Zellenwartung der C42

Forum - Technik & Flugzeuge
  • Moin zusammen,

    aus einem anderen Thread heraus hat sich ein für mich interessantes Thema ergeben.

    Es geht um die Wartung der Zelle der C42 und euren Erfahrungen zu wichtigen Punkten die man beachten sollten.

    Ich habe selber eine C42B mit ca. 1400 Std. von 2003. Natürlich gibt es diverse Vorgaben von Comco im Rahmen der 100 Std. Kontrollen usw. Die Wartungen führe ich alle selber durch, bezeichne mich aber definitiv nicht als Experten...

    Ich möchte aber hiermit eine Austausch zu euren Erfahrungen in Bezug auf aus eurer Sicht wichtige Punkte anregen. Somit könnte man solche Punkte bei der nächsten Wartung mal besonders prüfen, oder es gibt tolle Tips um Arbeiten zu erleichtern usw.

    Evtl. gibt es ja auch sinnvolle Modifikationen die man durchführen könnte usw.

    Als Start hier mein erster Punkt:

    Wartung der Kugelgelenke an der Querrudersteuerung

    Diese sollen bei jeder 100 Std. Kontrolle gereinigt und neu gefettet werden. Als ich die Maschine gekauft habe, habe ich sehr zeitnah eine 100 Std. Kontrolle durchgeführt. Dabei ist mir ein Spiel in den Gelenken aufgefallen, konnte man merken wenn man die Querruder in kurzes Stück auf- und ab bewegt  hat. Habe dann eine kompletten Satz neue Gelenke und andere Materialien bestellt und mit der Wartung begonnen. Beim Zerlegen der Gelenke habe ich festgestellt, das diese total trocken waren und nur noch ein schwarzer bröckeliger Dreck in den Pfanne der Gelenke zu finden war. Da der Aus- und Einbau der Gelenke, besonders in den Flächen echt aufwendig ist, vermute ich, dass diese noch nie gewartet wurden. Habe diese dann gereinigt und neu gefettet. Danach war die Funktion wieder top. Leichtgängig und kein Spiel mehr. Das „Steuergefühl“ war danach deutlich leichter und auch präziser. Die neuen Gelenke habe ich jetzt als Ersatz für die Zukunft liegen...

    Daher mein Tip, man solle diese Gelenke wirklich warten, auch wenn es erheblicher Aufwand ist.

    Ich bin gespannt auf Eure Antworten und Themen!

    LG

    Hoppsing

  • Moin!

    Eigentlich ist die Wartungsanweisung von Comco schon ganz gut.

    Alle beweglichen Teile sollten bei jeder Kontrolle auf Spiel untersucht und ggf. ersetz werden. Wir warten unsere Flieger alle selber und arbeiten meistens nach dem 4 Augenprinzip. Außerdem sollte man einen guten Prüfer haben. Wir haben einen LTB am Platz der die JNP professionell macht.  Der ist unglaublich sorgfältig und hat eine Nase dafür, kleine Dinge zu finden. Es scheint gut zu sein, wenn jemad kontrolliert der nicht dran gearbeitet hat. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass derjenige dann mehr findet.

    Tom

  • Hat jemand einen Tip, wie man die braunen Abgasablagerungen am Fahrgestellgestänge wieder abkriegt? Habe bis jetzt noch kein passendes Reinigungsmittel gefunden.

    Danke und Gruß

    Playman

  • Hallo Playman,

    ich hatte das selbe Thema als ich die Maschine gekauft habe. Habe dann die Strebe mit einem Lappen umwickelt, welchen ich mit Bremsenreiniger getränkt hatte. Habe dann andere Arbeiten durchgeführt und später die Strebe mit einem ordentlichen Haushaltsreiniger abgewaschen. Hat gut funktioniert.

    Gruß

    Hoppsing

  • Hallo Tom,

    vier Augenprinzip ist ein guter Sicherheitstip von dir! 

    Das mache ich ebenfalls so. Wir haben den Komfort das wir eine Prüfer vor Ort haben, der auch selber Flieger baut. Den kann man auch immer fragen und nach Abschluss der Arbeiten mal drüber schauen lassen.

    Zudem haben wir auch ein LTB mit erfahrenen Mechanikern, dort habe ich auch schon mal eine zweite Meinung eingeholt.

    Ist glaube ich ein wichtiger Punkt, auch wenn man selber glaubt, dass man alles richtig gemacht hat, sollte man das trotzdem von einem unabhängigen nochmals prüfen lassen! 

    LG

    Hoppsing

  • Hoppsing schrieb:
    vier Augenprinzip ist ein guter Sicherheitstip von dir! 
    ich empfehle dabei sogar, dass am besten das kontrollierende Augenpaar möglichst wenig mit dem Betrieb des Flugzeuges zu tun hat.

    Wir haben mal bei Wartung und Betrieb mit vier Augenprinzip komplett ein gerissenes Rohr in der Struktur übersehen. 

    Als ein Kumpel rein sieht, der Hubschrauberwart und Prüfer ist, hat er es direkt gesehen.

    Seitdem lege ich Wert darauf, dass der Prüfer gar nicht an der Wartung des Flugzeuges beteiligt ist...

  • Vielen Dank, Hoppsing, für den Ratschlag! Werde ich demnächst mal probieren.

    Gruß Playman

  • Um mal wieder zur C42 zurück zu kommen. Unsere A hat bald 3000h und was weiß ich an Landungen. Mit bald 25 gehören "Klappern und Quietschen" natürlich dazu (das zum Thema 0-Spiel-Toleranz :-)). Es gibt aber ein paar aus meiner Sicht wichtige Punkte, die ein besonderes Augenmerk erfordern, da ggf. unangenehm

    - Verbindung Steuerknüppel Quer/Höhenruderansteuerung (gibt ja keinen zweiten)

    - Winkelbefestigung der Oberschale ganz oben an den Türen (selber bauen, die von C ist ... naja)

    - Die Zelle der C42 ist nicht nur "vernietet" sondern die Streben sind auch verschraubt. Hier konnten wir einige "Lockerungen" feststelllen. Achtung: Nicht alle Rohre haben Distanzhülsen!

    "Wichtige" Nieten (Fahrwerk, Motor, Leitwerk etc) sind bei uns bisher unauffällig (toitoitoi :-)). Man kommt überall super ran, ich muss aber schon sagen, das die C42 an einigen Stellen "übereinfach" aufgebaut finde (um es vorsichtig auszudrücken :-)).

    Es wäre gut, wenn bei weiteren Hinweisen immer auch die Stunden und das Alter mit angegeben werden.

    Bye Thomas

  • playman schrieb:
    Werde ich demnächst mal probieren.
    Noch ein wichtiger Hinweis! Bitte unbedingt die Bremsleitungen vorher lösen, sodass diese nicht mit dem Bremsenreiniger in Kontakt kommen!

    Die Kunststoffleitungen könnten sonst beschädigt werden.

    LG

    Hoppsing

  • Hey Thomas,

    danke für deine Beitrag! Genau solche Informationen sind sehr interessant, da man solche Punkte bei den nächsten Wartungen mit beachten kann.

    Ich hatte bei ca. 1250 Std. ein loses Bugfahrwerk. Dies soll ja bei den 100 Std. Kontrollen geprüft werden. Die letzte Kontrolle war gerade 45 Std. vorher. Die Befestigungsschrauben zwischen der Aufnahme des Vierkantrohres im Hauptholm und dem Vierkantrohr des Fahrwerkes hatten sich gelöst. Die Folge war, dass sich das Rad ca 10 mm vor- und Rückwerts bewegen lies. Dies hat man weder beim Rollen, noch bei der normalen Vorflugkontrolle gemerkt. Seit dem hebe ich das Vorderrat regelmässig soweit an, dass es frei ist und prüfen den festen Sitz des Bugfahrwerks.

    LG

    Hoppsing

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