Mir hat heute am Platz ein Kollege erzählt: sie sind aus Venedig zurückgekommen... wg wx in Innsbruck gelandet.... dann weiter durchs Tal super wx, dann raus... draussen plötzlich mega Wolken und keine Sicht.... huch... eingeflogen... mit künstlichem Horizont und Vario und GPS ging es, Gelände war ja flach, keine Überraschungen zu befürchten.... FIS hat auch geholfen.., in 8000ft waren sie dann endlich on top... am Ziel dann ne Lücke und man konnte wieder runter... Glück gehabt... und er wäre aufgeregt gewesen... Ich hab mir gedacht, Du Vollidiot, und das ganz lieb abgeschwächt auch gesagt. Der Typ ist etwa 70 und lebt noch. Respekt!
Warum darf in ein UL kein AP. Wenn Du versehentlich oder weil Du bekloppt bist in IMC einfliegst, würde die Möhre wenigstens geradeaus fliegen. Sicherheitsgewinn, aber trotzdem VERBOOOTEN!? Eben WEIL die Bekloppten dann damit dauernd in IMC einfliegen würden?
Ich bin nach meiner Wahrnehmung nicht bekloppt und hätte gern einen. Falls ich mal nicht aufgepaßt habe und plötzlich nix mehr sehe könnte das Dings doch helfen.
Denke es wird halt emotional und recht viel rein interpretiert, warum es verboten ist. Das Argument mit dem Wetter passt halt so schön um endlich zu beweisen, dass kein AP im UL ja Quatsch ist, schließlich hätten ja heute die D-E die gleichen Chancen sich für den Darwin Award zu nominieren. Mag sein, trifft aber nicht des Pudels Kern....Gab dazu in den letzten Monaten diverse Artikel im DULV Magazin und im Aerokurier, die auch ein wenig auf die Historie eingehen.
Hauptthema ist, dass sich das BMVI "damals" wohl in einer Aufwand und Nutzenabwägung überlegt hat, das der echte Bedarf den Aufwand der Reglementierung nicht rechtfertigt und die Lufttüchtigkeitsforderung nur unnötig verkompliziert.
Nun fängt natürlich das Dilema an, da die Ratio (die Auseinandersetzung damals war ja deutliche detaillierter) eigentlich nur nachvollzogen werden kann, wenn man sich sachlich im Detail mit dem AP auseinandersetzt. Ansonsten neigt der Mensch ja dazu Dinge zu vereinfachen und an seine Realität anzupassen, der ein sagt also "Dämliche Vorschriften" und andere fühlt sich bestätigt in "AP in UL ist nicht erforderlich“
Diese "Lagerbildung" hat der Jo Konrad ja mehrfach schon ganz gut beschrieben, letztendlich hilft das nur mehr oder weniger spannende Diskussion anzukurbeln, ohne in der Sache einen Meter weiter zu kommen.
Der DULV hat übrigens beim BMVI die Diskussion bzgl der LTF wieder angestoßen und darum gebeten eine Studie zu starten, für mich der einzig richtige Weg aus dem Dilemna rauszukommen.
Es ist natürlich doof, dass man sich für sein Modell bei Hobbyking für wenige Euronen ein Modul kaufen kann, dass man sich an die Servos klemmt das scheint zu suggerieren, AP ist eigentlich echt einfach. In sich stimmt das ja auch, nur geht es ja um die Rahmenbedingungen und der daraus resultierenden Anforderungen und die Integration ins das eigene UL als Muster (im besten Fall).
Außerdem wo fängt man an und wo hört man auf? Während der eine sagt Wing leveln reicht eigentlich träumen andere von Autoland...
Das Fliegermagazin hat da ja mal (zu Echo) einen Podcast gemacht (zugegebenermaßen etwas Garmin Werbung, aber so ein paar Rahmenbedingungen werden klar)
https://www.fliegermagazin.de/news/alles-ueber-autopiloten-im-neuen-fliegermagazin-podcast/
Nun hoffen wir mal, dass andere Länder, die für ihre UL′s AP zugelassen haben ihren Job gut gemacht haben und vernünftig dokumentiert haben :-)
Sollte der BMVI dem Vorschlag des DULV zustimmen, wir es sicher ähnlich lange dauern wie bei 600kg und wie lange dann die Umsetzung bei Neuflugzeugen und Nachrüstung bei Bestand dauern kann sehen wir ja gerade
Das Hauptargument für die Einführung einer eigenen Klasse war damals "wenn ihr weitgehend frei von Regularien und mit weitaus geringerer Ausbildung als Sportgerätebeweger fliegen wollt, dann könnt ihr das, aber nur und ausschließlich mit der dazu notwendigen höheren Sicherheitsmarge als die zertifizierte Welt" - heisst als Sportgerät musst du halt so planen, dass es gar nicht dazu kommen kann dass ein AP ein Sicherheitsfeature werden kann.
Im meinen Augen gilt das anders herum genau so = wenn du so fliegst dass ein AP ein Sicherheitsfeature wird, dann musst du eben den kompletten PPL machen, weil es dann auch mit den gewährten Privilegien der Vereinfachung für Sportgeräte schlicht und einfach vorbei ist.
Ansonsten wäre ich dafür die Unterscheidung komplett aufzuheben und alle unter einem Satz von Regularien zu vereinen - ich finde die künstlich geschaffene Kriegsfront zwischen UL und PPL nämlich schlicht dämlich.
NochnRalle schrieb:Wer so fliegt, lebt nicht allzu lange.
Im meinen Augen gilt das anders herum genau so = wenn du so fliegst dass ein AP ein Sicherheitsfeature wird,
Für mich ist der AP eine reine Komfortsache.
Chris
NochnRalle schrieb:Denke die Argumentation ist nicht rund, beim PPL hast du zwar ca 40h mehr Theorie und mehr Praxis, aber der AP spielt weder in Theorie noch Praxis eine Rolle. Ist also eher müssig und ja nun mal auch nicht der Grund, weswegen damals das BMVI das nicht eingebracht hat
Im meinen Augen gilt das anders herum genau so = wenn du so fliegst dass ein AP ein Sicherheitsfeature wird, dann musst du eben den kompletten PPL machen, weil es dann auch mit den gewährten Privilegien der Vereinfachung für Sportgeräte schlicht und einfach vorbei ist.
Chris_EDNC schrieb:Stimmt, man kann auch eh nicht alle retten :-) ..kannst die Leute auf′s Pferd setzen, aber reiten müssen sie alleine
Wer so fliegt, lebt nicht allzu lange.
Chris_EDNC schrieb:Ja, genau....mehr ist es in der VFR Fliegerei auch nicht...und nun sind wir wieder am Anfang bzgl Aufwand und Nutzen bzgl dessen was zu regeln wäre
Für mich ist der AP eine reine Komfortsache.
francop schrieb:Warum sollte man alles „regeln“ wollen/müssen? AP gibt es als fertige Systeme zu kaufen, lt. Herstellervorgaben einbauen, testen, fertig…
bzgl dessen was zu regeln wäre
Ich könnte dazu ein paar Gedanken aufschreiben, hab aber nicht den Eindruck, dass es dir ums Verstehen geht und du dich auch gar nicht auf die Seite des BMVI und der Verbände stellen möchtest zumindest um zu versuchen die Gedanken nachzuvollziehen...
Die Argumente tauscht du ja hier und auf FB seit nunmehr fast 10 Jahren aus
Hör die z.B. mal den Podcast an, könnte dir erste Ideen liefern
Chris_EDNC schrieb:Was aber im Widerspruch zur Grundlage "Sportgerät" für die Gewährung der Privilegien steht. Zur Erinnerung, die Definition von Sport beinhaltet als Hauptmerkmal die körperliche motorische Aktivität.
Für mich ist der AP eine reine Komfortsache.
NochnRalle schrieb:Was hat dann der Motor da vorne drin zu suchen? ;)
Zur Erinnerung, die Definition von Sport beinhaltet als Hauptmerkmal die körperliche motorische Aktivität.
Chris
Chris_EDNC schrieb:In dem Falle ist es Motorport, ändert aber nix. Dass man die Definition der Sportgeräte so unpräzise ausgeführt hat, dass man heute damit auch formidable Reisemaschinen bauen kann, ändert nichts daran dass es ein Missbrauch der Idee ist.
Was hat dann der Motor da vorne drin zu suchen? ;)