Hallo liebe Fliegergemeinde,
nach recht kurzen Überlegungen möchte ich nun mit der UL-Ausbildung starten.
Da meine Flugschule nur über die Wintermonate an den Wochenende Theorieunterricht anbietet, und das leider derzeit für mich aus beruflichen Gründen schwierig ist, möchte ich gerne einen Intensivkurs besuchen.
Ich habe schon mit mehreren Flugschulen telefoniert, eine nicht allzu weit entfernte bietet einen Kurs innerhalb von 5 Tagen an, verteilt auf 2 Wochenenden und einen Tag dazwischen. Am Telefon meinte der nette Herr, dass das dort schon seit zig Jahren so gemacht wird und noch nie ein Problem gewesen sei.
Kann jemand aus Erfahrung sagen, dass so ein Kurs auch in dieser Recht kurzen Zeit zu bewältigen ist, oder ist das schon aus gutem Grund so, dass die meisten Intensivkurse sich auf ca. 10 Tage strecken?
Vielen Dank im voraus!
Was machst Du Dir da für einen Streß, fang mit der Praxis an und im Winter machst Du die Theorie,
da weißt Du dann auch von was der Lehrer spricht.
Wird in der FS wo ich damals den Schein gemacht habe schon immer so praktiziert.
Die Idee ist doch, dass man 60 UE theoretischen Input erhalten soll. Ob in der heutigen Zeit dafür die Anwesenheit in einem Klassenraum stets sinnvoll ist??? Anderseits ist es ziemlich gut bewiesen, dass 12 UE pro Tag nichts mit lernen und verstehen zu tue haben, sondern nur mit der Erfüllung einer formalen Aufgabe.
Ich habe mir das von der Flugschule empfohlene Lehrmaterial 2x in Ruhe durchgearbeitet und war dann noch bei ca 20 UE persönlich anwesend. Das war bei mir vor allem Navigation und der Teil: "Wie fliegt meine Kiste eigentlich". Zusätzlich habe ich mehrere UE "Einzelunterricht" gehabt, wo ich alle Fragen, die mir aus der Literatur nicht klar waren, abgearbeitet habe. Daher meiner Meinung nach: Wenn die ersten Grundlagen durch Selbststudium bereits vorhanden sind, spricht nichts gegen 5 Tage-Kurse. Wenn man bei "0" anfängt, würde mir nach 5 Tagen nur der Schädel brummen.
Viel Spaß! Denn das macht es definitiv.
Ich (Prof. von Beruf) sehe Intensivkurse ambivalent. Tatsächlich kann eine kompakte Abhandlung von Inhalten Vorteile haben gegenüber wöchentlichen Unterrichtseinheiten, einfach weil man dann komplett darauf konzentriert ist. Um so besser, wenn das nicht am Wohnort sondern als Reise passiert, damit man dann wirklich mit nichts Anderem behelligt wird. Aber Repetition ist auch wichtig. Wenn die Inhalte dann in der Praxis über einen längeren Zeitraum wieder abgerufen werden, ist das denke ich eine sehr gute Repetition. Ich persönlich bin auch ein Fan von erst Theorie, dann Praxis, einfach weil man dann die Praxis mit dem entsprechenden Wissen angeht, und weiß was passiert. Bei der Theorie geht es ja um Praxis!
60 Unterrichtseinheiten in 5 Tagen sind aber schon sehr sportlich. Da hast Du ja keine Zeit mehr, zwischendurch Lehrunterlagen durch zu gehen oder Prüfungsfragen zu büffeln oder dir was am Flugzeug oder im Simulator zu veranschaulichen. Und wie Du schreibst, vermute ich mal, dass Du zwischen den 5 Tagen wenig Zeit hast, Dir die Sachen anzuschauen. Und an den Unterrichtstagen hast Du dann ja auch noch Haus, Familie und Anfahrt, also nichts mit Konzentration aufs Thema. 8 UE am Tag wären schon als Bildungsreise im langweiligen Hotel realistisch max., wenn Du das zu Hause machst, eher noch weniger.
An der Uni nehmen wir bei den üblichen vorgekauten Theoriemodulen formal etwa 1:2 Präsenzunterricht:Selbststudium (inkl. Prüfungsvorbereitung) an, was wohl nur die richtig hart arbeitenden erreichen. In der Praxis wird das beim durchschnittlichen Studenten eher 1:1 sein, 1:0,5 sind dann diejenigen, die nur für die Prüfung pauken (egal ob ihnen das zufliegt - Wortwitz, bitte lachen - oder sie sich eine 3 retten wollen). Flugausbildung ist jetzt nicht so akademisch, aber auch da ist 1:1 nicht unrealistisch, alles unter 1:0,5 wäre unseriös.
Das Programm schätze ich also ein, als entweder "Crashkurs, Fragen pauken und bestehen", oder als späteres Selbststudium mit "hab ich schon mal im Kurs gesehen".
BravoEcho schrieb:Wobei ich persönlich mich dann tierisch langweile und zum "Problemschüler" werde ;-) Wenn der Lehrer den Ersties dann die Sachen in Tippelschritten erklärt, und ich das Zeug ausgiebig studiert habe ist mir das nix und ich fange an, aur alle didaktischen Fragen in die GRuppe gelangweilt zu antworten, und am besten noch den Lehrer zu korrigieren.
Wenn die ersten Grundlagen durch Selbststudium bereits vorhanden sind, spricht nichts gegen 5 Tage-Kurse
Servus,
ich hatte damals einen Intensivkurs in Tannheim innerhalb von anderthalb Wochen - was problemlos machbar war. Der Kurs war damals sogar für den PPL ausgelegt, obwohl ich damals "nur" den UL-Schein gemacht habe. Aus meiner Sicht ohne Probleme möglich, ich würde es sogar insofern empfehlen, als dass du danach für die Theorieprüfung sofort fit bist.
LG, Tobias
MtCenis schrieb:Kann ich absolut verstehen - daher ist es wirklich Typsache. Ich habe mir vor der Schulung damals im Urlaub Winfried Kasseras "Der Privatflugzeugführer" einverleibt und war dadurch schon gut "geschult". Daher sollte sich der Threadersteller einfach fragen, welcher der Lerntypen er ist.
Wobei ich persönlich mich dann tierisch langweile und zum "Problemschüler" werde ;-) Wenn der Lehrer den Ersties dann die Sachen in Tippelschritten erklärt, und ich das Zeug ausgiebig studiert habe ist mir das nix und ich fange an, aur alle didaktischen Fragen in die GRuppe gelangweilt zu antworten, und am besten noch den Lehrer zu korrigieren.
TobiasM schrieb:Die machen aber die 90 UE PPL Theorie in 11 Tagen, also ca. 8 UE/Tag, was das ist, was ich als vernünftiges Maximum angesetzt hatte. Da gehe ich noch absolut mit, und halte das für Absolvierbar, speziell wenn man das richtig intensiv macht, und Abends und in den Pausen sich noch mal Unterrichtsmaterial anschaut, und/oder die Sachen vorher schon quer gelesen hat und vor der Prüfung noch mal Prüfungsfragen paukt. Würde ich vom Didaktischen her vielleicht sogar als die optimale Herangehensweise sehen: Vorher ein Schnupperflug damit man schon mal im Flugzeug gesessen und alles schon mal gesehen hat, dann der Kompaktkurs, und dann mit dem Wissen gleich in die Praxis.
ich hatte damals einen Intensivkurs in Tannheim innerhalb von anderthalb Wochen - was problemlos machbar war. Der Kurs war damals sogar für den PPL ausgelegt, obwohl ich damals "nur" den UL-Schein gemacht habe. Aus meiner Sicht ohne Probleme möglich, ich würde es sogar insofern empfehlen, als dass du danach für die Theorieprüfung sofort fit bist.
Die Flugschule des TE will 60 UE für die SPL in 5 Tagen machen, also 12 UE/Tag, noch dazu gestückelt an 2 WE und einem Tag dazwischen. Dadurch geht dann auch der intensive Charakter verloren, und man muss ja von der Zeit auch ein bisschen fix für Orga und Kennenlernen abziehen. Wenn überhaupt würde ich dazu noch Netto 4 Tage Selbststudium einplanen.
TobiasM schrieb:Das kommt sowieso dazu, und zwar nicht nur zur Theorie. Also lieber Selbststudium oder Unterricht? Wenn Unterricht lieber kompakt oder verstreut (an Letzterem können Viele scheitern)? Und lieber erst Praxis damit man sich das in der Theorie besser vorstellen kann, oder lieber erst Theorie, damit man in der Praxis weiß was man macht?
Daher sollte sich der Threadersteller einfach fragen, welcher der Lerntypen er ist.
Man kann auch ein Selbststudium in 1-2 Wochen machen. Z.B. 2 Wochen Urlaub, Tagsüber einen Ausflug, und dann nett mit Alpenblick studieren, bzw. mit Unterrichtsmaterialien an den Strand legen. Oder den Leitkultur-Zwangurlaub mancher AG zur dunkelsten Jahreszeit sinnvoll nutzen.
Ronni,
ich habe vor Jahren eine kompakten Theorie-Kurs bei Kassel-Calden gemacht.
Nach meiner Erinnerung waren das 10 Tage am Stück, am 11. Tag Prüfung vor Ort. DIe Sache verlief für mich (damals Anfang 60) erfolgreich, aber mir hat schon ordentlich der Schädel gedampft. Abends, nach dem Unterricht, wurde der Tages-Stoff noch (allein in der Ferienwohnung) wiederholt und vertieft.
5 Tage halte ich für übertrieben kurz.
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