Vorstellung und Fragen eines (bald?) Piloten...

Forum - Pilotenausbildung (SPL)
  • Servus beisammen, 

    ich heiße Christof, bin 43 Jahre alt und wohne im Bereich Rosenheim. Ich habe mich in dieser freundlichen Selbsthilfegruppe eingefunden, da ich mich mit dem Gedanken trage eine SPL zu machen - oder LAPL(?).

    Ich komme eigentlich aus dem Revier der Segler - also so richtig mit Wasser - und muss auch regelmäßig zu meinem Boot nach NL und habe vor, dass ich die Strecke künftig selber fliege, statt die 800km auf der vollen Autobahn zu verbringen. Daher steht für mich in der Fliegerei ein klarer Nutzen und weniger der "Funfaktor" im Vordergrund. Geplant wäre eine Nutzung von ca. 20h  pro Monat. 

    Meine Erfahrungen mit der Fliegerei beschränken sich auf eine angefangene PPL und ca. 10h auf der C152 und 2h auf der C172 und ein paar Stunden Theorie. Das Ganze ist nun aber auch über 10 Jahre her... 

    Der Plan ist eine Maschine entsprechend schnell nach Scheinerwerb zu kaufen. Dabei stehen die 600kg Mtow im Fokus. 

    Nun zu meinen Fragen:

    1. Kann jede Maschine auf 600kg MTOW hochgerüstet werden (wenn es für das Modell eine entsprechende Musterzulassung gibt)?

    2. Auch wenn es verfüht ist, aber welche Modelle sind tatsächlich schnell (120kts TAS +X) ? Meine Recherchen ergaben die VL3, Blackwing, Pipistrel Virus, Breezer... Habe ich Modelle vergessen? Ich brauche die eierlegende Wollmilchsau aus den Parametern: Zuladung, Reichweite und Geschwindigkeit - wie vermutlich jeder...

    3. Kann man zur SPL auch eine NVFR-Lizenz machen? 

    4. Braucht es ein BZF um ins Ausland einzufliegen - kontrollierte Lufträume nehme ich von der Frage aus. Die Frage zielt darauf ab, dass es in der Seefahrt so ist, dass eine Person an Bord ein enstprechendes Funksprechzeugnis besitzen muss, wenn ein das Boot mit einem Funkgerät ausgerüstet ist. 

    So wie ich die Rechtslage gelesen habe, beinhaltet die SPL rudimentäre Funkkenntnisse, welche zum Funken erstmal reichen, aber dann doch nicht reichen für kontrollierte Lufträume (warum auch immer). Ich finde aber nichts dazu, wie das unsere Nachbarländer sehen. 

    5. Ist ein Zeitfenster bis Ostern 26 realistisch. In meiner Planung nutze ich den Winter für die Theorie und den Frühling zum fliegen oder kann auch im Winter geflogen werden?

    6. Wo seht ihr den Vorteil der SPL im Vergleich zur LAPL?

    Das wars erstmal... Danke bis dahin fürs lesen. 

    Freundliche Grüße


    Christof

  • SPL und NVFR = Nein

    In der Theorie kannste hier auch ohne BZF fliegen, aber das schränkt Dich dann schon gut ein.
    Nur ein Beispiel: Du willst über 5000ft weil oben was ruhiger ist. Kannste knicken.

    Und wie schnell Du das schaffst, hängt ja nicht nur von Dir ab, sondern auch von der Flugschule, Verfügbarkeit von Flieger und Fluglehrer, passendes Wetter etcpp. Flugschule ist auf jeden Fall schneller wie Verein.

    Und wenn Du den SPL mehr als nutzen als Fun siehst, wirste schnell auf den Boden der Tatsachen geholt. Was nützt es Dir wenn Du vllt schnell zu Deinem Boot nach NL kommst, aber Tage später das Wetter beschi.... ist und Du dann mit dem Zug/Mietwagen zurückfahren kannst. IFR kannste knicken, AP kommt evtl. bald mal.

  • 1: Wenn exakt für dieses Modell/Baujahr etc. eine Umrüstung angeboten wird: Ja. Es sind aber nicht sooo viele Modelle, wo der Musterbetreuer etwas anbietet und die Preise sind happig.

    2: Da gibt es sicherlich noch mehr. Spontan fallen mir die Shark und die Risen ein.

    3:  Nein

    4:  i. A. ein BZF I

    5. Mit einer engagierten kommerziellen Flugschule (idealerweise kein Einzelkämpfer) sicherlich machbar, wenn man jetzt loslegt. Im Winter kann auch geflogen werden.

    6. Wenn man die Möglichkeiten des LAPL nicht nutzt: Kosten für den Scheinerwerb.

    VG Thomas

  • Dr. Speed schrieb:
    aber Tage später das Wetter beschi.... ist und Du dann mit dem Zug/Mietwagen zurückfahren kannst. I
    Das ist ein interessantes Thema... Was wäre denn für dich besch*** Wetter? 

    Mich würde es echt interessieren, an wievielen Tagen im Jahr man statistisch nicht fliegt, weil es unkomfortabel ist und an wievielen Tagen man nicht fliegt weil es unzulässig (Vereisung, Wind, Regen etc) wäre...

    Da das Boot in der Nähe von Amsterdam liegt, wäre es ein leichtes auf die Linie auszuweichen - Amsterdam - München ist auch preislich interessant. 

    Kosten für den Scheinerwerb nehmen sich erstmal nicht so viel... Lapl wie auch der SPL sind hier annähernd gleich teuer. SPL ist in der Regel etwa 500 -1000€ günstiger. Das ist bei den Gesamtkosten zu vernachlässigen... Zumal bei den höheren LAPL-Kosten auch das BZF beinhaltet ist. 

    Macht es Sinn das BZF schon vor dem eigentlichen Schein zu machen? 

  • Tenovice schrieb:
    Das ist ein interessantes Thema... Was wäre denn für dich besch*** Wetter? 

    Mich würde es echt interessieren, an wievielen Tagen im Jahr man statistisch nicht fliegt, weil es unkomfortabel ist und an wievielen Tagen man nicht fliegt weil es unzulässig (Vereisung, Wind, Regen etc) wäre...

    Das kommt darauf an, bis zu welchen Minima du dich fliegen traust. Es gibt Piloten, die haben ihre UL zu kleinen IFR-Fliegern hochgerüstet, zumindest glauben sie das. Es gibt auch Piloten, die heldenhaft erzählen, bei welchem schlechten Wetter sie von A nach B nach C geflogen sind. So mancher hat sich getraut, hat sich seine "Watschn" abgeholt und war dann vorsichtiger. Bei manchen hat die "Watschn" gesessen und die fliegen nicht mehr.

    Aber nun etwas direkter zu seiner Frage: Du fliegst vom Alpenrand in die Niederlande, das ist klimatisch schon eine große Spanne. Die Chance, dass du hier fliegbares Wetter für ein Wochenende (als Beispiel: Freitag hin, Sonntag zurück) hast, halte ich für geringer als 50%. Im Sommer vielleicht mehr, aber im Frühling und Herbst auch weniger. 

    Den Traum, ein Sichtfluggerät als "daily driver" zu nutzen, hatten viele. Wer Verstand hat, lässt das sein.

    Kosten für den Scheinerwerb nehmen sich erstmal nicht so viel... Lapl wie auch der SPL sind hier annähernd gleich teuer. SPL ist in der Regel etwa 500 -1000€ günstiger. Das ist bei den Gesamtkosten zu vernachlässigen... Zumal bei den höheren LAPL-Kosten auch das BZF beinhaltet ist. 

    Im Zweifel immer LAPL machen. UL (SPL ist eigentlich eine Segelfluglizenz) ist dann einfacher umzuschulen, als anders herum. In Unterwössen kannst du auch SPL TMG machen (SPL, nicht UL) und dann z.B. in Eggenfelden weiter auf LAPL.

    Macht es Sinn das BZF schon vor dem eigentlichen Schein zu machen? 

    Ja und nein. Ein Teil der Theorie wiederholt sich, aber ich fand es sehr angenehm, fliegen zu lernen und dabei schon funken zu können. Das nimmt Stress und workload. 
  • ronnski schrieb:
    Den Traum, ein Sichtfluggerät als "daily driver" zu nutzen, hatten viele. Wer Verstand hat, lässt das sein.
    Willst du gut und sicher reisen, setz′ dich in die Bahn aus Eisen (ja gut, in D ist der Spruch überholt, ersetze Bahn durch Linienflug).

    Chris

  • Hey Christof,

    für dein Vorhaben solltest du folgendes in Betracht ziehen: PPL(A) + IFR und wenn du noch etwas Sicherheit willst: MEP. 

    Wenn du dir das leisten kannst, mache das. Aber bitte verabschiede dich vom Gedanken mit einem UL nach NL zu deinem Boot zu fliegen und das regelmäßig. 

    Ich/Wir werden jetzt sicherlich kein Meteorologie-Unterricht hier halten, aber das Wetter ist in DE eben teilweise nicht immer gut und beständig. Mit deiner Einstellung könntest du verleitet werden etwas zu riskieren und bist dann vielleicht ein BFU-Fall. Damit meine ich: "Ich muss ja heute fliegen, ich will zum Boot" oder "ich muss heute fliegen, ich muss nachhause".

    SPL macht nur Sinn wenn du nur fliegst, wenn das Wetter gut ist bzw. du die Maschine in NL auch stehen lassen kannst, wenn das Wetter nicht gut ist. 

    Zum Thema SPL od. LAPL: Ich rate jedem Interessierten immer zum LAPL. Je nachdem wo du bist, sind die Kosten ähnlich zum SPL aber du kannst mit einer ganz ganz einfachen Umschulung (Prüfung dann sogar mit dem Fluglehrer) die SPL "mit bekommen". Also 2 Lizenzen zum Preis von einem mal überspitzt ausgedrückt. Mit SPL kannst du den LAPL dann auch erhalten, musst lediglich alle zwei Jahre einen Stundenflug mit einem Lehrer auf E-Klasse machen. 

    Aber auch hier: LAPL kann NVFR, aber kein IFR oder MEP. 

    PS: Wenn PPL(A) + IFR, dann bitte auch ein Flugzeug was IFR-tauglich ist (Enteisung, ...). 

    LG

  • Hi Christof, UL sind reine Spassgeräte: für Hobby und Freizeitvergnügen bestens geeignet. Egal wie teuer und wie schnell, für regelmäßige, termingebundene Flüge wegen des Wetterrisikos definitiv nicht zu gebrauchen. Wenn Du das nötige Kleingeld hast, kauf Dir für solche Zwecke besser ein richtiges Flugzeug. BZF  und LP für Englisch sind immer nützlich, völlig unabhängig von der Flugmaschine…

  • ronnski schrieb:
    So mancher hat sich getraut, hat sich seine "Watschn" abgeholt und war dann vorsichtiger. Bei manchen hat die "Watschn" gesessen und die fliegen nicht mehr.
    Bei mir hatte die Watschn fast gesessen, nur mit Glück habe ich gerade so überlebt.

    Wer termingebunden solche Flüge durchführt, wird früher oder später einen Flug starten, wo er besser am Boden geblieben wäre. Garantiert. 

    Und lass dich nicht von den allgegenwärtigen Cowboys bequatschen.

    Chris

  • Servus

    Fahr nach Unterwössen und rede mit denen.

    Du kannst dort den Schein für TMG (und UL machen). Dann bist für alles andere offen.

    mfg Hans Peter aus RO

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