Landung bei Funkausfall

Forum - Pilotenausbildung (SPL)
  • Moin,

    nach der Umrüstung auf eine 8,33kHz Funke (Becker AR6201) hatte ich jetzt das erste Mal das Vergnügen wirklich ohne Funk anzufliegen. Nach nichtmal 2 Betriebsstunden nach Einbau hatte sich das Ding verabschiedet.

    Das Vefahren ist ja soweit klar:

    1. Transponder Sqwak: 7600
    2. Einen kleinen Platz in der Nähe suchen
    3. Platz in großer Höhe überfliegen, und nach dem Lande-T Ausschau halten, um die Landerichtung rauszubekommen.
    4. Platzrunde fliegen und landen... dabei immer damit rechnen, daß einem jemand in die Quere kommt, weil der am Funk nichts gehört hat.

    Soweit auch alles kein Problem, bis auf Punkt 3. Unseren Platz soll man tunlichst nicht mit weniger als 2.000ft agl überfliegen. Bei anderen Plätzen wird es ähnlich sein. Zudem kann man aus einem Flugzeug (zumindest aus den meisten) nicht senkrecht nach unten gucken sondern nur schräg nach unten. Man muß also entsprechend weit weg sein, um in der geforderten Mindesthöhe noch was zu erblicken. Sagen wir mal im Extremfall sind die Markierungen in 2km Entfernung schräg unter mir. Zudem weiß ich nicht, wo sich das Lande-T auf dem Platz genau befindet. In den Flugplatzkarten finde ich keine Angabe dazu. Wie soll man das erstmal finden und dann auf den Abstand auch noch sicher erkennen?

    Oder fliegt ihr für solche Fälle auch mit einem Fernglas im Handschuhfach rum? ;-)

  • Moin cbk,

    also meiner Meinung nach sind die Signalfelder komplett über und es besteht für den Flugplatzbetreiber auch keine Pflicht (mehr) ein solches Feld einzurichten. Letztendlich liegt es hier doch eher an einer guten Flugvorbereitung. Wenn Du Deine Flüge ausreichend vorbereitest (inkl. Berücksichtigung von Ausweichplätzen auf Deinem Weg), dann dürften alle Informationen, die durch ein solches Signalfeld vermittelt werden sollen, ohnehin schon bekannt sein.

    Durch Deine Flugvorbereitung kennst Du die Pisten- und Windrichtung und somit auch die Vermutliche Anflugrichtung. Darüber hinaus ist es wesentlich einfacher den Verkehr in der Platzrunde oder am Boden zu beobachten und diesem dann zu folgen, anstatt verzweifelt aus 2.000 ft. irgendein 9 x 9 Meter großes Feld ausfindig zu machen, auf dem vermutlich nur noch vergammelte Metallsignale liegen. 

    Bei Flugplätzen mit Segelflugbetrieb ist es im Grunde sogar recht einfach die Landerichtung auszumachen. Auf der einen Seite stehen die Segelflieger, auf der anderen Seite die Winden. Ich würde mir daher nicht so einen großen Kopf um die Bodensignale, sondern eher um die Flugvorbereitung machen. Ein gut vorbereiteter Flug ist die halbe Miete.

    VG
    Markus

  • bein da ganz bei sukram - außerdem bieten sich in Platznähe oft genug Möglichkeiten, die Wind- und damit Landerichtung abzuschätzen... Windräder, Rauchsäulen,...

  • Ich nehme dann in so einem Fall meine Handquetsche aus der Tasche und funke damit. Alternativ kann man ja auch versuchen die Telefonnummer vom Turm herauszufinden um dort anzurufen.

    Ansonsten natürlich davon ausgehen, dass die Windrichtung die Bahn vorgibt und noch gründlicher nach Verkehr Ausschau halten. Im Endanflug auch besonders auf die Rollwege achten, falls jemand aufrollt ohne dich gesehen zu haben.

  • Laut hupen, wenn man in die Runde einfliegt... *grins*

  • VFR setzt voraus das alle ausschau halten, auch die anderen. Bei einer Autobahneinfahrt klappts auch..

    Bei großen Flugveranstaltungen mit 600 Flugzeugen ist es sogar verboten zu funken, ausser im deringenden Bedarfsfall, versteht sich..

  • Auf einem Flug Richtung Nordsee hatten wir auch mal Funkausfall. Wir haben 7600 gerastet und FIS hat beim Zielflugplatz angerufen , uns angekündigt und sogar dem Flugleiter unsere Annäherung an die Platzrunde  gemeldet. Die Landerichtung war eindeutig an den vielen Windrädern erkennbar.

    Wir hatten dann noch Glück , denn das Funkgerät konnte dort repariert werden.

  • Das ist mir auch schon passiert, allerdings noch eine Nummer blöder - wir hatten damals (vor zwei Jahren) noch keinen Transponder (der war zwar zu diesem Zeitpunkt schon bestellt, aber halt noch nicht eingebaut). Jetzt kam alles zusammen: kein Funk. Kein Transponder. Also Richtung Heimat geflogen. Dann Handy gezückt und so ziemlich alle Nummern durchprobiert (inkl. Turm, etc.) und.....es ging keiner dran!

    Also zehmal Sch... gerufen, nochmal mehr als sonst Ausschau gehalten und .... gelandet (wollte ja nicht oben bleiben :-).

    Alles gut gegangen. War aber ein seeeeehr bescheidenes Gefühl. Möchte ich nicht nochmal haben.

    By the way: nach der Landung haben mich dann selbstverständlich alle Leute zurückgerufen....

  • Also ich halte es wie Schnickes: Ich denke jeder der fliegt sollte sich eine Handgurke um 300 Euros leisten können, dazu gibt es Steckeradapter (sind meist serienmäßig dabei) damit man sogar das Headset nutzen kann. Zur Sicherheit habe ich immer ein Antennenverlängerungskabel dabei, sollte die Verbindung einmal ganz schlecht sein, kann man ein bisschen mit der Antenennposition nachhelfen - aber meiner Erfahrung nach funktioniert es meist auch so, ich hatte einmal einen Funkausfall auf der Höhe von Prag und bin mit der Handgurke (ICOM) bis nach Eggersdorf weitergeflogen, ohne Verständigungsprobleme. Das ist allemal entspannter (und sicherer) als einen unbekannten Flugplatz ohne Funk anzufliegen und dass der eingebaute Funk und gleichzeitig auch die Gurke ausfällt ist ja schon sehr unwahrscheinlich - dann allerdings heißt das Verfahren FUNKAUSFALL mit allem von euch Beschriebenen.

    LG Flugherb     

  • Flugherb schrieb:
    Ich denke jeder der fliegt sollte sich eine Handgurke um 300 Euros leisten können
    Ok, in diesem Jahr wäre das noch eine Lösung, eben bis zum 31.12.2017. Danach aber hilft die Handquetsche auch nichts, weil es noch keine zugelassene 8,33kHz Handgurke gibt.

    Aus dem gleichen Grund rüsten im low & slow Forum manche ihre Scheibe Ulis und c22 ja auch auf eine fest eingebaute Funke um, um überhaupt irgendwie auf 8,33kHz Raster funken zu können. Gibt ja jetzt schon Plätze, die auf 8,33kHz Raster erreicht werden wollen.

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