Hallo allen, ich habe grosse Interesse an Fliegenlernen, und wollte seit immer PPL machen. Jetzt überlege ich mir doch SPL zu machen. Obwohl ich sehr viel und lange überall gelesen habe, es bleiben immer noch fragen... vielleicht kann jemand ein bisschen raten... 1. Es scheint so dass man im Ausland eine UL gar nicht chartern kann, oder nur wenn es ein D gekennzeichnete Flieger ist. Stimmt das tatsächlich? Insbesondere interessieren mich Frankreich und Schweiz. Kann man auch nicht irgendwie den Schein anerkennen lassen? 2. Wenn man schon den Schein hat, kann man überall in Deutschland chartern oder muss man immer Lehrstunden erstmal nehmen um zu beweisen dass man wirklich fliegen kann? (Außer die Einweisung für verschiedene Muster natürlich) 3. Passagierberechtigung kommt dann erst nach dem Lizenz, und braucht noch 5 Stunden mit Lehrer insgesamt, richtig? zu PPL-N sind 7 Stunden erforderlich (und Theorie) - also nicht viel mehr und damit kommt von selbst auch die Passagierberechtigung, oder? Es scheint also sinnvoller zu PPL-N zu gehen, als in der Passagierberechtigung zu investieren. 4. Kennt jemand den Flugplatz in Hildesheim und die Schule hier? Kann jemand dafür oder dagegen empfehlen? Oder gar andere vorschlage zu geben? Mir scheint die Preise bei dieser Schule ziemlich höher zu sein im Vergleich zu anderen, um die 6500 Euro, und dazu muss man einen Kopfhörer und den Besuch beim Arzt bezahlen. Ist das nicht zu teuer? Anderseits sie scheinen sehr Moderne Muster zu haben, was interessant ist... (3 Eurostar SL und WT-9) - was denkt ihr davon? Erstmal so weit... Vielen Dank!!
Bei Nummer 4 kann ich helfen ;) Es kann gut sein, dass die Schule in Hildesheim etwas teurer ist, aber da kommst du wirklich zum Fliegen. Derzeit müssten dort 6 aktive Fluglehrer sein, die dich sehr kompetent ausbilden. Feste Theoriestunden, professionelles Buchungssystem für die Schulung und Vercharterung online und natürlich ein klasse Umfeld mit sehr sehr netten Leuten drumherum. Ich wurde zwar nicht in Hildesheim ausgebildet, doch bei Besuchen und Berichten von früheren Flugschülern hört man einiges! :)
Hi fuoco,
ich kann was zu #3 sagen:In der Theorie stimmt das. In der Praxis wirst Du mit der minimalen Stundenzahl kaum hinkommen.
Ich habe 2010 mit meinem SPL angefangen und Anfang 2011 den Schein gemacht. Direkt nach der Prüfung bin ich eine Weile alleine geflogen. Das war eine sehr gute und hilfreiche Zeit und ich bin immer mit "Hausaufgaben" zurück gekommen. Das heißt, ich habe nach vielen Flügen einzelne Sachen noch mal nachgelesen oder den Fluglehrer gefragt.
In diesem Jahr habe ich die Umschulung auf PPL-N angefangen und gerade die Prüfung bestanden. Ich hatte etwas Zeitdruck, weil der Umstieg nur noch bis zum April 2013 möglich ist. Fliegen konnte ich vom Prinzip her schon, das hat mir beim Umschulen auf das andere Flugzeug (eine Cessna 150) geholfen. Da ich aber noch immer ein recht "frischer" Pilot bin, war die Umstellung mit einer nicht zu unterschätzenden Lernkurve verbunden.
Dazu kommen noch die Teile des PPL, die ich aus dem UL-fliegen noch nicht kannte. Die Navigation per VOR, die andere Bedienung des Flugzeuges (Vergaservorwärmung, Gemisch Regulierung, Constant Speed Prop bei der Katana). Alles sehr interessant und ich hatte sehr viel Spaß. Ich musste mich aber auch anstrengen.
Die Theorie überschneidet sich sehr viel mit der SPL-Theorie. Wenn Du zuerst die eine machst und dann die andere, dann ist der Aufwand überschaubar. Die praktische PPL-Prüfung war bei mir deutlich aufwändiger als die SPL-Prüfung. Länger und auch schwieriger.
Ich hatte den Eindruck, dass die Umstiegsregelung SPL auf PPL-N mit einem erfahrenen Sportpiloten im Hinterkopf geschaffen wurde und nicht unbedingt für einen frischen ULer.
Aber egal wofür Du Dich entscheidest: Sieh zu, dass Du in die Luft kommst. Alles andere wird sich finden!
Happy landings,
Tilbo
Danke! Das brings eine neue frage: ich habe damit gerechnet dass die 30 Stunden per SPL reichen doch für den Lizenz - falsch gedacht? Ich wusste auch nicht dass SPL hat keine VOR Ausbildung, scheint mir komisch, wie navigiert denn man sonst? GPS und Karten nur? Ich habe die ppl n nur überlegt als stop Punkt zum ppl a, da ich gerne etwas internationales oder Europäisches mal haben würde. Das ist eine Sache das mich beim SPL sehr stört...
Ich wusste auch nicht dass SPL hat keine VOR Ausbildung, scheint mir komisch, wie navigiert denn man sonst? GPS und Karten nur?
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Hallo!
Als ULer beschränken wir uns ja auf′s Nötigste, allein schon wegen dem MTOW. Sonst läppert es sich ja doch zusammen. Aber schon früher soll es möglich gewesen sein ausschliesslich per Karte zu fliegen. ;-) Viele verlassen sich heute ausschliesslich auf′s GPS. Damit brauchste zwar nicht unbedingt ein VOR, aber es ist weiterhin von Vorteil wenn man sich zusätzlich mit der Karte auskennt.
Navigation im UL: GPS / Karte und Sicht.
Hallo fuoco, zur Flugschule in Hildesheim ist eine Korrektur deiner Aussage nötig: Ein Headset musst du dort nicht kaufen!! In jedem Flugzeug ist ein Headset für die Flugschüler vorhanden. Die Flugschule ist auch ein Händler für Sennheiser und ich selber habe mir gleich zu Anfang ein eigenes passives Headset gekauft. Dazu bestand aber keine Verpflichtung und ich wurde auch nicht dazu gedrängt! Da man die SPL-Ausbildung natürlich nur einmal macht, habe ich keinen Vergleich zu einer anderen Flugschule. In Hildesheim kann es durch die Anzahl der Flugzeuge und der Fluglehrer aber recht schnell gehen (bei mir 5 Monate) und ich habe immer dann einen Termin bekommen, wenn ich Zeit hatte. Die Leute dort sind sehr nett und entspannt. Obwohl ich gerade einmal die Mindeststunden bis zur Prüfung gebraucht habe, hat der Spaß (und das meine ich hier wörtlich) rund 7.500 EUR gekostet - ohne Headset. Darin sind aber alle sonstigen Kosten wie Medical, Material, Prüfungsgebühr etc. enthalten.
Ich denke, die Mindeststundenzahl ist realistisch. Wenn man regelmässig fliegen gehen kann und Glück mit dem Wetter hat, ist das machbar.
Ich hatte nach dem Winter mehr als die Mindeststunden, bin aber dafür mit einigen Erfahrungen in minimalen Wetterbedingungen aus der Ausbildung gegangen. Ich bin auf Schnee gelandet und hatte einen ganzen Haufen Seitenwindlandungen. Das war für mich nicht das Schlechteste.
Vielleicht solltest Du bei Deinen Überlegungen nicht so sehr auf die minima schauen. Jede Stunde Flug ist eine gute Erfahrung. Wenn Du mehr als unbedingt nötig brauchst, ist das keine Verschwendung sondern es sind zusätzliche Erfahrungen. Wichtig ist, dass Du Dich nicht unter Druck setzt (ich muss das in den übrigen Stunden unbedingt schaffen). Das bringt nichts.
Ein Headset habe ich mir auch schon während der Ausbildung gekauft. Das hat sich für mich allerdings eher als Fehler herausgestellt. Mein Headset ist etwas eng für meinen Kopf und auf langen Flügen wird es unbequem. Wenn ich bis zum Überlandflug oder zur Passagierberechtigung mit den (baugleichen) Headsets der Schule geflogen wäre, hätte ich mich für ein anderes Modell entschieden. Also lieber nichts überstürzen :-)
Tilbo
Danke! Das sind ganz gute Rate!Ich meinte nicht dass ich verpflichtet bin einen Kopfhörer zu kaufen, wollte nur damit rechnen dass ich irgendwann während der Ausbildung einen mir kaufen soll. Aber auf jedem fall werde ich erstmal zeit nehmen und verschiedene probieren. humilitas: also danke für die Empfehlung der Schule in Hildesheim. Kennst du auch die andere Angebote dieses Flugplatzes? Zum Beispiel den aeroclub? Fliegst du jetzt immer weiter dort? Hast du dort auf dem Eurostar Ausbildung gemacht? Kannst du auch irgendwo anders fliegen oder muss man immer erst Lehrstunden nehmen um zu beweisen dass man wirklich Flügen kann?
Moin, ich habe meine Ausbildung 2001 bei der Ultraleichschule Hildesheim gemacht und bin bisher (~850 Std.) unfallfrei geflogen. Die Ausbildung muss also gut gewesen sein. :-) Gebraucht habe ich auch ca. die Mindeststundenzahl (33 Std), aber das hängt immer etwas davon ab, wie ernst man selbst die Sache nimmt und welche Prioritäten man setzt. Meinen Schnupperflug hatte ich am 1. Mai, begonnen habe ich die Ausbildung (Nach Arzt und Papierkrieg) am 30.05, Alleinflug am 20.07, Prüfung am 26.08.
Mein erstes eigenes Headset habe ich auch erst nach der Prüfung gekauft als ich gemerkt habe, dass das Fliegen das richtige Hobby für mich ist. Dann habe ich gleich ein aktives Headset gekauft.
Beim Aeroclub Hildesheim kannst Du auch den UL-Schein machen und auch preiswerter. Meiner Erfahrung nach (bin selbst Mitglied) dauert es aber doch länger, bis Du den Schein in der Hand hälst. Die Fluglehrer sind genau so gut, aber eben "Hobby-Lehrer", die davon nicht leben müssen. Die Ausbildung findet in einem Verein statt, mit allen Vor- und Nachteilen. Arbeitsstunden, Flugzeugputzen und Jahresbeitrag.
Mein Fazit: Die UL-Schule Hildesheim ist teuer, hat mehr (5?) Ultraleicht-Flugzeuge, ist Serviceorientierter und schneller. Der AC-Hildesheim ist preiswerter, hat nur ein UL, Arbeitsstunden/Flugzeugputzen/Jahresbeitrag und ist langsamer.
Aufbau-Ausbildung (BZF, PPL-N, C-VFR, JAR) bieten beide an.
Ich würde beiden mal einen Besuch abstatten und dann entscheiden.
Achim
PS: Jeder Flugzeugvercharterer wird sich bei einem kurzen Probeflug nachweisen lassen, ob der Mieter mit dem Flugzeug zurechtkommt.
Das Angebot an UL-Flugschulen für Dreiachser in und um Hannover herum ist recht eingeschränkt. Neben Hildesheim gibt es auch noch Flugschulen in Höxter und in Braunschweig. Da ich aus beruflichen Gründen schnell mit der Ausbildung fertig sein wollte/musste, kam nur die Flugschule infrage. Den Aeroclub kenne ich nur von deren Webseite her. Die dort veröffentlichten Preise liegen nicht sehr weit unter denen der Flugschule. Gerade nach der Ausbildung fallen bei der Flugschule außer der Charter keine weiteren Kosten an.
Zur Anzahl der Flugstunden: Jeder benötigt individuell viele Stunden. Mein Beispiel sollte nur helfen, die zu erwartenden Kosten realistisch einzuschätzen. Ich habe meine Ausbildung auf dem Eurostar im Winter begonnen und im Frühjahr abgeschlossen. Dadurch habe ich verschiedene Bedingungen erlebt. Gerade mit Fluglehrer bin ich gerne bei weniger gutem Wetter - z. B. auch bei Schnee - oder bei kräftigem (Seiten)Wind geflogen, um zu lernen. Was sich nie ändert: Nach der Ausbildung fängt das eigentliche Lernen an, man lernt auch beim Fliegen nie aus und jede Landung ist anders (Klugscheißermodus aus).