem Dafürhalten hilft es erheblich, wenn man erstmal verstanden hat/erklärt bekommt WARUM man überhaupt mit dem Seitenruder kompensieren muss. Timing und Stärke des Seitenrudereinsatzes ist dann reine Gefühls- und Übungssache, und kann zwischen verschiedenen Maschinen/Mustern stark variieren.

    (irgendwo ausm Netz kopiert:)

    NEGATIVES WENDEMOMENT
    Der Ausschlag des Steuerknüppels nach links erzeugt an der rechten Tragfläche durch stärkere Verwölbung des Profils mehr Auftrieb und Widerstand; an der linken Tragfläche entsteht weniger Auftrieb und Widerstand. Dadurch rollt das Flugzeug nach links und dreht um die Hochachse nach rechts. Dies nennt man Negatives Wendemoment.


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