ich habe seit einiger Zeit den PPL-C oder GPL, bin begeisterter Streckenflieger, möchte aber auch die etwas ungünstigeren Wetterlagen nicht nur am Boden verbringen, auch mal einfach so über`s Land fliegen-kurz, etwas mit Motor wäre toll ;-) Im Verein haben wir eine CTSW von Flightdesign, die ist für meine Begriffe recht anspruchsvoll, macht aber auch riesen Spass.So, nun meine Frage an die gestandenen Quirl-Flieger: wie fliegt Ihr die Maschinen? Ich meine mit Rechts, oder Links oder beidem? Ich versuche es seit ca 6 Stunden mit links, aber tue mich recht schwer damit. Im Flug kein Problem, aber wenn`s an das Abfangen geht dann fehlt mir einfach das "Händchen" wie ich es sonst kenne. Ist ja dummerweise alles rechts im UL, Gas, Klappen, Propverstellung, da möchte ich momentan nicht so oft die Hand wechseln, grad im Endteil.
Wie macht Ihr das? Ich bin mir nicht sicher ob ich mich zum Erfolg mit links zwingen soll oder ob es mit der gewohnten Hand plus umgreifen besser wäre! "Mein" Fluglehrer meint mit links ist ok, aber der steuert eh seit gefühlten 50 Jahren alles was fliegen kann. Oh Mann, mit links ist wie mein erster Schulstart im Twin Astir...
happy landings
wolkenkratzer
" fliegen? - das mach ich doch mit links ;) "
... zumindest in der Wild Thing und der MCR. In der C22 ist es dann wieder andersrum - gas links und knueppel rechts (eigentlich ist ja der knueppel in der mitte, aber fuer den PIC ist die mitte rechts) - und irgendwie habe ich weder mit dem einen noch mit dem anderen wirklich probleme.
schon allein aus sicherheitsgruenden wuerde ich an deiner stelle so lange mit links fliegen bis es klappt.. wenn du mit dem normalen landen mit links probleme hast, und die durch umgreifen loest - magst du dir dann mal kurz vorstellen, wie du dann am rumfuchteln bist, wenn du durchstarten musst? oder in irgendeine notsituation kommst?
nicht umsonst heisst die goldene regel im endteil: eine hand ans gas, eine hand an den knueppel, und genau da bleiben sie auch.
mein persoenlicher rat? flieg mal 20 platzrunden mit links. wenns dann immer noch nicht klappt, leg noch 20 drauf.
irgendwann gehts dann auch..
blue skies!
AlphaYankee
(aktuelle position: 18 NM west of UKBB/KBP)
@alphayankee
Danke für den Rat, das war auch meine Eingebung, ist wie immer alles Übungssache und wer das Eine will muss das Andere mögen;-) Ich werde noch reichlich Platzrunden schruppen- bis die Sache sitzt, Vortschritte sind schon zu verzeichnen! Safety first. Aber nach den letzten 10 Platzrunden am Stück war ich froh als es hiess: "...D- GG Abschlusslandung!"
Bis denn
wolkenkratzer
Hallo AlphaYankee, ich sehe gerade, das wir uns demnächst mal treffen werden ^^ Da ich jetzt am Wochenende, sprich morgen auch mit dem Schein anfange. Mit Links fliegen wird auch noch so ein Thema für mich und ich bin gespannt wie ich es meister, bzw. ob ich es meister ^^. @Wolkenkratzer: Wünsche Dir daher viel Glück das du es auch schaffst... Eigentlich habe ich mich wegen der Problematik mit dem links steuern genau gegen die WT entschieden ... aber wenn ich so sehe wieviele UL's mit links gesteuert werden... ich denke, es ist gar nicht so verkehrt, sich daran zu gewöhnen.
Bis dann, Gruß Heiko
Also das mit links knüppeln ist nicht wirklich schwer. Im Endanflug bzw Short Final braucht man den Stick ja eigentlich gar nicht mehr.
Die Richtungskorrekturen führst Du einfach nur noch mit dem Seitenruder durch und den Gleitwinkel variierst Du mit dem Gas. Die einzigen Bewegungen die Du evtl. machen musst ist die Fläche bei Wind etwas hängen zu lassen und ein bisschen ziehen um die Maschine abzufangen. Als anfach den Hebel nach links oder rechts hinten zu ziehen. Das sollte auch mit links gehen.
Mein Tipp: Ruhe und Übersicht bewaren und ein guter Anflug ist die halbe Landung...
Zitat: "Im Endanflug bzw Short Final braucht man den Stick ja eigentlich gar nicht mehr."
Das ist ja wohl nicht ernst gemeint?
Wenn der Anflug stimmt, kannst Du den Knüppel nahezu starr halten. Die Richtungskorrekturen machst Du im Langsamflug mit dem Seitenruder. Außer dem Slippen und dem abfangen wüßte ich jetzt nicht, was man da groß mit dem Knüppel veranstalten soll.
In meiner Ausbildung hatte ich genau das Problem, dass ich zu viel mit dem Knüppel am Rühren war. Daraufhin bin ich mit dem Fluglehrer eine außergewöhnliche Platzrunde zu Demonstationszwecken geflogen. In dieser Platzrunde haben wir das Flugzeug (C42) ausgenommen vom Bugrad anheben beim Start und Abfangen bei der Landung ausschließlich mit dem Seitenruder, der Trimmung und dem Gas gesteuert. Der Knüppel wurde nicht einmal angerührt. Zu der Zeit herrschten normale Wind- und Wetterverhältnisse.
Was sollte ich also Deiner Meinung nach nicht ernst meinen?
...dass man den Stick im Endanflug eigentlich nicht braucht. Stell Dir vor, Du hast böigen Seitenwind und vielleicht geht Dir der Motor noch aus. Und Du hast Deine Finger irgendwo über dem Kopf und musst nun erst mal suchen, wo Du den Stick denn greifen kannst. Der ist dann möglicherweise gerade nicht mehr in der Neutralposition. Viel Spaß!
Ich kann mir vieles Vorstellen. Auch ein Flügel könnte abfallen, klar. Davon habe ich aber erstens kein Wort gesagt und zweitens ging es darum gar nicht.
Ich sprach von normalen Wind- und Wetterverhältnissen. Der Motor lief auch und ist nicht ausgefallen. Ich sagte ja, dass ich auch mit dem Gas gesteuert habe. Meine Finger waren auch nicht irgendwo über dem Kopf, sondern am Schaft des Knüppel (passiv), also hätte ich diesen im Notfall nicht suchen, sondern bloß greifen müssen. Und auf einen immer möglichen Notfall waren wir bzw. ich vorbereitet. Wäre z.B. der Motor ausgefallen hätte ich den Knüppel sicher umgehend in die Hand genommen um nachzudrücken.
Auch das mit dem Verlassen der Neutralposition des Knüppels ist weit hergeholt. Der Stick macht sich ja nicht auf einmal selbständig und führt volle Ruderausschläge aus. Durch den bei etwa 110km/h von vorn anliegenden starken Luftstrom werden die Ruder gleichmäßig umströmt und in einer neutralen bzw. relativ festen und ausgeglichenen Stellung gehalten. Der Knüppel würde nicht einfach umknicken, weil er da jetzt Lust drauf hat.
Glaub es mir, Du musst mit den Knüppel weniger tun als Du denkst. Ich habe das während meiner Ausbildung richtig eingebläut bekommen und profitiere davon. Auch bei heftigen Turbulenzen ist es heute so, dass ich das Flugzeug darauf reagieren lasse und nur im Extremfall korrigierend einschreite. Die meisten Flugzeuge, und da zählt auch die C42 zu, sind dynamisch stabil und machen somit ein starres halten des Knüppels möglich.
Von einem eher unwahrscheinlichen Strukturversagen habe ich nicht geredet. Aber Motorausfall bei eher nicht so gutem Wetter ist schon möglich. Rotax gibt zum Beispiel in seinem Handbuch für den 912 UL den Hinweis, das dieses jederzeit passieren kann. Wo sitzt denn bei der C42 der Trimmhebel? Ist das nicht irgendwo oben im Cockpit? Der Knüppel knickt sicher nicht von allein. Er kann sich aber ziemlich heftig bewegen, wenn man ihn nicht fest hält. (Entsprechendes Wetter / Gerät vorausgesetzt) Weshalb sollte ich Dir "irgendetwas" glauben? "Starres halten" und "nicht mal anrühren" sind schon unterschiedliche Verhaltensweisen. Und bei wirklich heftigen Turbulenzen schau ich nicht einfach zu, was passiert...