Pilot = Schrauber?

Forum - Technik & Flugzeuge
  • Moin,

    ins Auto setzen wir uns jeden Tag, drehen den Schlüssel um und fahren los. Ist was zu tun dann macht das die Werkstatt.

    Beim Flugzeug kann man das genauso machen. Wie gesagt: kann man, muss man aber nicht. Ich bin bisher nie ein Schrauber gewesen, aber bei meinem Hobby, dem Fliegen, seh ich das anders. Je besser ich die Technik kenne umso besser kann ich damit auch umgehen. Selbst (in den vernünftigen Grenzen) die Maschine zu warten erhöht das Wissen und damit auch die Sicherheit. Ich habe dafür den Rotax-Wartungskurs mitgemacht um das notwendige Wissen aufzubauen.

    Und noch eines: unsere UL-Flugzeuge sind nicht immer vollendet konstruiert, da macht es schon Sinn, sich die Technik kritisch anzuschauen und ggf. zu verbessern. Auch das ist ein Sicherheitsaspekt.

    Gerd

  • Danke für eure sehr hilfreichen Antworten. Ich sehe es auch so, dass ein solides Grundverständnis sehr sicherheitsrelevant ist und es bei den praktischen Fähigkeiten dann auch um die Kosten geht. Der Vergleich mit dem Auto ist aber auch nicht schlecht. Ich fahre seit Jahren einen alten Golf 3, den ich inzwischen auswendig kenne - ist auch nicht so kompliziert - und so würde es sich wohl mit einem Flieger auch irgendwann ergeben. Von daher würde es am Anfang zugunsten der Sicherheit vielleicht etwas mehr kosten, falls man häufiger professionelle Hilfe in Anspruch nimmt, aber mit der Zeit könnte dann mehr und mehr alleine oder mit kundigen Freunden erledigt werden. Hauptsache, der Sicherheitsfaktor bleibt konstant hoch.

  • Mir hat das Schrauben an meinem Flieger sehr viel Spaß gemacht. Das Wissen hat sich ständig erweitert. erst war es nur die normale Wartung und Inspektion, dann mal ne Reparatur in der Bespannung, am GFK, irgendwann wurden die Dinge aufwendiger oder man hat mal Handlanger bei einem Kollegen gespielt, dann kam das erste abgerissene Fahrwerk mal Vereinsflieger, das angeknackste Seitenleitwerk nach einem Kontaktschaden mit dem Spornkuller usw.. Und irgend wann bist Du plötzlich der alte Hase, den alle fragen.

    1. Fang einfach an, also mit Kleinigkeiten, die Du im Griff hast.

    2. Laß immer mal jemanden kontrollieren, ob erfahrenen Kollegen, Werkstattleiter des Vereins, Prüfer.

    3. Besorg Dir auf jeden Fall die richtige Literatur.

    4. Über die Verbände gibt es Schulungen, die seinerzeit sehr gut waren und viel geholfen haben. Genauso wichtig waren aber die Kontakte, die man darüber bekommen hat zu anderen Schraubern, zu Informationsquellen oder zu Teilen. Hier kriegt man auch mal mit, was schon mal gemacht wurde, und ob es funktioniert hat (z.B. Kühlleitbleche Motor)

    5. Saubere Dokumentation dessen, was Du planst zu tun und was Du tatsächlich gemacht hast. Klar, so ein Befund-und Arbeitsbericht ist lästig, aber erzieht zur systematischen Herangehensweise und zeigt einem, wo man ev. noch Vorbereitungslücken hat (habe ich das Dremo für die Motorbefestigung?? Wo steht das?).

    6. Werkzeug zählen. Alles was Du in den Flieger hineingebracht hast muss auch wieder raus. Und umgekehrt.

    7. Funktionsprüfung: ist alles dicht, geht alles wieder so, wie es soll, stimmen die Anzeigen im Cockpit, hört oder fühlt sich etwas anders an oder riecht es komisch?

    Also, mit den Punkten kann eigentlich nix schief gehen. Einfach mal klein anfangen.

    JEs

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