Handlingsbeschriebung Verstellprop Rotax (Constant Speed)

Forum - Technik & Flugzeuge
  • Moin Moin,

    gibt es irgendwo eine vernünftige Handlungsbeschreibung zum Constant Speed Verstellpropeller bei Rotax?

    Kenn das nur von den klassischen Lycoming und würde gerne die Unterschiede verstehen, (Falls es welche gibt)

    Grüße

    Jens

  • Welchen Verstellpropeller hast du montiert? Normalerweise liefern die Propellerhersteller immer die Handlungsanweisungen für die Props.

    Das einzgie, was von Seiten Rotax wirklich wichtig ist, ist die SL-912-016. Konkret mußt du auf jeden Fall vermeiden bei zu weit runtergedrehter Drehzahl am Governor die Drosselklappe komplett aufzureißen. Der Rotax 912 ist erst ab 5.200 u/min vollgasfest. Darunter quälst Du durch die weit offene Drosselklappe den Motor übermäßig.

    Ich sehe da bei den Constant Speed Props immer die Gefahr, daß jemand auf Streckenflug ist, die Drehzahl auf 4600 U/min (oder so ähnlich) runtergedreht hat, zur Landung ansetzt, vorher vergißt den Governor auf min. 5.200 U/min hochzudrehen, ungeplant durchstarten muß und dabei dann bei weit runtergeregelter Drehzahl dem Motor mit weit aufgerissener Drosselklappe gehörig einen auf die Mütze gibt.

    Ich glaube die Lycomings kommen damit eher klar, wenn man bei niedriger Drehzahl die Drosselklappe voll aufzieht?

  • Normalerweise steht das alles im Handbuch der Flugzeugherstellers, hier ein Beispiel von Pipistrel:


  • Servus,

    Powersetting: Drehzahl und MAP bei Rotax 912 (Constant Speed Prop)

    Gib das mal in die Suche ein, ich habe vor einiger Zeit die Angaben von Pipistrel gepostet.

    Bunten Gruß,

    Alexander

  • .... wie immer ist es zur Klärung solch einer Frage ratsam, die Dokumentation des Motorenherstellers zu Rate zu ziehen.
    Im Operators Manual steht′s im Kapitel 5 unter Performance data.

    Viele Grüße vom Bodenpersonal
    Ralf
  • cbk schrieb:
    Der Rotax 912 ist erst ab 5.200 u/min vollgasfest.
    Die Diskussion ist so alt wie der 912 selbst.

    Wir haben hier am Platz neben meinem einige 912er, die mit einem für Reiseflug fest eingestelltem Prop mit 4700-4800U/min Startdrehzahl - also nahe dem Bereich des höchsten Drehmoments und gleichzeitig dem Bereich, in dem der Motor nicht länger betrieben werden soll (?!) - alle haben veritable Laufleistungen (teilweise 3000 Std. und laufen weiter) erreicht. Mindestens dem 80PS Motor macht das offensichtlich nicht viel. Ob das beim betreiben mit einem Verstellprop dann auch so ist, kann ich nicht beurteilen. Nur die pauschale Aussage, dass hoher MAP/WOT bei Drehzahlen um 4800 U/min o.Ä. grundsätzlich dem Motor schaden, halte ich für irreführend. Ich steige z. B. gern mal auf FL95, hänge sie während dessen mit 110/120km/h an die Latte und das dauert dann im Sommer schon mal 10 Minuten, bis MAP bei WOT unter 25 fällt. Motor sagt: Do it, no sweat.

    Was will ich sagen: Deine Aussage stimmt nicht grundsätzlich.

    Thomas

    PS. Rotax selbst hat die Einschränkung beim 912 80PS WOT erst ab 5200 U/min viele Jahre, wenn nicht Jahrzehnte nicht gemacht.

    PPS. Den Motor mit WOT auf deutlich unter max Torque zu drücken, ist ja sowieso relativ sinnentleert. Was soll dabei rauskommen?

    PPPS. im Service Letter SL-912-016 wird das Thema beschrieben, dort steht, dass das Problem nur unter ungünstigen Einbau- und Wartungszuständen auftreten KANN, also kein grundsätzliches Problem darstellt. Weiterhin steht da:

    Take off RPM at WOT (wide open throttle) should not be below 5200 rpm to avoid over loading the engine.

    Should, d.h. sollte, nicht muss.

  • Super, vielen Dank :-)

    Technisch also nicht viel anders zu anderen Motoren

  • Tarutino schrieb:
    Rotax selbst hat die Einschränkung beim 912 80PS WOT erst ab 5200 U/min viele Jahre, wenn nicht Jahrzehnte nicht gemacht.
    ... das ist richtig aber:
    es hat sich im Laufe der Zeit gezeigt, dass es hauptsächlich beim 912S und 912ULS zu Schäden am Kurbelgehäuse kommt.
    Jeder kann gern den Motor behandeln wie er möchte - sollte sich dann aber auch darüber im Klaren sein, dass er die Rechnung bei enem Schaden bezahlen muss.
    Wenn ihr also den Motor nicht vergewaltigen wollt, dann lasst ihn ordentlich drehen.
    Vor Drehzahl braucht ihr keine Angst zu haben. Schaut euch die Helis an.
    Die Motoren dort sind in der Regel gut gekühlt und drehen immer 5500 1/min und haben keine Probleme.



    Viele Grüße
    vom Bodenpersonal
    Ralf

  • Ralle schrieb:
    es hat sich im Laufe der Zeit gezeigt, dass es hauptsächlich beim 912S und 912ULS zu Schäden am Kurbelgehäuse kommt.
    Das ist ein interessanter Punkt. Meinst Du das "Grinding" (ich glaube so wird das genannt), also das arbeiten der Gehäusehälften gegeneinander und den damit einhergehenden Hauptlagerproblemen? An der Stelle wurde doch durch mehrfache Konstruktionsänderung (Dehnschrauben u. Ä.) über die Jahre gearbeitet. Oder welche Schäden meinst Du?

    Thomas

  • Interpretiere ich den Graphen richtig, wenn ich sage, dass bei einem Druck von unter 27 inHg im Ansaugtrakt die Drehzahl (per Verstellprop) auf theoretisch 2.500 U/min runtergewürgt werden dürfte, ohne dass der Motor Schaden nimmt?

    Interessant auch, dass die Einschränkungen (z. B. bei einem MAP von 28,5 inHg nicht unter 5.000 U/min drehen) nur unterhalb einer Dichtehöhe von 3.500’ gelten. Darüber ist der atmosphärische Druck so gering, dass selbst bei WOT keine 27 inHg bei laufendem Motor mehr erreicht werden.

    Gibt es diesen Graphen auch für die 80PS Rotax?

    Gruß

    Eric



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