Ich habe mal gelernt, dass versch. abgesicherte Stromkreise mit zugänglichen Automaten sinnvoll sein können, um einen defekten und kokelnden Stromkreis zu isolieren. Also wenn es im Cockpit anfängt zu stinken, alle Sicherungen rausziehen und dann langsam nacheinander wieder reindrücken, bis der Übeltäter gefunden und isoliert ist.
Inwiefern das jemals praktisch nötig war, keine Ahnung. Ich habe es jedenfalls so gelöst und darauf geachtet, dass pro Stromkreis nur 1 "wichtiger" Verbraucher (+ vielleicht 1-2 nicht so wichtige Dinge) abgesichert wird.
Chris
Chris_EDNC schrieb:dazu reicht aber doch ein Schalter und auch da braucht man nicht für jedes Gerät einen.
Ich habe mal gelernt, dass versch. abgesicherte Stromkreise mit zugänglichen Automaten sinnvoll sein können, um einen defekten und kokelnden Stromkreis zu isolieren.
Wir sind doch nicht interkontinental mit Failsafe und Redundanz Konzept unterwegs.
Und wenn eine Sicherung fliegt, dann fliegt sie auch wieder, wenn ich sie neu starte. (ausser sie dient als Lastschutz wie bei der Spindel...)
Chris_EDNC schrieb:Ich kenne jede Menge Beispiele, bei denen die Schalter oder die Sicherungen Ärger machen, aber im Moment keinen, wo ein Kabelbaum Kurzschlüsse gehabt hätte.
Inwiefern das jemals praktisch nötig war, keine
Und ich kenn jede Menge Beispiele, wo ich einsteige und ein #*&%$-Sicherungsknopf genau in meine Kniescheibe bohrt...
Funktasten vorm Knie sind auch beliebt...
Ihr wisst, dass ein Sicherungsautomat eine relevante Impedanz darstellt und damit seine Problem schon selbst erzeugt?
Hallo Steffen,
erkläre bitte was ist : ein Sicherungsautomat eine relevante Impedanz ?
Ich danke für die Erleuchtung schon mal.
Gruß Manfred
Heli schrieb:Die in Flugzeugen verwendeten Sicherungsautomaten arbeiten meistens thermisch, manchmal induktiv.
erkläre bitte was ist : ein Sicherungsautomat eine relevante Impedanz ?
in beiden Fällen leitest Du den Strom durch eine Spule, die selber widerum einen relevanten Widerstand hat, der in die Gesamtauslegung eingeht.
thermisch löst dann durch die "elektrische Heizung" ein Thermoschalter aus, induktiv ist es halt ein Magnetschalter.
Beide leiden unter Alter und mechanischer Änderung in der Auslösecharakteristik.
Im Falle der thermischen Auslösung kommt dazu, dass sie sehr langsam ist, wenn der Strom knapp über dem Auslösestrom liegt und mit immer höherem Strom schneller wird.
In Zusammenhang mit einem langen Kabelbaum kann man daher schön langsam alles durchgrillen. Sous Vide sozusagen.
Dazu kommt, dass die schaltbaren Sicherungen, die so gerne benutzt werden um Schalter und Sicherung in eins zu vereinen, eigentlich gar nicht viel Schaltzyklen mögen und damit man sich ein immanentes Problem einbaut.
ich bevorzuge daher ein sauber getrenntes Sicherungs- und Schaltkonzept und sehe auch nicht ein, mehr als einen Schalter an der Avionik zu haben, Transponder und Funk haben doch eh noch eigene Schalter.
Eine Sicherung die rausfliegt, kann man einmal wider reindrücken, danach ist eh klar, dass es hinüber ist.
Und wenn man keine Sicherungsautomaten hat, weiss man eigentlich auch, dass man nicht wieder reindrücken müsste, da normale Sicherungen niemals ansprechen weil sie selbst doof sind, die bekannten Sicherungsautomaten aber schon (Federvorspannung hinüber, thermische Veränderung der Impedanz, etc. pp.)
Und Ruckzuck ist das Instrumentenbrett aufgeräumt, einfach zu überblicken und hat Platz für Beinausschnitte...
Ich weiss, ein Instrumentenbrett mit vielen Schaltern sieht cool aus und vermittelt das Gefühl Kontrolle über jedes Detail zu haben.
Aber in Wirklichkeit schafft es Kontrolle über Probleme die man sonst gar nicht hätte...
Nebenbei: Ergonomie ist, wenn man nichts mehr weglassen kann.
Design ist, wenn man nichts mehr hinzufügen kann...
Steffen_E schrieb:Hier komplette Zustimmung. Das war genau bei meinen Elektrik-Totalausfall der Fall, in der CT werden diese Sicherungsautomaten für GEN und BATT als Hauptschalter verwendet, was totaler Mist ist. Und irgendwann ging die GEN-Sicherung deshalb über den Jordan.
Dazu kommt, dass die schaltbaren Sicherungen, die so gerne benutzt werden um Schalter und Sicherung in eins zu vereinen, eigentlich gar nicht viel Schaltzyklen mögen und damit man sich ein immanentes Problem einbaut.
Hast Du eine Idee, wie ich das vernünftig lösen kann?
Chris
Chris_EDNC schrieb:Für mich gilt ganz einfach: Ein Schalter ist ein Schalter und eine Sicherung ist eine Sicherung. *
Hast Du eine Idee, wie ich das vernünftig lösen kann?
Ein Ding das ausfallen darf kann man vorn mir aus ja noch damit schalten, aber GEN und BATT würde ich niemals machen.
Wie gesagt, eine Hauptsicherung für den gesamten Strom und Geräte hinter dem jeweiligen Schalter einzeln, wenn diese es wünschen.
Das ist dann eine Hauptsicherung für alles.
Ein Schalter Avionik und dahinter Je eine Schmelzsicherung für Funk, Transponder, FLARM, ...
* ausser natürlich ich bekomme mal eine Sicherung, die als Schalter mit entsprechender Schaltzahl spezifiziert ist