Guten Morgen allerseits,
Jetzt hat es mich schon 2 mal wegen dem Motor runter gehauen.
Vorgestern hat es beim Startabbruch die Bugradgabel auf dem Acker hinter der Startbahn gekostet
Ich habe einen Flieger gekauft, der seit einem halben Jahr nicht geflogen wurde.
Der Vorbesitzer kann mir zu der folgenden Situation nichts sagen.
Rotax 582, 64PS, ca. 200Std., 2x Bing 54 Vergaser,
gemeinsamer Ansaugkasten mit KN-Filter, originaler Auspuff ohne EGT
Motor startet mit etwas Gas und Choke ganz normal. Nach dem Start den Choke langsam rausnehmen und mit langsamem Gas geben auf 3000 U/min drehen lassen bis die Wasser-Temperatur auf 40°C gestiegen ist. Standgas ca. 2000 U/min.
Wenn ganz langsam Gas gegeben wird, dreht der Motor im Stand bis ca. 6200 U/min hoch.
Wenn sehr schnell Gas gegeben wird, passiert folgendes:
Die Drehzahl geht runter, bis der Motor aus gehen will.
Das kann durch Gas zurücknehmen noch so eben aufgefangen werden.
Dann läuft er wieder im Standgas.
Wenn mittelschnell Gas gegeben wird,
geht der Motor etwas in der Drehzahl runter und erholt sich langsam und kommt dann auf die Drehzahl.
Wenn dann das Gas raus genommen wird, reagiert der Motor erst ¼ Sekunde später und geht dann mit der Drehzahl wieder runter.
Das kann so gespielt werden, wenn man einen Takt daraus macht,
dass der Motor beim Gas geben langsamer und beim Gas wegnehmen höher dreht.
Nach dem Abschalten – auch ohne el. Benzinpumpe - sind die Schwimmergehäuse voll Benzin.
Folgendes wurde daraufhin kontrolliert oder geändert:
el. Benzinpumpe fördert,
mech. Benzinpumpe fördert,
Benzinfilter sind sauber,
Düsen (145er) sind sauber,
Vergaserkanäle sind durchgängig,
Leerlaufschraube wurde von 1/3 auf 1 Umdrehung herausgeschraubt
Nadel wurde von Pos.1 auf Pos. 3 gehängt,
Schwimmerbleche wurden etwas höher bis an die markierte Stufe gesetzt,
Luftfilter ist neu,
Kolben sind auf gleicher Höhe,
Gaszug ist freigängig und hängt nicht,
Zündkerzen sind neu,
Danach ist alles immer noch genauso wie Anfangs beschrieben.
Hat noch jemand eine Idee?
Vielen Dank
Gruß
Hallo!
Hast du schon mal die Nadeldüse überprüft? Also das Teil in dem die Nadel hoch und runter fährt, dieses wird mit der Zeit unrund da die Nadel darin rumklappert und auch die Nadel abgenutzt wird.
Desweiteren wie sehen deine Kolbenringe aus? Bei meinem Motor sind die nach ca. 100 h etwas festgebacken und mussten frei gemacht werden.
Ob der Motor zum mager oder zu Fett läuft merkt man nur mit EGT.
Ich hab bei mir 2 von DIESEN Teilen verbaut und die funktionieren einwandfrei.
Grüsse
Steffen
Hi Steffen,
ja, ich werde mal neue Düsen einbauen und auch eine neue Nadel.
Ich habe allerdings wenig Hoffnung, dass es daran liegt.
Kolbenringe?
Auf der anderen Seite des Motors war ich noch nicht.
Muss mal schauen.
Danke vorerst für die Tipps.
">Ich hab bei mir 2 von DIESEN Teilen verbaut und die funktionieren einwandfrei.<"
Wie kommst Du mit der Kabellänge (50cm) der Sensoren klar?
Bestimmt die Kabellänge nicht den Widerstand?
Gruß
Hallo,
verwende auch einen 582er, in zweiter Generation (Grey-Head – Blue-Head) und denke schon, dass ich ein wenig Ahnung davon habe.
Was Du schreibst ist sicher nicht normal. Der BING 54 Vergaser hat, im Gegensatz zu KFZ Vergasern, keine Beschleunigerpumpe, kann also nicht so aggressiv beim gasgeben agieren. Deshalb wird er eher fett betrieben, besonders was den Leerlauf angeht. Dadurch ist er bei niedrigen Drehzahlen, so unter 2500 RPM, etwas knotterig. Um den Motor innerhalb der vorgegebenen Parameter betreiben zu können, sollten EGT und CHT Sensoren, sowie ein Bezindruckmesser vorhanden sein.
Ich vermute mal, dass Dein Motor Falschluft zieht, und deshalb das Gemisch im Leerlauf zu mager eingestellt ist. Du hast die Leerlaufschraube auf die std. Einstellung, d.h. ′1 Umdrehung raus′ gestellt, was den Leerlauf weiter abgemagert hat – aber warum war diese Schraube reingedreht? Das deutet darauf hin, dass der Motor schon länger ein Abmagerungsproblem hat.
Als Ursache würde ich nacheinander folgendes vermuten:
1. Gummistutzen zwischen Motorblock und Vergaser rissig. Die sollten alle 2-3 Jahre ausgetauscht werden!
2. Idle-Jet verknostert. Dank des Benzins was es mittlerweile gibt, setzen sich hier gerne Rückstände ab. Erneuern oder mit feinem Werkzeug säubern. Manche Kollegen setzen dann eine 55er Düse statt der 45er Düse ein um den Leerlauf runder (magerer) zu machen. Ich schraube die Leerlaufschraube (Luftbeimengung) etwa 1½ Umdrehungen raus, was etwa aufs Gleiche rauskommt.
3. O-Ring am Vergaserdeckel brüchig.
4. Drehschieberplatte locker oder O-Ring defekt.
5. Rubber-Cap am Vergaser Zapfluftstutzen verschlissen oder fehlt.
Den Main-Jet und die Jet-Needle kannst Du erstmal vergessen, die kommt erst bei dauervollgas ins Spiel und sollten so eingestellt werden, dass die EGTs stimmen und die Keramikkörper der Zündkerzen sich leicht bräunlich darstellen. Das ist aber auch abhängig vom Öl – Vollsyntheseöl brennt sauberer, die Keramikkörper der Zündkerzen sind etwas heller als bei teilsynthetischem Öl oder Mineralöl.
Der Motor sollte bei 3000RPM bis auf 65C erwärmt werden, und bis nach Öffnen des Kühlwasserventils auch der Motorblock soweit aufgeheizt ist! Erst dann darf auf WOT gegangen werden! Die 582er sind da leider etwas empfindlicher als die Motore mit Nikasil Zylinder.
Jus my 5 Cents
Dario-Matteo schrieb:Hallo nochmal!
Wie kommst Du mit der Kabellänge (50cm) der Sensoren klar?
Bestimmt die Kabellänge nicht den Widerstand?
Ich habe mir natürlich noch längere Sensoren mit K-Kennlinie dazu bestellt. 2m haben gereicht bei mir.
Grüsse
Schubschrauber schrieb:OK, verstehe.
Ich habe mir natürlich noch längere Sensoren mit K-Kennlinie dazu bestellt. 2m haben gereicht bei mir.
LowRoad schrieb:Ich vergaß:
1. Gummistutzen zwischen Motorblock und Vergaser rissig. Die sollten alle 2-3 Jahre ausgetauscht werden!
2. Idle-Jet verknostert. Dank des Benzins was es mittlerweile gibt, setzen sich hier gerne Rückstände ab. Erneuern oder mit feinem Werkzeug säubern. Manche Kollegen setzen dann eine 55er Düse statt der 45er Düse ein um den Leerlauf runder (magerer) zu machen. Ich schraube die Leerlaufschraube (Luftbeimengung) etwa 1½ Umdrehungen raus, was etwa aufs Gleiche rauskommt.
3. O-Ring am Vergaserdeckel brüchig.
4. Drehschieberplatte locker oder O-Ring defekt.
5. Rubber-Cap am Vergaser Zapfluftstutzen verschlissen oder fehlt.
Gummistutzen sind tadellos
O-Ring am Deckel waren brüchig: > habe ich ersetzt!
Die Drehschieberplatte habe ich nicht kontrolliert
Was meinst Du mit
">5. Rubber-Cap am Vergaser Zapfluftstutzen verschlissen oder fehlt.<"
??
Die Idle-Jet habe ich auch im Verdacht.
Habe ich eventuell zu oberflächlich kontrolliert, da ich mir mit der gefundenen 1. Nadeleinstellung sehr sicher war, den Fehler gefunden zu haben.
Vielen Dank für die kompetente Auskunft
Gruß
Dario-Matteo schrieb:Die Nr. 45:
Was meinst Du mit
">5. Rubber-Cap am Vergaser Zapfluftstutzen verschlissen oder fehlt.<"
??
Moin,
mit meiner C-22 hatte ich nahezu das gleiche Problem. Bin zig Kilometer auf unserer 1,2 Kilometer langen Bahn herumgedüst und hatte die Vergaser gefühlte 100 Mal auseinander. Jedes Mal brach nach kurzer Vollgaszeit die Leistung weg. Die Ursache war ganz banal. Der Vorbesitzer hatte Papierfilter verbaut. Diese fusselten Partikel ab, die sich wiederum im Vergaser vor dem Schwimmernadelventil absonderten. Man sah den Rotz nicht und auch durch diverse "Auspopelaktionen" wurden diese nicht entfernt. Erst als ein Kollege sie zufällig mit einem sehr dünnen Draht zu fassen bekam, konnten wir das Problem beseitigen. Filter gewechselt. Leitungen gespült und den Vergaserzulauf gründlich gereinigt. Danach schnurrte der Motor wie eine Biene.
Grüße
Edgar
Was auch sein könnte, sind Riefen im Vergager, da wo der Gasschieber hoch und runter geht. Durch die Bewegung und das "hin und her schlagen" bei den Takten können sich mit der Zeit Riefen bilden und der Vergaser dichtet nicht richtig ab.
Sonst fällt mir noch der Auspuff ein. Ist der richtig eingestellt und sauber. Das Zweitaktöl kann den Auspuff mit der Zeit zusetzen und dann zieht er auch nicht so richtig.
Bitte folgendes prüfen:
- Vergaser auf Verschleiß, Riefen, Kerben, Lunker sowas halt
- Dichtungen zw. Gehäuse und Schwimmerkammer, hier sollte nichts lecken, bei neuen Dichtungen nicht zu stramm anziehen, lieber erst zu weich und dann fester anziehen, bis es dicht wird.
- Schwimmerstand genau einstellen
- Auspuff
- Kompletten Gasweg von Ansaugen über Filtergehäuse, Vergager ink. Flansche bis Ende Auspuff - alles auf Dichtheit und Zustand. Evtl. ist irgendwo noch Falschluft im Spiel oder der Abgastrakt ist nich komplett dicht, das führt auch zu unrundem Lauf
und die Punkte, die schon beschrieben wurden.
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