cbk schrieb:Hier hätte man den Lehrer bzw. die Schule wechseln müssen. Unfassbar....
Startabbruch mit 500ft Umkehrkurve
Chris
@Chris_EDNC: Der Fluglehrer, der dich fürs erste Solo freizeichnet, darf dich vorher nicht gesehen haben. In meinem Fall war der nicht einmal bei der Flugschule angestellt.
Aber jetzt zurück zum Problem von Flyty. Dortmund ist ja nicht soweit weg.
cbk schrieb:Wenn man deine Erfahrungen in Betracht zieht, würde ich ihm nicht wirklich deine Ausbildungsstätte empfehlen.
Aber jetzt zurück zum Problem von Flyty. Dortmund ist ja nicht soweit weg.
Allerdings gibt es, soweit ich weiß, am Flugplatz in Essen drei Flugschulen. Der Platz ist ganzjährig offen. Da sollte doch was machbar sein.
Ich würde da hingehen, die Situation besprechen, eine Probestunde mit einem FI machen und nach seiner Meinung fragen.
Ralf
Moin, ich denke in deinem ersten Verein lief irgendwas quer. Nun fehlt dir natürlich fast ein ganzes Jahr Praxis, was gerade am Anfang, wenn man wenig Erfahrung hat, einen stark zurück wirft. Bei mir war das damals in der Segelflugausbildung ähnlich. Ich war soweit zum Alleinflug bei 58 Starts, dann war die Saison vorbei und ein medical hatte ich auch noch nicht. Letztlich begann ich im nächsten Frühjahr gefühlt noch einmal von vorne und brauchte am Ende 100 Starts bis zum ersten ohne lehrer. Normalerweise fliegen unsere Schüler meist zwischen 50-70 Starts allein.
Sprich mit deinem FI, Gib nicht auf und zieh das ganze durch, auch im Winter gibt es viele Tage an denen man fliegen und lernen kann.
Gruß Kurt
cbk schrieb:Das habe ich ja noch nie gehört.
Der Fluglehrer, der dich fürs erste Solo freizeichnet, darf dich vorher nicht gesehen haben. In meinem Fall war der nicht einmal bei der Flugschule angestellt.
Zu Deinem (TOs) Problem:
Ich war einige Jahre (Segelflug)lehrer und habe in der Zeit auch viel geschult. Mir ist in der Zeit niemals!!! ein Schüler untergekommen, der so talentfrei war, dass ich gefragt hätte, ob er aufhören will. Finde ich auch pädagogisch ziemlich daneben. Klar, manche waren schneller reif für den Alleinflug als andere, aber das war mehr oder weniger altersunabhängig. Lass dich nicht abschrecken, versuche das umzusetzen, was der Lehrer Dir sagt, dann klappt das auch.
Flugschulen gibt es auch weiter westlich: Borkenberge, Marl, Dinslaken.
Wenn Du erst mal den Schein hast, kannst Du Dich immer noch nach was näherem umsehen.
Kopf hoch!
Ich hak hier noch mal ein:
für eine gute Ausbildung (und das hat nichts mit schnell oder langsam zu tun) braucht es folgende Notwendigkeiten:
eine gute und übersichtliche Lernstruktur, Du solltest wissen was Du können musst, was Du bereits kannst und wo noch Schulungsbedarf besteht. Dich im Raum "hängen" zu lassen ist ein beliebtes Mismanagement von nicht sehr engagierten FI`s,
Du solltest ein gutes Einvernehmen mit dem FI haben, er muss kein Freund sein, aber zumindest kollegial und ohne Dünkel, und Du musst alles fragen können und auch klare (!) Antworten bekommen,
vor jede Stunde gehört eine Aufgabenstellung und ein Briefing danach (wird ganz oft vernachlässigt). Ohne geht es aber nicht!!
Du musst viel fliegen, Pausen sind kontraproduktiv. Bei einem Fehler gleich noch mal in die Luft und nicht erst 2 Wochen warten. Dann hat sich Dein negatives Erlebnis längst festgesetzt. Es braucht also mehrere Maschinen und mehrere Lehrer, ansonsten "verhungerst" Du und das schlägt sich auf Deine Gesamtstundenzahl nieder. Im schlimmsten Fall kommt Frust auf. Genau was Dir zurzeit passiert.
Ich glaube nicht, dass Du ungeeignet bist, das ist ganz, ganz selten einer. Sonst würdest Du auch keinen Führerschein haben, oder Dein Auto regelmässig gegen den Baum fahren. Machst Du doch nicht, oder?
Also Mut. Klares Gespräch mit dem jetzigen FI, bleib hartnäckig. Ich vermute, Du wirst Dir danach eine andere Schule suchen (dann eben das 2. Mal). Jetzt weißt Du worauf Du achten musst. Mach Dir ne Liste wie Du Dir Deine Schulung vorstellst und besprich diese mit einem der neuen FI′s. Wenn die Kommunikation dann stimmt, wird es auch was.
Noch mal zur Erinnerung: ich habe ähnliches erlebt in meiner ersten Schule. Nachdem ich dann einige andere Schüler nach ihren Erfahrungen befragt habe, stellte sich ein erkennbares Muster heraus. Einige waren bereits im 2. Jahr ihrer Ausbildung und sehr gefrustet. Der Hintergrund war ganz klar die Geldgierigkeit der Flugschule. Die hat bewußt und vorsätzlich die Ausbildung verzögert und für Frust gesorgt. Erkennbar war, dass sie psychologisch geschickt vorgingen: sie liessen die Schüler im Ungewissen, sorgten immer für Streß, machten nie Nachbesprechungen und wichen klaren Aussprachen aus. Dadurch stellt sich dann für viele ein Erwachsenenen-Kind-Verhalten ein, in dem man geduldig hin nimmt was kommt, nicht nachfragt, weil man sowieso keine Antwort bekommt, oder noch schlimmer, sogar versteckt aggressiv angegangen wird. Das erzeugt eine Form von Abhängigkeit, die dem Ziel einer Flugausbildung, nämlich Dich zur Selbsttändigkeit zu führen diametral entgegensteht. Ich nenne das schäbig und auch gefährlich, denn wenn Du allein dort oben in Schwierigkeiten steckst, dann hält niemand dein Händchen.
Also klär Deine Angelegenheiten selbstbewußt. Es ist Dein Recht. Manchmal kommt man an die falschen Propheten. Du scheinbar jetzt 2 mal hintereinander. Shit happens. Also wieder aufstehen, sich den Staub abklopfen und weiter gehts. Das Fliegen ist zu schön, es ist weit mehr als nur eine Fertigkeit einen Steuerknüppel halten zu können. Es ist eine Lebenseinstellung mit großartigen Erlebnissen, die jeden Aufwand rechtfertige (wenn Du dann vielleicht das erste Mal im Anflug auf Marina di Campo auf Elba bist, wirst Du verstehen was ich meine).
Gute Flüge, sichere Landungen und viel Spaß
Gerd
Chris_EDNC schrieb:Als ich selbst in der Ausbildung war, hab ich zufällig ein Gespräch zwischen zwei Fluglehrern mitgehört, dass ein anderer Mitschüler es wohl nicht schaffen würde. Das war ein älterer Herr der größere Probleme mit der Theorie hatte, sein Ziel war im Gegensatz zu den anderen Trike. Den haben wir später auch nicht wiedergesehen. Sonst nichts in der Art.
Ich habe noch nie erlebt, dass jemand wirklich ungeeignet war.
Chris_EDNC schrieb:Hm, auf den ersten Blick könnte man das meinen, aber 150m GND sind doch schon ganz schön viel, da sollte fast jedes UL eine Umkehrkurve hinbekommen.
Hier hätte man den Lehrer bzw. die Schule wechseln müssen. Unfassbar....
Von daher würde ich das jetzt nicht so pauschal sehen.
hotelromeo schrieb:mir sind inzwischen zwei untergekommen, denen wir recht klar sagen mussten, dass das wohl nichts wird.
Mir ist in der Zeit niemals!!! ein Schüler untergekommen, der so talentfrei war, dass ich gefragt hätte, ob er aufhören will.
Der eine hat aufgehört, der andere hat nur gefragt ob es den Lehrern was ausmacht weiter mit ihm zu fliegen da er halt sehr gern fliegt und ihm der Alleinflug nicht so wichtig ist und hat dann weiter geflogen.
So, mittlerweile hatte ich das Gespräch mit dem FL.
Dazu mehr ganz unten nach dem ===.
Ich denke, dass der FL in Verein B (im Unterschied zum FL in Verein A) schon in Ordnung ist.
Ob er Zeit schindet kann ich nicht sicher sagen, glaube ich eigentlich nicht.
Es ist verzwickt.
Hätte der FL bei Verein A mich weiter schulen wollen, dann hätte ich ein kleines zwischenzeitliches Erfolgserlebnis haben können.
Als Motivationsschub eben.
Bei Verein B werde ich gefühlt viel besser ausgebildet.
Aber eben von vorne...
Der FL macht verständliche Ansagen und hat viel Erfahrung.
Es fällt mir tatsächlich nicht leicht, alle Anweisungen korrekt umzusetzen, zu verstehen und eigenständig korrekt zu machen.
Gut, dafür trainiere ich ja.
Manches Mal sagt er mir auch "gut geflogen", "oh, heute ein Durchbruch".
Nett, aber geht eben an der Realität vorbei.
Denn ansonsten hätte er mir ein Solo evtl. mal zugetraut.
Es ist eine interessante Erfahrung, wie dämlich ich mich anstelle.
Zu meiner Arbeit gehört auch, dass ich Leuten was beibringe (ganz anderes Thema als Fliegen).
So kann ich jetzt wenigstens besser mitfühlen :-)
---
@Maraio
"32h + 7h"
Das erscheint mir recht fix, du hast dich eben nicht so blöde angestellt wie ich :-)
Den Anspruch habe ich ja gar nicht, ich kann mich damit arrangieren, dass ich länger brauche.
@cbk
"Außerdem wäre interessant zu erfahren, wie es im Cockpit abläuft. Also @Flyty bekommst du ggf. zuviel Input, den du gar nicht mehr komplett umsetzen kannst und deswegen aus dem Rhythmus kommst, weswegen die Landungen nicht fluppen? Oder ist es genau das Gegenteil, du weißt eigentlich gar nicht, was du alles falsch machst?"
Doch, ich weiss, was ich falsch mache.
Die Landungen fluppen eigentlich nicht schlecht.
Nicht jeder Anflug wird was, dann muss ich neu ansetzen.
@Chris_EDNC
"Bei mir waren es 9 Stunden bis dahin. Der Lehrer wollte nur Grundfertigkeiten sehen, um mich von der Leine zu lassen."
9 Stunden wären für mich viel zu früh gewesen.
Die Methode finde ich aber gut.
Es würde mir auch gefallen etwas zugetraut zu bekommen.
Aber wenn der FL kein Solo anbietet, dann traue ich ihm erstmal.
@francop
"Was hast du denn für ein Eindruck, woran happert es jetzt?"
Wenn ich das nur wüsste... das sollte mir mein FL sagen.
Sagt er auch, aber es kommt mir eben unendlich schwierig vor.
@Schnickes
Vielleicht ist es eine gute Idee, mich ganz woanders unabhängig beurteilen zu lassen.
Dem FL von Verein B kann ich diesbezüglich nicht richtig trauen.
Und mir selbst erst recht nicht.
===
Update:
Hatte eben das Gespräch mit dem FL.
Ich halte ihn nach wie vor für gut, nach dem Gespräch noch ein bischen mehr.
Zusammengefasst:
Er sagt, ich beurteile mich selbst falsch.
Ich sei besser als ich das von mir denke.
Wenn ich chancenlos wäre hätte er es mir gesagt.
Ich habe ein persönliches Problem mit positiver Bestätigung.
Das glaube ich dann oft nicht und vermute pure Höflichkeit.
Na gut, ich nehme das dann dieses Mal als wahr hin.
Wie gesagt, ich kann mich ja nicht selbst beurteilen.
Er ist sehr sicherheitsbewusst, das kann mir ja nur recht sein.
Das heisst nicht, dass er absolute Perfektion erwartet.
Solo nur eben nicht nach der Devise "ach das zahlt die Versicherung".
Er will, dass ich fliegen kann und nicht Schönwetter-Kapitän werde.
Glaub ich ihm, wir sind schon unter widrigen Windverhältnissen geflogen.
War sehr lehrreich.
Vom Abbruch der Ausbildung rät er mir (natürlich) ab.
Denn ich sei nicht mehr weit entfernt von einem "Durchbruch".
Sein Rat ist, mindestens 1x, besser 2-3x pro Woche zu fliegen.
Keine Pause.
Weil ich ihm als Idee vorgeschlagen hatte, einfach im nächsten Jahr nochmal frisch an die Sache ranzugehen.
Ich hab ihm gesagt dass ich mir das nochmal überlege.
Vorschlag von ihm:
Gib dir noch 5 Stunden.
Wenn ich dann immer noch meine, ich sei zu ungeeignet, dann könne ich dann ruhigen Gewissens aufhören.
Gut, so werde ich es machen.
Hab auch gefragt, wie es mit dem Verfall der Theorie-Prüfung sei.
Das ist ja schon im September 2021.
Da hat er gelacht... September... bis dahin sind wir lange fertig.
Meine Frage hier im Forum bzw. die Antworten und Kommentare haben mir schon sehr weitergeholfen.
Ich versuche es vorläufig weiter.
Danke für euere Ideen!
Flyty